Saturday, March 24, 2007

Asket Strategie

Die Asket Strategie



- die Kunst
ohne festen Arbeitsplatz mit wenig Geld
gluecklich zu leben



Felix von Conradin
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I. Illusion Reichtum


Lange habe ich geglaubt, finanzielle Unabhaengigkeit, Freiheit und Sicherheit sind nur mit einem Millionenvermoegen moeglich. Nur, wer "von den Zinsen leben" kann, dem kann nichts mehr passieren....

Heute weiss ich: Echte Freiheit, Unabhaengigkeit und Sicherheit sind nur moeglich, wenn Eigentum, Besitz und Verpflichtungen moeglichst gegen Null reduziert werden. Dazu ist weder Einkommen noch Vermoegen notwendig, lediglich ein Erkennen und Umdenken. Geld wird zur unwichtigen Nebensache, wenn Du kaum etwas, fast nichts mehr, ausgeben musst.

Die groesste Freiheit und Sicherheit ist es nicht am Meisten zu besitzen, sondern am Wenigsten zu benoetigen.

Reichtum sichert Freiheit. Selbstverstaendlich ! - Aber nur auf den ersten Blick. Wer noch nie viel Geld gehabt hat, sieht in Reichtum und Vermoegen die Loesung aller Probleme. "Reich werden" ist daher das Ziel, der Lebensinhalt der Meisten. Es wird wie wild gearbeitet, Karriere gemacht, um etwas zu schaffen...

Wieviele Menschen werden krank, weil sie sich staendig Sorgen machen, nicht genug Geld zu haben ? - Aber: Selbst Reichtum nimmt diese Angst nicht. Du glaubst, die Sorge ein Vermoegen vollstaendig zu verlieren, wird kleiner, wenn Dein Reichtum zunimmt... Das stimmt aber nicht. Mehr Geld ist komischerweise nie genug Geld. Die Angst bleibt und steigert sich oft zur Paranoia. Die ganze Welt will Dein Geld: Scheidungen, Steuererhoehungen, Schadenersatzverfahren, Gesetzesaenderungen, Unterschlagung, Folgekonkurse etc. ... Grossvermoegen sind angreifbar. Du kannst Dein Vermoegen ja nicht einfach verbuddeln. Echte anonyme Geheimkonten gibt es nicht mehr. Banken sind sich selbst die Naechsten. Und selbst Bankangestellte sind bestechlich. Wenn ein kleiner Angestellter Geheimvermoegen veruntreut, geht er kaum Risiko ein. Es gibt also keine 100%tige Garantie. Auch ein Riesenvermoegen kann verloren gehen... Wie schnell das geht, musste ein Bekannter kuerzlich fast erfahren (und lieferte so die Inspiration, einmal gruendlich ueber Reichtum nachzudenken). Das Vermoegen konnte gluecklicherweise noch einmal haarscharf gerettet werden.

Der Stress nicht genug zu haben, die Angst, alles zu verlieren, nimmt mit steigendem Reichtum zu, weil es jetzt tatsaechlich etwas zu verlieren gibt. Es muss noch mehr Vermoegen geschaffen werden, um im Fall der Faelle eine Reserve zu haben. Und dann noch eine Reserve zur Reserve. Und dann noch eine Reserve zur Reserve der Reserve. Konsequenz: Reichtum macht nicht frei und sorgenlos, sondern nur abhaengig und suechtig nach mehr. Du wirst zu einem Sklaven Deiner Angst und Sorgen. Ein Teufelskreis...

Sicher: Mehr Geld ist angenehmer als kein Geld, aber wieviel Geld ist wirklich genug ? - Ausreichend Geld garantieren Sie sich, wenn Ihr Einkommen Ihre Lebenshaltungskosten uebersteigt, wenn Sie mehr verdienen koennen als ausgeben muessen.

In einer perfekten Welt wird Ihr Einkommen von Ihrer Ausbildung, Ihrem Talent, Ihrer Kreativitaet und Ihren Fleiss bestimmt. Wir leben aber in keiner perfekten Welt. Tatsaechlich sind externe Faktoren wie Wirtschaftslage, Glueck und Beziehungen fuer Ihren Erfolg viel entscheidener. Auf diese Faktoren haben Sie in der Regel nur sehr begrenzt Einfluss. In einer Wirtschaftskrise koennen Sie Ihr Bestes geben, werden aber kaum Klienten finden. Sie koennen so auch nichts verkaufen und erfolgreich sein.
Die Zahl der Klienten ist nicht ausschliesslich von Ihrer Akquisitationsfaehigkeit oder Ihrem Produkt abhaengig, sondern z.B. auch von Konjunktur und Trends. Oft reicht eine unueberlegte Gesetzesaenderung, eine unkalkulierbare Krisensituation, Inkompetenz eines Grosskunden, unguenstige Waehrungskurse oder die Fehlentscheidung einer Bank und ein erfolgreiches Unternehmen wird in den Konkurs gezwungen. Dann ist selbst der Chefsessel nur ein Schleudersitz. Die grosse Zahl hochqualifizierter Arbeitsloser in jeder Rezession ist der beste Beweis. Ein hohes Einkommen ist folglich nie 100% garantiert und kann unmoeglich gegen negative Einfluesse gesichert werden.

Volle Kontrolle haben Sie dagegen ueber Ihre Ausgaben. Ihre Entscheidungen sind direkt fuer Ihre Lebenshaltungskosten verantwortlich. Sie bestimmen, ob Sie 10.000 Euro im Monat ausgeben und so tatsaechlich auf ein ueberdurchschnittliches Einkommen angewiesen sind, oder ob Ihnen weniger als 1.000 Euro voellig fuer ein angenehmes Leben reichen, und Sie so auf einen festen Arbeitsplatz pfeifen koennen, weil Sie aus Erfahrung wissen, dass Sie die 1.000 Euro monatlich immer stressfrei verdienen werden...

Dieser Text zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Lebenshaltungskosten soweit reduzieren, dass Sie fast kein Einkommen mehr benoetigen, und so garantiert immer genug Geld haben. Denn:

Geld, das Sie nicht ausgeben, muessen Sie nicht verdienen.

Der Aufbau eines grossen Vermoegens ist nur ganz wenigen Menschen moeglich. Wenig Geld kann dagegen immer verdient werden. Und diese Gewissheit ist echte, krisengetestete Sicherheit und finanzielle Unabhaengigkeit.


***




Sie muessen aus dem Netz klettern, um fliegen zu lernen





Es ist wichtig zu traeumen
Ich wuensche Dir unendlich viele Traeume
und den tiefen Wunsch, einige wahrwerden zu lassen
Ich wuensche Dir, dass Du liebst, was liebenswert ist
und vergisst, was vergessen werden sollte
Ich wuensche Dir Leidenschaften
Ich wuensche Dir Ruhe
Ich wuensche Dir Voegel, die beim aufwachen singen
und das Lachen der Kinder
Ich wuensche Dir die Kraft, nicht geschluckt zu werden
Dich Gleichgueltigkeit und
den negativen Einfluessen unserer Zeit zu widersetzen
Aber mehr als alles andere
wuensche ich Dir, dass
Du Dir selbst treu bleibst

- frei nach Jacques Brel -




In Colorado, USA leben Adler, die eine besondere Dornenart benutzen, um ihre Nester zu bauen. Die sog. Eisenholz-Dornen garantieren ein sehr stabiles Nest. Allerdings koennen die Dornen auch schmerzhaft verletzten. Die Adler polstern daher die Innenwaende mit einer dicken Schicht aus Moos und Blaettern.

Wie fast alle Eltern bereiten auch die Adler Ihre Kuecken auf den Lebenskampf der Natur vor, u.a. muessen die Kuecken fliegen lernen. Je groesser die Kuecken werden, desto enger wird es im Nest. Die Adlermutter entfernt gleichzeitig die Polsterung. Die Kuecken druecken sich so bei ihren Rangeleien immer wieder in die Dornen. Um der Enge und den Schmerzen zu entfliehen, klettern die jungen Adler vorsichtig und aengstlich auf den Rand des Nestes, wo sie von der Mutter in die Tiefe geschubst werden.

Im Sturz bewegen die jungen Adler verzweifelt ihre Fluegel. Sie reduzieren zunaechst nur die Fallgeschwindigkeit, stoppen dann den Sturz, gewinnen schliesslich Auftrieb und entdecken so die natuerlichste Sache, die ein Adler entdecken kann: fliegen.

Genau wie die kleinen Adler, sehnt sich auch der Mensch nach Sicherheit. Er will kein Risiko eingehen. Und was ist sicherer, als die bekannte Gewohnheit, die Waerme des Nestes, auch, wenn es manchmal gewaltig schmerzt ? - Unglueck wird daher ertragen oder rationalisiert: "Ich wuerde schon gerne etwas aendern, aber im Moment geht das einfach nicht wegen....der Kinder, dem Haus, der Karriere, der Verantwortung...". Ein intelligenter Mensch findet immer Gruende fuer alles. Aber eigentlich sind es nur Ausreden. In Wirklichkeit hindert nur die kalte Angst, etwas Neues, Unsicheres zu probieren, ein Risiko einzugehen.

Woher sollen Sie schliesslich wissen, dass Sie nicht einfach abstuerzen statt fliegen zu lernen ? - Richtig: Sie bekommen keine schriftliche Garantie (aber einen Fallschirm - folgt). Sie wissen insgeheim ganz genau, dass Sie fliegen koennen, wenn Sie sich nur trauen wuerden, zu springen. Und springen muessen Sie. Denn Sie sind ein Mensch, der seine Entscheidungen selber treffen muss, und nicht von anderen ins Glueck gestossen werden kann.

Eine chinesische Weisheit sagt:

Sie koennen erst dann neue Ufer entdecken,
wenn Sie den Mut haben,
die Kueste aus den Augen zu verlieren.

Wenn Sie Ihr Schiff sicher im Hafen ankern, macht es keinen Unterschied, in welche Richtung Sie das Steuer drehen: Sie fahren nirgendwo hin.

Erst, wenn die Umstaende wirklich unertraeglich werden, wird sich aufs weite Meer getraut. Das Schoene: Einmal draussen, merken Sie schnell, die vorgestellte Gefahr existiert so nicht. Das Leben ist auch ohne Hafen nicht lebensgefaehrlich. Es kann Ihnen eigentlich nichts "wirklich Schlimmes" passieren. Sie stuerzen nicht einfach ab.

Der Grund: Der Mensch ist eigentlich kein Stubenhocker mit Renten- und Sozialversicherung. Der Mensch ist konzipiert taeglich Risiken einzugehen und mit Gefahren fertig zu werden. Nicht umsonst erscheint vielen von uns das alltaegliche Leben so eintoenig und langweilig. Nicht umsonst werden wir trotz medizinischen Fortschritts staendig krank. Da wir uns in unserem Sicherheitswahn weigern, wirklich intensiv zu leben, warten wir eigentlich nur auf den Tod. Macht es wirklich Sinn, aengstlich ein Leben zu vergeuden, nur um alt zu werden ? - Ist es nicht viel sinnvoller, intensiv zu leben, selbst, wenn dabei u.U. sogar ein Unfalltod riskiert wird ? - Tritt der Risikofall nicht ein, sichern wir uns eine spannende Zeit. Kommt es wirklich zum Unfall, sichern wir uns so den angenehmsten Tod.

Jedes Unfallopfer wird bestaetigen: Bereits Sekunden vor der eigentlichen Verletzung schaltet das Gehirn ab. Das bedeutet: Kommt es wirklich zu einer lebensgefaehrlichen Situation, befreit Sie der Selbsterhaltungstrieb des Koerpers vor unertraeglichen Qualen. Er schaltet einfach ab. Sie wachen spaeter im Krankenhaus auf - oder nicht.

Seltener Extremfall: Sollten Sie nach einem Unfall "behindert" sein, koennen Sie - einmal realistisch betrachtet - immer noch Ihr vorher geplantes langweiliges Leben fuehren. Verhungern werden auch Sie nicht. Zudem sichert Sie auch ein "sicheres" Leben nicht vor bleibenden Unfallschaeden ab. Wieviele Menschen haben sich schon auf der Fahrt ins Buero zum Krueppel gefahren ?

Fragen Sie sich, was es wirklich zu verlieren gibt, ausser verlorener Zeit. Schulden sind kein Problem (folgt). Ausreichend Geld kann immer wieder verdient werden (folgt). Aber Zeit ist fuer immer verloren.

Eine 87 jaehrige Dame schrieb einmal: "Wenn ich die Moeglichkeit haette, mein Leben noch einmal zu leben, wuerde ich mehr riskieren. Ich wuerde mir erlauben, mehr Fehler zu machen. Ich wuerde mich entspannen und nichts wirklich so ernst nehmen. Ich waere ausgeflippter. Ich wuerde mehr Berge erklimmen, mehr Meere durchschwimmen. Ich wuerde mehr Eiscreme essen, und weniger Kartoffeln. Vielleicht wuerde ich mehr echte Problemchen haben, dafuer aber ganz sicher weniger eingebildete".

Das Schoene: Sie koennen Ihr Leben jederzeit neu gestalten. Jeder Tag bietet neue Moeglichkeiten. Fragen Sie sich: "Habe ich jedes Jahr meines Lebens wirklich gelebt, oder nur die ganze Zeit immer den gleichen Tag wiederholt. Macht mir mein Leben Spass ? - Bin ich zufrieden ?" - Wenn nicht, aendern Sie Ihr Leben. Verschwenden Sie es nicht, um den Meisten blind zu folgen. Gehen Sie Ihren eigenen Weg...

Vielleicht loesen Sie Ankerseile Ihres Schiffs anfangs nur ein wenig, um den Wellengang zu geniessen, um dann ploetzlich doch noch abzulegen, und neue Ufer zu entdecken. Ein flaues Gefuehl in der Magengegend gehoert zu jedem Abenteuer. Da muessen Sie einfach durch. Der mehrfache Weltumsegler und Seevagabund Bernhard Moitessier schrieb in einem seiner inspirierenden Buecher: "Jetzt liegt die unbegrenzte Freiheit vor mir. Trotzdem fuehlte ich diese heimtueckische Angst, die Angst vor dem Unbekannten. Von einem Tag auf den anderen lebe ich das grosse Abenteuer, ein Abenteuer einschuechternd wie die Goetterfrage: Hast Du wirklich Mut genug, Deinen Traum zu leben ?"


Arbeitslosigkeit als Chance:

Wie Arbeitslosigkeit ihren Schrecken verliert

Unfreiwillige Arbeitslosigkeit macht aus finanziellen und psychologischen Gruenden Angst. Nur das regelmaessige Gehalt mit Sozialklimbim wird von der Gesellschaft als "etwas Richtiges" anerkannt. Schule, Ausbildung, Studium sind auf den festen Arbeitsplatz ausgerichtet. Selbst ein Wirtschaftsstudium produziert angestellte Manager, die selbststaendigen Macher bleiben die Ausnahmen. Wer wirklich lernen moechte wie Geld verdient werden kann, muss es sich selber beibringen. Die Meisten sind daher darauf trainiert zu glauben, ohne einen "festen" Arbeitsplatz finanziell nicht ueberleben zu koennen. Alternativen werden nicht angedacht. Kurzfristige "Jobs" sind etwas fuer Schueler und Studenten oder Schwarzarbeiter. Wer arbeitslos wird, schreibt Bewerbungen oder geht zum Arbeitsamt. Sinkt das Einkommen von Arbeitslosenunterstuetzung auf Arbeitslosenhilfe fuehlt man sich "arm" und fuerchtet "dem Staat auf der Tasche liegen" zu muessen.

Finanzielle Probleme sind die harmlosere Seite der Arbeitsbeitslosigkeit. Viel schlimmer ist der psychologische Schock. Wenn eine Gesellschaft und die Meisten den Wert einer Person daran misst, welche berufliche Position diese ausuebt, kann jemand ohne "Position" keinen hohen Wert haben. Die alten Freunde melden sich nicht mehr. Was koennte man auch noch gemeinsam haben ? - Der Arbeitslose wird zum Aussenseiter. Der Verlust des Arbeitsplatzes schmerzt daher auch bei einem grossem Guthaben in der Bank. Es macht keinen Unterschied, dass die Konjunktur flach liegt oder das Unternehmen ohne Ihre Schuld in den Konkurs ging, jede Absage kostet weiteres Selbstvertrauen.

Zeigen Sie der Gesellschaft und den falschen Freunden den Finger. Es wird Zeit aufzuwachen. Sie haben lange genug in einer Illusion gelebt. Selbstvertrauen laesst sich nur durch Erfolgserlebnisse wieder gewinnen. Wenn der "normale" Arbeitsmarkt diese nicht bieten kann, muessen sich andere Herausforderungen gesucht und bestanden werden. Da hilft kein Warten auf eine Nachricht vom Arbeitsamt, keine 666 Bewerbungen. Sie muessen umdenken lernen. Sie muessen aktiv werden und sich Alternativen suchen. Je weniger "richtige" Arbeitsplaetze mit Sozialklimbim bedingt durch die hohen Nebenkosten am Arbeitsmarkt angeboten werden, desto mehr freiberufliche Alternativen bieten sich. Fuer ein Unternehmen ist es oft sehr viel kostenguenstiger einem Freiberufler einen Auftrag zu erteilen, als eine "feste" Arbeitskraft einzustellen und spaeter evtl. nicht mehr loswerden zu koennen.

Vergessen Sie Ihre alten Ansprueche. Halten Sie sich nicht an der Vergangenheit fest. Wagen Sie den Schritt ins unbekannte Neue. Sie haben nichts zu verlieren ausser ein paar Stunden vor dem Fernseher taeglich. Wenn Sie bereits eine Idee haben, wie Sie Ihre freie Zeit sinnvoll verbringen koennen, ist unfreiwillige Arbeitslosigkeit, der graue Angstmacher der Konsumgesellschaft, trocken betrachtet ueberhaupt kein Problem.

Nur, wer absolut keine Leidenschaft, kein Hobby, kein Interesse ausser Fernsehen und Arbeit hat (einige Ideen folgen), wird sich - einmal unfreiwillig arbeitslos - langweilen und verzweifelt nach einem Chef suchen, der vorschreibt, wie der Tag sinnvoll gelebt werden kann. Sinnvoll fuer den Chef... Wer dagegen im Buero immer schon von einem anderen Leben getraeumt hat, weiss oft sehr genau wie der arbeitsfreie Tag gestaltet werden kann. Wenn der Traum zu intensiv wird, ist oft nur der Schritt in die freiwillige Arbeitslosigkeit die einzige Loesung.

Freiwillige oder unfreiwillige Arbeitslosigkeit wird so zu einer finanziell abgesicherten Chance einen Neuanfang zu versuchen. Jetzt haben Sie die Zeit und das Geld (Arbeitslosenunterstuetzung) Ihr Leben nach Ihren Vorstellungen zu leben, risikofrei zu testen, was moeglich ist, was Sie wirklich gluecklich macht und tief befriedigt. Selbst, wenn alles schief laeuft, wartet immer noch das Arbeitsamt auf Sie. Aber warum sollten Sie Ihren Traum nicht verwirklichen koennen ?

"Dazu brauche ich Geld !" werden Sie wahrscheinlich einwenden. Richtig, aber die Hoehe Ihres Bedarfs und so Ihre Ausgaben sind direkt abhaengig von Ihrem Lebenstil. Und diesen kontrollieren nur Sie. Sie alleine haben hier volle Entscheidungsfreiheit (kein Personalchef, keine Konjunktur, kein Arbeitsmarkt, kein Politiker). Wenn Sie Ihre Kosten auf das Wesentliche reduziert haben (folgt), wird Ihnen ein Bruchteil Ihres bisherigen Einkommens vollkommen ausreichen.

Dieses Minieinkommen werden Sie immer verdienen koennen.

"Aber wie soll ich denn etwas verdienen ? - Ich bin doch arbeitslos ...!" - "Arbeitslos" bedeutet doch nicht, Sie koennen nicht arbeiten und Geld verdienen. "Arbeitslos" bedeutet, niemand ist bereit, Ihnen ein geregeltes Einkommen mit grossem Sozialklimbim zu garantieren. Wer nur bereit ist, seinen alten Job (oder etwas "besseres") als Arbeitsplatz zu akzeptieren, uebersieht in diesem Nebel der kleinbuergerlichen Wertvorstellungen schnell, dass sich ausserhalb der geregelten Arbeitswelt mit Zeugnissen, Lebenslauf und Karriereleiter noch zahlreiche "ungeregelte" Geldverdienstmoeglichkeiten bieten - und das muss nicht notwendigerweise immer "Schwarzarbeit" sein. Hier zaehlen dann nicht Ihre "Abschluesse", sondern Ihre Persoenlichkeit, Kreativitaet, Talent und Erfahrung. Wie haben Sie Geld als Schueler verdient ? - Warum sollte das jetzt nicht mehr funktionieren ?

Ein Problem unserer Konsumgesellschaft ist es, dass viele Menschen glauben, nur fuer etwas qualifiziert zu sein, wenn Sie eine mehrjaehrige Ausbildung absolviert haben und irgendeine Urkunde (Abschluss, Diplom) vorweisen koennen. Hier stehen sich die meisten Menschen selber im Weg. Sie haben sehr viel mehr Talent und Faehigkeiten, die sich zu Geld machen lassen, als Sie Moment vielleicht noch glauben moechten. Diese Kenntnisse muessen mit Ihrer urspruenglichen Karriere oft nichts gemeinsam haben.

Beweis: Selbst, wenn Sie glauben, absolut nichts zu koennen, das sich zu Geld machen liesse, sprechen Sie doch eine Sprache (Deutsch). Sie koennten folglich Auslaendern Deutschunterricht erteilen. Wenn sich jetzt ein "aber ich bin doch kein Lehrer" zwischengeschaltet hat, lesen Sie bitte die beiden letzten Absaetze noch einmal. Sie sind zu alt ? - Eine Oma ? - Bieten Sie in der Nachbarschaft Ihren Service als Babysitter an. Wer wird einen wilden Teenager mit der Aufsicht des Babys beauftragen, wenn eine zahme Oma mit viel Erfahrung zum gleichen Preis zur Verfuegung steht ?

Haben Sie jemals etwas Gebrauchtes gekauft ? - Vielleicht ein Fahrrad, Schlauchboot, Musikinstrument ? - Dann haben Sie bereits die Haelfte einer lukrativen Geldquelle erprobt: Die andere Haelfte ist es, etwas Gebrauchtes zu verkaufen (z.B. ueber Kleinanzeigen, Anschlag am schwarzen Brett etc.). Schon mal gemacht ? - Wahrscheinlich. Niemand haelt Sie davon ab, diese Erfahrungen zu wiederholen und zu kombinieren: Wenn Sie z.B. eine Gitarre preiswert erwerben (weil sie jemand loswerden moechte), koennen Sie diese mit Aufpreis verkaufen, genau, wie Sie damals den Fernseher an den Nachbarn verkauft haben. Ihr Aufpreis ist Ihr Gewinn.

In Dritte Welt-Laendern finanzieren viele Menschen den Neuwagen, in dem sie am Flughafen Reisenden eine Fahrt in die Stadt zu den halben Kosten des Taxitarifes anbieten, bzw. Hotelgaesten eine Fahrt zum Flughafen. Notwendig sind ein sauberes Auto und ein konservatives Erscheinungsbild.

Es gibt fast nichts, das Sie nicht mit Hilfe von Fachbuechern oder Videos lernen koennen. Wenn jeder Bauer in der Dritten Welt nicht nur ein Haus mauern, Elektroleitungen verlegen und Rohre klempnern, den Traktor reparieren, ein Kalb in die und eine Kuh aus der Welt befoerdern, Getreide anbauen und ernten kann, etc. pp., koennen Sie doch nicht wirklich glauben, das alles nicht auch in wenigen Tagen lernen und praktizieren zu koennen, nur weil Sie in Philosophie promoviert haben.

Sie sind davon ueberzeugt, Yogalehrerinnen koennen sehr viel Geld verdienen ? - Werden Sie Yogalehrerin. Wenn Sie jetzt ein Diplom wuenschen, malen Sie sich eins. Als Dieselmechaniker findet man auf der ganzen Welt immer Jobs ? - Richtig. Warum werden Sie dann nicht Dieselmechaniker ? - Wenn Sie bereit sind ohne Verguetung fuer einen Profimechaniker zu arbeiten, wird Ihnen dieser sicher ein paar gute Tricks verraten. Eine Lehrstelle oder ein Ausbildungsplatz sind dazu nicht erforderlich.

Irgendwie laesst sich immer Geld verdienen. Insbesondere die kleinen Geldmacher (An- und Verkauf, Aushilfsjobs etc.), die vielleicht nur einen Hunderter die Woche bringen, gibt es immer. Niemand haelt Sie davon ab, zwei oder drei Geldmacher zu kombinieren. Sie haetten so bereits 200 - 300 Euro woechentlich verdient - und das mit einer Freiheit, von der ein Bueroangestellter nur traeumen kann. Sie werden so nicht reich, uebrigens genauso wenig wie die zahlreichen Durchschnittsangestellten, aber Sie haben wenigstens Spass. Und Sie sind unabhaengig: Ihre Zukunft ist nicht mehr von einem Arbeitsplatz, einem Unternehmen, einem Chef abhaengig, sondern von Ihrem Talent Jobs und Geldmacher zu finden. Und die gibt es immer...

"Kann das denn jeder so machen ?" - Das ist letztendlich eine persoenliche Entscheidungsfrage, eine Frage der Kalkulation: Wenn Sie bereit sind acht Stunden taeglich im Buero abzusitzen, um relativ ungebremst und blind konsumieren zu koennen, ist das Ihre Sache. Sie sollten aber wissen, dass Sie nicht in Buero muessen, wenn Sie in der Lage sind, jede Kaufentscheidung genau abzuwaegen, sich auf wirklich Wesentliches zu beschraenken und auf ueberfluessige Impulskaeufe und Luxus zu verzichten. Dann werden Sie nur so wenig Geld benoetigen, dass Sie dieses auch stressfrei "nebenbei" verdienen koennen. Ein "fester" Arbeitsplatz ist nicht mehr notwendig.

Unsere Lebenskunst setzt zwei Praemissen voraus:

(1.) "Geld, dass Sie nicht ausgeben, muessen Sie nicht verdienen" : Ihre Ausgaben muessen streng kontrolliert und (soweit wie moeglich) reduziert bzw. vermieden werden.

(2.) Es muss ein geringes Einkommen erzielt werden, da sich nicht alle Ausgaben vollstaendig vermeiden lassen. Eine Restverpflichtung bleibt, unabhaengig davon wie sehr Sie Ihre Kosten auch reduzieren.

Selbstverstaendlich muessen Sie auf jeden Cent Einkommen Steuern und Abgaben zahlen, der den steuerlichen Grundfreibetrag ueberschreitet. Dieser liegt im Jahr 2003 fuer Alleinstehende bei 7.426 Euro. Ehepaare duerfen steuerfrei bis zu 14.853 Euro verdienen. Fuer jedes Kind werden weitere 3.648 Euro erlaubt. Ein Arbeitgeber darf Sie ohne Sozialklimbim in einem Minijob beschaeftigen und Ihnen bis zu 400 Euro monatlich zahlen.

Schwarzarbeit

Auch wenn mittlerweile jeder sechte Euro in Deutschland "schwarz" an Steuern und Abgaben vorbei erwirtschaftet wird, ist und bleibt Schwarzarbeit illegal. Obwohl Sie natuerlich legal bleiben moechten, sind die illegalen Arbeitsplaetze der Schattenwirtschaft laut Schwarzarbeitsexperte Friedrich Schneider (Impulse Dez. 2002) "im naechsten Jahr die verlaesslichste Konjunkturstuetze". Waehrend die geregelte Wirtschaft nur um 1.4% steigen wird, zieht die ungeregelte Schattenwirtschaft um das Dreifache an. Und Schwarzarbeit sichert Arbeitsplaetze und Steuern. Ist das nicht ein Widerspruch ? - Nur auf den ersten Blick: 2002 wurden in Deutschland 350 Milliarden Euro schwarz umgesetzt. Das entspricht - frei nach Milchmaedchen - rund fuenf Millionen regulaeren Jobs. Denn: Koennte der Schwarzmarkt komplett abgeschafft werden (was unmoeglich ist), wuerde die geregelte Wirtschaft nicht automatisch von diesem Geld und den Arbeitsplaetzen profitieren. Ein geregelter Arbeitsplatz eines Handwerkers mit allem Sozialklimbim (der mit 35 Euro die Stunde kalkuliert werden muss) kann nicht mit einem Schwarzjob verglichen werden (der dem Auftraggeber nur 10 Euro die Stunde kostet). Wenn Sie wissen, der Peter streicht Ihnen das Bad fuer einen Hunderter, heisst das nicht, Sie beauftragen einen Handwerker fuer 350 Euro, wenn der Peter nicht mehr arbeiten kann. Sie lassen das Bad entweder ungestrichen oder streichen es selber. Verlust fuer die Volkswirtschaft: Die 100 Euro, die Sie dem Peter gezahlt haetten. Denn Peter kauft sich mit dem Geld Lebensmittel, geht ins Kino oder essen, m.a.W. fuehrt seinen illegalen Lohn der geregelten Wirtschaft wieder zu. Nach konservativen Schaetzungen sind das immerhin 70% aller illegal erzielten Leistungen, also 245 Milliarden Euro.

Ich-AG

Die "Ich-AG", eigentlich als Schwarzarbeitskiller und Arbeitsplatzschaffer geplant, killt tatsaechlich nur das Risiko als Schwarzarbeiter entdeckt zu werden. Bekannt ist: Wer sich als Arbeitsloser selbststaendig macht, darf bis 25.000 Euro jaehrlichen Gewinn kassieren, auf den pauschal 10% Steuern faellig sind. Gewinn ist, was von den Einnahmen nach Abzug aller Kosten noch uebrig bleibt. Ausserdem gibt es fette Zuschuesse vom Staat, immerhin 600 Euro monatlich im ersten Jahr, 360 Euro im zweiten, und im dritten Jahr immerhin noch 240 Euro monatlich. Ob nun jede Taetigkeit der Ich-AG auch ordentlich abgerechnet wird, ist eine ganz andere Frage. Jeder "Selbststaendige" stellt schliesslich erst nach erledigter Arbeit eine Rechnung aus. Waehrend Sozialhilfeempfaenger und Arbeitslose, die schwarz etwas nebenbei verdienen, staendig mit einer Razzia inklusive Datenabgleich und Strafverfahren rechnen muessen, muss sich die Ich-AG keine Sorgen machen. Kommt es zu einer Pruefung oder wird die Taetigkeit zufaellig anderweitig aktenkundig, stellt die Ich-AG noch schnell eine Rechnung aus und rechnet die Einnahmen ordnungsgemaess ab. Kommt es zu keiner Pruefung und zahlt der Auftraggeber in bar, werden die Scheine ohne weitere Buchfuehrung kassiert.

Bargeld verboten

Wenn die Meisten in der nahen Zukunft kein Bargeld mehr benutzen wollen, weil Smart- oder Kreditkarten, Überweisungen und Schecks doch viel sicherer sein sollen, und so jede finanzielle Transaktion durch eine Bank (und damit durch diverse Behoerden) laufen muss, also 100% kontrolliert werden kann, können Sie diese Fessel ganz einfach ablegen, in dem Sie sich mit Tauschwerten bezahlen lassen. Wie die Geschichte zeigt, entstehen in Notsituationen sofort Alternativwährungen, die "von oben" nicht kontrollierbar sind, z.B. nach dem zweiten Weltkrieg und in Gefängnissen Zigarretten als Tausch-/und Zahlungsmittel. Bisher duerfen sich auch Freunde immer noch gegenseitig helfen: Sie können so Ihr Talent oder Hobby nutzen, z.B. als Websitedesigner, Buchhalter, Werbespezialist, Mechaniker, Maler, Gärtner, Tennislehrer, Berater, etc.. Wenn Sie sich nicht mit Geld bezahlen lassen möchten, dürfen Sie sicher einen Freundschaftsdienst für Ihre Hilfe akzeptieren, z.B. eine Monatsration Lebensmittel oder einen alten Fernseher.









II. Wieviel Geld brauchen Sie wirklich ?

"Ohne festen Arbeitsplatz gut leben ? - Auf ein geregeltes Einkommen nicht angewiesen sein ? - Wenn das so einfach waere, wuerden das doch alle so machen...", werden viele Leser sicher einwenden wollen. Dabei wird vergessen, dass "alle" oder zumindestens "die Meisten" nicht rational entscheiden wollen, sondern nur blind den Vorgaben der Medien und der Gesellschaft folgen. Die Meisten denken gleich, verhalten sich gleich, entscheiden gleich. Programmiert wie die Roboter.

Beweis: Die typische Vorstadt - oder der Berufsverkehr. Alles gleich: Autos, Haeuser, Kleidung, Freizeitgestaltung, Gedanken, Gesichtsausdruecke, Krankheiten, Probleme und die gleichen verzweifelten Versuche, nicht zu gleich zu sein und sich vom Rest abzuheben. Die geringen Unterschiede beschraenken sich auf unwichtige Detailfragen wie Parka oder Pelzmantel, Wein oder Bier zum Schachspiel, Spaghetti oder Ravioli beim Italiener. Und der Individualist trinkt dann mal einen Rotwein zum Fisch oder macht die Rushhour zum Abenteuer in seinem Gelaendewagen mit Klimaanlage und beheizten Sitzen und doppelter Versicherung. Freie Fahrt auch auf der interlektuellen Schiene. Eingezaeunt zwischen Rentenanspruch und Richtgeschwindigkeit.

Die meisten Menschen leben in einer Kleinstadt. Nichts passiert, immer das Gleiche. Nie mehr los als Langeweile. Nimm die rund 85 Millionen Deutschen. Wieviel Grosstaedte mit einer Million Einwohner und mehr gibt es ? - Vielleicht Zehn. Daraus folgt: Die restlichen 75 Millionen leben irgendwo auf einem Dorf, einen unwichtigen Provinznest oder einer Vorstadt. Aber natuerlich ist nicht jeder Grosstaedtler ein Individualist, genau wie nicht jeder Kleinstaedtler ein Roboter sein muss. Wilde Ideen, Avantgarde, Kunst kommen aber normalerweise nicht aus dem angepassten Mittelmass. Und ausserhalb der Grosstaedte gibt es mit wenigen Ausnahmen nichts als Mittelmass. Gleichgeschaltet. Betaeubt. Nur nicht auffallen. Und falls doch, dann als Protest, Auflehnung, die schnell verpufft, wenn sie kein Medium findet, um sich zu verbreiten. Was nuetzt die beste Idee, wenn der Mut fehlt, sie mitzuteilen, oder niemand zuhoert ?

Was die Medien und das soziale Umfeld nicht abtoeten, garantiert die Ausbildung. Wer waren denn die Lehrer, die in der Schule die Filter, die Entscheidungstruktur fuer die spaeteren Wertungen gelegt haben ? - Freaks, Genies, Anecker, wilde Ideen oder Mittelmass? - Natuerlich Mittelmass. Angepasst. Mit wilden Ideen besteht niemand ein Staatsexamen, auch wenn "eigenstaendiges Denken" angeblich immer erwuenscht ist..., aber nur im abgesteckten Rahmen bitte. Kompromisse bitte. Keine Kanten. Die Pruefer koennen zwangslaeufig auch nur angepasstes Mittelmass sein, sonst haetten sie den Job nicht angenommen oder bekommen, halten sich aber fuer kompetent genug, beurteilen zu koennen, was wichtig und richtig ist. Keine Ideen oder nur Ideen, die nicht zu sehr anecken. Nicht die Genies koennen in unserer Gesellschaft lehren, sondern nur die Wiederkaeuer.

Ausbildung, Erziehung, Sozialisation. Es soll ein "gutes" Mitglied der Gesellschaft gezaehmt werden. Mehr nicht. Und wem das nicht ausreicht und mehr will, bekommt Pillen, eine Therapie oder schlechte Noten. Du wirst gebrochen, damit Du in die Kiste passt. Reduziert. Du denkst, Du bist das Problem, obwohl Du eigentlich die Loesung bist. Und mit schlechten Noten keinen guten Abschluss. Und ohne Abschluss keine Karriere. Und ohne Karriere keine Anerkennung. Du wirst zu Mittelmass gezwungen, bevor Du ueberhaupt eine Chance hast, Dich diesem Problem zu stellen... Ueberall Kompromisse, der faule Mittelweg. Denn dann spuerst Du keine Grenzen. Weil Du nie den vorgesteckten Weg verlaesst. Wer nicht aufsteht, kann auch nicht hinfallen. Weil Du bist, was alle anderen auch sind. Wenn Du wirklich etwas drauf hast, musst Du Dich zurueckhalten, Dich reduzieren, Dich aufgeben, um nicht negativ aufzufallen, um nicht bestraft zu werden. Das setzt sich auf der Universitaet unveraendert fort...

Die Meisten rennen in die gleiche Richtung. Und das voellig blind. Niemand hat den Mut "Stop" zu bruellen. Die Meisten werden seit Kindheit mit genau dem gleichen Mittelmass ueberschuettet, erst von den auf Mittelmass programmierten Eltern, dann mittelmaessigen Lehrern und Professoren, und spaeter von den Medien. Die Entscheidungen koennen nur mittelmaessig sein. Die Entscheidungen koennen nur begrenzt sein. Eigenstaendiges Denken ist unmoeglich. Wie auf Knopfdruck bei Pavlovs Hunden kann so sofort jedes beliebige Mehrheitsverhalten im Gleichschritt abgerufen werden. Die Meisten koennen daher fuer rationale Entscheidungen kein Masstab sein.

"Alles gut und schoen.....Aber wie soll ich ohne mein geregeltes Einkommen ueberleben koennen ? - Ich brauche mindestens 50.000 Euro im Jahr, um einigermassen ueber die Runden zu kommen. Und wie soll ich bitte soviel Geld ohne meinen festen Arbeitsplatz verdienen koennen ?"

Aber wozu brauchen Sie die 50.000 Euro ? - Sind Sie sicher, dass alle Ihre Kosten wirklich unverzichtbar und rational sind ? - Oder koennte hier und dort gespart werden, vielleicht sogar ohne die Lebensqualitaet einzuschraenken ? - Sind Sie z.B. bereit auf eine teure Urlaubsreise zu verzichten, wenn Sie stattdessen 365 Tage im Jahr machen koennen, was Sie wollen ? - Genau, wir brauchen eine Kostenanalyse.


KOSTENANALYSE

Um zu ermitteln, welche Kosten trocken betrachtet ueberfluessig sind und so eingespart werden koennen, muessen wir zunaechst alle Kosten erfassen. Einen Anfang ermoeglichen alte Unterlagen. Kontoauszuege, Kreditkartenabrechnungen, Quittungen, Rechnungen etc.. Gehen Sie hier so detailliert wie nur moeglich vor. Insbesondere die kleinen Kosten werden gerne uebersehen...

Eine Orientierungshilfe bietet die folgende Uebersicht, Tabelle (A). Selbstverstaendlich koennen Sie Kostenposten beliebig ergaenzen:


Ausgaben

taeglich monatlich jaehrlich Sonstige Summe

ERNAEHRUNG
Lebensmittel
Mittagspause
Kaffeepause
Restaurant
Take Out
Snacks/Imbiss
Alkohol (Bier, Wein etc.)
Zigaretten
Summe


WOHNUNG
Miete
Hypothek
Versicherung
Steuern
Reparaturen
Heizkosten
Strom
Wasser
Instandhaltung
Sonstiges
Summe


TRANSPORT
Benzin
Leasing/Darlehen
Wertverlust/Abschreibung
Kapitalkosten
Reparaturen
Versicherung
Steuern
Taxi
Bus/Strassenbahn
Bahn
Flugzeug
Sonstiges
Summe


KLEIDUNG
Arbeitskleidung (Anzuege etc.)
Freizeitkleidung
Sport
Summe


GESUNDHEIT
Krankenversicherung
Medikamente
Behandlungskosten (wenn nicht ausreichend versichert)
Vitamine
Transportkosten
Summe


KINDERBETREUNG
Kindergarten
Kindermädchen
Babysitting
Fahrten zum Kindergarten
Sonstiges
Summe


ABSICHERUNG
Lebensversicherung
Unfallversicherung
Haftpflicht
Sonstiges
Summe


FINANZIERUNGSKOSTEN
Kreditkartenzinsen/Gebuehren
Geldautomat/Gebuehren
Konsumentenkredit
Bankgebuehren
Sonstiges
Summe


UNTERHALTUNG
Kabel/Satellitenfernsehen
Kino inkl. Transport, Parkplatz und Snacks
Urlaub
Zeitschriften
Buecher
Hobby
Reisen

DIVERSES
Unterhaltszahlungen (z.B. nach Scheidung)
Telefon
Handy
Internet
Einrichtung
Putzfrau
Gartenpflege
Geschenke
Sonstiges
Summe

LEBENSHALTUNGSKOSTEN
Gesamtsumme


Sollten Ihre Unterlagen nicht sehr aussagekraeftig sein, notieren Sie bitte jede getaetigte Ausgabe. Ein kleines Notizbuch, das Sie immer dabei haben, ist sehr hilfreich, insbesondere fuer die kleineren Kosten wie z.B. die taegliche Zeitung, die Cola aus dem Automaten etc. Das mag anfangs muehsam erscheinen, wird aber schnell zur Routine. Und das Beste: Nach einiger Zeit wird Ihre Buchfuehrung zur Herausforderung: Weil Sie jede Ausgabe notieren (muessen), zwingen Sie sich automatisch zu einer kurzen Auszeit, denken nach und werden so weniger ausgeben.

Wenn Sie nur einen Monat lang buchfuehren, lassen sich die taeglichen "Routine"-Ausgaben einigermassen auf das Jahr hochrechnen. Bitte unbedingt ehrlich und genau bleiben. Groessere Kostenposten (z.B. Versicherungsraten, Miete etc.) werden bereits auf Ihren Bankunterlagen festgehalten.

Sie ermitteln so, wo Ihr Geld geblieben ist, ob Ihre Kaufscheidungen gut oder schlecht waren, und ob sich sich einige Ausgaben in der Zukunft nicht vermeiden lassen

Wenn Sie jetzt Ihre jaehrlichen Kosten addieren, wissen Sie, wie hoch Ihr Netto-Einkommen sein muss, wieviel Sie verdienen muessen, um Ihren Lebensstandard wie bisher uneingeschraenkt halten zu koennen (unter der Annahme, dass Inflationskosten durch Gehaltserhoehungen kompensiert werden).

Ihr Einkommen (Gehalt, Kapitalanlagen, Immobilien, Sonstiges) entnehmen Sie bitte Ihrer Steuererklaerung. Sie werden jetzt wahrscheinlich feststellen, dass der groesste Kostenposten Ihre Steuerlasten sind. Steuernlasten sind direkt abhaengig von der Hoehe Ihres Einkommens. Diese koennen zwar mit Hilfe eines guten Beraters reduziert werden, steuerfrei werden Sie sich aber nur stellen koennen, wenn Sie kein oder nur sehr geringes Einkommen erzielen. Steuerlasten muessen selbstverstaendlich von Ihrem Einkommen abgezogen werden, da Ihnen nur Ihr Netto-Einkommen zur Deckung Ihrer Lebenshaltungskosten zur Verfuegung steht.

Haben Sie schon einmal die Kosten Ihres Arbeitsplatzes kakuliert ?


Wie teuer ist Ihr Arbeitsplatz ?

Sicher, Ihr Arbeitsplatz sichert Ihnen Einkommen. Er verursacht aber auch Kosten, die oft uebersehen werden. Wie teuer ist Ihr Arbeitsplatz ? - Wieviel geben Sie monatlich für Kleidung und Körperpflege aus, weil die Meisten von Ihnen erwarten repräsentativ gekleidet zu sein ? - Wieviel fliesst in Statussymbole, die anderen beweisen sollen, wie erfolgreich Sie sind ? - Leisten Sie sich eine Putzfrau, ein Kindermädchen, einen Gärtner, weil Sie selber keine Zeit haben ? - Einen neuen Wagen, weil der Kollege auch einen fährt ? -Brauchen Sie einen Wagen nur um puenktlich ins Buero zu kommen ?

Wer nicht am Arbeitsplatz wohnt, hat Transportkosten. Wer ein erfolgreiches Image benoetigt, um auch erfolgreich sein zu koennen (z.B. in der Investmentbranche) hat hohe Repraesentativkosten. Wer nicht den "richtigen" Wagen faehrt, in der "richtigen" Gegend wohnt, im "richtigen" Club Golf oder Tennis spielt oder segelt, gehoert einfach nicht dazu und wird auch entsprechend behandelt.

Das erinnert mich an einen befreundeten Wall Street Investmentbanker, der zwar monatlich um die USD 20.000 verdiente, aber trotzdem regelmaessig mehr Schulden machen musste. Sein Problem: Um sein erfolgreiches Image zu erhalten, reichten die USD 20.000 nicht aus. Ein Penthaus in Manhattan, das Haus in Connecticut, der Porsche, die Clubmitgliedschaften, First Class Tickets etc. kosten. Er glaubte, das Image fuer seine Karriere zu benoetigen, und die Karriere, um das Image zu finanzieren. Ein Teufelskreis. Sein Statusdenken garantierte ihm nur Schuldenberge und Stress. Erst ein Herzinfarkt mit 43 gab ihm ausreichend Zeit einmal nachzudenken, sein Leben zu analysieren. Heute arbeitet er ohne grosse Statusambitionen fuer eine Hypothekenbank, verdient USD 8.000 im Monat, gibt aber nur USD 5.000 aus. Er spielt bereits mit dem Gedanken, auch diesen Job zu kuendigen, um dann in der Karibik segeln zu gehen und zu malen.

Das Berufsleben ist auch nichts anderes als die Schulzeit, in der der Besitz bestimmter Markenprodukte entscheidet, wer beliebt ist und wer nicht. Jetzt entscheidet das Image. Und selbst ein kleiner Bankangestellter braucht hin- und wieder einen neuen Anzug, den er sich nicht kaufen wuerde, wenn er arbeitslos waere - oder Kuenstler. Wer sich ohne festen Arbeitsplatz seine Zeit selber einteilen kann, muss kein Geld fuer Kinderbetreuung, Gartenpflege, Putzfrau und Verwaltungsarbeiten ausgeben. Diese Kosten entfallen ohne Arbeitsplatz.

Die folgende Tabelle (B) kann selbstverständlich nicht vollständig sein, da sich die Regeln und individuelle Situationen ständig ändern und hier nicht 100% abgedeckt werden können. Sie liefert aber eine gute Orientierungsgrundlage, einen Anstoss, vielleicht in eine andere Richtung zu denken.


Ihr Gehalt und was tatsächlich bleibt....

Pflichtabgaben:
Bruttoeinkommen
./. Lohnsteuer
./. Kirchensteuer
./. Krankenkasse
./. Rentenversicherung
./. Arbeitslosenversicherung
Nettoeinkommen

Arbeitsplatznebenkosten:
Nettoeinkommen
./. Kosten Kraftfahrzeug
(Fahrtkosten zum Arbeitsplatz: Kilometer X mal Kostenpauschale
plus Zusatzkosten, wenn Fahrzeug repräsentativ sein muss:
Gesamtkosten Statuswagen abzüglich Kosten für gebrauchten Kleinwagen)
Parkgebuehren, Garage
./. Arbeitszeit ohne Vergütung
(Fahrtzeit zum Arbeitsplatz in Stunden X Stundenlohn)
./. Kleidung
(Anschaffungskosten für repräsentative Kleidung, Anzüge, spezielle Arbeitskleidung,
Reinigung, Haar- und Koerperpflege etc.)
./. Mittagspause/Snacks/Kaffeekasse/Restaurant
./. Krankenkassezuzahlungen
./. Unterhaltszahlungen (*)
(z.B. bei Scheidung: Ex-Frau, Kinder etc.)
./.Kinderbetreuung
(Kindergarten, Kindermädchen, Fahrten zum Kindergarten, Snacks, Fertiggerichte, Imbiss etc. - weil Sie keine Zeit oder Lust mehr haben fuer die Kinder zu kochen)
./. "Repräsentationskosten"
(sonstige Statussymbole, die Ihren Erfolg beweisen sollen, um so der Karriere
zu helfen oder Klienten zu gewinnen, also alles, was Sie nicht wirklich
benötigen, aber kaufen, um eine gewisse gesellschaftliche Stellung zu
zeigen, Kosten Statuswohnung abzgl. Kosten Appartment, gegebene Parties,
Einladungen zum Essen etc.)
./. Instandhaltungskosten
(Gartenpflege, Putzfrau, Verwaltung etc., alles, was Sie in Ihrer
freien Zeit selber erledigen können)
./. Handy (wie oft rufen Sie im Buero an ?)
./. Gebühren (Rundfunk, TV etc.)
./. Sonstiges
./. Schuldentilgung/Zinsen/Ratenzahlung (**)
(Sie zahlen Zinsen und Tilgung fuer Schulden nur solange Sie ein Gehalt
kassieren oder Vermoegen haben, das gepfaendet werden kann.
Wenn Sie nicht mehr als den Pfaendungsfreibetrag verdienen, kann Ihnen
nichts mehr genommen werden, also muss auch nichts mehr gezahlt werden.
ggf. Eidesstattliche Versicherung erforderlich - s.o.)
....................................
Rest (oder: Was Ihnen wirklich bleibt....)


Die Tabelle hilft Ihnen Schritt für Schritt zu ermitteln, ob und um wieviel Sie sich wirklich finanziell schlechter stellen würden, wenn Sie ab heute auf Ihr Gehalt verzichten und einfach nicht mehr arbeiten. Oder anders gesagt: Sie ermitteln ganz rational, für welchen Betrag Sie eigentlich noch arbeiten gehen. Liesse sich dieser Betrag nicht auch anders verdienen ? - Tipps folgen.

In einigen Fällen stellen Sie sich sicherlich besser, wenn Sie auf Ihren festen Arbeitsplatz verzichten (und diesen anderen ueberlassen, die es nicht besser wissen). (*)Wenn Sie z.B. schlecht geschieden wurden, werden Sie auf der Basis Ihres Gehaltes zu hohen Unterhaltszahlungen gezwungen, die "ohne Gehalt" oder mit weniger Einkommen natürlich auch nicht mehr in der alten Hoehe bedient werden können/müssen - jedenfalls nicht von Ihnen. Sollte Ihr Einkommen ohne den festen Arbeitsplatz unter der Pfaendungsgrenze von 930 Euro im Monat liegen (plus 350 Euro fuer jeden Angehoerigen, maximal 2.060 Euro), koennen Sie auch nicht mehr gezwungen werden Ihre Schulden zu tilgen. Die monatlichen Tilgungs- und Zinskosten entfallen (folgt).


Zwei Beispiele (aus Spiegel 39/2003 "Wozu arbeiten ?"):

Familienvater, verheiratet, ein Kind
Bruttoverdienst 1.478 Euro
./. Krankenkasse 110
./. Pflegeversicherung 13
./. Rentenversicherung 144
./. Arbeitslosenversich. 48
./. Lohnsteuer 0
Netto 1.163 Euro***
(zuzgl. Kindergeld,
abzgl. 100 Euro Unterhaltszahlung fuer uneheliches Kind,
Arbeitsplatznebenkosten -s.o.- nicht kalkuliert)

(*** Ein arbeits- und vermoegensloses Ehepaar mit einem Kind hat in Deutschland Anspruch auf ca. 1.300 Euro monatliche Sozialhilfe inklusive Miete, Heizkosten, Krankenversicherung etc.)

Berufstaetige Ehefrau, Ehemann mit Spitzensteuersatz
Bruttoverdienst 1.250 Euro (Halbtagsstelle)
./.Sozialbeitraege 263
./. Einkommenssteuer 564
./.Soli 31
./.Kirchensteuer 51
Netto 341 Euro

(Arbeitsplatznebenkosten -s.o.- nicht kalkuliert)

Stimmen die Prognosen der Oekonomen, und bleiben Reformen aus, wird die immer aelter werdende Bevoelkerung die Sozialabgaben (Sozialklimbim) in den naechsten 30 Jahren drastisch anziehen lassen. Alleine die Beitraege fuer Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung werden von derzeit 35.5% bis 2030 auf 52% des Bruttolohns steigen. Im Jahr 2040 koennten die Gesamtabgaben von Steuern und Beitraegen dann bei 75% des Bruttolohns liegen.

Grund ist aber nicht nur der fehlende Nachwuchs (Spiegel 39/03): Alle Regierungen der letzten 30 Jahren haben den vom Arbeitsnehmer getragenen Krankenversicherungs-, Sozial- und Rentenkassen neben der Zahlung von Rente, medizinischen Kosten und Arbeitslosengeld auch kassenfremde Aufgaben aufgedrueckt (z.B. Schulabschluesse von Jugendlichen ohne Lehrstelle, Strassenbau in Mecklenburg, finanzielle Unterstuetzungen fuer Entlassene von Telekom und Post sowie Wiedergutmachungen an ukrainische Juden ( S.102, Spiegel 39/03)). Obwohl kaum bekannt, handelt es sich bei diesen Ausgaben nicht um Kleingeld. Trotz einigen Zuschuessen vom Bund muessen letztendlich 80 Milliarden Euro an versicherungsfremden Leistungen von den Arbeitnehmern finanziert werden. Wuerden diese Kosten ordnungsgemaess ueber Steuern abgerechnet, koennten die Beitragssaetze um einige Prozent gekuerzt werden.





Kostenanalyse ohne Arbeitsplatz

Wiederholen wir jetzt noch einmal unsere Lebenshaltungskostenanalyse (Tabelle A) unter der Annahme, keinen festen Arbeitsplatz mehr finanzieren zu muessen. Welche Kosten Sie sparen werden ist abhaengig von Ihren Entscheidungen und kann hier nicht prognostiziert werden. Beispielskosten, die gespart werden sind mit (--) gekenntzeichnet, werden Kosten nur reduziert mit (-), Kosten, die ohne Arbeitsplatz wahrscheinlich steigen, mit (+) :


Ausgaben

taeglich monatlich jaehrlich Sonstige Summe

ERNAEHRUNG
Lebensmittel +
Mittagspause --
Kaffeepause --
Restaurant -
Take Out -
Snacks/Imbiss -
Alkohol (Bier, Wein etc.)
Zigaretten
Summe


WOHNUNG (preiswerte Wohnung moeglich?)
Miete
Hypothek
Versicherung
Steuern
Reparaturen
Heizkosten
Strom
Wasser
Instandhaltung
Sonstiges
Summe


TRANSPORT (Auto weiterhin erforderlich ?)
Benzin -
Leasing/Darlehen
Wertverlust/Abschreibung
Kapitalkosten
Reparaturen -
Versicherung
Steuern
Taxi
Bus/Strassenbahn
Bahn
Flugzeug
Sonstiges
Summe


KLEIDUNG
Arbeitskleidung (Anzuege etc.) --
Freizeitkleidung - (Arbeitskleidung tragen)
Sport
Summe


GESUNDHEIT
Krankenversicherung -- oder -
Medikamente
Behandlungskosten (wenn nicht ausreichend versichert) +
Vitamine
Transportkosten
Summe


KINDERBETREUNG --
Kindergarten
Kindermädchen
Babysitting
Fahrten zum Kindergarten
Sonstiges
Summe


ABSICHERUNG
Lebensversicherung -
Unfallversicherung --
Haftpflicht -- (wenn vermoegenslos)
Sonstiges
Summe


FINANZIERUNGSKOSTEN -- (wenn vermoegenslos)
Kreditkartenzinsen/Gebuehren --
Geldautomat/Gebuehren --
Konsumentenkredit --
Bankgebuehren
Sonstiges
Summe


UNTERHALTUNG
Kabel/Satellitenfernsehen
Kino inkl. Transport, Parkplatz und Snacks
Urlaub --
Zeitschriften
Buecher
Hobby
Reisen

DIVERSES
Unterhaltszahlungen (z.B. nach Scheidung) --
Telefon
Handy --
Internet
Einrichtung
Putzfrau --
Babysitter --
Gartenpflege --
Geschenke
Sonstiges
Summe

LEBENSHALTUNGSKOSTEN
Gesamtsumme


Schade, dass wir nicht zusammensitzen und die Kostenanalyse mit konkreten Werten durchfuehren koennen... Ich kann hier nur spekulieren: Ihre Lebenshaltungskosten sind ohne festen Arbeitsplatz gesunken. Trauen Sie sich zu, diesen Betrag "nebenbei" zu verdienen, vielleicht indem Sie Ihr Hobby zur Einnahmequelle machen ? - Dann waeren Sie auf einen festen Arbeitsplatz bereits nicht mehr angewiesen. Wenn nicht, lassen sich diese Kosten noch weiter reduzieren, wie wir in den naechsten Kapiteln sehen werden. Dort wird auch beschrieben, wie Sie u.U. die Finanzierungs- und Versicherungskosten sparen koennen.










III. Weniger ist mehr

Der alte Sokrates hatte es immer mit seinem Koerper. Es war zum verzweifeln. Er konnte nicht die ersehnte 100% Freiheit erreichen, weil er immer noch auf seinen Koerper angewiesen war. Er konnte nicht frei sein, solange er einen Koerper versorgen musste. Nur der Geist kann frei sein. Aber selbst der Geist muss Kompromisse eingehen, sich ablenken lassen und auf Trivialitaeten konzentrieren, nur um den Koerper zu erhalten...

Der Koerper braucht Nahrung und Schutz, sonst wird er krank und hat Schmerzen. Der Koerper hat Beduerfnisse. Er muss schlafen und will Sex. Der Koerper provoziert Angst. Selbsterhaltungstrieb. Instinktiver Schutz vor Gefahren.

Koerperliche Beduerfnisse lassen sich zwar abtrainieren. Enthaltsamkeit, Bescheidenheit, Fasten, Abhaerten. Das erhoeht die Freiheit. Wer nicht essen muss, muss kein Geld verdienen. Wer nicht im Luxushotel schlafen moechte, braucht keine Kreditkarte. Wer keine Frau will, muss keiner Frau gefallen.

Eine voellige Befreiung vom Koerper ist aber nicht moeglich. Der Koerper kann gefoltert, ausgehungert und eingeknastet werden. Du bist immer erpressbar.

Einzige Moeglichkeit: Absolut nichts mehr wollen. Mit jeder Situation zufrieden sein. Im Moment leben. Von der Zukunft nichts erwarten. Der Vergangenheit nicht nachtrauern. Jederzeit bereit zu sterben. Jesus und Buddha treffen sich hier. Aber Sokrates war Athener. Und: Nichts mehr wollen ist auch ein Wollen. Und da bricht die Philosophie.

Aber weniger wollen ist sicher der richtige Weg zur finanziellen Freiheit und Sicherheit.


***


Der Reiseschriftsteller Paul Theroux ("The Happy Islands of Oceania" u.a.) beschliesst auf Hawaii nach einigen Tagen in der Luxusbungalowanlage "Orchid" (USD 2.500 pro Tag) nur noch mit einem Tausendstel seiner Lebenshaltungskosten auszukommen und so preiswert wie moeglich zu leben. Er kauft Couscous, Linsen, Fruechte und Gemuese, steigt in seinen Kajak und paddelt los. Uebernachtet wird in einsamen Buchten im Zelt. Kosten pro Tag: USD 2.18. Aber das war vor zehn Jahren. Heute wuerde er rund vier Dollar benoetigen...

Der 27- jaehrige Lehrer Rob Lilwall fliegt mit knapp 7.500 Euro, einem Mountain Bike, Zelt und Zubehoer nach Sibirien, um den 40.000km langen Rueckweg mit zahlreichen Umwegen anzutreten. Die ersten zweieinhalb Jahre radelt er durch Japan, Suedkorea, China, Hong Kong, Philippinen, Indonesien, Papua Neuguinea, Australien, Singapur und Thailand. Er stellt fest, dass die meisten Menschen sehr viel freundlicher, hilfsbereiter und grosszuegiger sind, als von den Massenmedien dargestellt. Nebenbei haelt er Vortraege in Schulen und sammelt Spenden fuer das Viva Network. Die weitere Route fuehrt ihn durch Kambotscha, Vietnam, Tibet, Nepal, Indien, Mittlerer Osten und Afrika nach Oxforshire in England. Aktuelles erfahren Sie unter www.cyclinghomefromsiberia.com.

Rund fuenf Dollar pro Tag wuerde es Sie kosten, um in Vietnam zu reisen. Kalkulieren Sie Flugkosten von USD 700 und bleiben Sie nur drei Monate, liegen Ihre Durchschnittkosten bei 400 Dollar im Monat.


Natuerlich leben Sie nicht auf einer Insel, haben wahrscheinlich keinen Kajak oder ein Zelt, oder sind daran interessiert Asien mit dem Fahrrad zu bereisen. Richtig preiswert leben koennen aber auch Sie. Wenn Sie wirklich wollen...

Denn: Geld, das Sie nicht ausgeben, muessen Sie nicht verdienen...

...und wenn Sie Ihre Zeit und Energien nicht damit verschwenden muessen, Ihre Lebenshaltungskosten zu beschaffen, koennen Sie sich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren und Ihr Leben gemaess Ihren Vorstellungen geniessen.




Was brauchen Sie wirklich um gluecklich zu sein ?

Das koennen nur Sie beurteilen.

Den Meisten werden die Beduerfnisse von Medien und Gesellschaft diktiert. Das eigene Haus, ein Auto und die Lebensversicherung. Weil es alle haben. Weil es alle so machen. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, die nur existieren kann, wenn auch weiterhin blind konsumiert werden. Ob dieser Konsum wirklich sinnvoll ist, wird von den Meisten nicht gefragt. Die Meisten sitzen in einem Kaefig aus Falschgold.

Wer kratzt, kann die Faelschung erkennen: Es wird gearbeitet, um viel Geld zu verdienen. Denn es wird viel Geld benoetigt, um sich von der Arbeit abzulenken. Das Leben erscheint nur lebenswert mit dem neusten Wagen, den teuersten Klamotten und den staerksten Beruhigungspillen. Aus diesem Kaefig auszubrechen gilt als ausgeflippt, verrueckt und krank. Und das, obwohl fast jeder weiss, dass etwas schon lange nicht mehr stimmt.



Der Wanderer:

Ich wollte immer in der Suedsee segeln, aber ich kann es mir nicht leisten,
Was sich die Leute nicht leisten koennen, ist es nicht zu gehen
Sie sind umgarnt von der krebsartigen Disziplin der "Sicherheit",
und in Verehrung der Sicherheit schleudern wir unsere Leben
unter die Raeder der Routine
und bevor wir es merken ist unser Leben zu Ende.
Was braucht ein Mensch - was braucht er wirklich ?
Ein paar Pfund Nahrung, Waerme, Schutz,
Zwei Quadratmeter, um sich hinlegen zu koennen
und irgendeine Beschaeftigung, die das Gefuehl vermittelt
Etwas geschafft zu haben.
Das ist alles - im materiellen Sinn.
Und wir wissen das ganz genau.
Aber wir werden von unserem Wirtschaftssystem solange
Manipuliert bis wir uns in einem Grab unter einer Pyramide von
Ratenzahlungen, Hypotheken, albernem HighTech-Zeug, wiederfinden,
Dinge, die von der idiotischen Dummheit der Scharade ablenken.
Die Jahre donnern vorbei,
Die Jugendtraeume verblassen
Unter dem Staub in der Ablage der Geduld
Bevor wir es ahnen ist der Sarg geschlossen.
Aber wo liegt die Antwort ? - In der Wahl.
Was wird es sein; Leeres Konto oder leeres Leben ?


- Autor unbekannt. Freie Uebersetzung.
Aus "Unexpected Light" (Travels in Afghanistan)
von Jason Elliot




Wer einen Blick in die Zukunft der Konsumgesellschaft riskieren moechte, sollte einige Wochen die USA bereisen. Gesellschaftliche Entwicklungen in den USA finden sich in der Regel fuenf Jahre spaeter auch in Europa. Was sehen wir dort ? - Die durchschnittliche Bevoelkerung ist dumm und dick. Und hoch verschuldet. Sparguthaben existieren kaum. 800.000 Menschen, davon 200.000 Kinder, muessen auf der Strasse schlafen (BET News, 03.07.03). Wie in einem Entwicklungsland. Die Minderwertigkeitskomplexe werden mit Patriotismus ("We are No. One") und Opfermentalitaet ueberdeckt. Wer fett ist, kann nur ein Opfer der Fast Food Industrie sein ("...nicht meine Schuld ! - Die haben mich verfuehrt..."). Michael Jackson wurde 1.500 Mal verklagt. Und der ist nur Musiker und kein Schoenheitschirurg. Abgelenkt wird sich mit Shopping, durchschnittlich sechs Stunden taeglich Fernsehen (A Messenger, Daily Herald (03.04.03)), und Junk Food in extragrossen Portionen (Cox News Service 20.06.03), also mehr Konsum, mehr Verdummung und mehr Traegheit und Krankheiten. Fast 1.000 Amerikaner sterben bereits taeglich an Uebergewicht (www.surgeongeneral.gov/topics/obesity)). Wichtig ist es, beliebt zu sein, nicht aufzufallen, to fit in.... und wenn nicht, take a pill, get therapy. Gleichgeschaltet wie ein Roboter. Geistig und koerperlich vergiftet. Eine kaputte Nation, die Kriege noetig hat, um sich von ihrer wahren Identitaet zu befreien, wie ein Arbeitsloser, der stolz darauf ist, Uniform tragen zu koennen, und wenn es nur die Uniform der Wach- und Schliessgesellschaft ist.

20 % aller Krankheiten in den Industrienationen werden von Umweltverschmutzung verursacht. Jedes siebte Kind in der EU hat Asthma (Euro News 22.06.03). Westliche Ernaehrungsgewohnheiten werden zusammen mit MTV, CNN, Telenovelas und Hollywood-Philosophie in die Dritte Welt exportiert und erhoehen dort die Krebswahrscheinlichkeit in den naechsten 20 Jahren um 50% (World Cancer Report, World Health Organisation, AP 04.04.03). Who cares ? - Ein gesunder, natuerlicher Lebenswandel (viel Bewegung, kein Alkohol, kein Nikotin, eine gesunde Diet schon im Kindesalter, kein Fast Food, wenig Fett) koennte das Krebsproblem loesen helfen, bringt aber keinen Umsatz (siehe auch Report: "Krebs ist heilbar - aber nicht mit Chemo", Verlagsprogramm).

Mehr Geld, um mehr Geld auszugeben und mehr Geld zu benoetigen. Gesund ist das nicht und gluecklich macht es komischerweise auch nicht. Jaehrlich nimmt der Umsatz von Beruhigungstabletten und Antidepressiva um 10% zu (Stern, 28/2003). Selbstmord, Stress (Herz/Kreislauf) und Krebs sind neben Autounfaellen die haeufigsten Todesursachen der Konsumgesellschaft. Und die liessen sich doch exportieren... wenn wir die Dritte Welt nur dazu manipulieren koennten, sich genau so geistlos zu verhalten wie die Bevoelkerung der Industrienationen. Technische Innovationen und volle Mediendeckung machen es moeglich. Kein Problem mehr, wenn das Fernsehprogramm oder Videos die Lebensvorgaben liefern. Ein Star werden, oder mindestens wie einer aussehen und so leben... Da weiss dann auch der letzte Dschungeldorfbewohner, dass er seine Verlobte nur mit einem dicken Diamantenring gluecklich machen kann, und wenn dazu das Geld fehlt, laesst es sich ja leihen. Gegen Hoechstzinsen versteht sich. Und eine Freundin gibt es nur mit einem Auto - natuerlich auch auf Kredit - denn wer sich keinen eigenen Wagen leisten will/kann, ist doch nur ein Loser. Wenn die Sardinen aus der Dose einen hoeheren Status haben als der selbstgefangene Fisch (wie heute bereits auf vielen Suedseeinseln), haben wir es geschafft. In ein paar Jahren wird niemand mehr fischen gehen und so von den Dosen (aus den Industrienationen) abhaengig sein wie eine Hausfrau in Castrop Rauxel, weil in der Ruhr keine Fische mehr schwimmen koennen. Den Eskimos Kuehlschraenke verkaufen...

Ihre eigenen Beduerfnisse sind abhaengig von Ihren Erfahrungen, Ihrem Geschmack, Zeit und Umstaenden. Ein Strassenkind in den Slums einer DrittenWelt Grosstadt wird zunaechst zufrieden sein, wenn es genug zu essen hat. Erst, wenn der Bauch voll ist, wird sich Sorgen gemacht, wo sich in der Nacht unbelaestigt schlafen laesst, ohne von der oertlichen Polizei abgeknallt zu werden. Eine Krankenversicherung ist fuer das Kind in diesem Moment voellig unwichtig. In den Industrienationen gehoeren dagegen eine Wohnung mit fliessend Wasser und WC, gesunde Ernaehrung, medizinische Versorgung, einschliesslich Telefon und Kleidung zu den Grundbeduerfnissen, die notfalls auch vom Sozialamt finanziert werden.

Kinderreiche Familien haben andere Beduerfnisse als Einzelgaenger. Warme Winterkleidung brauchen Sie nur im Winter, eine Wohnung aber das ganze Jahr. Einige Beduerfnisse verlangen nach sofortiger Befriedigung (Nahrung), andere koennen auf einen spaeteren Zeitpunkt verschoben (und dann vergessen) werden. Wenn Sie auf dem Land leben, ist u.U. ein eigenes Auto notwendig, falls die oeffentlichen Verkehrsmittel nicht ausreichend sind. In einer Grosstadt kann ein eigener Wagen dagegen zu einer unnoetigen Belastung werden (kein Parkplatz, Monatskarte der Strassenbahn und ein gelegendliche Taxifahrt sind ggf. preiswerter).

Wir sehen: Die spontane Befriedigung eines Beduerfnisses kann eine Kettenreaktion ausloesen, die Kosten verursacht, die sich nicht mehr kontrollieren lassen. Das Verlangen unbedingt ein eigenes Auto fahren zu muessen provoziert das Beduerfnis den Wagen auch parken zu koennen. Sie brauchen Geld fuer Benzin, Wartung und Versicherung, auch, wenn Sie den Wagen nicht versichern wollen.

Sie kennen die Geschichte vom erfolgreichen Geschaeftsmann und dem Bergfuehrer ? - Der Geschaeftsmann freut sich jedes Jahr auf seine zwei Wochen Urlaub, die er mit einem befreundeten Bergfuehrer in den Alpen verbringt. Nach einigen Jahren fragt der Geschaeftsmann den Bergfuehrer, wieviel er denn verdiene. Die Antwort schockierte den Geschaeftsmann: "Willst Du Dich denn nicht verbessern ?" - Anstatt zu antworten, will der Bergfuehrer wissen, wie hoch das Einkommen des Geschaeftsmannes sei. "Und was ist das Beste, das Befriedigenste, das Du Dir mit Deinem Gehalt leisten kannst ?" - "Mein jaehrlicher Ausflug in die Berge !", ist die Antwort. "Nun, dann verstehst Du, warum ich nicht soviel Geld brauche...!", antwortet der Bergfuehrer zufrieden.

Echtes Geld koennen Sie sofort verdienen, wenn Sie Ihre Beduerfnisse gezielt pruefen und ggf. einschraenken. Wenn "Geld ausgeben" das Ergebnis eines Entscheidungsprozesses ist, ist es nur logisch, dass wir weniger Geld ausgeben, wenn wir den Entscheidungsprozess optimieren, ihn effektiver und rationaler werden lassen. Da 95% aller Entscheidungen emotional getroffen und erst nachtraeglich die Rationalisierungen gefunden werden, die die Entscheidung angeblich erklaeren sollen, wir uns also staendig selber austricksen, hilft ein Entscheidungsraster, moeglichst wenig Geld auszugeben.


Fragen Sie sich vor jeder Kaufentscheidung:

(1.) Was ist genau das Problem ?
(2.) Warum brauche ich es ?
(3.) Wie aendere ich den Bedarf ?
(4.) Wie lange brauche ich es ?
(5.) Was sind die Alternativen ?
(6.) Wie hoch sind die Kosten und Folgekosten ?

Anfangs mag es Ihnen vielleicht noch laestig erscheinen, jede Kaufentscheidung so einmal trocken zu durchdenken. Langfristig werden Sie das Raster verinnerlichen und ganz automatisch nutzen. Kopieren Sie das Entscheidungsraster, markieren Sie die wichtigsten Gedanken im Text und nehmen Sie den Text mit, wenn Sie Ihre Wohnung verlassen. Impulskaeufe sind so bereits ausgeschlossen. Perfektioniert haben Sie den Prozess, wenn Sie nicht mehr Rationalisierungen suchen, die einen Kauf rechtfertigen koennten, sondern sofort Gruende finden, die den Kauf ueberfluessig werden lassen. Denn: Was Sie nicht kaufen, kostet kein Geld.



(1.) Was ist genau das Problem ?

Wenn die Meisten ein Problem haben, wird nicht das Problem genau analysiert, sondern sofort die scheinbar bequemste Loesung gesucht. Die Meisten fragen sich nicht, wie sie am besten von A nach B kommen, sondern sind davon ueberzeugt, unbedingt ein Auto zu benoetigen. Alle haben schliesslich ein Auto... Millionen Autofahrer koennen sich nicht irren, oder ? - Aber war Elvis wirklich so gut ? - Fragen Sie sich nicht, was Sie kaufen koennen, um das Problem zu loesen. Fragen Sie sich, wie Sie das Problem loswerden. Je bequemer die Loesung desto teurer ist sie in der Regel.

Wir schauen uns das Problem naeher an und fragen uns, a.) muessen wir wirklich von A nach B, und wenn ja, b.) wie oft, und c.) gibt es Alternativen.

Wer z.B. jeden Morgen zur Arbeit fahren muss und den Wagen sonst kaum nutzt, sollte sich fragen, ob es sich nicht rechnet, sich einen schlechter bezahlten Arbeitsplatz am Wohnort zu suchen. Die gesparten Kosten kompensieren den Gehaltsverlust. Ohne Wagen sind Sie sofort eine Reihe von Kostenposten los (Darlehen, Versicherung, Benzinkosten, Steuern), ueber den Daumen um die 300 Euro monatlich. Macht es nicht mehr Sinn, eine Fahrgemeinschaft, ein Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, um dann in Einzelfällen ein Taxi zu rufen ? - In Grosstädten ganz sicher. Ehrlich nachrechnen !

Ich habe keine Lust selber zu waschen. Die Meisten wuerden sich eine Waschmaschine kaufen. Da ich aber staendig reise und zuviel Besitz grundsaetzlich als Fessel betrachte, kam der Kauf einer Waschmaschine fuer mich auf keinen Fall in Frage. Also lasse ich einmal die Woche waschen. Das kostet mich durchschnittlich 15 Euro die Woche, also 780 Euro im Jahr ... Frage: Wie reduziere ich diese Waschkosten um die Haelfte ? - Indem ich pruefe, was gewaschen wird. Unterwaesche, Hemden, Socken. Muss dreckige Waesche einmal die Woche gewaschen werden, oder kann sie auch laenger im Waeschesack warten ? - Natuerlich, Waesche verdirbt ja nicht. Muss ich mehr zahlen, wenn ich mehr waschen lasse ? - Nicht solange ich zwei Ladungen nicht ueberschreite. Es rechnet sich folglich fuer mich sieben Boxershorts, T-Shirts, Socken und drei Hemden zu kaufen, und nur jede zweite Woche waschen zu lassen. Die so jaehrlich gesparten 390 Euro zahlen die zusaetzlichen Klamotten. Ein Waschsalon mit Muenzautomaten waere natuerlich noch preiswerter.

Ein entfernter Bekannter hatte die Moeglichkeit preiswert ein Loft zu mieten, allerdings ohne Kueche und eingerichtetes Bad. Es gab zwar eine Toilette und ein Waschbecken, sonst aber nichts. "Nein, ein Riesenraum ohne Kueche und Bad" kaeme fuer ihn nicht in Frage. Er wolle schliesslich nicht "wie ein Asozialer" leben. Schade, denn erstens haben authentische Lofts kein Luxusbad und eine gutbuergerliche Einbaukueche (im Gegensatz zu Eigentumswohnungen, die als Loft angeboten werden), und zweitens haetten fuenf Minuten nachdenken sicher eine Loesung garantiert.

Wozu wird eine Kueche benoetigt ? - Zum kochen, ...um einen Platz fuer den Kuehlschrank zu haben, ....das wars auch schon, gell? - Trocken gesehen brauchen Sie keine Kueche. Ich habe jahrelang in Hotelzimmern ohne Kueche gelebt. Essen zubereiten koennen Sie an jedem beliebigen Tisch, kochen laesst sich auf ein oder zwei Kochplatten aus dem Secondhandladen und einen gebrauchten Kuehlschrank koennen Sie auch mitten ins Loft stellen. Selbst ein Kuehlschrank ist neun Monate im Jahr ueberfluessig, wenn Sie einen kleinen Balkon haben, auf dem sich Frischkost abstellen laesst. Wem das zu wild ist, kann sich gebraucht eine Kitchenette kaufen (Schrank mit Kochmoeglichkeit, Spuelbecken und Kuehlschrank).

Ja, aber das Bad !? - Wenn ein Handwaschbecken vorhanden ist, kann mit einigen Handgriffen eine Dusche an den Wasserhahn geklemmt werden. Der Boden im Duschbereich muesste lediglich gefliesst werden. Eine alte Metall-Badewanne und ein Duschvorgang sind auch gut. Abwasser koennte in das Abwasserrohr des Waschbeckens geleitet werden, notfalls auch per Handpumpe in das WC. Wie oft wird geduscht ? - Ein/zweimal pro Tag. Da das Loft 3m hoch ist, haette das Duschbecken auf eine 50cm hohe Platform gelegt werden koennen, um so einen freien Ablauf in die Abwasserleitung des Handwaschbeckens oder direkt ins WC zu ermoeglichen. Gesamtkosten: Nicht mehr als 500 Euro.

Selbst ohne WC im Loft, aber einer zugaenglichen Toilette auf dem gleichen Stockwerk, waere das Angebot interessant gewesen. Fuers schnelle Geschaeft oder nachts haette eine Campingtoilette hinter einer Trennwand (Vorhang) sicherlich ausgereicht.


(2.) Warum brauche ich es ?

Wenn Sie den Mut haben sich diese Frage zu stellen und ehrlich zu antworten, werden Sie sehr viel ueber Ihre Persoenlichkeit erfahren. Oft lautet die Antwort: Die Meisten haben es... Die Medien sagen, es sei gut... Mein Idol hat es.... Weil ich kein Aussenseiter sein moechte... wenn ich es nicht habe, nimmt mich niemand ernst... etc. Weil es alle haben...

Wer sich daran orientiert, was andere haben, wird nie genug haben, da es immer "Andere" geben wird, die mehr haben. Selbst, wenn Sie mit einer 100.000.000 USD Superyacht in St. Barths einlaufen, werden Sie sich sich minderwertig fuehlen, weil der Docknachbar eine 100 Millionen Yacht mit Hubschrauber hat. Also muessen Sie auch einen Hubschrauber haben...und wenn Ihnen der Hubschrauber endlich gehoert, ist der Jet zu klein, oder die/der eigene Frau/Mann zu alt. Sie werden nie genug haben und so nie wirklich gluecklich sein koennen. Sie sind suechtig, aber im Gegensatz zu Heroin, das wenigstens eine temporaeren Frieden sichern kann, kann ihre Sucht nie befriedigt werden. Ein Blick in ein Magazin, eine TV-Show oder ein Anruf reichen und Sie werden schon wieder unruhig.

Sie koennen hier nur gewinnen, wenn Sie sich weigern an diesem Wettbewerb der psychologischen Zwerge teilzunehmen. Weigern Sie sich die Volksverdummung zu akzeptieren, dass Sie sind, was Sie haben. Vergessen Sie nie: Der Mann mit dem Kleinsten faehrt immer den groessten Wagen. Wer unbedingt am Meisten haben muss, hat das auch wohl dringend noetig.

Fragen Sie sich, ob ein interessantes Produkt fuer Sie nur so attraktiv ist, weil es derzeit in Mode ist (z.B. Kleidung) und einen positiven Imagevorteil garantiert. Was nuetzt es Ihnen, wenn Ihre Mitmenschen Sie fuer etwas ganz Tolles halten ?- Sind Sie wirklich auf die Meinung der Meisten angewiesen ? - Ist ist Ihnen die Anerkennung der Masse sehr viel Geld wert ?

Anerkennung ist die Bewunderung anderer Menschen und die Befriedigung der eigenen Eitelkeit, genau betrachtet eine Illusion und somit ueberfluessig. Niemand braucht Anerkennung zum leben, aber fast jeder will sie. Die groesstmoegliche Anerkennung ist gesichert, wenn dem Geschmack der Meisten entsprochen wird. Das ist der Massengeschmack. Das Streben nach allgemeiner Anerkennung ist der Wunsch von moeglichst jedem bewundert zu werden. Jeden zu beeindrucken, oder moeglichst viele, die Meisten, ist aber nur auf dem niedrigsten Niveau moeglich. Zum hoeheren Niveau hat ja nicht jeder Zugang. Warum dann also nicht noch eine Stufe niedriger sinken, und die Anerkennung von Tieren anstreben, oder Pflanzen oder Steinen ? - Macht nicht viel Sinn. Konsequenz: Das niedrigste Niveau kann kein Masstab sein.

Warum dann nicht das hoechste Niveau anstreben ? - Wenn das niedrigste Niveau das Beduerfnis nach Anerkennung von moeglichst vielen ist, kann das hoechste Niveau nur das Beduerfnis nach Anerkennung von moeglichst wenigen, letztendlich Anerkennung von niemandem sein.

Es gibt also keine Anerkennung zu verlieren, die wirklich einen Wert hat. Damit ist auch die Angst vor dem Verlust der Anerkennung unbegruendet, und jedes Investment in Anerkennung Geldverschwendung.

Leider ist das Verlangen nach Anerkennung keine bewusste Entscheidung, sondern ein Instinkt, der aus dem Bauch kommt. Das Verlangen nach Anerkennung ist mit dem Kopf nur schwer zu kontrollieren. Niemand will wirklich auf die Anerkennung der Mitmenschen angewiesen sein. Und trotzdem nervt es, wenn man schief angeschaut oder der Gruss nicht erwidert wird. Du weisst zwar, Deine Gefuehle sind unbegruendet, aber vorhanden sind sie trotzdem.

Das Verlangen nach Anerkennung kann nur langsam abgebaut werden, Schritt fuer Schritt. Jedesmal, wenn eine gewuenschte Anerkennung ausbleibt, machen Sie sich die Situation bewusst, analysieren Sie sie und erkennen Sie, dass es sich um eine Illusion handelt.

Waehrend ein Investment in Anerkennung immer Geldverschwendung ist, ist es hin- und wieder notwendig, eine bestimmte Sache zu ersetzen, weil sie verschlissen oder nicht mehr funktionstuechtig ist. Eine gute Gelegenheit vor einem Kauf noch eimal zu pruefen, ob Sie das Produkt wirklich benoetigen. Gehe zu (1.) oder (3.).


(3.) Wie aendere ich den Bedarf ?

Wenn sich ein Bedarf nicht aendern laesst, koennten Sie die Umstaende aendern, in denen Sie sich befinden, und so den Bedarf ueberfluessig werden lassen ? - In Deutschland brauchen Sie Winterkleidung, ob Sie wollen oder nicht. Wenn Sie allerdings in den warmen Sueden ziehen, ist auch die Winterkleidung nicht mehr notwendig. Ein Rasenmaeher wird ueberfluessig, wenn Sie Gemuese pflanzen. Heizkosten lassen sich reduzieren, in dem besser isoliert wird.

Technische Entwicklungen aendern staendig Ihren Bedarf. Hin- und wieder werden auch sehr gute Loesungen angeboten. Wem die Post zu langsam und zu teuer ist, kann heute preiswert emailen.


(4.) Wie lange brauche ich es ?

Zeit heilt alle Wunden - und aendert Ihren Bedarf. Ermitteln Sie, ob Ihr Bedarf mit zunehmender Zeit steigen oder eher abnehmen wird. U.U. verschwindet der Bedarf so von alleine. Wenn Sie Zahnschmerzen haben, wird das Problem mit zunehmender Zeit groesser. Wenn es dagegen regnet und Sie den Kauf eines Regenschirms diskutieren, koennen Sie sicher sein, dass er Regen irgendwann aufhoeren wird, d.h. das Problem mit zunehmender Zeit verschwindet.

Fragen Sie sich immer, ob Sie den Kauf eines Produktes nicht verschieben koennen. Vielleicht gibt es schon in der naechsten Woche ein Sonderangebot (Schlussverkauf) oder Ihnen faellt eine bessere Loesung ein. Mehr Zeit gibt Ihnen auch die Chance andere Angebote zu pruefen. Zoegern Sie jeden Kauf solange wie moeglich hinaus.

Kalkulieren Sie bitte auch die voraussichtliche Nutzungsdauer. Wenn Sie etwas nur kurzfristig benoetigen, kaufen Sie immer gebraucht. Sie koennen das Produkt so nach Nutzung u.U. zum Kaufpreis weiterverkaufen. Waehrend ein neuer Fernseher z.B. mit Lieferung bereits 50% seines Wertes verloren hat (wenn Sie ihn verkaufen wollten, erhalten Sie sicher nicht den Neupreis, obwohl das Geraet neu ist), ist der Preis eines Gebrauchten von Ihrem Verhandlungsgeschickt abhaengig. Sie wissen ja: Der Fernseher ist Schrott, wenn Sie ihn kaufen, aber ein hochwertiger Klassiker, wenn Sie verkaufen... Sie kaufen Speergut, verkaufen aber Antiquitaeten. Das gleiche gilt fuer Ersatzteile: Warum ein neues Ersatzteil in ein altes Geraet einsetzen, wenn auch ein gebrauchtes ausreicht ?


(5.) Was sind die Alternativen ?

Wenn Sie es bis zu diesem Kriterium geschafft haben, ist Ihnen sicher bereits ein Licht aufgegangen und ein oder zwei kostenguenstige Alternativen sind sichtbar geworden.

Weitere Alternativen koennen Sie entdecken, wenn Sie die offensichtlichen Loesungen unserer Konsumgesellschaft bewusst ignorieren und einfach brainstormen. Hier ist Ihre Kreativitaet gefragt. Alles ist erlaubt. Weil die Loesungen oft mit einfachsten Mitteln realisiert werden, sind auch Fehler nicht teuer. Grundsatz: Je einfacher desto besser.


(6.) Wie hoch sind die Kosten und Folgekosten ?

Haben Sie eine Alternative entdeckt, pruefen Sie deren Kosten. Vergleichen Sie ! - Der Anschaffungswert kann hier nur ein erster Schritt sein. Es kommt vielmehr darauf an, wie lange Sie das Produkt nutzen koennen. Hierzu teilen Sie den Kaufpreis durch die geschaetzte Nutzungsdauer (100 Euro fuer den gebrauchten Fernseher durch wahrscheinlich vier Jahre Nutzung). Bei groesseren Anschaffungen koennen Sie einen moeglichen Verkaufspreis abziehen. Vergessen Sie bitte nicht die Unterhaltungskosten (Versicherung ? Benzin ? Batterien ? Reinigung ? Gebuehren ? etc.). Jedes Eigentum kostet etwas. Selbst ein Bankkonto kostet Gebuehren. Hinzu kommt die Zeit, die Sie damit verbringen, Ihr Eigentum zu erhalten, die Reparaturen, das Warten in der Bank, die Frustrationen, Sorgen, die kleinen Probleme. Alles Kosten, die oft vergessen werden.

Ein Bekannter, der auf einem Segelboot lebt, glaubt, auf keinen Fall auf ein kaltes Bier beim Sonnenuntergang verzichten zu koennen. "Da gibts nicht besseres !". Also braucht er unbedingt einen Kuehlschrank. Bootskuehlschraenke sind nicht nur empfindlich, sondern verbrauchen auch viel Strom. Den Strom garantieren vier weitere Solarzellen und ein Windgenerator. Die gesamte Stromversorgung seines Bootes hat ihm rund 6.000 Dollar gekostet. Das Geld kann keine Zinsen erzielen (bei 5% USD 300 im Jahr). Der Kuehlschrank kostet weitere 1.500 Dollar (Zinsverlust USD 75 p.a.), geht aber staendig kaputt. Frischkost verdirbt so regelmaessig und muss verschenkt werden. Zweimal jaehrlich muss das Teil repariert werden. Kostet weitere 500 Dollar, von der Zeit die auf Ersatzteile gewartet und nicht gesegelt werden kann, einmal abgesehen. Wenn der Bekannte seine Energiequellen und den Kuehlschrank zehn Jahre nutzen kann, kostet ihm das ganze Outfit USD 1.625 im Jahr oder rund 4.50 Dollar pro Tag. Dafuer kann er sein Bier aber auch stressfrei in einem Luxushotel trinken oder es preiswert gekuehlt vom Kiosk nebenan kaufen. Notfalls hilft eine Picknick-Kuehlbox mit Eis vom Supermarkt.

Haben Sie alle Kosten kalkuliert und verschiedene Alternativen verglichen, reicht es Ihnen wahrscheinlich wirklich. Wenn Sie jetzt nicht aufgeben und mit Ihrer Kreditkarte in den naechsten Laden gehen, um sich die Loesung teuer einzukaufen, wie es die Konsumgesellschaft von ihren nuetzlichen Mitgliedern erwartet, und sich Minuten spaeter als Verraeter fuehlen, sind Sie vielleicht dazu bereit, sich damit abzufinden, dass Sie Ihr urpruengliches Beduerfnis nicht befriedigen werden, weil jede Loesung weit komplizierter und unangenehmer ist als das unbefriedigte Beduerfnis. Sie werden Bedarf Bedarf sein lassen und damit leben. Nur weil ein Bedarf besteht, muss dieser nicht lebensnotwendig sein. Nicht jeder Bedarf muss befriedigt werden.

Sie fragen sich nicht mehr "brauche ich das wirklich ?", sondern "Will ich es unter Beruecksichtigung aller Komplikationen ueberhaupt noch ?".

Wenn Sie jetzt immer noch davon ueberzeugt sind, unbedingt kaufen zu muessen, was dann ? - Nichts. Sie unternehmen nichts. Nicht fuer mindestens vier Wochen.


Warten Sie ab !

Wenn Sie nicht mehr blind konsumieren, sondern sich jede Kaufentscheidung mindestens vier Wochen ueberlegt haben, kaufen Sie keine eigentlich ueberfluessigen Produkte. Was Sie heute unbedingt haben muessen, interessiert Sie in vier Wochen wahrscheinlich nicht mehr.

Schreiben Sie auf, was Sie unbedingt benoetigen. In vier Wochen koennen Sie Ihre Liste pruefen, um vielleicht ein/zwei Produkte auf Ihrer Prioritaetenliste festzuhalten: Dinge, die Sie unbedingt sofort benoetigen. Niemands sollten Sie sofort etwas kaufen, nur weil Sie glauben, es zu benoetigen.

Wie Sie es auch drehen: Wenn Sie abwarten und nicht kaufen, koennen Sie nur profitieren. In den meisten Faellen verschwindet der Bedarf von alleine. Oder Sie vergessen, was Sie benoetigen (so wichtig kann es also nicht gewesen sein). Je laenger Sie abwarten koennen, desto preiswerter wird die Loesung in der Regel.

Beweis: Entruempeln Sie Ihren Kleiderschrank, Ihre Wohnung, Keller, Dachboden. Sie stellen so ganz schnell fest fuer was Sie Ihr Geld frueher einmal spontan und unnoetigerweise ausgegeben haben, z.B. der Bauchmuskeltrainer aus der TV-Werbung. Dreimal benutzt, und dann nie wieder...

Listen Sie Ihren gesamten Besitz und pruefen Sie mit Hilfe des Entscheidungsrasters auf was Sie unbedingt nicht verzichten koennen. Wenn Sie etwas 12 Monate nicht benutzt oder ganz vergessen haben, brauchen Sie das Teil ganz sicher nicht. Was ueberfluessig ist, laesst sich per Kleinanzeigen, Aushang am Schwarzen Brettern oder Mund-zu-Mundpropaganda verkaufen oder verschenken. Eine derartige Aktion schafft Platz, befreit und bringt Geld.


Regelmaessige Kosten- und Bedarfsanalyse

Nur weil Sie regelmaessig etwas zahlen, z.B. eine Versicherungspraemie, muss das nicht immer noch sinnvoll sein. Sie koennen viel Geld sparen, wenn Sie Ihre Kosten regelmaessig analysieren und mit Hilfe des Entscheidungsrasters hinterfragen. Wenn Sie z.B. feststellen, dass Sie Ihre gutbuergerlichen Moebel nicht mehr moegen, und diese ueber Kleinanzeigen verkauft haben, ist auch Ihre Hausratsversicherung ueberfluessig. Wenn Sie nichts haben, muessen Sie auch nichts mehr versichern.

Was nuetzt Ihnen eine Unfallversicherung, wenn Sie Ihre Kosten auf ein Minimum reduziert haben, und so nicht mehr auf ein festes Gehalt (oder Ersatz bei Unfall) angewiesen sind ? - Das gleiche gilt fuer Ihre Haftpflicht. Wenn Sie ohnehin mit geringem Einkommen und Kosten leben, kann man Sie zwar in einem Schadensersatzverfahren zu Millionenzahlungen verurteilen, kassiert werden kann aber nur jeder Cent Einkommen, der die Pfaendungsgrenze von 930 Euro uebersteigt.

Kosten vermeiden und so kein Geld auszugeben mag anfangs schwerfallen, wird dann aber schnell zur Gewohnheit. In den ersten Wochen muessen Sie sich zwingen bewusst zu analysieren, zu denken. Das mag vielleicht laestig und sogar unangenehm sein. Langfristig wird es fuer Sie allerdings einfacher kein Geld auszugeben als zu kaufen. Sie werden lernen, mit weniger auszukommen, sich auf Ihre eigenen Faehigkeiten zu verlassen, oder neue Kenntnisse entwickeln (was Ihr Kfz-Mechaniker kann, koennen Sie auch lernen).

Wenn Sie erkennen, dass Eigentum oft mehr Probleme schafft als Loesungen bietet, haben Sie sich befreit. Sie sind aus den Fesseln der Konsumgesellschaft ausgebrochen.


Armut

Wenn ich nichts mehr ausgeben kann, bin ich dann nicht arm ?

Statistisch vielleicht, tatsaechlich aber ganz sicher nicht. Statistisch sind Sie arm, wenn Ihr Einkommen einen bestimmten Betrag unterschreitet. Dieses sog. "Existenzmimimum" wird regelmaessig neu bestimmt und der aktuellen Preisentwicklung angepasst.
Im Jahr 2003 liegt das Existenzminimum fuer Alleinstehende bei 6.943 Euro jaehrlich und fuer Ehepaare bei 11.640 Euro jaehrlich. Fuer jedes Kind werden weitere 3.636 Euro berechnet. Wer weniger verdient ist "arm" und hat unter gewissen Umstaenden Anspruch auf finanzielle Hilfe vom Staat. Wie so oft hat dieser buerokratische Wert fuer uns nicht viel Aussagekraft.

Wir sind arm, wenn wir mehr Geld brauchen als uns zur Verfuegung steht. Dann koennen wir uns nicht leisten, was wir wollen und fuehlen uns eingeschraenkt. Wer 3.000 Euro im Monat verdient, aber glaubt, unbedingt 4.000 Euro im Monat ausgeben zu muessen, um gluecklich werden zu koennen, wird sich immer arm fuehlen, und in seinem Bekanntenkreis vielleicht als "armer Schlucker" angesehen, obwohl 3.000 Euro im Monat statistisch natuerlich keine Armut bedeutet.

Echte Armut ist sicher kein Witz. Armut macht depressiv und zerstoert das Selbstvertrauen. Armut ist aber etwas ganz anderes als bewusst sparsam zu leben und so weniger auszugeben (oft weniger als das Existenzminimum) als einzunehmen.

Wenn Ihnen mehr Geld zur Verfuegung steht als benoetigt wird, kann das keine Armut sein. Sie sind reich. Sie koennen alle Kosten decken und noch etwas sparen. Ihnen reicht Ihr Einkommen, unabhaengig davon wie gering dieses auch statistisch ausfallen mag. Sie haben immer genug. Wieviel Geld Sie benoetigen ist direkt abhaengig von Ihren Ausgaben. Und diese entscheiden Sie (siehe oben) und kein Statistiker.

"Armut" muss ein negatives Image haben, damit die Konsumgesellschaft funktioniert. Wuerde ein sparsames Leben "unter dem Existenzminimum" von den Meisten als sinnvoll akzeptiert, wuerde kein Geld mehr verschwendet und weniger gearbeitet. Die Wirtschaft koennte nicht mehr existieren. Jedenfalls nicht mehr wie bisher. "Armut" muss daher das Schreckensgespenst bleiben, das die Meisten morgens verschlafen zum Arbeitsplatz und spaeter verzweifelt in die Kreditabteilungen der Geldverleiher treibt.

Das Klischee sieht daher die arme Familie in der chaotischen Sozialwohnung. Die Mutter fett, die Kinder rotzig und schreiend, und der arbeitslose Vater im Hertie-Trainingsanzug um elf Uhr morgens mit dem Bier in der Faust im Sofa vor dem Fernseher. Das ist die "unfreiwillige" Armut. Armut, weil die Familie es nicht besser weiss, kein Interesse daran hat, die Situation konstruktiv zu aendern, sondern davon ueberzeugt ist, Opfer zu sein, und so angewiesen auf die Hilfe der Behoerden. Das ist Schreckensgespenst "Armut". So will niemand leben. Verstaendlich !

Auf der anderen Seite des Klischees haben wir den Kuenstler in New York oder Berlin bzw. den Hobbylandwirt in Nordfriesland, die sich bewusst der Konsumgesellschaft entsagt haben, moeglichst kein Geld ausgeben und so kein grosses Einkommen benoetigen, oft weniger als das Existenzminimum oder den Sozialhilfesatz. Der Kuenstler und der Landwirt sind offiziell auch "arm", aber nicht, weil sie keinen gutbezahlten Job finden koennten, wenn sie wirklich wollten, sondern weil sie sich entschieden haben, sparsam und bewusster zu leben, und so nur ein kleines Einkommen benoetigen. Der Kuenstler und Landwird sind freiwillig "arm". Um diese "Armut" geht es in diesem Text.

Wenn Sie kein Interesse an einem gutbezahlten, aber unbefriedigenden Job haben, und auf diesen verzichten koennen, weil Sie Ihre Kosten gering halten, koennen Sie Ihrem Leben mehr Sinn geben und Spass garantieren, einen Traum jetzt schon verwirklichen (und nicht erst mit 65) oder einfach nur stressfreier, gesuender leben. Wer das "Armut" nennt, kann nur eine versteckte Agenda vertreten.














IV. Warum Schulden kein Hindernis sein muessen

Ein hoher Kostenposten, der sich durch Umdenken und Ausgabendisziplin oft nicht mehr nachtraeglich vermeiden laesst, sind Zins- und Tilgungsraten bestehender Darlehen, Ihre Schulden. Sobald der Vertrag gezeichnet ist sind Sie gebunden. Die Belastungen lassen sich nicht mehr verhindern, nur weil Sie heute anders entscheiden, und auf das angebotene Darlehen verzichten wuerden.

Es gibt "gute" und "schlechte" Schulden:

Wer Fremdkapital einsetzt, um mehr Geld zu verdienen, z.B. bei einer Existenzgruendung oder einem Investment, geht ein Risiko ein, das Sinn macht. Es wird sich kurzfristig verschuldet, um langfristig mehr zu haben. Sie nutzen den Leverage-Effekt. Ein einfaches Beispiel:

Sie handeln mit Computern. Ein Interessent will 5.000 Computer sofort abnehmen. Sie machen 200 Euro Profit/Stueck. Sie haben aber nur 500 Computer auf Lager. Ihr Eigenkapital reicht, um sich weitere 1.000 Computer zu sichern. Sie koennten also risikofrei 1.500 Rechner verkaufen und 1.500 X 200 Euro Profit, insgesamt also 300.000 Euro einnehmen.

Sie koennten sich andererseits auch das Kapital fuer weitere 3.500 Computer leihen (z.B. 1.500.000 Euro), um dann insgesamt 5.000 Computer a 200 Euro Profit abzusetzen. Schoene 1.000.000 Euro von denen natuerlich noch die 10% Zinsrate fuer das Darlehen, also 150.000 Euro, abgezogen werden muss. Ihr Profit: 850.000 Euro. Sie steigern Ihren Profit mit Hilfe eines Darlehens. Die Kosten des Darlehens lassen sich steuerlich geltend machen.

Wer sich dagegen Geld leiht, um dieses fuer Einrichtung, Kleidung, Urlaub, Hobby etc. auszugeben (Konsumentenkredit, Kreditkarte), nutzt das Darlehen nicht, um mehr Geld zu machen, sondern produziert nur hoehere Kosten, abhaengig von den Zinslasten insgesamt oft das doppelte oder dreifache des Kaufpreises. Steuerlich koennen Sie auch nichts absetzen.

Sobald Sie etwas gekauft haben, verliert es an Wert. Waeren Sie gezwungen eine gestern neu gekaufte und finanzierte Einrichtung heute aus Geldmangel oder einer Geschmacksaenderung zu verkaufen, wuerden Sie nur einen Bruchteil des von Ihnen gezahlten Kaufpreises erhalten. Die Differenz ist Ihr Wertverlust. Die Kosten des Darlehens, Ihre monatlichen Raten, bleiben aber konstant und muessen gezahlt werden, auch wenn der gekaufte Gegenstand schon lange keine Befriedigung mehr sichert.

Ein Trick der Konsumgesellschaft ist es, materiellen Erfolg als Wertmasstab in die Koepfe der Mitglieder zu manipulieren. Wir sehen uns in einem bestimmten Image, das wir unbedingt erhalten wollen. Die einfachste Moeglichkeit ist es, sich das Image mit materiellen Werten zu "beweisen" und so aus dem Image, der Illusion, scheinbar Realitaet werden zu lassen: Wenn wir uns z.B. als erfolgreich werten, beweisen wir es uns mit einer teuren Wohnung, einem Luxuswagen und anderen Statussymbolen. Weil wir uns etwas leisten koennen, sind wir etwas (Besonderes), heben uns von unseren Mitmenschen ab. Weil wir etwas besonderes sind, bekommen wir viel Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe. Unsere Ehepartner, Eltern, Kinder und Freunde sind stolz auf uns. Und wenn wir uns nur noch mehr leisten koennen, garantieren wir uns noch mehr Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe...

Die Realitaet sieht leider ein wenig anders aus: Obwohl wir uns diese Werte beschaffen koennen, sind wir so doch eigentlich nur die Abziehbilder bestimmter Werbevorgaben, Klischees, Traditionen, die bestimmen, was "erfolgreich sein" sein soll. Wenn wir unseren "Erfolg" an materielle Werte binden, muessen wir uns immer mehr Werte sichern, um uns "gut" zu fuehlen und uns zu beweisen, dass die Dinge uns gluecklich machen. Unser Streben nach mehr materiellen Werten wird zum Lebenssinn, genau wie es der Lebenssinn eines Drogensuechtigen ist, sich ausreichend Drogen (Heroin, Pillen, Alkohol etc.) zu sichern, um sich ein "High", ein gutes Gefuehl zu garantieren, sich gluecklich zu fuehlen. Der Unterschied liegt nur in der gesellschaftlichen Akzeptanz. Eine Drogensucht gilt bestensfalls als Krankheit, ein 12-Stundentag als Fleiss. Ohne die Abhaengigkeit von materiellen Werten wuerde unsere Wirtschaft sofort zusammenbrechen.

Wer sich den materiellen Erfolg nicht wirklich leisten kann, weil er eigentlich nicht erfolgreich ist und das Einkommen nur Mittelmass, muss sich das nicht eingestehen und auf Konsum und Status verzichten. Erfolg laesst sich faelschen, in dem das notwendige Geld nicht verdient, sondern nur geliehen wird, natuerlich gegen hohe Zinsen. Oft die einzigen Voraussetzungen fuer eine akzeptabele Bonitaet sind ein fester Arbeitsplatz und nicht zuviele Negativmerkmale in der Schufa.

Ein gutes Geschaeft fuer alle Interessenten: Die Bank verdient hohe Zinsen, der Produzent kann Produkte verkaufen, die er sonst nicht loswerden wuerde (weil sie oft nicht wirklich benoetigt werden), und der Konsument kann es sich nicht leisten, seinen Arbeitsplatz zu verlieren, weil er dann seine Qualifikation fuer die Darlehen verliert. Und so auch seinen scheinbaren Status und Erfolg. Es wird also fleissig weiter gearbeitet, auch wenn jeder Tag frustrierender und deprimierender wird. Denn wer ungluecklich ist, mit dem stimmt etwas nicht. Man will ein guter Teamplayer bleiben. Besser nichts anmerken lassen. Alles in sich hineinfressen.Und krank werden... die Schulden muessen schliesslich gezahlt werden. Man hat ja seine Verantwortung... beweisen, dass man es geschafft hat.

Die Konsumgesellschaft funktioniert am effektivsten, wenn die Meisten zahm arbeiten, viel ausgeben, sich noch mehr leihen, und daher glauben noch mehr verdienen und so noch mehr arbeiten zu muessen, um nur eine Chance aufs Glueck zu erhalten. Wer sich weigert diesen Teufelskreis eines Roboterdaseins weiter mitzumachen und sein Leben frei von der Konsumgesellschaft wirklich selber bestimmen moechte, wird als Spinner, Aussteiger, Penner diskretitiert. Da kann dann der hochverschuldete Kleinbuerger als "nuetzliches" Mitglied der Gesellschaft im frischpolierten dicken Audi zufrieden auf den schuldenfreien "Alternativen" auf dem Fahrrad herabblicken und sich gut fuehlen. Man ist schliesslich wer...verrueckte Welt.

Die einfachste Moeglichkeit seine Freiheit nicht auf unbestimmte Zeit gegen Wohnungseinrichtung, Kleidung oder Auto zu tauschen, ist es keine Schulden zu machen. Wenn Sie sich etwas nicht leisten koennen, wird es nicht gekauft. Lassen Sie dem Kleinbuerger die Illusion zur "gehobenen Mittelklasse" zu gehoeren, nur weil er modisch gekleidet ist, im eigenen Haus mit B&O-Stereo wohnt, ein neues Auto faehrt und jeden Monat einen Grossteil seines Gehaltes fuer Hypothek, Kreditkarte, Konsumentenkredit und Autoraten abzweigen darf.

Was aber, wenn es bereits zu spaet ist, weil Sie in der Vergangenheit Fehler gemacht haben und die Schulden jetzt druecken ? - Was ist, wenn die Schulden Ihre Zukunftsaussichten belasten ?


Zwei Moeglichkeiten, Schulden schnell loszuwerden

Wenn Schulden Ihre Zukunftsplaene und die Aussichten auf ein gluecklicheres Leben belasten, haben Sie zwei Moeglichkeiten sich zu befreien:

(1.) Sie zahlen Ihre Schulden zurueck und loesen sich so langfristig von der Belastung,

ODER

(2.) Sie zahlen Ihre Schulden nicht zurueck und befreien sich so sofort von der Belastung (kein Druckfehler !)

Wenn Sie sich fuer die erste Moeglichkeit entscheiden, koennen Sie es sich wahrscheinlich jahrelang nicht leisten, Ihren Job zu kuendigen, um ohne ein (relativ hohes) geregeltes Einkommen zu leben. Die Raten sind Ihr groesster Kostenposten, der jeden Monat bedient werden will, und Ihnen ohnehin kaum Entscheidungsfreiheit laesst, weil die Bank die Belastungen sofort nach Gehaltseingang von Ihrem Konto abbucht...


Schulden nicht zahlen

Wenn Sie Ihre Schulden dagegen einfach nicht zurueckzahlen koennen/wollen, werden sich Ihre Glaeubiger an Ihren Vermoegenswerten und Einkommen schadlos halten. Es kommt zu Mahnverfahren, Gehaltspfaendung, Zwangsversteigerung und letztendlich Ihrer persoenlichen Konkurserklaerung, dem "Offenbarungseid", der Versicherung an Eides statt.

(Wie Sie legal und clever mit Ihren Glaeubigern Katz und Maus spielen, lesen Sie ausfuehrlich im Report DER SCHULDENKÖNIG - SO ZAHLEN SIE IHRE SCHULDEN EINFACH NICHT ZURÜCK. Sie lesen, wie es immer wieder erfolgreich gemacht wird: Während der uninformierte Schuldenanfänger bei einem Konkurs immer mit einem Bein im Knast steht, steht der Schuldenkönig trotz Konkurs und Offenbarungseid mit beiden Beinen auf einem ständig wachsenden Vermögensberg. Sie erfahren, wie Profis trotz Pleite immer reicher werden, und das, ohne sich nur den Verdacht einer Straftat vorwerfen lassen zu müssen, welche Strategien erfolgreich in der Praxis genutzt werden, und, mit welchem legalen Trick Sie selbst nach einer Totalpleite schnell wieder neue Schulden machen können. (Verlagsprogramm, oder von reyharths@lycos.com (50 Euro))

Wenn Sie Belaestigungen der Glaeubiger vermeiden moechten, melden Sie Ihr Telefon ab (Rechnung nicht zahlen) bzw. schalten Sie Ihren Anrufbeantworter ein. Gleichzeitig informieren Sie Ihre Glaeubiger per Einschreiben, Ihnen Korrespondenz ab jetzt ausschliesslich ueber Ihren Anwalt oder (fuer Sie preiswerter) ueber eine gemeinnuetzige Schuldnerberatungstelle zuzustellen. Eine Schuldnerberatung existiert in jeder groesseren Stadt und hilft Ihnen gerne. Kontaktanschriften finden Sie in den Gelben Seiten. Notfalls kann auch jede Verbraucherberatung eine Schuldnerhilfe empfehlen. Die Glaeubiger werden jetzt ploetzlich sehr vorsichtig agieren, da jeder Druck schnell als illegale Noetigung interpretiert werden kann und in Schuldnerberatung oder Anwalt Zeugen vorhanden sind.

Die Glaeubiger werden zunaechst versuchen einen Teil der Forderungen mit Hilfe von Vergleichsangeboten zu sichern. Wenn Sie auch diese nicht puenktlich zahlen, bleibt nur der "Offenbarungseid", d.h Sie muessen wahrheitsgemaess Ihre Vermoegenswerte offenlegen. Ist kein Vermoegenswert oder ein Einkommen vorhanden, in den/das vollstreckt werden kann, bleiben den Glaeubigern keine weiteren legalen Moeglichkeiten.

Ihr Leben aendert sich dagegen nicht. Sie sind offiziell pleite erklaert. Sie haben sich eine wirtschaftliche Immunitaet gesichert: Sie sind finanziell immun - Ihnen kann nichts mehr genommen werden. Den Glaeubigern bleibt lediglich die Option alle paar Jahre eine aktuelle Vermoegenserklaerung einzufordern. Wenn Sie immer noch nicht ausreichend verdienen oder ueber vollstreckbares Eigentum verfuegen, hat das fuer Sie keine finanziellen Konsequenzen.

Die ganze Abwicklung ist - einmal von gesellschaftlichen Wertvorgaben befreit und ganz trocken gesehen - nur eine juristische Formsache und kein Problem, wenn Ihnen ohnehin nichts mehr gehoert oder Ihre Vermoegensgegenstaende nicht gepfaendet werden koennen.

§ 811 Zivilprozessordnung (ZPO): Unpfändbare Sachen

Folgende Sachen sind nicht der Pfändung unterworfen:

1. die dem persönlichen Gebrauch und dem Haushalt dienenden Sachen, insbesondere Kleidungsstücke, Wäsche, Betten, Haus- und Küchengeräte, soweit der Schuldner ihrer zu einer seiner Berufstätigkeit und seiner Verschuldung angemessenen bescheidenen Lebens- und Haushaltsführung bedarf; ferner Gartenhäuser, Wohnlauben und ähnlichen Wohnzwecken dienenden Einrichtungen, deren Schuldner oder seine Familie zur ständigen Unterkunft bedarf;

2. die für den Schuldner, seine Familie und seine Hausangehörigen, die ihm im Haushalt helfen, für vier Wochen erforderlichen Nahrungs-, Feuerungs- und Beleuchtungsmittel oder, soweit für diesen Zeitraum solche Vorräte nicht vorhanden sind und ihre Beschaffung nicht gesichert ist, der für die Beschaffung erforderliche Geldbetrag;

3. Kleintiere in beschränkter Zahl, sowie eine Milchkuh oder nach Wahl des Schuldners statt einer solchen, insgesamt zwei Schweine, Ziegen oder Schafe, wenn diese Tiere für die Ernährung des Schuldners, seiner Familie oder Hausangehörigen, die ihm im Haushalt, in der Landwirtschaft oder im Gewerbe helfen, erforderlich sind;ferner die zur Fütterung und zur Streu für vier Wochen erforderlichen Vorräte oder, soweit solche Vorräte nicht vorhanden sind und ihre Beschaffung für diesen Zeitraum auf anderem Wege nicht gesichert ist, der für die Beschaffung erforderliche Geldbetrag;

4. bei Personen, die eine Landwirtschaft betreiben, das zum Wirtschaftsbetrieb erforderliche Gerät und Vieh nebst dem nötigen Dünger sowie die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, soweit diese zur Sicherung des Unterhalts des Schuldners, seiner Familie, seiner Arbeitnehmer oder zur Fortführung der Wirtschaft bis zur nächsten Ernte gleicher oder ähnlicher Erzeugnisse erforderlich sind;

5. bei Arbeitnehmern in landwirtschaftlichen Betrieben, die ihnen als Vergütung gelieferten Naturalien, soweit der Schuldner ihrer zu seinem und zu seiner Familie Unterhalt bedarf;

6. bei Personen, die aus ihrer körperlichen oder geistigen Arbeit oder sonstigen persönlichen Leistungen ihren Erwerb beziehen, die zur Fortsetzung dieser Erwerbstätigkeit erforderlichen Gegenstände;

7. bei Witwen und minderjährigen Erben und die unter 5. bezeichneten Personen, wenn sie die Erwerbstätigkeit durch einen Stellvertreter für ihre Rechnung fortführen, die zur Fortführung dieser Erwerbstätigkeit erforderlichen Gegenstände;

8. Dienstkleidungsstücke sowie Dienstausrüstungsgegenstände, soweit sie für den Gebrauch des Schuldners bestimmt sind, sowie bei Beamten, Geistlichen, Rechtsanwälten, Notaren, Ärzten und Hebammen, die zur Ausübung des Berufes erforderlichen Gegenstände einschließlich angemessener Kleidung;

9. bei Personen, die wiederkehrende Einkünfte, der in § 850 - 850 b bezeichneten Art beziehen, ein Geldbetrag, der dem der Pfändung nicht unterworfenen Teil der Einkünfte für die Zeit von der Pfändung bis zum nächsten Zahlungstermin entspricht;

10. die zum Betrieb einer Apotheke erforderlichen Geräte, Gefäße und Waren;

11. die Bücher, die für den Gebrauch des Schuldners und seiner Familie in der Kirche oder der Schule oder einer sonstigen Unterrichtsanstalt oder einer häuslichen Andacht bestimmt sind;

12. die in Gebrauch genommenen Haushalts- und Geschäftsbücher, die Familienpapiere sowie Trauringe, Orden und Ehrenzeichen;

13. künstliche Gliedmaßen, Brillen und andere notwendige Hilfsmittel für körperliche Gebrechen, soweit diese Gegenstände für den Gebrauch des Schuldners und seiner Familie bestimmt sind;

14. Gegenstände, die unmittelbar für eine Bestattung verwendet werden;

15. Hunde, die nicht zur Veräußerung bestimmt sind und deren Wert 100 Euro nicht übersteigt.


Weitere Tipps, Informationen und Rechtsanwaltskontakte finden Sie auf zahlreichen websites im Internet, Suchbegriff "Pfaendung" bzw. "Gerichtsvollzieher".

Die Pfaendungsgrenze liegt (2003) bei alleinstehenden Personen bei 930 Euro. Fuer jeden finanziell abhaengigen Angehoerigen werden weitere 350 Euro bewilligt, allerdings nur bis zu einer Obergrenze von 2.060 Euro. Ein Familienvater, der mit seinem Gehalt den Lebensunterhalt seiner Frau, zwei Kindern und sich selber bestreitet, kann folglich (3 X 350 plus 930 Euro=) 1.980 Euro legal, offiziell und pfaendungsfrei verdienen, selbst, wenn er Millionenschulden hat. Verdient er z.B. 2.200 Euro, werden - einmal vermoegenslos erklaert - 220 Euro gepfaendet. Die restlichen 1.980 Euro sind unantastbar.

Die Pfaendungsgrenze wird regelmessig den Lebenshaltungskosten angepasst, also i.d.R. erhoeht. Bitte aktuelle Werte abrufen.

Wir erinnern uns: Unser Ziel war es auf blinden Konsum zu verzichten und mit einem geringen Einkommen ein angenehmes und stressfreies Leben zu fuehren. Wer glaubt, dass hierzu 930 Euro oder mit Familie insgesamt 2.060 Euro nicht reichen werden, sollte diese Informationen zunaechst zu Ende, und dann ggf. nochmals intensiv lesen.

Fazit: Ein Schuldner, der

(1.) finanziell nicht in der Lage ist, seine Schulden zu zahlen, und

(2.) bereit ist, sich gerichtlich vermoegenslos erklaeren zu lassen, und

(3.) mit einem geringen Einkommen zufrieden sein kann,

kann ohne jede Verzoegerung seinen unbefriedigenden Arbeitsplatz kuendigen und ein neues Leben beginnen. Schulden muessen nicht zwingend ein Hindernis auf dem Weg zum Glueck sein. Das ist zwar gegenueber den Glaeubigern nicht fair, aber voellig legal und letztendlich Ihre Entscheidung.


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Exkurs: Vermoegensabsicherung in Deutschland fuer unter Euro 100

Wenn Glaeubiger voll in Ihr Privatvermoegen vollstrecken koennen (wie immer bei einer GbR oder Personengesellschaft), bietet sich folgende Loesung an:

Eine Vollstreckung macht nur Sinn, wenn der Glaeubiger auch etwas "holen" kann, m.a.W. Vermoegenswerte in Ihrem Namen vorhanden sind, in die vollstreckt werden kann. Es kommt natuerlich auch darauf an, wie hoch der unbelastete Wert des Vermoegens, z.B. Immobilie, ist, m.a.W. ob ein Verfahren sich lohnt.

Hier koennen Sie schon heute vorbeugen, indem Sie Vermoegen, das noch nicht belastet oder durch offiziellen Glaeubigeranspruch bedroht ist (siehe StGB 283), 100% sichern und dem Zugriff moeglicher Glaeubiger fuer immer entziehen. Sie muessen Ihr Eigentum legal so loswerden, das dieses Ihnen nicht mehr zugerechnet werden kann, Ihnen also offiziell nicht mehr gehoert, Sie es aber trotzdem noch 100% kontrollieren und (ganz wichtig) nutzen koennen. Vollstreckt werden kann nur in Ihr Eigentum.

Die Loesung ist unkompliziert innerhalb von Deutschland moeglich. Es muessen keine Auslandsfirmen und Treuhaender zwischengeschaltet werden. Auch entfaellt die mittlerweile riskante "Uebertragung auf den Ehepartner". Die Abwicklung kostet nicht mehr als insgesamt Euro 100, macht aber nur Sinn, wenn die Zwangsversteigerung nicht bereits eingeleitet worden ist.

Obwohl sich so ein Offenbarungseid/Konkurs spaeter nicht unbedingt vermeiden laesst, sichern Sie doch Ihr komplettes Vermoegen, machen u.U. eine Zwangsversteigerung / Vollstreckung fuer Ihre Glaeubiger voellig uninteressant. Sonst drohen Ihnen der Offenbarungseid plus Zwangsvollstreckung und Vermoegensverlust. Die Rettung ist moeglich ohne Treuhaender, ohne hohe Kosten und ohne Komplikationen. Sie haben alles voll unter Kontrolle. Sie benoetigen noch nicht einmal ein Auslandskonto.

Wenn Sie dieser Strategie folgen, retten Sie Ihr Vermoegen und sichern es fuer sich und die Zukunft unangreifbar. Und das Schoenste: Obwohl Sie offiziell vermoegenslos sind, koennen Sie weiterhin/wieder Geschaefte aller Art abwickeln, wenn Sie wollen, selbst ueber eine z.B. deutsche GmbH.

Beispiel: Die Glaeubiger versuchen zu vollstrecken, muessen aber einsehen, dass Sie ueber keine Vermoegenswerte verfuegen. Es steht nur das ohnehin belastete Vermoegen zur Verfuegung. Der Rest gehoert Ihnen nicht (mehr), wird aber von Ihnen kontrolliert und genutzt.

FAZIT: Sie erhalten das Vermoegen, wickeln Ihre Geschaefte unbelastet von Altlasten ab und haben keinen Aerger mehr. Und das alles unkompliziert und legal in Deutschland.

Weitere Info: reyharths@lycos.com (100 Euro Schutzgebuehr - s.u. )

Stichwort: ...wie Vermoegenswerte in Deutschland auch ohne Treuhaender wirksam geschuetzt werden koennen.





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Schulden zahlen:

Aber nehmen wir an, Sie entscheiden, Ihre Glaeubiger nicht auf den Forderungen gegen Sie sitzen zu lassen, oder Sie verfuegen ueber Vermoegenswerte, die Sie in einer Zwangsversteigerung verlieren koennten (z.B. ein vollstaendig getilgtes Haus oder eine Immobilie, deren Mieteinnahmen alle Belastungen tilgen, Kapitalanlagen etc.). Sie moechten Ihre Schulden vertragsgemaess tilgen, und das moeglichst schnell.

(1.) Pruefen Sie bitte zunaechst, ob Sie Ihre Vermoegenswerte aufloesen bzw. Wertgegenstaende verkaufen koennen, um mit dem Erloes Ihre Schulden zu tilgen. Evtl. koennen unbelastete Vermoegenswerte auch als Sicherheit fuer ein guenstiges Darlehen (z.B. zweite Hypothek) eingesetzt werden, um teure Darlehen (z.B. Kreditkarte) schneller tilgen zu koennen.

- Im Kapitel "Preiswert wohnen" wird Immobilieneigentum genauer analysiert: Nach Kalkulation aller Kosten stellen Sie sich als Eigentuemer eines Eigenheims finanziell oft besser, wenn Sie die Immobilie verkaufen, den Erloess nach Abzug der Hypothekentilgung in eine sichere Kapitalanlage investieren, um so mit den erzielten Renditen Ihre zukuenftigen Mietkosten zu zahlen.

In jedem Fall ist ein rechtzeitiger Verkauf der Immobilie sinnvoller als eine mittelfristig verzoegerte Zwangsversteigerung: Sie koennen bei finanziellen Schwierigkeiten in vielen Faellen mit Ihrer Bank eine kurzfristige Tilgungsaussetzung und Zinsstundung vereinbaren. Das funktioniert aber nur in kurzfristigen Schieflagen, nicht, wenn bereits andere Schulden druecken bzw. kein ausreichendes Einkommen mehr erzielt werden kann, es also absehbar ist, dass Sie mit den Tilgungs- und Zinszahlungen in Verzug geraten. Die meisten Haeuslebauer weigern sich jetzt leider die harte Realitaet zu akzeptieren und hoffen auf Wunder. Anstatt sich zu guten Preisen rechtzeitig von der Immobilie zu trennen, und die Lasten zu tilgen, wird sich verzweifelt an das Haus geklammert (oft haengt da ja auch die ganze Identitaet dran). Der Schuldenberg waechst jeden Monat schneller. Am Ende bleibt dann nur die Zwangsversteigerung. Wenn der erzielte Erloes nicht ausreichend ist, droht eine Gehaltspfaendung respektive der "Offenbarungseid" (siehe "Schulden nicht zahlen").

- Kapitalanlagen lassen sich verkaufen oder kuendigen: Eine Kapitalanlage von 50.000 Euro, die mit 6% verzinst wird, macht wenig Sinn, wenn Sie gleichzeitig 50.000 Euro schulden und 8% Zinsen zahlen muessen. Sie verlieren jaehrlich 2%. Kuendigen Sie die Kapitalanlage und zahlen Sie Ihre Schulden.


Erste Prioritaet Ihrer Schuldentilgung haben immer Ihre teuersten Kredite, in den meisten Faellen Ihre Kreditkarten.

Es gibt keine bessere Kapitalanlage als vollstaendig abgezahlte Kreditkarten. Nirgendwo sonst erzielen Sie sofort eine derart hohe Rendite voellig riskolos. Waehrend Sie fuer Festgeld und Anleihen oft nur 5-6% Rendite erzielen, und Aktien langfristig durchschnittlich um die 10% p.a. bringen, befreien Sie sich mit der Glattstellung Ihrer Kreditkartenkonten sofort von Zinslasten in der Hoehe von 10 - 20%, d.h. diese Kosten muessen von Ihnen nicht mehr getragen werden. Das Geld ist gespart und steht Ihnen zur Verfuegung. Es macht daher wirtschaftlich keinen Sinn, Kapital in Aktien und Anleihen zu investieren, wenn Kreditkarten noch ein Saldo ausweisen.

Zahlen Sie in der Zukunft wieder mit Bargeld. Eine Kreditkarte verfuehrt schnell zu unueberlegten Impulskaeufen, die Sie sich vielleicht genauer ueberlegt haetten, wenn Sie mit Bargeld zahlen muessten. Hier bedient sich die Konsumgesellschaft des alten Spielcasinotricks, statt echtem Geld nur Plastikchips setzen zu lassen. Eine Kreditkarte sollten Sie nur in Notfaellen einsetzen (und das Konto dann sofort wieder glattstellen), niemals aber um zu konsumieren, und auf keinen Fall, weil Sie kein Geld haben. Weniger Bargeld geben Sie aus, wenn Sie grundsaetzlich nur groessere Scheine dabei haben. Es kostet mehr Ueberwindung sich von einem Hunderter zu trennen als von einer Muenze. Die spontane Cola aus dem Automaten wird so z.B. unmoeglich. Wieder Geld gespart und die Gesundheit geschont.

Sind die Kreditkarten gezahlt, gleichen Sie den zweitteuersten Kredit, den Dispo aus. Dann die Konsumentenkredite und schliesslich die Hypothek.



(2.) Verfuegen Sie ueber keine Vermoegenswerte, die sich verkaufen lassen, oder reichen diese zur Schuldentilgung nicht aus, nutzen Sie Ihr Wissen aus den vorherigen Kapiteln und reduzieren Sie Ihre Kosten soweit wie moeglich, jetzt allerdings ohne Ihren festen Arbeitsplatz zu kuendigen. Schon eine kleine Kostenersparnis von nur 100 Euro im Monat macht sich bezahlt, wenn Sie den Betrag zur Tilgung Ihrer Schuldenlasten einsetzen. Moeglich macht es der Zinseszinseffekt.

Der Zinseszinseffekt, oder: der Monstermacher

Die Meisten verstehen das Phaenomen Zinseszins nicht richtig, einem erst auf den zweiten Blick aeusserst kraftvollen Multiplikator. Die Verzinsung von Zinsen ist dafuer verantwortlich, dass die Meisten die kostbarsten Jahre ihres Lebens fuer die Bank arbeiten. Sie garantiert die Bestaendigkeit des "Alten Geldes": Vermoegen, die dem Zinseszins-Effekt ausgesetzt sind, explodieren nach einigen Jahren im Wert (Guthabenzinsen) oder loesen sich mit zunehmender Geschwindigkeit ins Nichts auf (Schuldzinsen).

Das Prinzip ist einfach: Sie legen Geld an und erhalten dafuer Zinsen. Lassen Sie die Zinsen stehen, werden diese in der naechsten Abrechnungsperiode mitverzinst. Sie erhalten Zinsen auf Ihr Kapital und auf die Zinsen. Beim Sparbuch sind die Zinsen allerdings so gering, dass der Zinseszinseffekt nicht besonders auffaellt.

Was sind schon 12% Zinsen fuer die Kreditkarte? - Zahlen die Meisten doch mit links aus der Westentasche. Mag alles sein, wenn sie die Zinsen auch wirklich zahlen und nicht wie so oft als Saldo stehen lassen. Wie wird sich eine Schuld von 341 Euro innerhalb von 5, 10 oder 30 Jahren entwickeln, wenn sie "vergessen" wurde ? - Aus den zahmen 334 Euro werden bei 12% in fuenf Jahren 588 Euro, in zehn Jahren 1.037, in 20 Jahren 3.220 Euro, in 25 Jahren 5.674 Euro und in 30 Jahren 10.000 Euro.

Wenn Sie ermitteln moechten, wie lange es dauert bis sich eine Schuld (oder Kapitalanlage) bei einem bestimmten Zinssatz verdoppelt, hilft die folgende Faustregel:

Jahre, die es dauert, bis sich Kapital verdoppelt:
Teile 72 durch den erzielten Zinssatz

Beispiel: Wenn Sie 16% p.a. Zinsen fuer Ihre Kreditkarte zahlen muessen (und nicht koennen), verdoppelt sich Ihr Schuld in 72:16= 4.5, also alle viereinhalb Jahre.

Der Zinseszins laesst einen harmlosen Betrag zu einem Monster werden. Wer schon einmal mit seinen Schulden in Verzug geraten ist, stellt oft verwundert fest, dass die monatlichen Raten nicht einmal mehr die Gesamtschuld reduzieren helfen. Der Betrag waechst und waechst. Und damit die Verzinsung. Und die Verzinsung der Zinsen...

Es ist daher aeusserst wichtig, dass insbesondere am Anfang einer Schuld moeglichst viel und schnell getilgt wird, um die Restschuld, die Berechnungsgrundlage fuer die Zinsen, zu reduzieren. Je geringer die Restschuld, desto geringer die Zinsbelastung.

Die Darlehens- und Hypothekenvertraege der Banken haben aber genau ein entgegengesetzes Ziel: Die Tilgung soll moeglichst gering gehalten werden, damit die Zinslasten lange hoch bleiben und so bequem und lange viel verdient werden kann. Der Bank kostest es keinen Cent mehr, ob sie Ihnen ein Darlehen mit 15 oder 30 Jahre Laufzeit genehmigt. Abhaengig vom Zinssatz verdoppelt sich Ihre Schuldenbelastung (und so der Verdienst der Geldverleiher) dagegen insgesamt, wenn Sie statt 15 Jahren 30 Jahre Laufzeit waehlen.

Ein konkretes Beispiel:

So halbieren Sie Ihre Darlehens- bzw. Hypothekenbelastung sofort

Nehmen wir an, Sie beantragen ein Darlehen ueber 100.000 Euro, Laufzeit 30 Jahre, Zinsatz 9%, Tilgung im ersten Jahr 1% . Bei einer jaehrlichen Belastung von 10.000 Euro zahlen Sie folglich im ersten Jahr 9.000 Euro Zinsen und 1.000 Euro Tilgung. Im zweiten Jahr werden jetzt "nur noch" 99.000 Euro verzinst. Im zweiten Jahr haben Sie bereits 20.000 Euro gezahlt, Ihre Schuld hat sich aber nur um rund 2.000 Euro auf 98.000 Euro reduziert. Ueber den Daumen zahlen Sie daher fuer eine Hypothek mit 9% Verzinsung ueber 30 Jahre insgesamt rund 300.000 Euro.

Wer allerdings statt 10.000 Euro Zins- und Tilgung bereit ist, jaehrlich 11.000 Euro zu zahlen, und so im ersten Jahr statt 1.000 Euro Tilgung 2.000 Euro tilgt, die Tilgungsrate verdoppelt und so die Restschuld nach 12 Monaten auf 98.000 Euro drueckt, nach 24 Monaten auf 96.000 etc., reduziert die Gesamtbelastung um 15 Jahre oder rund 150.000 Euro.

Notwendig ist lediglich eine Verdopplung der Tilgungsrate von 1.000 auf 2.000 Euros im Jahr, also eine zusaetzliche Belastung von 1.000 Euro jaehrlich, oder 83 Euro im Monat. Noch nicht einmal 100 Euro.

Aktuelle Informationen erhalten Sie von der Kreditabteilung Ihrer Bank. Lassen Sie sich eine aktuelle Hypothekentabelle zeigen. Vergleichen Sie die monatlichen oder jaehrliche Belastungen (Raten), wenn Sie die Laufzeit des Darlehens halbieren. Die Gesamtersparnis ist direkt vom aktuellen Zinsniveau (bzw. der ausgehandelten Zinsbelastung) abhaengig. Je hoeher die Zinslasten desto hoeher die Ersparnis bei schnellerer/hoeherer Tilgung. Da die hoechsten Zinsen bei Kreditkartenschulden berechnet werden, muessen diese so schnell und hoch wie moeglich getilgt werden (siehe oben).

Die Geldverleiher moechten Ihnen selbstverstaendlich gerne moeglichst langfristige Darlehen mit niedrigerer monatlicher Tilgung verkaufen. Oft wird daher auch die Kuerzung der Laufzeit vertraglich ausgeschlossen oder nur gegen Zahlung einer Strafgebuehr moeglich gemacht. Sie wissen jetzt warum ! Unter Beruecksichtigung einer geringen monatlichen Mehrbelastung sollten Sie immer versuchen, eine moeglichst kurze Laufzeit zu vereinbaren, oder nachtraeglich ein langfristiges Darlehen gegen ein mittel- oder kurzfristiges drehen. Die monatliche Mehrbelastung finanzieren Sie mit Konsumverzicht.

Aber das ist noch nicht alles: Der wirkliche Verlust der laengerfristigen Finanzierung laesst sich erst ermitteln, wenn Sie die Opportunitaetskosten des so (fuer weitere 15 Jahre) unnoetigerweise an die Bank gezahlten Geldes beruecksichtigen. Wenn Sie nur einen Rendite von 5% p.a. kalkulieren und die gesparten 11.000 Euro jaehrlich fuer die naechsten 15 Jahre investieren, koennen wir rund 250.000 Euro ansparen, m.a.W:

Wenn Sie in der Lage sind, Ihren Konsum um nur rund 100 Euro im Monat zu reduzieren, und diesen Betrag zur schnelleren Tilgung eines Darlehens von 100.000 Euro einsetzen, koennen Sie so die Darlehenskosten und Laufzeit halbieren (15 statt 30 Jahre). Sie sparen viel Geld und sind schneller schuldenfrei. Sind Sie bereit, die Zahlungen ueber den urspruenglichen laengeren Zeitraum von 30 Jahren fortzusetzen, also weitere 15 Jahre, jetzt allerdings in die eigene Kapitalanlage und nicht an die Bank, koennen Sie sich ein Vermoegen von 250.000 Euro aufbauen.

Fazit: Mit weniger als 100 Euro mehr Belastung im Monat, erhalten Sie bei 9% Zins nach 30 Jahren ein vollstaendiges getilgtes Darlehen (nach den ersten 15 Jahren) und zusaetzlich ein Vermoegen von 250.000 Euro (nach weiteren 15 Jahren). Haetten Sie dagegen die hierzu notwendigen 83 Euro monatlich konsumiert, haetten Sie nach 30 Jahren nur das Darlehen abgezahlt.

Verstehen Sie jetzt, warum Sie moeglichst viel Geld verschwenden sollen, und schnell als "Aussenseiter" und "Geizhals" abgewertet werden, wenn Sie sich weigern, blind zu konsumieren ? - Wer tatsaechlich denken und rechnen kann, schneidet den Geldverleihern direkt in den Profit. Nicht umsonst ist es im Trendsetterland aller Konsumgesellschaften, den USA, keine Schande, und fuer den dicken Durchschnitt "ganz normal", wenn das Scheckbuch nicht ordentlich gefuehrt werden kann. Vielen Amerikanern ohne Universitaetsabschluss ist es nicht oder nur mit Muehe moeglich, die gemachten Ausgaben von den Einzahlungen abzuziehen und so auszurechnen, ob der naechste Scheck noch gedeckt ist. Zins- und Zinseszinskalkulation gilt als langweilig. Was fuer die Streber aus der ersten Reihe. Wer will denn mit sowas seine Zeit verschwenden ? - Absolute not cool.... Nicht umsonst nimmt man daher die Kreditkarte. Da wird die Deckung vom Computer geprueft...

Die Haelfte aller Amerikaner gibt regelmaessig mehr aus als sie verdienen. Mehr als die Haelfte hat noch nicht einmal 1.000 Dollar unbelastetes Vermoegen. Die durchschnittliche Konsumentenverschuldung liegt bei rund 3.000 Dollar. Tendenz steigend. Noch nie waren die privaten Schulden in den USA so hoch wie in den letzten Jahren (Miami Herald 04.04.03). Das ist leider auch in Deutschland nicht anders. Privatschulden sind auch hier auf Rekordniveau. Vorallem junge Menschen verschulden sich immer schneller und hoeher (Spiegel 21.11.02 "Kreditklemme"). Ein Nirvana fuer Geldverleiher.

Sind Sie - trotz der obigen Vorteile, Ihre Schulden halbieren und Vermoegen aufzubauen zu koennen -, nicht in der Lage, auch nur ein oder zwei Euro pro Tag zusaetzlich zu sparen, nutzen Sie einen Trick (um sich selber auszutricksen). Sie sichern sich ohne grosse Einschraenkung und Ueberwindung 30 - 60 Euros im Monat, wenn Sie Ihr kleines Wechselgeld nicht wieder ausgeben, sondern für jeden neuen Kauf einen neuen Schein/dicke Münze anbrechen. Beispiel: Sie kaufen morgens an der Strassenecke ein paar Brötchen für 1,20 Euro. Sie zahlen mit zwei Euro und erhalten 80 Cents als Wechselgeld. Das Wechselgeld stecken Sie in eine besondere Tasche. Dann am Kiosk eine Zeitung für 50 Cents. Für den Kauf der Zeitung nutzen Sie jetzt nicht das Wechselgeld aus dem Brötchenkauf, sondern eine neue "dicke" Euro Münze oder einen Schein. Sie erhalten weitere 50 Cents Wechselgeld, die Sie wieder in die besondere Tasche stecken.

Sie erhalten so täglich mehrere Euros in Wechselgeld, ohne das es Ihnen gross auffaellt. Das Wechselgeld wird abends in eine Sparbuechse gesteckt (Sparschwein fuer Kinder reicht) und einmal im Monat auf ein Sparkonto eingezahlt. Sie erhalten so mindestens 350 bis 700 Euro jaehrlich, die zur Schuldentilgung eingesetzt werden koennen. Das Geld wird Ihnen wahrscheinlich nirgendwo fehlen. Je mehr Sie so sparen, desto besser.















V. Kapitalanlagen


Gluecklich, wer ueber ausreichend Kapital verfuegt, um dieses anlegen und Rendite erzielen zu koennen. Wer sparsam lebt, oder ausreichend Kapital hat, kann so vielleicht sogar von den erzielten Renditen leben. Aber auch, wenn das Kapital und die erzielte Rendite nicht reichen, um die Lebenshaltungskosten zu decken, ist eine kleine Reserve sicher kein Nachteil.

Imperativ ist, dass die gewaehlten Anlagen sicher sind und das Kapital erhalten bleibt. Die erzielbaren Zinsen bzw. Renditen sind zunaechst sekundaer. Es gilt die Faustregel: Je hoeher die Zinsen/Rendite desto hoeher ist das Verlustrisiko.

Risikolos koennen Sie Ihr Kapital als Festgeld anlegen. Wichtig: Waehlen Sie fuer Ihre Festgeldanlage eine internationale Grossbank mit einem Bonitaetsrating AAA oder AA, keine Exoten.

Auch interessant sind Anleihen. Investieren Sie aber nur in erstklassige Anlagen mit dem Bonitaetsrating AAA oder AA. Es macht keinen Sinn einen grossen Betrag in einer unsicheren Dritte Welt Anleihe zu investieren, nur weil diese 2% mehr Zinsen im Jahr zahlt. Kann die Anleihe nicht zurueckgezahlt werden, wie kuerzlich in Brasilien und Argentinien, verlieren Sie Ihr investiertes Kapital. Lassen Sie sich von Ihrer Bank nichts Minderwertiges andrehen. Wenn die Bank Ihnen eine Anlage unbedingt verkaufen moechte, kann diese nicht so erfolgsversprechend sein, sonst wuerde die Bank sie fuer sich behalten.

Kalkulieren Sie in jedem Fall auch die Kosten Ihrer Anlage. Wer z.B. in Immobilien investiert, muss diese auch verwalten (lassen), versichern, versteuern und in gutem Zustand halten. Eine Briefmarkensammlung, ein Investmentzertifikat oder die Goldbarren machen keine Arbeit und verursachen keine Verwaltungskosten ausser vielleicht die Gebuehren des Bankschliessfaches.

Bitte investieren Sie nicht in Investmentfonds oder Vermoegensverwaltungen. Kein Grund, sich für dumm verkaufen zu lassen: 80% aller Anlageberater, Fondsmanager, Börsenbriefschreiber und anderer Strategen sind noch nicht einmal in der Lage den Index zu schlagen. Diese "Profis" schaffen nicht einmal den blinden Durchschnitt. Vier von fünf Profis verlieren Geld für Sie und lassen sich dafür auch noch gut bezahlen. Sie zahlen für Verluste und mangelhafte Leistung. Und wenn Ihr Berater heute Top ist, ist er morgen aller Wahrscheinlichkeit nur ein Flop.

Warum sollen Sie sich die Mühe machen ein erfolgreiches Investment zu selektieren ? - Ganz einfach: Wenn Sie nicht mindestens 4% Rendite erzielen, nach Abzug aller Steuern natürlich, reduzieren Sie Ihr Kapital. Je länger Sie sich mit einer Minirendite zufrieden geben, desto kleiner wird die Basis Ihres Investments. Die Zinsen einer verwaltungsfreien Festgeldanlage kompensieren in der Regel genau die Inflationsrate. Jedes Sparbuch ist ein Verlustgeschäft. Auf der Suche nach einer "sicheren" Anlage liefern Sie Ihr Kapital tatsächlich einer langsamen, aber sicheren Zerstörung aus.

Wenn Sie Ihr Kapital erhalten und vermehren möchten, müssen Sie es folglich hochverzinslich investieren, mindestens so hochverzinslich, dass die erzielten Zinsen Steuerabzug und Inflationsrate ausgleichen. Sie müssen also ein Investment finden, das durchschnittlich mindestens 10% p.a. erzielt. Und das natürlich ohne langfristiges Verlustrisiko.

Welches Investment seit Jahren durchschnittlich immer über 10% Rendite sichert:

Aktien natürlich. Aktien ? - "Da ist das Risiko doch viel zu hoch..", werden Sie evtl. entgegnen. Richtig, wenn Sie kurzfristig investieren. Wenn Sie heute Aktien kaufen, um diese dann übermorgen schon wieder verkaufen zu müssen, werden Sie höchstwahrscheinlich Geld verlieren. Wenn Sie investieren, wenn der Markt sich in einer Hysteriephase befindet, wie z.B. der Neue Markt im März 2000, laufen Sie das Risiko einen Grossteil Ihres Kapitals zu verlieren, z.B. über 50%, wenn Sie im folgenden Juni verkauft haben. Ein Verlustrisiko gehen Sie auch ein, wenn Sie Tips hinterher laufen und den Empfehlungen Ihres Brokers/Bankberaters trauen. Wenn Sie dagegen in seit Jahren etablierte Aktiengesellschaften investieren, minimieren Sie Kursverluste, langfristig sind Risiken erfahrungsgemäss sogar vollständig ausgeschlossen.

Es gibt langfristig kein besseres Investment. Der amerikanischen Aktienindex S & P 500, eine Zusammenstellung von 500 der grössten US Aktiengesellschaften erzielte in den letzten 60 Jahren durchschnittlich rund 10 % Rendite jährlich. Dies schliesst natürlich auch schwache Jahre und Börsenkrisen ein. In 60 Jahren kann viel passieren, aber Aktien bringen trotzallem ihre 10% p.a.

Unser 10% Ziel ist also - eine langfristige Perspektive vorausgesetzt - realistisch ohne grosses Risiko erreichbar. M.a.W.: Lassen Sie Ihren Einsatz lange genug stehen, wird er sich stetig und sicher vermehren. Der S& P 500- Index sichert Ihnen also bereits unkompliziert rund 10% Rendite durchschnittlich - seit 60 Jahren. Diese Rendite lässt sich selbstverständlich noch steigern. Aber nicht mit den üblichen Investmentfonds.

80% aller Aktienfonds sind nicht in der Lage den Index zu schlagen. Investieren Sie z.B. in einen deutschen Aktienfonds haben Sie in vier von fünf Fällen das Pech, noch nicht einmal die durchschnittliche Rendite des DAX zu erzielen. Haetten die "Experten" die 30 deutschen Aktien des Dax gekauft und den deutschen Aktienindex so blind nachgesetzt, einfach kopiert, haetten sie in vier von fuenf Faellen bessere Ergebnisse erzielt als mit komplizierten Auswahlkriterien und Wirtschaftsanalysen. Für diese "Leistung" müssen Sie dann auch noch Gebühren zahlen. Auch können Sie nicht sicher sein, dass ein erfolgreicher Fonds auch im nächsten Jahr noch zur Spitze zählt. In der Regel notiert er dann unter "ferner liefen".

Wenn Sie also keine Lust oder Zeit haben, selbstständig Aktien zu selektieren, lassen Sie auf keinen Fall "Anlageberater", "Fondsmanager" und "Vermögensverwalter" für Sie tätig werden. Sie zahlen für minderwertigen Service, in vier von fünf Fällen. Warum ? - Weil es im Fondsgeschäft nicht so wichtig ist, spektakuläre Erfolge zu erzielen, sondern Imperativ, Verluste zu vermeiden. Ist die Rendite durchschnittlich bleibt der Klient im Fonds und der Manager behält seinen Job. Jedes Risiko, jede Kreativität, jede Individualität, also jedes Talent kann gefährlich werden, wenn der Rest der Fonds dem üblichen Herdentrieb folgt. Wird Geld verloren, ist das kein Problem, wenn auch alle anderen Geld verloren haben. Fonds sind zudem gewissen Investmentregeln unterworfen, die z.B. vorschreiben, in keine Aktie mehr als 5% des Fondskapitals zu investieren. Jeder Fonds hält also mindestens 20 Werte, d.h. das Ergebnis kann bestenfalls mittelmässig sein. Eine spektakuläre Aktie im Fonds hat auf das Gesamtergebnis kaum positiven Einfluss.

Ferner unterliegen viele Aktienfonds der unausgesprochenen Hauspolitik der meisten fondsanbietenden Banken. Muss z.B. eine Neuemission oder eine schwache Aktie, in die die Bank investiert ist, gestützt werden, wird von den Fondsmanagern erwartet, dass diese "freiwillig" die Aktien kaufen. Diese Enten werden dann mit Ihrem Kapital finanziert.

Langfristig lassen sich nur ueberdurchschnittliche Gewinne erzielen, wenn die Kosten (Provisionen, Kommissionen, Gebuehren etc.) drastisch reduziert werden. Keine Verwaltung ist daher besser als eine aktive Verwaltung, die durch staendiges An- und Verkaufen von Aktien hohe Gebuehrenkosten produziert. Um die hohen Gebuehren durch Gewinne wieder reinzuholen, muss ein Verwalter hoehere Risiken eingehen (als ohne hohe Gebuehrenposten), da nur hoehere Risiken auch hoehere Gewinne garantieren. Warum aber hoehere Verlustrisiken eingehen, nur um Kosten reinzuholen, wenn sich diese von vorneherein vermeiden lassen ?

Wenn Sie Aktien nicht selbstständig selektieren möchten, noch nicht einmal für 30 - 45 Minuten einmal jährlich, oder Sie sich auf einer längeren Expedition befinden, die Ihnen auch in 12 Monaten keinen Kontakt zu Ihrer Bank erlaubt, Sie aber dennoch eine sichere Rendite von durchschnittlich 10% p.a. suchen, investieren Sie auf keinen Fall in Aktienfonds. Kaufen Sie einen Indexfonds.

Indexfonds - sorgenfreie Investments für extra Faule

Wie oben bereits gesehen, erzielte der S&P500 Index in den letzten 60 Jahren durchschnittlich rund 10% Rendite jährlich. Indexfonds setzen einen Index (DAX, Dow Jones, S&P 500) genau nach, d.h. der "Manager" hat keinen Freiraum Fehler zu machen oder Hauspolitik zu erfüllen. Er ist gezwungen genau die z.B. 30 Aktien des DAX oder Dow Jones zu kaufen oder die 500 Aktien des S & P 500. Mittlerweile gibt es auch einen Total Stock Market Index, der ueber den Wilshire 5000 Index den gesamten US-Markt abdeckt, also alle Aktien der AMEX, NYSE und NASDAQ.

Wenn der Index steigt, steigt auch Ihr Fonds. Die Rendite ist identisch abzüglich der Verwaltungskosten. Der beruehmte Vanguard-S&P-500 - Indexfonds berechnet z.B. nur 0.18% jaehrlich (normaler Fonds durchschnittlich 1.37%).Wenn der Index z.B. 10.5% steigt, wirft Ihr Fonds um die 10.3% ab. Übersichtlich, klar, fair und ohne versteckte Agenda. Und Sie stellen sich mit einem Indexfonds in 80% aller Faelle besser als mit einer Anlage in einen konventionelle Fonds, einer Vermoegensverwaltung oder einem Anlageberater (es kann nicht oft genug wiederholt werden !).

Wenn Sie nicht in einen Indexfonds investieren möchten, kaufen Sie Indexzertifikate, die noch gebuehrenguenstiger sind als die Fonds, aber genauso funktionieren. Wenn der Index steigt, steigt auch der Wert Ihres Zertifikates et vice versa. Da die Stückelung relativ kein ist, können Sie bereits mit kleinem Kapital einsteigen. Bei einem DAX von 4000 kostet ein Zertifikat z.B. nur EUR 40.

Unbegrenzte Indexzertifikate für den

DAX (Wertpapierkennnummer 603355)

EURO STOXX 50 (WKN 603354)

STANDARD & POOR 500 (WKN 603356)

bietet die Schweizer Bank UBS Warburg an. Weitere Info unter www.funds-sp.com

Also: Wenn Sie mit langfristig 10% Rendite durchschnittlich im Jahr zufrieden sind, machen Sie sich keinen Stress. Investieren Sie in einen Indexfonds oder ein Indexzertifikat.

Es gibt kein rationales Argument gegen Indexfonds oder Indexzertifikate, wenn Sie idiotensicher ohne Aufwand und Arbeit kostenguenstig einen durchschnittlichen Anlagerfolg erzielen moechten. Gegen Indexfonds sprechen sich daher nur "Experten" aus, die an den herkoemmlichen Kapitalanlagen (Vermoegensverwaltung, normale Fonds, Broker etc.) hohe Gebuehren verdienen, und nicht zugeben moechten, dass das sog. Fachwissen, die teuren Anschriften und Anzuege nur Illusion und Imagepflege sind, und selbst ein dummer Affe hier genauso gut oder schlecht absahnen kann.

Kein Witz: Ein Test an der Wall Street hat bewiesen, dass ein Schimpanse hoehere Aktiengewinne erzielen konnte als ein Grossteil aller beteiligten Profis. Wie hat der Schimp seine Aktien selektiert ? - Er liess einen Dartpfeil auf die Boersenseite des Wall Street Journals fallen.





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Das absolut beste Investment

ist Geld, das Sie ausgeben, um eigene Erfahrungen zu sammeln und sich weiterzubilden. Faehigkeiten, Informationen, Wissen, Erinnerungen und Einsichten, die Sie im Kopf haben, kann Ihnen niemand mehr nehmen. Machen Sie Fernreisen, leben Sie laenger im Ausland, am besten auf eigene Faust und ohne viel Geld. So lernen Sie am schnellsten. Wer z.B. einige Jahre als illegaler Einwanderer in den USA gelebt hat, macht sich keine Sorgen mehr in Deutschland. Sie werden Menschen treffen, die Sie inspirieren (sicher nicht in Teneriffa am Pool, aber vielleicht in Timbuktu). Sie werden erkennen wie unendlich die Moeglichkeiten sind und wie begrenzt die Sichtweise der meisten Menschen. Wenn Sie nicht reisen koennen, lesen Sie Reisebeschreibungen. Alle Buecher von Paul Theroux sind erstklassig.

Das zweitbeste Investment ist 100% Schuldenfreiheit. Imperativ sind vollbezahlte Kreditkartenkonten (kein Negativbetrag).

Und erst an dritter Stelle stehen meiner Meinung nach die verwaltungsfreien Kapitalanlagen (Festgeld, Indexfonds).


Und die Rente ?

Ja, was ist denn mit der Rente ? - Wenn Sie wissen wollen, wie leicht es ist, Menschen zu manipulieren, erklaeren Sie sich den deutschen Irrglauben an die Rente. Das magische Wort, fuer das sich viele ihr Leben lang abschuften. Die Meisten lassen sich mit finanziellen Staats-Illusionen immer wieder betruegen, dann immerhin zum dritten Mal in 100 Jahren, wenn wir die beiden Kriege nicht mitrechnen. Diese Tatsache wird voellig ignoriert. Das Schlimmste ist: Viele Menschen erlauben sich keine Alternative zum normgerechten Leben, weil sie Angst haben, spaeter ohne Rente, mittellos, dazustehen. Mittellos ! - Als ob ein finanzieller Engpass das Ende aller Mittel, aller Moeglichkeiten ist.

Wie ist es möglich, dass jemand seine Lebensplanung auf die Rente ausrichtet, eigentlich also auf ein Politikerversprechen, und darauf blind vertraut, vielleicht 20, 30 Jahre später einmal die Altersversorgung zu erhalten, die ihm gesetzlich zusteht ? - Weil es versprochen wurde ? - Weil jahrelang Beitraege gezahlt wurden, die doch eigentlich zu einer Gegenleistung berechtigen sollten ? - Naiv, leider. Die ganze Analyse von Rentenanspruechen, das Arbeiten auf die Rente, jeder Gedanke an die Rente ist Zeitverschwendung:

Die Rente ist letztendlich eine gesetzlich gesicherte Staatsleistung. Obwohl Sie jahrelang Beitraege gezahlt haben, entscheidet der Staat, und nicht Sie, wann Sie wieviel bekommen. Gesetze koennen geaendert, den aktuellen Erfordernissen angepasst werden. Erforderlich ist immer, was vom Gesetzgeber als erforderlich definiert, und respektive oder von den Medien entsprechend propagiert wird. Um das Rentensystem ueberhaupt noch retten zu koenen, muessten sowohl das Ruhestandsalter alsauch die Beitraege drastisch erhoeht werden. Das mag kurzfristig funktionieren, langfristig aber nicht. Als populaere Alternative wird daher in einigen Jahren geprueft werden, wer eine staatliche Rente ueberhaupt noetig hat. Wer ueber Vermoegen oder eine private Absicherung verfuegt, bekommt entsprechend weniger. Das ist dann zwar nicht fair, aber "erforderlich" und wird so schnell Gesetz.

Genau wie die Rente ist die Sozialhilfe eine Staatsleistung und kommt so letztendlich aus dem gleichen Sack. Die Rentenversicherung wird lediglich durch Beitragszahlungen der spaeteren Antragsteller vorfinanziert, waehrend die Sozialhilfe Teil des Steueraufkommens ist. In beiden Faellen hat der Beitragszahler keine Wahl (er ist gesetzlich verpflichtet Steuern und Rentenbeitraege zahlen) und in beiden Faellen verwaltet und entscheidet der Staat die faelligen Zahlungen. Waehrend die Rente aber staendig gekuerzt wird, ist die Sozialhilfe konstant geblieben, oder entsprechend der Inflationsrate gestiegen. Daraus folgt: Der Rentenanspruch wird immer mehr der Hoehe der Sozialhilfe angepasst. Die Rente entspricht so langfristig der Sozialhilfe.

Aber: Fuer Sozialhilfe muss niemand jahrezehnte lang den Roboter machen und Beitraege zahlen. Die bekommt auch, wer sein ganzes Leben nicht gearbeitet hat. Einzige Voraussetzung: Sie muessen "beduerftig" sein. Wer im Alter kein Einkommen erzielen kann und kein Vermoegen hat, ist qualifiziert.

Im Jahr 2003 betrug die durchschnittliche Rente in West-Deutschland nach 45 Jahren Arbeit rund 1.000 Euro. Die durchschnittliche Sozialhilfe inklusive Wohngeld betraegt rund 800 Euro. Hinzu kommen kostenlose Krankenversicherung, Kleidergeld, Heizkosten, Billigtelefon und andere Sonderleistungen. Es bleiben so weniger als 200 Euro Differenz, ein Betrag, auf den monatlich mit Hilfe von bewussten Kaufentscheidungen (siehe Kapitel II und III ) wahrscheinlich verzichtet werden kann.

Ich weiss es schmerzt, aber da muessen wir durch: Wer also sein Leben lang fleissig gearbeitet und als nuetzliches Mitglied der Gesellschaft puenktlich Beitraege gezahlt hat, stellt sich durchschnittlich noch nicht einmal 200 Euro im Monat besser als ein Sozialhilfeempfaenger. Da weiss man dann, was man hat ! - Da wird es dann ploetzlich glasklar, fuer was man gelebt hat. Wer gesund geblieben ist und noch ausreichend Energie und Interesse hat, kann jetzt immer noch sein Leben aendern. Es gibt auch 66jaehrige Abenteurer, allerdings nur ganz wenige, die erst mit 65 Jahren angefangen haben ein freies Leben zu riskieren.



Und was passiert, wenn es keine Sozialhilfe mehr gibt ?

Niemand kann wissen, ob es in 20 oder 40 Jahren noch Sozialhilfe geben wird. Wenn es aber keine Sozialhilfe mehr gibt, gibt es ganz sicher auch keine Rente, und wahrscheinlich auch keine private Altersversorge mehr, gesetzlich vereinbart oder nicht:

Versuchen wir zunaechst einen Blick in die Zukunft. Grundsaetzlich sind drei Entwicklungen moeglich:

(a.) Status Quo: Alles bleibt beim Alten. Jeder meckert, alle sind unzufrieden, aber niemand hat wirklich ernsthafte Existenzprobleme. Wer keine Rente bekommt, und ueber keine private Altersvorsorge oder Vermoegen verfuegt, hat Anspruch auf staatliche Hilfe zum Lebensunterhalt (Sozialhilfe, Wohnungsgeld etc.), die insgesamt fast der durchschnittlichen Rente entspricht (siehe oben).

(b.) Wirtschaftswunder: Sollten wider Erwarten alle buerokratischen Hindernisse und Vorschriften gestrichen, und die Steuerbelastung auf insgesamt 10% reduziert werden, alleine dieser Gedanke ist in Deutschland bereits extrem, und daher unmoeglich zu realisieren, koennte Deutschland/die EU sofort ein Wirtschaftswunder mit Vollbeschaeftigung erleben. Beweis: Die verlaesslichste deutsche Konjunkturstuetze ist seit Jahren die Schattenwirtschaft, der einzige Wirtschaftsbereich auf den buerokratische Entscheidungen, Regeln und Vorschriften absolut keinen Einfluss haben, weil sie einfach (illegalerweise) ignoriert werden. Ueberall, wo sich der Staat nicht einmischen kann, laeuft es also wirtschaftlich ueberraschend gut. In einer utopischen Wirtschaftswundernation wuerde es sich wieder lohnen (und Spass machen) zu investieren und zu arbeiten. Eine private Absicherung wuerde sich jetzt rechnen. Wer nicht ganz dumm ist, kann schnell ein Vermoegen aufbauen. Es gibt keine Armut mehr. Auch waere genug Geld vorhanden, um staatlich oder mit Hilfe von spendenfinanzierten Hilfsorganisationen den wenigen beduerftigen Ausnahmen finanziell helfen zu koennen. Wer keine Rente bekommt, und ueber keine private Altersvorsorge oder Vermoegen verfuegt, kann diese Hilfe beantragen, und bekommt sie auch.

(c.) Totalpleite: Deutschland und die EU haben kein Geld mehr. Der Euro wird vom Rest der Welt nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert. Die Kassen sind voller Euro, aber der Euro hat keinen Wert mehr. Es gibt jetzt zwar durchschnittlich 10.000 Euro Rente, aber nicht mehr viel, das sich mit 10.000 Euro kaufen laesst. Wer sein Vermoegen innerhalb der EU nicht liquidieren, und illegal ausserhalb der Eurozone verstecken konnte, und so zu einem Kriminellen wurde, hat nur eine private Altersvorsorge in Euro. Es gibt aber niemanden, der etwas fuer Euro verkaufen wuerde. Wer keine Rente bekommt, hat Anspruch auf 5.000 Euro Sozialhilfe, aber es gibt nicht mehr viel, das sich mit 5.000 Euro kaufen laesst. Lebensmittel und Kleidung koennen nur mit alternativen Zahlungsmitteln (Tauschwerten) erworben werden. Bei einer Totalpleite macht es folglich keinen Unterschied, ob ein wertloser Rentenanspruch besteht, eine wertlose private Altersvorsorge vorhanden ist, oder ein Antrag auf wertlose Sozialhilfe gestellt werden muss.

(In Venezuela gibt es z.B. Rentner, die monatlich 100.000 Bolivar erhalten. 1988 war das noch eine schoene Rente von umgerechnet 330 USD, nicht schlecht fuer Suedamerika. Die 100.000 Bolivar sind heute allerdings nur noch 60 USD wert, und auf dem Devisenschwarzmarkt nur 40 USD)

Die staatliche Hilfe zum Lebensunterhalt ist bei einem Status Quo oder einem (leider) utopischen Wirtschaftswunder (wie oben gezeigt) gesichert. Die Sozialhilfe, nicht die Rente, ist so sicher. Nur bei einer staatlichen Totalpleite koennte die Hilfe entweder gestrichen oder wertlos werden. Die zukuenftige Realitaet liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen Status Quo und Pleite. Schauen wir uns den Abstieg in die Totalpleite daher einmal genauer an:

Ein Konkurs, privat, geschaeftlich oder staatlich, tritt nur in Ausnahmefaellen ploetzlich ein. Viel oefter ist der Weg in die Pleite eine langfristige, absehbare Entwicklung. Es beginnt mit einer Wirtschaftskrise. Der Staat wird zunaechst verzweifelt versuchen, Kosten zu reduzieren und Einnahmen zu steigern. Da bei Beamten Ego, Budget und Macht gleichgesetzt werden, werden Ausgaben (auch Sozialhilfe) nur ungern gekuerzt oder gestrichen. Es ist viel einfacher Gesetze zu aendern und alte Vereinbarungen zu ignorieren, um so zusaetzliche Einnahmen zu sichern. Es wird sich daher zunaechst staerker verschuldet, und da Staatsschulden nur sehr selten auch getilgt werden, verliert die Waehrung an inneren Wert (Kaufkraftverlust/ Waehrungsschnitte/ Inflation, siehe Teuro). Dieser Wertverlust muss sich nicht notwendigerweise sofort in den Wechselkursen widerspiegeln. Gleichzeitig wird die Steuerbelastung erhoeht. Eine hoehere Steuerbelastung hemmt aber Investitionen und Motivation. Es ist fuer Macher einfacher, sich (soweit noch legal) preiswertere Alternativen im Ausland zu suchen. Der Teufelskreis beginnt. Kapital, Unternehmen und Macher wandern ins Ausland ab. Den Letzten beissen die Hunde. Ohne Arbeitgeber keine Arbeitsplaetze. Die Arbeitslosenzahlen steigen, Unternehmenskonkurse nehmen zu. Vermoegen, die im Ausland versteckt wurden, Unternehmen, die keine Gewinne erzielen, und Arbeitnehmer, die arbeitslos sind, zahlen keine Steuern mehr, d.h. die staatlichen Einnahmen sinken - trotz Steuererhoehungen. Die Staatsverschuldung steigt. Die ersten Staatsausgaben (Subventionsprogramme ohne grosse Lobby) werden gestrichen, Rentenbeitraege wegen fehlender Beitragszahler erhoeht, Renten vielleicht sogar besteuert, private Vermoegen/Altersvorsorge sowieso usw. Steuerbelastungen steigen weiter, Staatschulden nicht minder, Staatseinnahmen fallen, also noch mehr Steuern und Schulden. Wer noch hat, dem darf genommen werden. Alles nicht Neues, alles bereits erlebt. Aber niemand will es wirklich wahrhaben...


Wird in einer Wirtschaftskrise die Sozialhilfe gekuerzt oder gestrichen ? - Ist eine private Altersvorsorge dann eine Alternative zur Rente ?

(1.) Der Gesetzgeber orientiert die Hoehe und den Umfang der Hilfe zum Lebensunterhalt an bestimmten statistischen Werten, die zeigen sollen, was unbedingt zu einem menschenwuerdigen Leben in einer Industrienation notwendig ist. Dazu gehoert z.B. eine beheizte Wohnung mit Kueche und Toilette, Moebel, Kleidung, Lebensmittel, medizinische Versorgung u.a., eben alles, was die Meisten als "das wirklich Noetigste" bezeichnen wuerden, die absolut unterste Grenze eines zumutbaren, wuerdevollen Lebens. Nicht mehr und auch nicht weniger. Wer hier noch streichen moechte, will Hilfeempfaengern auch noch das Noetigste nehmen, und so eine lebensbedrohliche, unwuerdige Existenz zumuten. Das verstosst aber gegen das Grundgesetz. Kuerzungen der Sozialhilfe sind daher in einem Rechtsstaat kaum zu vertreten.

Auch kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass eine zivilisierte Nation in extremen Krisensituationen die Sozialhilfe streichen, und so mehrere Millionen armer Buerger einfach verhungern und erfrieren lassen wird. Selbst in den USA gibt es eine kleine Stuetze, Lebensmittelgutscheine und Sozialwohnungen.

Von juristischen, ethischen und sozialen Argumenten abgesehen, macht eine Streichung der Sozialhilfe auch finanziell keinen Sinn: Hunger und Kaelte sind immer staerker als das schlechte Gewissen und die Angst vor der Polizei. Wer arm ist, hat ohne finanzielle Hilfe nichts mehr zu verlieren, ist also schwierig zu kontrollieren. Kriminalitaet ist ploetzlich eine rationale Option. Was kann schon passieren ? Ist die Straftat nicht erfolgreich, geht es ins Gefaengnis. Ja, und ? Ein Platz im Knast ist wenigstens warm und garantiert drei Mahlzeiten sowie medizinische Versorgung. Besser als unter der Bruecke... Das - mit der Streichung von Sozialhilfe - so sehr wahrscheinliche kriminelle Chaos, die Inhaftierung von Straftaetern, die Verzweiflung der restlichen Bevoelkerung und der Vertrauensverlust (Unsicherheit/Konsumverzicht) waeren insgesamt sehr viel teurer als die Sozialhilfe.

(Ein Straftaeter, und spaeter Strafgefangener, kostet dem Staat mindestens doppelt so viel wie ein Sozialhilfeempfaenger. Die Tageskosten eines Haftlings in Justizvollzugsanstalten in Niedersachen betrugen 1999 durchschnittlich DM 143,80, also rund 72 Euro. Das sind ca. 2.200 Euro im Monat, also fast dreimal so viel wie die normale Hilfe zum Lebensunterhalt (rund 800 Euro) und immerhin noch doppelt soviel wie die Stuetze plus aller einklagbaren Zusatzleistungen. Vergessen wir nicht, dass jede Verhaftung der Staatskasse nicht nur Gerichts-, Verwaltungs- und Vollzugskosten in Rechnung stellt, sondern viele Haftentlassene als vorbestrafte Arbeitslose nicht selten zu lebenslangem Sozialhilfeempfang verurteilt sind. Ohne Vorstrafe wuerde vielleicht noch eine Chance auf einen Arbeitsplatz (=Steuereinnahmen fuer Staat) bestehen, als Ex-Knacki aber nicht mehr. Es ist daher nur rational, Straftaten mit Hilfe von finanzieller Unterstuetzung vorzubeugen. Wer sich Lebensmittel kaufen kann, muss diese nicht klauen. Nur wenn -wie in den USA- Haftanstalten privatisiert werden, und so ein wirtschaftliches Interesse der Knastlobby (Knastbetreiber) an moeglichst vielen Strafgefangenen und so 150% Belegung besteht, muss man sich nicht wundern, dass lobbyabhaengige Politiker immer wieder schaerfere Strafgesetze und hohe Mindeststrafen fordern, und mittlerweile selbst Richter auf eine "schwarze Liste" setzen wollen, die zu mild bestrafen. Der abhaengige Politiker sichert dem Knastbesitzer so auf Kosten der Steuerzahler Vollbelegung (pro Haeftling ca. USD 25.000 p.a.), und sich selber grosszuegige finanzielle "Wahlkampfunterstuetzung" und in der Oeffentlichkeit, die nicht rechnen will, den Ruf tough on crime zu sein.)

(2.) Wollen wir also glauben, dass es in 20 Jahren keine Sozialhilfe mehr gibt, folgt daraus automatisch, dass Deutschland (und die EU) finanziell, juristisch und ethisch wirklich am Ende sein muessen, ein Chaos- und Sklavenstaat, aehnlich einer brutalen zwangsverwalteten Dritte Welt Nation (siehe (1.)) ohne Menschenrechte, allerdings mit Kaelte, grauem Nieselregel und Nebel, statt mit Salsa, Samba, Sonne und Palmenstrand. Keinen Cent mehr in der Kasse, oder nur Cent, die keine andere Nation mehr will. Richtig pleite gibt es dann - wie in der Dritten Welt - auch keine nennenswerte werthaltige Rente mehr (c.). Jeder Rentenanspruch waere nur noch Makulatur.

(Wer jetzt argumentiert, dass eine Regierung die Beduerftigen wie Fluechtlinge kostenguenstig in Sammellagern vor dem Hunger- und Erfrierungstod bewahren koennte, weiss nicht wie teuer das Lagerleben sein kann. Ein Lagerplatz ist nicht kostenguenstiger als der Bezug von Hilfe zum Lebensunterhalt. Ein Orientierungspunkt sind die Knastkosten, da ein Lager nichts anderes als ein Knast ohne Wachtposten ist, in dem die Vollzugsbeamten durch Ordnungshueter ersetzt werden. Ein anderer Vergleichswert koennten die Asylantenkosten in Deutschland sein, wobei natuerlich nicht alle Asylanten in Lagern leben, sondern auch -wie andere Sozialhilfeempfaenger- mit niedrigst moeglichem Lebensstandard in Sozialwohnungen. Da es in Deutschland keine Ermittlung der Gesamtkosten gibt, muss Schaetzwerten vertraut werden. Diese liegen fuer die ca. 1.5 - 2 Millionen Asylanten in Deutschland zwischen 15 und 25 Milliarden Euro, also jaehrlich mindestens rund 10.000 Euro pro Person, einem Betrag, den auch ein Sozialhilfeempfaenger ueber den Daumen gerechnet jaehrlich erhaelt. Nicht vergessen werden darf aber, dass ein "Beduerftigenlager" (anders als ein "Fluechtlingslager") auch zusaetzliche indirekte Kosten und Probleme verursachen wuerde, z.B. die Mietausfaelle und so fehlenden Steuereinnahmen von rund drei Millionen Wohnungen, in denen die insgesamt 4,2 Millionen Hilfsempfaenger (2003) bundesweit bisher gewohnt haben, plus deren Lebenmittelumsatz etc. Auch hier rechnet sich die Streichung der Sozialhilfe finanziell also nicht. Koennten die Lagerkosten allerdings politisch (d.h. mit einem Vorwand) drastisch auf ein Menschen unwuerdiges Niveau konzentriert werden, ohne das es zu Aufstaenden der Meisten kommt, und so das Ende des Rechtsstaates einlaeuten, und wuerden die Lagerkosten dann tatsaechlich unter den Sozialhilfekosten liegen, waere der naechste Schritt der Sparer und Zahlenjockeys offensichtlich: Warum einen Generationenkonflikt riskieren und teure Renten zahlen, wenn Rentner auch in "wunderschoenen Freizeitzentern" (Lagern) "preiswert medizinisch versorgt" aelter werden koennten ? Wer wird denn hier undankbar werden wollen ? Und wieder wird der Sozialhilfeempfaenger dem Rentner zwangsverwaltet gleichgestellt... Und wenn wir die Rentner im "lustigen" Lager haben, warum dann nicht auch die Arbeitslosen ? Mit Menschenwuerde und dem Grundgesetz haette das zwangsverordnete Lagerleben aber nicht mehr viel gemeinsam... und bleibt daher hoffentlich nur eine Horrorvision und ein surrealer Soylent Green-Alptraum im Dritte Welt Chaos)

(3.) Aber nehmen wir an, es kommt nicht alles sofort ganz so schlimm und die Renten werden auf dem Weg in die Pleite erstmal nur "angepasst", d.h. Euro fuer Euro gekuerzt, oder trotz steigender Preise einfach nicht mehr erhoeht (was langfristig das Gleiche ist - siehe Venezuela Beispiel). Wer nur das Ruhestandsalter von 65 auf 67 Jahre erhoehen will, streicht bereits jedem Rentner trotz jahrelang treu und fleissig gezahlter Beitraege zwei Jahre Rentenzahlungen, durchschnittlich also 24.000 Euro pro Person. Wenn der Rentenanspruch immer mehr gestrichen wird, werden letztendlich nur noch die Antragsteller Rente bekommen, die ueber keine anderen Vermoegenswerte (Versicherung, Wertpapiere, Immobilien) "sowieso schon" abgesichert sind. Daraus folgt: Wer sich heute um eine private oder gesetzliche Altersvorsorge bemueht (Vermoegen aufbauen oder fleissig bis zum Rentenalter arbeiten), wird bestraft: Der "reiche" oder "fleissige" Antragsteller mit Vermoegen "braucht" keine gesetzliche Rente mehr, und bekommt sie daher auch nicht, obwohl das ganze Leben treu auf den Rentenanspruch ausgerichtet wurde. Er kann ja von seinem Vermoegen leben. Die gesetzliche Rente einer "reichen" Person wird so de facto beschlagnahmt (nicht ausgezahlt). Wer dagegen absolut nichts leisten will oder kann, "arm" ist und ueber keine private Altersvorsorge verfuegt, bekommt Rente (falls gearbeitet) oder Sozialhilfe.

(4.) Eine private Altersvorsorge/Kapitalanlage erhaelt dann aber ggf. nur laenger die Illusion "abgesichert" zu sein. Wenn die Kapitalanlage erfolgreich ist und wirklich ueber 20 Jahre aus den Hundertern ein Vermoegen geschaffen wurde (was moeglich ist), hat dieses keinen Wert, wenn es durch hohe Steuerlasten oder Waehrungsschnitte (siehe Teuro = versteckte Inflation von 30 -50% in nur zwei Jahren) etc. vom Pleitestaat halbiert oder fast ganz gestrichen wird. Altersvorsorge ist ja immer ein Blick in die Zukunft:

(5.) Wenn in 20 Jahren wirklich kein Geld mehr fuer Sozialhilfe vorhanden sein sollte, der Staat also wirklich pleite ist, wird er auf dem Weg in den Ruin alle erdenklichen Geldquellen abgeschoepft haben. Und welche Geldquellen lassen sich hier problemlos anzapfen ? - Eigenheime und Privatvermoegen, die nicht "fluechten" koennen, und direkt keine Arbeitsplaetze kosten. Gesetzesaenderungen sind demokratisch ganz einfach moeglich, da es in einer finanziellen Krisensituation immer mehr arme als reiche Menschen geben wird, wenn dann ueberhaupt noch eine Entscheidung zur Wahl steht. Irgendein Vorwand reicht... "Selbstverstaendlich nur bis die Krise vorbei ist... da muessen wir eben alle an einem Strang ziehen bis der Karren auf dem Dreck ist ..." - Die ueblichen Blender. Hier wird es keinen Unterschied zwischen Rot, Schwarz, Gelb und Gruen geben. Wenn es dann keine steuerfreien Vermoegensanlagen mehr gibt, ist in wenigen Jahren das gesamte private Vermoegen ganz legal in die leeren Kassen des Staates "gesteuert", und als Altersvorsorge verloren.

Beispiel: Wenn eine Kapitalanlage/Lebensversicherung im Wert von 100.000 Euro zum Laufzeitende ausgezahlt wird, koennte eine Gesetzesaenderung die Zahlung ploetzlich als Einkommen werten, und auch so versteuern. Auf ein Jahreseinkommen von 100.000 Euro sind mindestens 50% Einkommenssteuer faellig, d.h. von den 100.000 Euro bleiben hoechstens noch 50.000 Euro (Im Jahr 2003 zahlten Arbeitsnehmer durchschnittlich bereits 52,4% ihres Bruttoverdienstes fuer Steuern und Abgaben, 2002 noch 51,9%. Spitzenverdiener zahlten mehr). Ist waehrend der Laufzeit die Kaufkraft des Euro nur um 50% gesunken (siehe Teuro), entsprechen die 50.000 Euro zum Auszahlungstermin in 20 Jahren heutigen 25.000 Euro. Werden die Einkommensteuern aber in einer Krise jedes Jahr durch angeblich "zeitlich streng begrenzte" Zusatzsteuern (siehe: Solidaritaetsbeitrag) nur ganz zahm um jaehrlich 1 - 2% erhoeht (siehe durchschnittlicher Belastungsanstieg fuer Arbeitnehmer von 51,9% auf 52,4% in nur12 Monaten, siehe oben), koennte die Einkommenssteuer plus Zusatzsteuern in 20 Jahren auch bei insgesamt 75 - 80% liegen. Kommt es zu Preiserhoehungen wegen der hoeheren Belastung durch indirekte Steuern (Mehrwertsteuererhoehung, Sozialklimbim etc.) und Inflation durch hoehere Staatsverschuldung (siehe: "kompromisslose" Einhaltung des EU-Stabilitaetspaktes), ist auch ein Kaufkraftverlust von 75% in 20 Jahren nicht unrealistisch. Von den 100.000 Euro aus der Altersvorsorge bleiben nach Steuern dann nur noch 25.000, die wiederum nur einer heutigen Kaufkraft von 6.250 Euro entsprechen. Eine tolle Absicherung. Na, wenn sich das nicht gelohnt hat !

Immobilieneigentuemer stellen sich nicht besser: Sind Mieterhoehung "aus Solidaritaetsgruenden" nicht mehr zulaessig, kann die Immobilie langfristig nicht mehr kostendeckend verwaltet werden, erzielt folglich Verlust und ist damit als Alterseinkommen wertlos. Einnahmen aus einem Verkauf (wenn sich ein Kaeufer finden laesst) oder einem Erbe lassen sich wie Einkommen besteuern, und stellen so die Immobilie Kapitalanlagen (siehe oben) gleich... Wer sich "weigert", Mieteinnahmen zu erzielen, weil im eigenen Haus "nur" selber gewohnt wird, muss Steuern auf die nicht realisierten Mieteinnahmen zahlen. Und Vermoegenssteuer sowieso. Staatliche Zwangshypotheken sind nicht ausgeschlossen.

Auch private Aktiengewinne lassen sich wie Einkommen versteuern. Verluste duerfen steuerlich nicht mehr verrechnet werden. Zusaetzlich koennte eine Spekulationssteuer eingefuehrt werden. Und wer sein Geld "der Wirtschaft einfach entzieht" und es nur auf einem Bankkonto liegen laesst, anstatt es erfolglos in staatlich genehmigte Projekte zu investieren, zahlt jaehrlich 20% "Wirtschaftsfoerderungssteuer"... und Bargeld ist dann natuerlich sowieso verboten. Wegen der Mafia, oder waren es die Drogenhaendler ? Oder die Terroristen ? - Niemand kann sich in 20 Jahren so genau erinnern, aber Bargeld ist etwas ganz Schlimmes... Jeder Kontovorgang kostet Gebuehren und Transaktionssteuer....

Ein ganz schlimmer Science Fiction ? - Ganz sicher nicht. Der uebliche Weg jeder reichen Nation in die Pleite (und nur die steht hier zur Diskussion - siehe (c.) und (2.)). Die einzige Rettung, ein radikaler Abbau von Buerokratie und Steuerbelastungen, wird aus kleinkariertem Eigeninteresse und wegen verdeckter Machtabhaengigkeiten der politischen Entscheidungstraeger nicht realisiert.

(6.) Wer ueber private Altersvorsorge und Rente nachdenkt, muss sich daher fragen:

- Kann Politikerversprechen und Gesetzen wirklich noch vertraut werden, und macht es Sinn in der Hoffung auf die Erfuellung dieser Versprechen einen Traum nicht zu verwirklichen, oder unendlich zu verschieben ?

- Lassen sich Politikerverprechen und Gesetze von der Regierung straffrei ignorieren oder bei Bedarf aendern (was heute noch gueltig ist, kann morgen schon "angepasst" werden)?

Das muss jeder individuell entscheiden. Wer glaubt, sich weder heute noch in zwanzig Jahren auf Politikerversprechen und den Bestand von heutigen Gesetzen verlassen zu koennen, kann sich auch nicht auf seinen Rentenanspruch (=Politikerversprechen) und die Werthaltigkeit einer privaten Altersvorsorge (=Politikerversprechen, Steuergesetze nicht zu aendern) verlassen. Dann muss sich auch nicht laenger Gedanken ueber die Rente oder privater Altersvorsorge gemacht werden. Es kann uneingeschraenkt volle Kraft voraus gelebt werden. Es gibt nichts zu verlieren.

(7.) Ergebnis:

Sollte es in 20 Jahren noch einen Rentenanspruch und eine werthaltige Rente geben, gibt es auch Sozialhilfe, wahrscheinlich in der Hoehe der Rente (siehe (a.), (b.) und (1.)).

Gibt es keine Sozialhilfe mehr, werden auch keine nennenswerten Renten mehr gezahlt, unabhaengig davon, wie fleissig dafuer gearbeitet oder gespart wurde (c.) und (2.). Private Vermoegen sind staatlich bereits abgeschoepft und stehen als Altersvorsorge nicht mehr zur Verfuegung (siehe (5.)).

Stimmen Sie meiner Ueberlegung zu, koennen Sie Ihr Leben jetzt ohne Ruecksicht auf Rente und Altersvorsorge so gestalten, wie es Ihnen persoenlich am sinnvollsten erscheint. Es macht dann nicht viel Sinn, sich heute fuer morgen einzuschraenken. Warum also nicht sicher jetzt und heute leben, anstatt vielleicht morgen ?


***


Es ist also nicht die Rente, die jeder will, nicht die Rente, Senor. So dumm ist niemand wirklich. Es ist die Illusion von Sicherheit, hinter der die Rentenfanatiker her sind. Mit Sicherheit wissen, dass Geld da ist. Und dafuer wird das ganze Leben geopfert. Was eine Tragoedie ! - Im Leben kann nichts garantiert werden, und schon ueberhaupt keine Altersvorsorge. Morgen kann alles schon wieder ganz anders sein. Der beste Beweis sind die letzten einhundert Jahre der deutschen Geschichte. Und das ist das langweilige, ordentliche Deutschland. In anderen Laendern herrscht staendig Chaos. Oder alle fuenf bis zehn Jahre. Mindestens. Sicherheit gibt es nicht. Sie ist nur Illusion. Die beste Medizin ist Flexibilitaet, und die Gewissheit, mit allen Situationen fertig zu werden. Was kann denn schon wirklich passieren ? - Wer jahrelang nicht viel Geld ausgegeben hat, wird auch im Alter keine Millionen benoetigen. Geringe Kosten sind die beste und einzige Sicherheit.

Wer sich wirklich fuer eine Rente versklaven moechte, sollte es richtig machen: Lernen Sie eine 85jaehrige Dame bzw. Herrn mit hohem Renteneinkommen kennen und lieben. Heiraten Sie. Wenn Ihre Frau bzw. Ihr Mann dann bald das Zeitliche segnet, erhalten Sie bis zum Ende Ihres Lebens monatlich eine sog. "Witwenrente". Das sind immerhin noch 60% des letzten Renteneinkommens Ihres seligen Ehepartners. Steuerfrei.
















VI. GARANTIERT GENUG GELD

Wenn wir alle Kosten auf ein Minimum reduzieren, benoetigen wir nur noch ein Mini-Einkommen, um unseren Lebensunterhalt finanziell zu garantieren. Da sich dieses Mini-Einkommen immer verdienen laesst, sind wir finanziell 100% abgesichert. Saftige Zinseinkommen aus Millionenvermoegen sind eine tolle Sache, aber nicht erforderlich. Schulden, Sorgen und Stress sind Vergangenheit.

Aber laesst sich ein Mini-Einkommen wirklich immer beschaffen, unabhaengig von Arbeitsplatz, Konjunktur und Krise ? - Ja, immer. Aus drei Gruenden:

(1.) Jeder Mensch hat mindestens ein Talent, das sich vermarkten laesst.

(2.) Sollten Sie die Ausnahme der Regel sein und absolut nichts koennen, oder krank sein, haben Sie als Buerger eines Sozialstaates ein einklagbares Recht auf finanzielle Hilfe zum Lebensunterhalt.

(3.) Selbst, wenn der Staat nicht mehr zahlen sollte (oder kann), wird Ihnen immer mehr als genug gegeben werden. Sie muessen Sie nur bereit sein, das Geld einzusammeln.


(1.) TALENT

Finanzielle Unabhaengigkeit erzielen Sie nur, wenn Sie weder auf Staat noch auf Spenden angewiesen sind, weil Sie ueber Ideen, Faehigkeiten und Talente verfuegen, die sich problemlos vermarkten lassen und Ihnen Spass machen. Wer von einem besseren Leben ohne den gehassten Arbeitsplatz traeumt, hat meistens bereits eine Idee, wie sich die freie Zeit sinnvoll verbringen und dazu notwendige Geld verdienen laesst.

Ein "fester" Arbeitsplatz mit hohem Gehalt und Sozialklimbim ist nicht immer zu bekommen. Wer gekuendigt wird und nur bereit ist, eine gleichwertige oder bessere Position anzunehmen, kann sich schnell festfahren. Waehrend auch Umschulungsprogramme nur selten helfen koennen, garantiert ein radikales Umdenken immer eine Loesung:

Wenn Sie auf Ihren "Anspruch" auf einen "festen" Arbeitsplatz verzichten koennen, und nicht das Arbeitsamt um Hilfe bitten muessen, sondern sich auf sich selber verlassen, koennen Sie immer Geld verdienen. Unsicherheit und Zweifel weichen mit den ersten "nebenbei" verdienten Euros Selbstvertrauen und Zuversicht. Sie werden so kein Vermoegen verdienen, aber genug, um Ihre Kosten zu decken. Nach einigen Wochen werden Sie sich fragen, warum Sie jemals eine Bewerbung geschrieben haben und warum es so wichtig sein soll, dass "der Lebenslauf stimmen muss". Sie werden sich frei, unabhaengig und kompetent fuehlen, und wissen, immer Ihren Lebensunterhalt selber verdienen zu koennen. Diese Erfahrung koennen Sie aber nur machen, wenn Sie es auch versuchen, am besten "nebenbei".

Jeder Mensch hat mindestens ein Talent, das sich vermarkten laesst. Beweis: Selbst, wenn Sie nichts koennen, sprechen Sie doch eine Sprache. Sie koennten also Auslaendern Sprachunterricht erteilen. Wer sprechen kann, kann auch verkaufen (lernen). Viele Hobbys lassen sich unkompliziert als Geldquelle nutzen. Wer gerne fotographiert oder malt kann immer verdienen. Auch ist es nicht schwierig ein einfaches Handwerk zu lernen, wenn hier Bedarf besteht. Wer nicht innerhalb von zwei Stunden begreifen kann, wie ein Maurer oder Lackierer arbeitet, um die wenigen Handgriffe dann perfekt zu kopieren, gehoert wahrscheinlich nicht zu den Lesern dieses Textes. Wirklich jeder kann wie der Milliardenerbe und Philosoph Ludwig Wittgenstein einen gehirntoten Job als Pfoertner oder Nachtwaechter (moeglichst ohne Kollegen) annehmen, um so viel Zeit zum nachdenken oder zum schreiben zu haben.

Wer wirklich nichts kann und nicht "arbeiten" moechte, kann Geld verdienen, indem gehandelt wird. Sie koennen immer etwas Gebrauchtes preiswert einkaufen, um es dann teuer weiterzuverkaufen, auch ohne Ausbildung als Pfandleiher, Kaufmann oder im Import/Export. Wo liegen Ihre Interessen ? - Antike Uhren, Schmuck, Briefmarken, Computer, Autos, Fahrraeder, Videos, Musikinstrumente etc ? - Laesst sich alles verkaufen, und preiswert einkaufen. Die Preisdifferenz ist Ihr Gewinn. Wenn Sie im Moment nichts anzubieten haben, beginnen Sie mit der eigenen (ueberfluessigen) Garderobe bzw. Einrichtung. Lassen Sie sich von Kleinanzeigen inspirieren. Schauen Sie, wie andere Menschen ohne festen Arbeitsplatz ueberleben. Beobachten Sie ! - Besser gut abgeschaut als schlecht selber gemacht.

Sie koennen sich fast jede Taetigkeit mit Hilfe von Freunden, Fachbuechern oder Videos selber beibringen. Ein Studienplatz oder eine Lehrstelle ist so nicht erforderlich. Sie sollen ja keine lebenslange Karriere mit Berufsnachweis, Diplom und Referenzen starten, sondern nur einige Hunderter im Monat verdienen.Und wenn ein Talent nicht ausreicht, warum dann nicht verschiedene Kenntnisse und Moeglichkeiten kombinieren ?

Die folgenden Ideen sollen Sie inspirieren und zeigen, wie ein Lebensunterhalt von vielen Menschen auch ohne festen Arbeitsplatz und ohne Bewerbung oder Chef verdient wird. Bitte verwechseln Sie diese Inspirationen nicht mit einer ernsthaften Existenz- oder Firmengruendung, denn diese setzen oft viel Arbeit und Kosten voraus. Ein Besuch der IHK oder einer Bank, ein Buero oder Firmenwagen sind nicht erforderlich. Es soll bewusst nichts "Richtiges", "Festes" sein, mit dem sich die Schwiegermutter beeindrucken laesst, sondern eine Taetigkeit, die Sie "nebenbei", neben Ihrer Freizeit ausfuehren. Spass statt Stress ! - Alle Konzepte koennen daher unkompliziert - und oft auch mehrere gleichzeitig - gestartet werden. Das eingesetzte Eigenkapital ist minimal. Wenn ein bestimmtes Konzept fuer Sie nicht funktioniert, testen Sie ein anderes.

Ihren "festen" Arbeitsplatz muessen Sie dazu nicht kuendigen. Sie koennen die meisten Ideen bereits heute als Nebenbeschaeftigung in ihrer Freizeit realisieren und so pruefen, was fuer Sie funktioniert. Jede zusaetzliche Einkommensquelle gibt Ihnen mehr Sicherheit und Gewissheit, auf einen festen Arbeitsplatz nicht unbedingt angewiesen zu sein. Sie haben nichts zu verlieren: Bestenfalls entdecken Sie einen ganz neuen Lebenstil, der Sie gluecklich macht. Schlimmstenfalls stellen Sie fest, dass Ihnen ein unabhaengiges Leben nicht gefaellt und Sie die Kollegen und die Kaffeepause vermissen. In jedem Fall gewinnen Sie Erfahrungen und Kenntnisse, die Ihnen niemand nehmen kann. Werden Sie dann in die Unabhaengigkeit gezwungen (weil Ihr fester Arbeitsplatz weich wegrationalisiert wurde oder Ihr Unternehmen Konkurs anmelden musste), garantieren Sie sich einen fliegenden Start als Ich-AG oder Freiberufler...


Landwirt

Wenn Sie auf dem Land wohnen, koennen Sie auch Landwirt werden. Dazu muessen Sie keine Felder pfluegen oder Schweine maesten. Ein paar Obstbaeume, ein groesserer Gemuesegarten, Kartoffeln, vielleicht ein/zwei Schweine, Huehner, Bienen etc. und Sie sind im Geschaeft. Lebensmittel, die Sie nicht selber verbrauchen, verkaufen Sie. In einer attraktiven Verpackung nimmt vielleicht auch der naechste Grosstadtkiosk oder Naturkostladen Ihre Aepfel, Eier und Honig in Kommission. Ist es nicht niedlich, wenn Ihre Kleinen am Strassenrand sitzen und gepflueckte Blumen verschenken ? - Das dicke Sparschein mit dem handgeschriebenen Aufkleber "Taschengeld" neben den Blumenvasen ist natuerlich nicht zu uebersehen...

Als Landwirt sichern Sie sich den Vorteil, alle Kosten Ihres Betriebs steuerlich geltend machen, und mit anderem Einkommen (z.B. Ihres Ehepartners) verechnen zu koennen. Sie werden so insgesamt kaum den Freibetrag ueberschreiten. Das kann sehr interessant werden, wenn der Honigverkauf doch mehr einbringt als erwartet. Vergessen Sie nie, dass die amerikanischen Speiseeiskoenige Ben & Jerry auf ihrem Bauernhof in Vermont eigentlich auch nur vorhatten, gesunde Eiscreme fuer ein paar Freunde und sich selber zu mischen.

Vielleicht gibt es hin- und wieder auch mal eine Subvention von der EU, damit Sie bestimmte Pflanzen nicht anbauen. Haben Sie viel Platz, koennen ein oder zwei "Freunde" ihre Wohnmobile bei Ihnen abstellen und sich dafuer erkenntlich zeigen, oder eine Rockband im Schuppen nebenan ueben lassen etc.. Und selbstverstaendlich ist es Ihnen als Landwirt auch moeglich, viele der folgenden Ideen auf Ihrem Hof zu verwirklichen.


Student

Leben Sie nicht auf dem Land, lassen Sie sich als Student registrieren. Wenn die gewuenschte Studienrichtung nicht moeglich ist, schreiben Sie sich in ein anderes Studienfach ein. Niemand hindert Sie daran als Biologiestudent auch die Vorlesungen von Juristen oder Kunstprofessoren zu hoeren. Pruefungen koennen Sie allerdings nur in Biologie ablegen. Als Student (auch, wenn Sie fuenfzig Jahre alt sind) koennen Sie sich guenstig krankenversichern und erhalten einen Studentenausweis, der Ihnen Zugang zur Mensa und Bibliothek gewaehrt. Wenn Sie als Student nebenbei etwas dazu verdienen, ist das ganz normal.


Gut verdienen mit kostenlosen Yogastunden

Yoga ist wieder "in". Die fernoestliche Entspannungstechnik erlebte in den letzten Jahren ein Riesencomeback. Yoga staerkt den Koerper und befreit den Kopf. Ausserdem vermittelt es ein gewisses besseres, erleuchtetes Image (im Vergleich zu Bodybuilding und Aerobics). Wer Yoga praktiziert liegt in unserer "spirituellen" Zeit voll im Trend.

Wirklich "anti-materialistisch" und "erleuchtet" machen einige Yogaexperten in den USA ein Vermoegen - mit kostenlosen Yogastunden. Jeder ist eingeladen, jeder darf mitmachen, jeder ist willkommen.

In Miami Beach trifft man sich z.B. fast taeglich zum Sonnenuntergang am Strand hinter dem Alexander Hotel. Die ueber 50 Teilnehmer wissen von den Yogastunden durch Mund-zu-Mundpropaganda und seit kurzem auch durch Zeitungsartikel und Berichterstattung in den Medien. Jeder bringt sein eigenes Handtuch, ein Flasche Mineralwasser und los geht es.

Die Stunden werden von einem Experten, der Yoga in Indien studiert haben will, und einem Rechtsanwalt angeboten. Die beiden Experten fuehren die Teilnehmer durch leichtere Yogapositionen, erklaeren die richtige Atemtechnik etc.. Sicher interessant und entspannend.

Zum Ende der kostenlosen Stunde gehoert es zum guten anti-materialistischen und spirituellem Ton, den Yogaexperten eine Aufwandsentschaedigung von je USD 5 pro Teilnehmer zu spenden. Niemand wird gezwungen zu spenden, jedenfalls nicht direkt, schliesslich sind die Stunden ja "kostenlos", aber "weil alle geben" besteht doch eine unterbewusste Verpflichtung. Auch "will man ja wiederkommen..." und "fuenf Dollar sind doch kein Geld, fuer das, was geboten wird..." .

Kein Wunder, dass der Rechtsanwalt sich jetzt mehr aufs Yoga konzentrieren moechte. Durchschnittlich treffen sich taeglich 50 Yogafans. Nehmen wir einmal an, nur 40 Teilnehmer spenden je USD 5 Aufwandsentschaedigung. Unser Yogaexperte macht so schnelle USD 200 in bar fuer eine Yogauebung, die er wahrscheinlich ohnehin taeglich alleine ohne Verguetung in seiner Wohnung als persoenliche Fitnessprogramm absolvieren wuerde. Da die Yogastunden taeglich angeboten werden, koennen so USD 6.000 im Monat verdient werden.

So werden auch Sie Yogaexperte:

Um Anfaengeryogastunden am Strand oder auf einer Lichtung zu geben, muessen Sie kein Experte sein. Sie muessen nur die Grundpositionen kennen und diese den Fans vermitteln. Das Grundwissen koennen durch den Besuch von (bezahlten)Yogaklassen erwerben. Fragen Sie einfach im naechsten Fitnesscenter. Oft bieten selbst Volkshochschulen regelmaessige Yogastunden an. Zudem gibt ausreichend Literatur im Buchhandel. In Grosstaedten finden sich Yogacenter in den Gelben Seiten. Auch koennen Sie komplette Yogastunden auf Video abrufen, die von Ihnen nur noch kopiert (die Uebungen, nicht die Videos) werden muessen. Gute preiswerte Qualitaet bietet z.B. die Yogazone (www.yogazone.com).

Keine Sorge, auch als frischer Yogalehrer, der anderen Anfaengern nur die Grundpositionen erklaert, richten Sie keinen Schaden an, genauso wenig wie ein Yogabuch oder Yogavideo fuer 20 Euro. Sie inspirieren aber vielleicht, sich intensiver mit Yoga zu beschaeftigen. Ohne Ihr "kostenloses" Angebot wuerden einige Teilnehmer Yoga nie schaetzen lernen. Sind Sie absolut nicht qualifiziert, werden Sie Schwierigkeiten haben, Teilnehmer fuer eine zweite Sitzung begeistern zu koennen. Yogafans (nicht jeder ist blutiger Anfaenger) werden Sie als Scharlatan kritisieren. Sie koennen also nur verdienen, wenn Sie langfristig (immer wieder) Qualitaet bieten.

Wenn Sie glauben, als Experte in Indien studiert haben zu muessen, buchen Sie ihren naechsten Urlaub in Indien und besuchen Sie dort eine Yogaklasse. Sie haben so in Indien studiert und koennen das zusammen mit dem Namen ihres Yogalehrers auch in Ihrem Info erwaehnen. "...und im Jahre 2002 habe ich Hatha-Yoga unter Yogacharya Sri B.K.S. Iyengar in Indien studiert." Das macht Sie automatisch zum Experten....denn was aus Indien kommt ist immer gut. Jedenfalls fuer die, die dieses Land noch nie besucht haben.

Und dann bieten Sie kostenlose Yogastunden an. Die sind zunaechst wirklich kostenlos (keine Spende). Finden sich aber ausreichend Teilnehmer und hat sich das Ganze herumgesprochen, koennen Sie beginnen Spenden einzusammeln. Wenn Ihnen das zu bloed ist, koennen Sie natuerlich auch Fitnesscentern anbieten, Yogaklassen zu geben und die Einnahmen mit dem Fitnesscenter zu teilen. Da Sie in Indien studiert haben, sind Sie automatisch qualifiziert....

Wenn Sie das Ganze mit der richtigen Aura schmuecken, sichern Sie sich nicht nur ein gutes Einkommen, sondern auch die gesellschaftliche Stellung eines extra spirituellen Spezialisten (Guru).




Kein-Talent-Kuenstler

Logisch: In einer Grosstadt bieten sich immer mehr Moeglichkeiten schnell Geld zu verdienen als auf dem Land. Aber selbst in der tiefsten Provinz ist die nachste Grosstadt nur eine kurze Bahnfahrt entfernt.

Nehmen wir an, Sie sind es leid taeglich arbeiten zu gehen, haben einen Konkurs hingelegt oder nur Ihren Arbeitsplatz verloren. Sie erhalten Sozialhilfe / Arbeitslosenunterstuetzung und wollen diese nicht durch Annahme eines Jobs gefaehrden. Oder Sie finden sich ploetzlich im Ausland ohne Kontakte und Geld wieder. Geld moechten Sie immer gerne verdienen - und Spass soll es auch machen. Nun, dann werden Sie Kuenstler.

Wir koennten jetzt tagelang darueber diskutieren, was Kunst ist und was nicht. Es wird Ihnen keinen Schritt weiter helfen. Wichtig ist zu erkennen, dass etwas fuer Kunst gehalten wird, wenn ein Kritiker es so definiert oder ein Kaeufer bereit ist, dafuer zu zahlen. In den meisten Faellen findet sich fuer ein Objekt erst dann ein Kaeufer, wenn ein Kritiker vorab Lobeshymnen publiziert hat. Oft ist dann ein "des Kaisers neue Kleider"-Effekt zu beobachten: Jeder schliesst sich der positiven Kritik ("so tolles Design - und erst der Stoff..") an, obwohl nur Haut und Haare zu erkennen sind. Niemand will zugeben, dass der Kaiser nackt ist, weil das mit Ignoranz gleichgesetzt wird: "Was Du siehst das nicht ? - Da musst Du Dich vielleicht ein wenig mehr sensibilisieren, weiste ?"

Daraus folgt: Alles, wirklich alles, kann heute als Kunst verkauft werden. Das bedeutet aber auch: Jeder kann als Kuenstler Millionen verdienen (wie Beuys, Warhol, Liechtenstein, Johns, Mondrian, Pollock, Rothko und Kostabi etc.) ohne eine grosse Begabung oder Talent zu haben. Ein Kontakt zu einem Kritiker/Galeristen hilft hier natuerlich. Zur Inspiration werfen Sie einen Blick in die einschlaegigen Kunstmagazine oder ins naechste Lexikon. Maler wie Jackson Pollock, Mark Rothko, Piet Mondrian, Yves Klein und de Kooning beweisen Ihnen auch Ihr Talent. Sie erkennen schnell, worauf ich hier anspiele. Einen Haufen Steine kann schliesslich jeder im Museum abladen, aber es braucht ein wenig Verkaufstalent, einen kompetenten PR-Berater oder gut geschmierte Kontakte zur Museumsleitung, um fuer den Muell auch grosses Geld zu erhalten. Alles eine Frage des richtigen Marketings und Ihrer Persoenlichkeit.

Den besten Beweis, dass jeder erfolgreich Kuenstler sein kann, liefern Eva und Adele (u.a.: www.evaadele-act.com). Das Paar verkauft sich ganz einfach selber als Kunstwerk. Es wird auch gemalt, aber nur nebenbei. Unkonventionelles Denken und Phantasie sind hier wichtiger als das Talent "gut zeichnen" oder "orginalgetreu abmalen" zu koennen.

Sie kennen die Kreidezeichnungen der Strassenmaler, z.B. vor dem Koelner Dom oder in der Naehe des Theater Districts in New York. Die meisten Maler sind arbeitslose Kunststudenten, haben wirkliches (Mal-)Talent und kopieren alte Klassiker auf 4 - 8 qm Groesse. Das Ganze erfordert viel Arbeit, kostet teuere Malkreide und wenn es dann regnet, muss noch einmal von vorne angefangen werden. Die geschaetzten Einnahmen liegen an einem guten Tag vielleicht bei 10 Euro pro Stunde. Nicht zu empfehlen und wegen unseres fehlenden Talentes auch nicht moeglich. Oder koennen Sie wirklich gut genug malen ? - Wahrscheinlich nicht.

Aber: In New York konnte ich einen leicht angetrunkenen Trickster erleben, der gleich neben dem "Letzten Abendmal" eines talentierten Kunststudenten eine einfache Strichmaennchenkreidezeichnung auf den Boden gekritzelt hatte, um dann mit einem McDonalds-Becher und einem grinsenden "Vielen Dank, Herr Minister" Geld von den Passanten einzusammeln. Waehrend unser "Abendmal" Kuenstler ca. fuenf Dollar pro Stunde einsammeln konnte, sicherte sich der "Strichmaennchen"-Typ schnell das Doppelte und Dreifache. Warum ? - Der Reiz seines Werkes lag in der Juxtaposition, der Gegenueberstellung und dem Kontrast zum "Abendmal". Waehrend der Abendmal-Kuenstler offensichtlich ueber Talent verfuegt, war unser Strichmaennchen-Kuenstler talentlos, aber witzig und orginell. Die Passanten hatten ihren Spass - und das machte sich bezahlt ! - Wieviel laesst sich so verdienen ? - Vielleicht 10 - 20 Euro die Stunde.

Falls es Sie stoert, u.U. erkannt werden zu koennen, tragen Sie eine Verkleidung. Ein witziges Outfit sichert Ihre Anonymitaet und zusaetzliche Aufmerksamkeit, sprich: Geld. Ein bekannter Bluesmusiker stellte sich aus Spass mit E-Gitarre, Batterieverstaerker, Heino aehnlicher blonder Peruecke und schwarzer Sonnebrille in die Einkaufstrasse, und "played the Blues". Er konnte so einen Sommer lang taeglich immer runde 100 Euro einsammeln. Ohne Verkleidung haette er sich nie getraut und um seinen guten Ruf gefuerchtet. Mit Verkleidung war das Ganze ein Riesenspass und eine witzige Geldquelle.

"Kuenstler sein" ist auch eine erstklassige Erklaerung, wenn Sie aus der Norm fallen. Die Meisten gewaehren Ihnen gewisse Freiheiten, die Normalbuergern nicht zustehen. "Kuenstler" koennen Sie immer werden. Ein paar verwackelte Photos und Sie sind Photograph, Kleckse auf einer Leinwand, oder Schrott quergebogen, und Sie sind Maler oder Bildhauer. Schreiben Sie Avantgard-Romane, Theaterstuecke oder Symphonien. 500 leere Seiten koennen unter dem Titel "Blank" bei Verlagen eingereicht werden. Die Absagen sind Ihre Bestaetigung, dass die Literaturszene ohnehin nur ein Monopol am kuenstlerischen Ende ist und neue Ideen ignoriert werden. Und das Theaterstueck ? - Ein Schauspieler sitzt auf der Buehne und schaut Fernsehen. Hin- und wieder klickt er die Programme. Nach sechs Stunden verlaesst er die Buehne ohne ein Wort gesagt zu haben. Titel der Auffuehrung: "Meinungsfreiheit". Copyrights und Auffuehrungsrechte fuer blank und meinungsfreiheit vorbehalten. Stille von John Cage und Monotone Symphony - Silence von Yves Klein inspirieren den Komponisten in Ihnen: Stille ist genau das, absolute Ruhe. Kein Ton wird gespielt. Und Monotone - fuer ein Orchester arrangiert - besteht genau aus einem Ton...




Babysitter

Das kann wirklich jeder, aber insbesondere die aeltere Dame. Wenn Sie einen Raum oder in eine Ecke in Ihrer Wohnung zum spielen freimachen, koennen Sie so Ihren ganz privaten Kindergarten mit Maerchenstunde und selbstgebackenen Plaetzchen starten. "Keine Zeit fuer die Kleinen ? - Mieten Sie sich eine Oma !"



Pflanzensitter

Was vier Berliner Studenten erfolgreich vorexerzieren (www.pflanzensitter.de), koennen Sie ganz einfach in jeder anderen Stadt nachmachen. Uebernehmen Sie die Pflege von Garten, Pflanzen und Blumen, damit Ihre Auftraggeber in aller Ruhe in Urlaub fahren oder auf Geschaeftsreise gehen koennen. Natuerlich giessen Sie nicht nur die Blumen, sondern lehren auch regelmaessig den Briefkasten und lassen nachts ein Licht an, damit die Wohnung bewohnt aussieht. Sie koennen natuerlich auch Einkaeufe erledigen und Haustiere versorgen.

Sechs Tage Pflanzenpflege kosten bei den Berlinern zwischen 70 und 90 Euro. Wenn es im Sommer sehr heiss ist, werden die Pflanzen morgens und abends gegossen.

Risikolos koennen Sie starten, wenn Sie Ihren Service zunaechst mit ein paar Flyern in der Nachbarschaft anbieten, und sich Interessenten in einem kostenlosen, persoenlichen Gespraech vorstellen. Durchschnittlich ein Auftrag pro Woche sichert Ihnen 280 bis 360 Euro im Monat.


Schriftsteller

Die Chance, Ihr Buch bei einem deutschen Grossverlag verlegt zu bekommen, ist gering. Die Lektoren erhalten jaehrlich rund 4.000 Manuskripte, von denen nur ein kleiner Bruchteil publiziert wird. Warum auf einen neuen Autor setzen, wenn die Uebersetzungen von Bestsellern aus den USA sicheren Gewinn sichert und weniger Arbeit macht ? - Wenn Sie ein Manuskript anbieten moechten, sollten Sie daher aus Kostengruenden zunaechst nur ein Kurzexpose einsenden. Wenn ein Verlag Interesse hat, wird er das vollstaendige Manuskript sicher anfordern. Sie sparen so Porto und der Verlag muss Ihnen die 500 Seiten nicht teuer zurueckschicken. Wird Ihr Buch verlegt, ist noch kein Bestseller garantiert. Die Chance als freier (unbekannter) Schriftsteller vom schreiben leben zu koennen sind daher sehr gering.

Sie koennen aber mit dem Wunsch der Meisten nach Anerkennung und Selbstbestaetigung Geld verdienen. Bieten Sie Persoenlichkeiten, oder solche, die sich dafuer halten, an, eine Biografie nach Mass erstellen und repraesentativ drucken zu lassen. Auflage: 100 Stueck. "Ihr Leben als Buch" wurde von Karin Rohnstock aus Berlin bereits zu einem erfolgreichen Geschaeft ausgebaut. Sie berechnet ab 8.000 Euro pro Auftrag. Die Auftragsbuecher sind voll.

"Biographien schreiben" setzt ein gewisses Talent voraus. Anderseits muss so ein Vanity-Projekt auch keine Literaturpreise gewinnen, sondern soll in Miniauflage nur Freunde und Familie des Auftraggebers beeindrucken.


Vortraege

Jeder der möchte, kann Seminare und Vortraege halten und damit Geld verdienen. Sei es nun Sex und Beziehungstherapie, Fitness, langes Leben, Selbsthilfe, Geldverdienen, Erfolg oder die letzte Reise zum Nordpol..

Sie haben kein Programm ? - Nun, laden Sie professionelle Experten ein, die Ihnen das Reden abnehmen. Informieren Sie z.B. über Vermögensverwaltung und kann ein grosses Publikum garantiert werden, weil Ihre Werbung stimmt, sind die meisten Börsen-Profis bereit, ihr Wissen dem Publikum kostenlos mitzuteilen, natürlich immer in der Hoffnung, so neue Klientel zu akquirieren. Soll es eine Eheberatungs- oder Sexseminar sein, verpflichten Sie entsprechende Profis, z.B. Pyschologen mit schlechtgehender Praxis. Sie können so ein Zweitages-Seminar zusammenstellen ohne einen Cent für die Experten zahlen zu müssen.

Ein eigenes Programm können Sie innerhalb von einem Monat erstellen. Finden Sie eine Marktlücke (z.B. Krebsgefahr durch die Nebenwirkungen von verschreibungspflichtigen Medikamenten), recherchieren Sie kostenlos in der Bücherei oder im Internet und schreiben "Ihre" Erkenntnisse auf 50 Seiten zusammen. Toll, Sie sind jetzt Autor eines Manuskriptes über "Krebsgefahr durch die Nebenwirkung von verschreibungspflichtigen Medikamenten", also ein "Experte" und können auch Vortraege halten bzw. Seminare anbieten. So einfach ist das wirklich.

Mit Ihrem Programm koennen Sie jetzt preiswert in einem Wohnmobil (folgt) auf Tournee gehen. Interessenten finden Sie in Kleinstaedten, in denen sonst nichts passiert, oder an Ferienorten. Ihre Veranstaltung wird in der Tagespresse angekuendigt, wenn Sie den oertlichen Zeitungen vorab einen Artikel abdruckfertig mit Schwarzweissphoto liefern. Kein finanzielles Risiko gehen Sie ein, wenn Sie keinen Raum fuer Ihr Seminar mieten, sondern mit einem Hotel oder Gastwirt den erzielten Eintritt teilen. U.U. stellt man Ihnen einen kleineren Saal auch kostenlos zur Verfuegung und ist mit dem so erzielten Getraenkeumsatz zufrieden. Ggf. beteiligt man Sie sogar am Getraenkeumsatz... Ihr Manuskript laesst sich in jeder Universitaetsstadt preiswert auch in kleiner Auflage drucken (vergl. Dissertationen) oder kopieren, und an das interessierte Publikum fuer einen Zwanziger verkaufen. 100 bis 200 Euro sollten Sie so insgesamt pro Veranstaltung einnehmen koennen.




Organisieren Sie Veranstaltungen oder Parties:

Suchen Sie sich ein schoenes Restaurant oder Cafe oder eine Disco, die noch neu am Markt ist und bisher noch keinen grossen Umsatz erzielen konnte. Bieten Sie dem Chef an, zahlenden Gaeste gegen eine Provision (z.B. 20% vom Umsatz) zu bringen. Da der Gastronom nur gewinnen kann, wird er - wenn er nicht voellig ignorant und dumm ist - zustimmen.

Und wie kommen Sie an die Gaeste ? - Nun, Sie geben vor, eine private Party zu veranstalten, und laden Ihre Gaeste direkt von der Strasse oder dem Strand weg ein. Hilfreich ist eine orginell aufgemachte Einladung. So koennen Sie Ihre Party z.B. die "Playhouse Night" nennen, und an jede Einladung ein kleines Plastikauto oder eine Plastikpuppe fuer ein paar Cents anheften. Niemand wird Ihre Einladung so einfach wegschmeissen, sondern sehen wollen, was dahimter steckt und der Playhouse Night bereits entgegen fiebern, insbesondere da die Einladung von einem "Einheimischen" erfolgte und sich wohltuend von den restlichen Touristenveranstaltungen abzuheben scheint.

Wenn Sie nicht jedermann einladen, koennte Ihre Playhouse Party schnell zu einer regelmaessigen, gut besuchten Institution werden, die Ihnen ueber Monate ein tolles Einkommen und viel Spass sichert.

Findet sich kein Club, Disco, Cafe oder Restaurant koennten Sie auch eine Halle mieten, nur orginell muss es sein. Im Miami Beach gehoerten z.B. die Parties der Avenue A - Promoter zu absoluten Creme des oertlichen Angebots. Reichlich Models, Photographen und Szenepersoenlichkeiten, die sich kostenlos betrinken durften, bildeten das Ambiente fuer den Rest, der hohe Eintrittsprese (USD 10 und mehr) berappen musste, um dabei sein zu duerfen. Die Veranstaltungsorte wechselten staendig. Ort und Termin konnten marketingwirksam nur unter einer standig wechselnden Geheimtelefonnummer abgerufen werden, die "konspirativ" an alle "Insider" und Freunde weitergegeben wurde. Wer nichts von der Party wusste oder nicht eingeladen war, hatte das Gefuehl etwas zu verpassen und "gehoerte einfach nicht dazu". Einmal war es der alte Fifth Street Gym, in dem schon Mohammad Ali trainiert hatte (jetzt leider abgerissen), dann eine kleinen Insel in der Biscayne Bay (mit Bootsueberfahrt und anschliessender nicht geplanter Polizeirazzia) oder eine grosse Privatjacht etc. pp. Nur Ihrer Phantasie sind Grenzen gesetzt.

Oder das Ganze laeuft im Freien als Spontanparty ab. Sie koennten z.B. in einer mobilen Bar (im witzigen Kleinwagen oder Wohnmobil) mit toller Musik in der Stadt herumfahren, party machen und Mixdrinks verkaufen.


So machen Sie gutes Geld mit Ihrem Photoapparat oder Ihrer Videokamera

Wer moechte nicht gerne als Photograph um die Welt reisen und zuckersuesse blutjunge Maedels photographieren, und dafuer noch super bezahlt werden ? - Wie Sie sich vorstellen koennen, ist die Konkurrenz sehr gross. Nur eine kleine Elite echter Charaktaere mit guten Kontakten hat eine Chance.

Talent ist nicht so wichtig, da gerade im editoriellen Bereich der Modezeitschriften "kuenstlerische Freiheiten" erlaubt sind, die helfen, Ihre Maengel zu vertuschen (was natuerlich niemand zugibt). Ausserdem gelingt selbst einem Anfaenger auf einer Rolle (36 Photos) wenigstens ein gutes Bild, wenn auch nur per Zufall. Bei den sog. "Katalogjobs", das sind die langweiligen Photos in Verkaufsprospekten und Versandhauskatalogen, ist nur phototechnischer Standard gefragt, den sich jeder Interessent innerhalb von Wochen selber beibringen kann.

Ganz wichtig sind in dieser Branche aber Beziehungen und Ihre Persoenlichkeit. Sie muessen ein echter Charakter sein, ein Individualist, der in London, Paris und New York genau so zu Hause ist, wie auf einer Bergalm. Wenn Sie auch nur ein bisschen nach Provinz riechen, sind Sie draussen, oder bekommen erst keine Chance.

Und: Wie in jedem harten Geschaeft sind Tricks beliebt: So habe ich ueber eine Modelfreundin in New York einen Photographen kennengelernt, dessen (Kuenstler-)Name "Gerry" sehr leicht mit einem etablierten, aber nicht sehr beruehmten Profi aus der Branche zu verwechseln war. Zu 90% wurde "Gerry" fuer Katalogjobs gebucht, weil der Auftraggeber irrtuemlich annahm, den etablierten Profi zu buchen. Da seine Persoenlichkeit und seine Photos keinen Verdacht aufkommen liessen, sicherte er sich so ueber Monate ein sehr gutes Einkommen. Mir klingt noch immer einer von "Gerry's Weisheiten" im Ohr: "Die richtigen Kontakte und Leute sind das A und O im Business. Wer Dich nicht hochziehen kann, zieht Dich nur runter..."

Wie kann sonst noch Geld verdient werden ?

1.) Suchen Sie die Fotomodellagenturen in Ihrer Stadt auf und bieten Sie an, preiswerte Setcards/Composits (Sammlung von Photos auf DIN A5- Karte) fuer potentielle Models zu erstellen. Auch gefragt sind sog. "Testshots", d.h.: Eine Agentur schickt ein potentielles Model zunaechst zum Photographen, um so sehen, wie sich das Gesicht vor der Kamera macht (oder als Ausrede, um es erstmal loszuwerden). Wahrscheinlich muessen Sie hier anfangs umsonst oder gegen "Kostenerstattung" arbeiten, koennen dann aber nach einiger Zeit auch ein Honorar verlangen (wenn Ihre Bilder gut sind, d.h. die Models gut aussehen lassen).

Klar: Unserioese Macher gruenden Ihre eigene Modelagenturen, nur um dann die Interessenten fuer die Photos gutes Geld (1.000 Euro plus) zahlen zu lassen. Oder Sie geben sich in deutschen Doerfern als Talentsucher einer Agentur in New York aus, der man gerne die Photos des Models in einem persoenlichen Gespraech "in the City" praesentieren moechte, aber nur, wenn das Model die Reisekosten und Spesen anteilig zu zahlen bereit ist. Da der Macher nur fliegt, wenn mindestens 10 Models je 50% seiner Reisekosten (z.B. je 1.250 Euro) gezahlt haben, macht er immer einen schoenen Gewinn (=12.500 Euro abzueglich 2.500 Euro Billigflug & Hotel).

2.) Kunstphotos: Wenn Sie Ihre kuenstlerischen Expressionen bisher nicht verkaufen konnten, muessen Sie Ihre Marketingstrategie aendern. Suchen Sie sich ein kleines, aber feines Cafe/Restaurant in der Provinz (wo sonst nichts los ist und jedes Ereignis gross in der Lokalpresse angekuendigt wird). Das Cafe stellt nun Ihre Bilder aus und kuendigt das Ereignis selbstverstaendlich auch gross in der Lokalpresse an. Warum sollte sich das Cafe auf Ihren Vorschlag einlassen ? - Die Ausstellung sichert Getraenkeumsatz und Sie zahlen 50% Ihrer Einnahmen als Kommission. Die Dorfelite wird per schriftlicher Einladung informiert. Damit sind Sie bereits als Kuenstler und Autoritaet etabliert. Ihre verkauften Bilder koennen jetzt noch von Ihnen persoenlich signiert werden. Sie lernen so Ihre zukuenftige Klientel kennen und sichern sich so 1a-Kontakte fuer spaetere Standardjobs wie Hochzeiten, Geburstagsparties, Modellphotos etc.

Auch ist es moeglich, der Dorfelite Portraets zu verkaufen. Am besten mit Ihrem kuenstlerischen Markenzeichen, besonderen Hintergrund, alles in Gelb etc... So gehoerte es in den Siebzigern zum guten Ton des JetSets von Andy Warhol portraetiert zu werden (im Stil seiner Marilyn Monroe-Kopie). Was niemand gerne zugeben wollte, waren die USD 25.000, die fuer die Ehre berappt werden mussten, zum kleinen Kreis der Portraetierten zu gehoeren.

3.) Hochzeiten, Parties: Sind Sie als "Kuenstler" etabliert, koennen Sie gegen gutes Geld Hochzeiten und Parties dokumentieren. Sehr handlich kommt hier eine Videokamera. Jeder Gast kann z.B. nicht nur bei seiner Ankunft photographiert werden. Die Photos oder Videofilme werden dann - nach einer Schnellentwicklung - auf der Party bereits gezeigt und zum "Selbstkostenpreis" von 20 Euro zum Verkauf angeboten. Die lockere Stimmung beschleunigt den Umsatz.

4.) Nicht jedermann Geschmack, aber ein gutes Geschaeft sind auch erotische oder pornographische Photos und Videoaufnahmen. Sie koennen Ihre Werke per Kleinanzeigen in den einschlaegigen Magazinen verkaufen. Einige Menschen geniessen Sex erst richtig, wenn sie wissen, die Welt schaut zu. Eine Franzoesin verkauft so Aufnahmen vom Sex "ganz normaler Paare" per Postversand - und macht Millionen. Das kann nun wirklich jeder, der eine Kamera halten kann. Bitte beachten Sie lokale Vorschriften, da die Verbreitung von Sex in einigen Laendern noch immer etwas Schlechtes ist und Gefaengnisstrafen garantieren kann, insbesondere wenn Sie sich auf Perversitaeten spezialisiert haben.

5.) Strassencafes: Sie besorgen sich einen Papagei oder ein anderes exotisches Tier, das Ihnen Aufmerksamkeit garantiert. Sobald jemand, vorallem Kinder, Interesse zeigen, setzen Sie Kind & Tier in Pose und machen schnell ein Polaroidphoto. Das Polaroidphoto ueberlassen Sie den Eltern fuer ein "Trinkgeld": "Weniger als einen Zehner hat noch niemand gegeben...". Aehnlich koennen Sie an Andenken/Souveniers fuer Paaerchen etc. vor Sehenswuerdigkeiten schiessen. Wenn Ihnen diese Show peinlich ist, tragen Sie eine Verkleidung (Clown, Batman etc.).

6.) Jede Touristenaktivitaet (selbst ein Maskenball oder Tanzabend), jeder Wettbewerb, jedes organisierte Freizeitvergnuegen (Jet Ski Tours, Bergausflug, Grillabend etc.), jede Veranstaltung kann photographiert werden. Die Bilder koennen spaeter an die Teilnehmer/Gaeste verkauft werden.

7.) Bildbaende: Ein Lebenskuenstler photographierte in Neuseeland zahlreiche interessant aufgemachte Briefkaesten (es gibt dort keine Briefkastennormvorschriften), um dann den Eigentuemern mitzuteilen, dass ihr Kasten in einem Buch mit dem Titel "Quaint & Magical Mailboxes of New Zealand" veroeffenlicht wird. Leider koennte "nur" ein handsigniertes Exemplar pro Kasten reserviert werden. Dieses koenne gegen Zahlung von umgerechnet 150 Euro abgerufen werden. Wer zuerst kommt, malt zuerst. Die restliche Auflage sei bereits bis auf wenige Exemplare nach Uebersee verkauft. Noch bevor unser Lebenskuenstler einen Drucker gefunden hatte, lagen bereits 900 gezahlte Bestellungen a umgerechnet 150 Euro vor. Mit 135.000 Euro in der Kasse liess er eine Mindestauflage von 1.000 Exemplaren drucken, um dann die 900 Buecher vereinbarungsgemaess auszuliefern. Die restlichen 100 Buecher ueberliess er lokalen Buchlaeden auf Kommission.

Wirklich alles laesst sich so in Bildbaenden zusammenstellen und verkaufen. Besonders erfolgreich sind aber Haustiere, Kinder, Autos, Boote, Haeuser und Portraets. Oft sind selbst potentielle Models sehr erfreut, zahlungs- und bestellbereit, wenn sie sich im "offiziellen Buch" Ihrer Agentur wiederfinden. Jedes Model kauft garantiert mindestens zwei Exemplare. Aehnlich funktioniert diese Strategie mit Kindern (Motto: Die schoensten Babies der Stadt) und Haustieren ("Die suessesten Kaetzchen Deutschlands").

9.) Who is Who: Warum nicht ein Who is Who anbieten, in dem die Persoenlichkeiten in einer kuenstlerischen Schwarz/Weissphotographie praesentiert werden ? - Zahlungskraeftige und eitle Klientel wird eingeladen, sich von Ihnen fuer ein Who is Who - Buch portraetieren zu lassen. Entweder wird direkt fuer die Photos gezahlt oder eine Mindestbestellung (10 Stueck) des Buches akzeptiert. Wer nicht zahlt oder bestellt, kommt nicht ins Buch. Selbstverstaendlich muessen Sie auch einige echte Persoenlichkeiten und Prominenz gewinnen, sonst hat Ihr Projekt keine Glaubwuerdigkeit.

Goldene Grundregel:

Jedes Photo, Buch und Video
kann immer mindestens einmal an denjenigen verkauft werden,
der aufgenommen bzw. portraetiert wurde.

Andy Warhol kannte dieses Phaenomen und nutzte es, um sein Magazin "Interview" in der New Yorker Szene bekannt zu machen. Er veroeffentlichte Photos von Stars und New Yorker-Szenepersoenlichkeiten, die in bestimmten "In"-Restaurants und auf VIP-Parties geschossen wurden. Der Trick: Die Persoenlichkeiten wollen die Bilder sehen, kaufen also das Magazin, und empfehlen es dann - wenn gut getroffen - eitel in ihrem Bekanntenkreis weiter. "Gutes Magazin, musste unbedingt mal lesen..." - Zur Szene gehoerten natuerlich nicht nur die Personlichkeiten, sondern auch zahlreiche Mitlaeufer, also "normale" Angestellte in Verlagen, Werbeagenturen, PR-Spezialisten etc., also Kandidaten, die ueber hohe Werbebudgets entscheiden konnten oder zu mindestens Entscheidungseinfluss hatten. Wer "in" war oder sein wollte, plazierte Werbung im "Interview", liess seine Agentur/Klienten die hohen Kosten tragen, und sicherte sich so einen Stammplatz auf der exklusiven Gaesteliste von "Andy"`s Parties, der ultimative Beweis "dazu zu gehoeren".

Das Warhol-Prinzip wird auch heute noch von "Stadtmagazinen" kopiert, in den meisten Faellen allerdings ohne grossen Erfolg, weil die echten Persoenlichkeiten fehlen, nicht nur unter den oertlichen Partybesuchern, sondern auch in den Redaktionen der Magazine.


Zeichnen/Malen

Wer schnell gut portraetieren kann, kann immer 20 - 30 Euros taeglich verdienen, indem Touristen vor Sehenswuerdigkeiten angesprochen und portraetiert oder karikiert werden. Sie werden zwar nicht acht Stunden lang ausgelastet sein, aber doch zwei oder drei Arbeiten verkaufen koennen. Ist niemand bereit sich zeichnen zu lassen, stricheln Sie einfach einen nicht zu geitzig aussehenden Gast eines Strassencafes oder Restaurants, und ueberlassen diesem Ihre Zeichnung fuer ein Trinkgeld. Die meisten Menschen werden angenehm ueberrascht sein und sich erkenntlich zeigen wollen.

Wer reiche Yachtbesitzer kennenlernen moechte, sollte sich in die Marina setzen und ein attraktives Boot malen, wenn der Eigentuemer an Bord ist. Sind Sie selber attraktiv, werden Sie den Eigentuemer mit Ihrem Interesse an seinem Boot schmeicheln und sicher zu einem Drink eingeladen. Sie koennen so erste Kontakte knuepfen. Sollten diese nicht sehr vielversprechend sein, koennen Sie immer noch Ihr Bild verkaufen.

In Miami Beach wohnt der Oesterreicher Herbert am Ocean Drive. In den Siebziger hing er ohne einen Pfennig in Rom am Brunnen herum. Jemand neben ihm malte und verkaufte naive Bilder an Touristen. Herbert lehnte sich zum Maler rueber und fragte aus Spass und Laune, ob er es auch mal versuchen koenne. Kein Problem, meinte der Maler mit der typischen Grosszuegigkeit eines Alt-Hippies. Herbert fing an zu malen und, kaum fertig, verkaufte das Bild an eine Amerikanerin. Dieser Glueckstreffer veraenderte sein Leben. Wenn Herbert nicht auf seinem schwarzen Beachcruiserbike durch South Beach faehrt, malt er noch immer farbenfrohe naive Bilder, Motiv: Strand und Leute in Miami Beach, stellt diese in lokalen Galerien aus oder verkauft sie auf Stadtfesten direkt an Einheimische und Touristen. Interessenten zeigt er gerne seine Pressemappe voll mit VIPs, die seine Bilder gekauft haben. Besonders stolz ist er auf Robert di Niro und den Papst.

"Naiv malen" lernen ist nicht schwierig. Preiswerte Kurse werden oft von der Volkshochschule angeboten.


Diet Coach mit Erfolgsgarantie

Sie haben keine Produktionskosten. Was Sie verkaufen, kostet Sie nichts und kann immer wieder in unendlicher Anzahl verkauft werden. Der Kaeufer wird verrueckt nach Ihrem Produkt, er braucht es wie ein Suechtiger. Er macht seine Freunde und Familie zu Ihren Kunden. Und in vielen Faellen arbeiten sogar Ihre Angestellten umsonst. Warum ? - Weil Sie die Menschen gluecklich machen. Als Berater verkaufen Ihr Wissen und Ihre Informationen, die Sie selbst u.U. nur wenige Tage vorher in der Buecherei oder in preiswerten Taschenbuechern recherchiert und zusammengestellt haben. Ihre Kunden zahlen trotzdem. Sie sind schliesslich eine Autoritaet auf Ihrem Gebiet. Realitaet oder Phantasie ? - Entscheiden Sie selbst:

Was braucht der Mensch, um gluecklich sein ? - oder besser: Was, glaubt er, garantiert ihm Glueck und Zufriedenheit ? - Wohlstand, Gesundheit, Anerkennung, Sex, Schoenheit, ein langes Leben ? - Irgendwo fehlt es immer. Nichts ist perfekt. Ist der Wohlstand gesichert, ist die Ehe kaputt, oder die Gesundheit ruiniert. Stimmt der Sex steht ein Konkurs ins Haus etc.. Und wenn das Leben doch einmal perfekt ist, ist da immer noch die Angst vor dem Tod.

Wer Sorgen hat (oder sich aus Langeweile Probleme erst schafft), sucht eine Loesung. Je groesser die Sorge, desto staerker die Bereitschaft fuer eine Problemloesung, fuer Hilfe, zu zahlen, etwas aufzugeben. So zwingt seit Urzeiten die Angst vor der Ungewissheit viele Menschen in eine religioese Abhaengigkeit von Ratgebern und Regierenden, die einen Weg, eine Loesung zu versprechen scheinen, solange nur auf Macht und Vermoegen verzichtet wird. Die sog. "hohen Priester" gehoeren auch heute noch zu der Elite jeder Kultur, obwohl sie oft ausser heisser Luft nicht viel zu bieten haben. Und genau hier liegt Ihr Geschaeft:

Sie helfen den Menschen, die Sorgenlast zu reduzieren. Sie helfen ihnen auf dem Weg zu mehr Anerkennung, Schoenheit, Sex, Gesundheit, Glueck und Zufriedenheit. Und Sie werden, wie die "hohen Priester", sehr gut dafuer bezahlt.

Eines der intensivsten Menscheitsbeduerfnisse ist z.B. der Wunsch nach Anerkennung und sexueller Befriedigung. Mit Sex laesst sich immer und ueberall Geld verdienen. Sex gehoert zum gesunden Leben, wie Sauerstoff, Nahrung und Fluessigkeit. Wir koennen einfach nicht ohne. Ein von seinen Mitmenschen (wie Robinson Crouse) voellig isolierter Mensch dreht durch.

Das Beduerfnis nach Anerkennung eines anderen Menschen findet seine oberflaechliche Erfuellung im Sex. Wer Sex gibt, ist scheinbar begehrt. "Er/Sie will mich..., auch, wenn ich dafuer zahlen muss". Selbstverstaendlich muss es nicht immer der Job als Gigolo oder Call Girl sein, auch wenn Profis schnell reich werden koennen. Aber der Wunsch nach Sex und Anerkennung bietet auch Vedienstmoeglichkeiten ohne Koerperkontakt.

Viele Menschen glauben, nur wer schoen und attraktiv ist, sichert sich die Anerkennung seiner Mitmenschen und hat Erfolg. Halten wir uns hier nicht an der philosophischen Frage "Was ist denn ueberhaupt Schoenheit" auf, sondern orientieren wir uns am derzeitigen Schoenheitsideal. Ohne Frage: Jung, fit und schlank muss man/frau sein. Warum sonst erzielt die MakeUp und Modeindustrie derart hohe Umsaetze ? - Aber selbst mit dem besten MakeUp und der teuersten Designermode laesst sich ein uebergewichtiger, fetter Koerper nicht verstecken. Viele Designer limitieren ihre Schnitte bewusst auf schlanke Groessen, um der Kleidung nicht das "Erfolgsimage" zu nehmen. Schliesslich degradieren fette Menschen oft selbst die besten Designstuecke zu einem haesslichen Sack. Und: Wer fett ist hat scheinbar keine Disziplin, keine Selbstkontrolle - und taugt somit nichts in einer Leistungsgesellschaft. Fazit: Schlank und fit sein ist ein Riesenmarkt.

Sie als Dietberater zeigen Ihren Mitmenschen nun, wie sich diese schnell und effektiv einen tollen, sportlichen Koerper garantieren koennen. Dazu ist es nicht unbedingt notwendig, sich in ein schweissnasses Fitnesscenter zu begeben. Eine Diet und Hanteluebung kann auch im eigenen Appartment absolviert werden.

Ihnen fehlen die Fachkenntnisse ? - Lesen Sie zehn verschiedene Dietbuecher und suchen Sie sich die Erkenntnisse heraus, die Ihnen am besten erscheinen, den meisten Sinn machen. Aus diesen Informationen entwickeln Sie nun Ihr eigenes Fitnesskonzept. Evt. koennen Sie Ihr Fachwissen sogar als Ratgeber verkaufen oder in der Lokalpresse publizieren ("Doris' Dietstipps") und sichern sich so bereits kostenlose Publicity. Ihre Klienten suchen Sie nun persoenlich "zu Hause" auf, entwickeln einen individuellen Dietplan und ein Fitnessprogramm. Regelmaessige motivierende Telefonanrufe mit Gewichtskontrolle runden Ihren Service ab.

Einnahmen: Wie waere es mit 2.800 Euro pro Person ? - Allerdings werden nur 280 Euro mit Anmeldung gezahlt, der Rest ist erst faellig, wenn Ihr Klient mindestens die vereinbarten X Kilo abgenommen hat. Sie geben Ihren Klienten damit eine Erfolgsgarantie, unterstreichen die Effektivitaet Ihres Programms, und sichern sich kostenlose Mund-zu-Mundproganda. Wenn Sie nur jede Woche einen neuen Klienten gewinnen, sichern Sie sich so mindestens 1.000 Euro im Monat - egal, ob abgenommen wird oder nicht. Haben Sie tatsaechlich Erfolg, zahlen Ihre Klienten gerne die faellige Erfolgsprovision.

Und wenn Sie glauben, selber topfit sein zu muessen, um als Dietberater erfolgreich zu sein, irren Sie sich. Viele Dietspezialisten haben keinen perfekten Koerper. Wahrscheinlich ist das sogar von Vorteil, da sich Ihre Klientel so keinem peinlichen Vergleich stellen muss.


Abiturhilfe mit Erfolgsgarantie

Ohne Abitur geht heute nichts mehr auf der Karriereleiter. Spaeter muss auch noch ein Universitaetsabschluss oder Doktor geschafft werden. Das denken wenigstens die meisten Eltern, oft selber in frustrierenden, aber gutbezahlten Karrieren festgefahren. Schueler und Studenten sind einem enormen Leistungsdruck ausgeliefert, den viele einfach nicht mehr standhalten koennen. Es wird nach Alternativen gesucht. Jeder will die Pruefung bestehen, aber bitte ohne viel Aufwand und Druck. Und genau hier liegt Ihr Markt:

Sie bereiten Schueler und Studenten gezielt auf Pruefungen vor, d.h. Sie vermitteln nicht das uebliche Nachhilfefachwissen oder helfen bei den Hausaufgaben. Das ist viel zu zeitintensiv, sichert Ihnen kein grosses Einkommen und fuehrt oft zu nichts. Alles, was im Endeffekt zaehlt, ist die bestandene Pruefung. Also bereiten Sie Ihren Klienten intensiv darauf vor, die Pruefung zu bestehen. Werden Sie Repetitor.

Hier hilft die Konzentration auf das Wesentliche, die Erkenntnis, um was es bei den Pruefungen ueberhaupt geht:

Wir erinnern uns alle noch gut an die theoretische Fuehrerscheinpruefung. Nicht qualifiziertes Fachwissen zaehlt, sondern nur das Kreuzchen an der richtigen Stelle. Wie wird sich also auf eine Fahrpruefung vorbereitet ? - Werden Fachbuecher gelesen, Aufsaetze geschrieben und Fragen diskutiert, wird sich also mit der Thematik intensiv beschaeftigt wie in der Schule oder Uni ? - Natuerlich nicht, denn dazu fehlt die Zeit. Vielmehr werden die Fragebogen und Musterloesungen solange geuebt bis man sie auswendig kann. Nach der Pruefung wird dann alles schnell wieder vergessen.

Aehnlich ist es in der Schule oder Universitaet. Wer nicht "studieren" moechte, sondern vorallem Pruefungen bestehen will, um einen "Schein" zu bekommen, der sollte sich nicht mit Fachwissen herumschlagen, sondern moeglichst viele der potentiellen Pruefungsfragen kennen und beantworten koennen. M.a.W.: Es werden die Musterloesungen von 100 potentiellen Pruefungsfragen studiert, von denen dann vielleicht 5 - 10 Fragen in der Pruefung gestellt werden, und jetzt perfekt beantwortet werden koennen. Eine Pruefung ist in der Regel bestanden, wenn die Haelfte aller Fragen richtig beantwortet wird. Positiver Nebeneffekt: Das Studium der Musterloesungen vermittelt natuerlich auch Fachwissen, hier aber auf die Pruefung konzentriert. So ist es mit Hilfe von (nicht preiswerten) privaten Repetitoren an einigen Universitaeten vorallem in Jura und Wirtschaftswissenschaften moeglich, wichtige Pruefungen zu bestehen, ohne eine Vorlesung gehoert zu haben.

Genau mit dieser Strategie verdienen Sie nun Ihr Geld: Nehmen wir an, Ihr Spezialgebiet ist die Mathematik. Da viele Schueler auf diesem Gebiet Schwierigkeiten haben, ist Ihnen bereits ein Markt sichter.

Sie wissen (oder koennen durch einen Anruf beim Kultusministerium ermitteln), welche aktuellen Anforderungen an eine Abiturpruefung in Mathematik gestellt werden. Zu meiner Zeit durfte z.B. keine "Kurvendiskussion" u.a. fehlen. Sichert eine "Kurvendiskussion" eine grosse Punktzahl, ist m.a.W. die Pruefung mit einer gelungenen "Kurvendiskussion" schon so gut wie bestanden, wird Ihr Schueler jetzt solange gedrillt bis er die Kurven vor und -rueck diskutieren kann.

Oder: Wird z.B. in Deutsch die Analyse eines Klassikers gefordert, der auch Bestandteil des Unterrichtsstoffes war, lassen Sie Ihren Schueler zu jedem behandelten Klassiker eine Analyse schreiben, die dann von Ihnen optimiert wird (Fachliteratur finden Sie kostenfrei in jeder Buecherei). Ihr Schueler muss sich jetzt nicht mehr mit kompliziertem Stoff heraumschlagen, sondern kann sich auf das stumpfe Auswendiglernen der optimierten Analysen beschraenken (das kann jeder!). Nebeneffekt auch hier: Wer einige Analysen gutgegliedert und gekonnt formuliert im Kopf hat, und geistig nicht ganz behindert ist, kann jederzeit auch eine frische Analyse zu einem aehnlichen Thema improvisieren.

Waehrend in den Schulen Musterloesungen noch nicht so verbreitet sind, sind diese an den Universitaeten in fast jeder Fakultaet als Kopie erhaeltlich. In Wirtschaftswissenschaften sind das z.B. kleine Heftchen, in denen die Pruefungsfragen der letzen Jahre gelistet sind - geordnet nach pruefenden Professoren. Sie wissen nach einem Anruf bei der Fakultaet, welcher Professor dieses Jahr die Pruefungsfragen auswaehlen wird, und welche Fragen er in der Vergangenheit immer gestellt hat. Sie koennen sich auf diese Fragen vorbereiten. Beispiel: Professor X ist Wirtschaftspolitiker. Sein Lieblingsthema ist die Diskussion von "Staat versus Markt". Professor X wird daher kaum eine Pruefungsthema wie "das HGB im Wandel der Zeit" auswaehlen. Die Erfolgs-/Trefferwahrscheinlichkeit wird noch gesteigert, wenn Sie auch Musterloesungen von anderen Universitaeten sichten, in diesem Fall natuerlich im wirtschaftspolitischen Bereich. Unkomplizierter und nicht so umfangreich ist eine Vorbereitung auf die Abiturpruefung. Waehrend das Abitur bestanden werden muss, gibt es zu einem konventionellen Studienabschluss oder Promotion immer arrangierbare Alternativen.

Ihr Klientel sind Schueler und Studenten mit Geld, meistens dem Geld den Eltern. An diese kommen Sie ueber Anzeigen in der Tagespresse, Anschlaegen am Schwarzen Brettern und vorallem Mund-zu-Mund-Propaganda heran. Wenn Sie gut sind (d.h. Ihre Klienten bestehen die Pruefung), steht Ihnen ein gutbezahlter Riesenmarkt offen.

Anfangs koennten Sie gegen Erfolgshonorar taetig werden. Sie nehmen sich z.B. einem nach Ansicht der Eltern aussichtslosen Fall an und versprechen, ihn durchs Abitur zu schleusen (Note egal). Nur, wenn das Abitur bestanden ist, ist ein Honorar von 10.000 Euro faellig. Der Betrag koennte zu Ihrer Sicherheit bei einem Notar hinterlegt werden. Was glauben Sie, wie sich so ein Erfolgsfall im Tennis- und Golfclub herumspricht ? - Wenn Sie Ihren Service auf nur 12 Klienten pro Jahr beschraenken, und nur die Haelfte mit Ihrer Hilfe das Abitur besteht, sind 5.000 Euro monatlich garantiert. Konventionelle Nachhilfe, die Sie von Studenten (Ihren akademischen Assistenten) erledigen lassen, decken Ihre minimalen Kosten.

Ihre Pruefungshilfe sichert Ihnen folgende Vorteile:

- Sie gehen kein Risiko ein, da kein grosses Eigenkapital notwendig ist

- Sie koennen nebenberuflich starten (z.B. mit nur einem Klienten auf Erfolgsbasis)

- Sie koennen bei Erfolg expandieren (der Markt ist unbegrenzt) und ggf. sogar Ihren Service als Franchise verkaufen



Titelhaendler werden (wo es legal moeglich ist)

Ein Auslandsaufenthalt befreit Sie von vielen deutschen Vorschriften, denn: Was in Deutschland verboten ist, ist nicht selten im Ausland fast ueberall noch erlaubt. Zum Beispiel der lukrative Handel mit akademischen Titeln. Wer in Deutschland ueber besondere Kontakte Doktortitel preiswert einkauft, um diese dann an Anerkennungs- oder Karrieregeile Interessenten teuer zu verkaufen, macht sich mit einer Ausnahme strafbar. Ganz legal ist das Geschaeft allerdings bereits in der Schweiz moeglich.

Jeden Zweifel schliessen Sie aus, wenn nicht Sie persoenlich als Vermittler auftreten und Vertraege zeichnen, sondern diese im Namen einer auslaendischen Firma geschlossen werden.

Aber wie kommen Sie an einen legalen Doktotitel ? - Kontakte finden Sie im Internet.


Croupier

Wenn Sie im Spielcasino immer gewinnen wollen, egal, ob die richtige oder falsche Zahl faellt, Sie das passende Blatt in der Hand halten oder beim Pokern passen muessen, ist das garnicht so schwierig.

Alles was Sie brauchen, sind gute Umgangsformen, ein sauberes polizeiliches Fuehrungszeugnis, ein wenig Franzoesisch und Englisch Sprachkenntnisse sowie ein gutes Gedaechnis. Exzellente Kopfrechenarbeit und die Faehigkeit, sich 45 Minuten unter Extrembedingungen konzentrieren zu koennen und Sie haben es schon fast geschafft.

Jetzt muessen Sie sich nur noch bei einem Spielcasino als Croupier bewerben. Hier empfiehlt sich insbesondere das Spielcasino in Wiesbaden. Kontakt: Spielbank Wiesbaden, Personalbuero, Kurhausplatz 1, D-65189 Wiesbaden.

Da die Aebeitszeiten zwischen 16.00 Uhr nachmittags und 02.00Uhr morgens liegen, bleibt noch viel Zeit fuer die wichtigen Dinge des Lebens. Ihre Geldsorgen sind Sie auf jeden Fall erst einmal los. Schliesslich werden Sie aus dem Trinkgeldfonds bezahlt. Und die "Troncs" werden immer reichlich gestopft.



Ohne einen Cent Filmproduzent werden

Wenn Sie schon immer davon getraeumt haben, Filmproduzent zu werden, koennen Sie Ihren Traum jetzt auch ohne grosses Eigenkapital verwirklichen. Eine Strategie macht es moeglich:

Ein Filmproduzent stellt das Kapital zur Verfuegung, um aus einer Idee oder einem Drehbuch einen vorfuehrbaren Film werden zu lassen. Handwerkliches Fachwissen und Talent ist dazu eigentlich nicht noetig, da Regisseur und Kameramann ueblicherweise die technischen und kreativen Details abdecken. Selbstverstaendlich steht dem Produzenten hier ein Mitspracherecht zu, insbesondere auch bei der so beliebten Auswahl der weiblichen Besetzung. Zudem gibt es sog. Executive Producers, die kein eigenes Geld investieren, aber im Auftrag eines Geldgebers, eben eines Studios oder einer Produktionsfirma eine Filmproduktion ueberwachen. Da Sie aber in der Regel weder ueber Kontakte noch Reputation in der Filmszene verfuegen, bleibt Ihnen nur die Rolle des Geldgebers.

Schoen und gut, aber wie kommen Sie zu dem notwendigen Kapital ?

Ganz einfach: Sie profitieren von der Eitelheit Ihrer Mitmenschen. Nichts laesst sich leichter zu Geld machen als die Sucht und das Verlangen nach Anerkennung. Wer moechte sich nicht gerne auf der Leinwand sehen, oder damit prahlen koennen, in einem richtigen amerikanischen Spielfilm mitgespielt zu haben ? - Nicht wenige sind auch bereit fuer das Statussymbol "Filmrolle" zu zahlen. Was liegt also naeher als genau diese Wichtigtuer finanziell an Ihrer Produktionsfirma zu beteiligen ?

Konkret: Wer sich an der Filmproduktion beteiligt, erhaelt eine Rolle im Film. Die Rolle ist natuerlich abhaengig von der Hoehe der Beteiligung. Ein einfacher Statist sollte sich z.B. mit mindestens 1.000 Euro beteiligen, ein kurzer Dialog ist ab 5.000 Euro moeglich, und eine Nebenrolle wird gegen 10.000 Euro und entsprechendem Schauspieltalent vergeben. Selbstverstaendlich sind alle Kapitalgeber kaufmaennisch ueblich an einem Produktionsgewinn beteiligt, wobei natuerlich -auch kaufmaennisch ueblich- zunaechst alle Kosten, z.B. Ihr Produzentengehalt, in Abzug gebracht werden muessen.

So verkaufte z.B. die Wilde Films PLC aus England 750.000 ihrer Aktien an Kapitalgeber, die als Aktionaere auch das Recht hatten, eine Rolle in der geplanten Filmproduktion von Oscar Wilde´s "An Ideal Husband" zu uebernehmen. Das Minimuminvestment lag bei 1.000 Aktien oder GBP 1.000.

Bevor Sie Geldgeber akquirieren, muss ein Filmprojekt gefunden werden, das aus Kapitalmangel bisher nicht realisiert werden konnte. Wirklich kreative und fachmaennische Regietalente mit eigenen Drehbuechern, Ideen und oft auch guten Kontakten in der Filmszene, aber ohne Geld, finden Sie an jeder Filmhochschule (z.B. Muenchen).

Selbstverstaendlich steht es Ihnen auch frei, Regisseure und Schauspieler/innen zu kontakten, die vor einigen Jahren ihren Karrierehoehepunkt bereits ueberschritten haben, und heute ausser Kontakten, Ideen und einem beruehmten Namen nicht mehr viel zu bieten haben. Die Ex-Beruehmtheiten freuen sich ueber jede Chance auf ein lang ertraeumtes Comeback und koennen daher oft auch gegen kleinere Gagen/Gewinnbeteiligung engagiert werden. In jedem Fall unterstreicht der beruehmte Name in Ihrem Team die Serioesitaet Ihres Projektes gegenueber den Investoren: "Ja, fuer die Hauptrolle konnten wir bereits Babara Carrera verpflichten. Die kennen Sie doch aus dem James Bond...". Das gibt den eitlen Investoren natuerlich sofort die Moeglichkeit im Golfclub zu prahlen, "im naechsten Film von Babara Carrera eine groessere Rolle zu spielen....". Konsequenz: Ihre Kasse fuellt sich, ohne das Sie bisher auch nur einen Pfennig an die Beruehmtheit gezahlt haben.

Neu ist diese Finanzierungsstrategie uebrigens nicht: In vielen Hollywoodfilmen erhalten die Finanziers (oder deren Lover) unter der Hand Rollen als kleines "Danke Schoen". Dem Studio kostet es nichts und der Investor kann sich wichtig fuehlen. Im Grunde ist es doch wirklich egal, ob ein ausgebildetes Schaupieltalent den Kellner in einer Bistroszene spielt oder der Lover eines Investors den Kaffee serviert. Andere Filme werden nur produziert, um der Freundin/Frau des Geldgebers ein Podium zu schaffen. In den Achtziger Jahren finanzierte so der Kaugummikoenig und Ehemann von Pia Zadorra diverse Musik- und Filmproduktionen, um aus seiner kleinen Kindfrau einen serioesen Star zu machen (zum Glueck vergeblich).

Auch der Kennedy-Presidenten-Clan kannte die ungeschriebenen Regeln des Polit- und Showbusiness-Erfolges: Als das erste Buch von Praesidentenanwaerter JFK erschien, kaufte sein Vater ueber Strohmaenner alle erhaeltlich Exemplare sofort auf. Die scheinbare hohe Nachfrage fuehrte zu hohen Nachbestellungen des Buchhandels und katapultierte das JFK-Buch an die Spitze der Bestsellerliste. Einmal als "das muss man gelesen haben" ganz oben, verkaufte sich das Buch von selber. Oder: Zweifeln Sie daran, das es auch in Deutschland nur einen Verlag gibt, der ein politisch neutrales Buch nicht publizieren wuerde, wenn Sie ihm diskret garantieren, die ersten 100.000 Exemplare zu kaufen ? - Ebenso wird sich auch kein renommierter Filmregisseur weigern (koennen), Ihnen eine Statistenrolle in seinem naechsten Film zu ueberlassen, wenn Sie bereit sind, entsprechend zu investieren. Sie als Produzent von eigenen Gnaden drehen hier nur die Kasse in ihre Richtung.


So machen Sie Muell zu Moos

Wenn Sie schnell Geld benoetigen, verkaufen Sie ueberfluessig gewordenen Hausrat, Dinge, die Sie nicht mehr brauchen, Andenken, und Sachen aus der Rumpelkiste zu absoluten Top-Preisen. Ihr Muell enthaelt u.U. Dinge fuer die ein Sammler gerne grosses Geld zahlt. So wird es gemacht:

Waehrend Anfaenger auf Flohmaerkten und ueber Zeitungsanzeigen nach Interessenten suchen, oder die Sachen im naechsten An- und Verkauf (siehe Gelbe Seiten) in Kommission geben, versteigern Profis Dinge im Internet. Hier gibt es ueber 200 Auktionshaeuser, die gegen eine Umsatzbeteiligung bereit sind, Ihre Objekte anzubieten. Das Bekannteste ist eBay aus San Jose/Kailfornien (www.eBay.com). Weitere Kontakte finden Sie unter dem Suchwort "auction_sites" oder "Auktion". Siehe auch (www.ebay.de) oder (auktion.net).

Hier koennen Sie alles von gebrauchtem Computerequipment bishin zu Barbiepuppen und asiatischen Comicbuechern anbieten. Egal, was Sie anzubieten haben: In der grossen Masse der Besucher findet sich wahrscheinlich ein Interessent. Versuchen Sie es einfach !

Allerdings nutzen auch Betrueger die Attraktivitaet der Auktionshaeuser. So werden begehrte Sammlerobjekte preiswert angeboten, nur um einen Interessenten zu einer schnellen Zahlung zu animieren. Eine Lieferung erfolgt dann nicht. Das gezahlte Geld ist verloren. Auch ist es moeglich, dass Sie ein Objekt in scheinbar guten Zustand ersteigern, nur um dann minderwertige Qualitaet geliefert zu bekommen. Oder es werden teure Markenprodukte angeboten und Fakes geliefert.

Sind Sie die eigenen ueberfluessigen Dinge endlich mit gutem Gewinn losgeworden, muss diese Geldquelle nicht austrocknen. Ueber Kleinanzeigen oder Aushaenge an Schwarzen Brettern koennen Sie einen kostenlosen Entruempelungsservice anbieten.


Keller kostenlos entruempeln

Selbst als Sozialhilfeempfänger können Sie im Prinzip immer etwas an- und verkaufen, z.B. Fernseher oder gebrauchte Wagen, und so zusätzlich Geld verdienen. Wenn Sie legal bleiben wollen, muss nach einer Testphase ein Gewerbeschein beantragt werden. Solange nicht "offiziell" als Gebrauchtwagenhändler oder Second-Hand-Shop verdient wird, sondern die Geschäfte quasi "unter der Hand" abgewickelt werden, vergessen viele den Antrag und kassieren die Verkaufsgewinne zusätzlich zur Sozialhilfe steuerfrei (und illegal, was daher nicht empfohlen werden kann).

Wenn Sie also z.B. Ihren Fernseher an einen Nachbar verkauft haben, und das Bild von Elvis ueber ebay, was hält Sie davon ab, sich eine weitere preiswerte Gebrauchtglotze zu beschaffen, um diese bei nächster Gelegenheit auch zu Geld zu machen ? - Eigentlich nichts. So gehen Sie vor:

Bieten Sie an, kostenlos/preiswert/gegen Trinkgeld Keller und Garagen zu entrümpeln und den "Müll zu entsorgen". Sie finden so im Gerümpel immer potentielle Wertgegenstände, die sich schnell verkaufen lassen. Jetzt aber nicht nur diese Objekte entsorgen und den Rest liegen lassen, weil Sie plötzlich Kopfschmerzen haben... selbst, wenn Sie sich nicht für Ihren Service bezahlen lassen (und nur auf ein Trinkgeld hoffen).

Die Wertgegenstände werden im Internet versteigert (www.ebay.com, www.ebay.de oder auktion.net etc.) oder über kostenlose Kleinanzeigen (Anzeigenblätter) oder Mitteilungen an schwarzen Brettern (z.B. Universität, Supermarkt etc.) abgesetzt. Bücher, Bilder, Schallplatten, Kleidung (insbesondere Designerartikel), Möbel, Haushaltsartikel lassen sich sofort an Secondhand-Läden (An- und Verkauf) verkaufen bzw. in Kommission geben, Privatkunden bringen aber in der Regel mehr Geld. Schauen Sie dem geschenkten Gaul nicht ins Maul. Verkaufen Sie ihn. Mit ein wenig Talent und Organisation können Sie so leicht 500 - 1.000 Euro im Monat verdienen.


Ueberfluessige Kleidung verkaufen

In den USA setzt sich die Geschaeftsidee eines Clothes-Consultants immer mehr durch (zu dt.: Kleidungsberater). So funktioniert das Konzept:

Das Problem: Der Klient steht vor dem ueberfuellten Kleidungschrank und "hat trotzdem nichts anzuziehen".

Loesung: Fuer einen Hunderter sortieren Sie zusammen mit Ihrem Klienten ueberfluessige Kleidung aus.

Ziel: Mit wenigen qualitaetsstarken Kleidungsstuecken wird eine Garderobe fuer alle Zwecke zusammengestellt.

Ihr guter Geschmack zeigt Ihrem Klienten, welche tollen Kombinationsmoeglichkeiten sich mit wenigen Stuecken bieten. Auf einen staendigen Neukauf kann so guten Gewissens verzicht werden. Das so gesparte Geld finanziert Ihren Besuch bereits mehrmals. Erste Erfahrungen koennen Sie sammeln, wenn Sie zunaechst Ihren eigenen Kleiderschrank entsorgen. Faustregel: Was nicht in zwei Koffer passt, oder seit 12 Monaten nicht wenigstens einmal getragen wurde, muss weg.

Weiteres Geld laesst sich verdienen (und vielleicht 50/50 mit dem Klienten teilen), wenn Sie die aussortierten Kleidungsstuecke einem Second-Hand-Laden in Kommission geben. Hochwertige Second-Hand-Laeden, die sich auf Designermoden spezialisiert haben, finden Sie in jeder Grosstadt (Gelbe Seiten).

Tolle Einzelstuecke, Designermoden und insbesondere Accessoires lassen sich ggf. sogar zu Toppreisen im Internet versteigern (www.ebay.com, www.ebay.de oder auktion.net etc) oder ueber Kleinanzeigen verkaufen.


Tolle Einnahmsquelle, wenn Sie wirklich pleite sind

Wenn Sie nichts mehr zu verlieren haben ("Offenbarungseid"), koennen Sie gefahrlos als Strohmanngeschaeftsfuehrer von GmbHs aktiv zu werden. Eine Insiderquelle wusste dazu unter dem Titel "Auslaendergeschaefte vom Sessel aus" vor einigen Jahren:

"Aus-, Um-, Übersiedler, Flüchtlinge und Gastarbeiter, die sich selbständig machen wollen, hören immer wieder auf den städtischen Gewerbeämtern: „Du nix Import-Export. Du zurück Sri Lanka oder Müllabfuhr“. Helfen Sie den Leuten zu einer eigenen Existenz, indem Sie Ihren nicht so guten Namen zur Verfügung stellen unter dem Ranjan dann seine Import-Früchte vertreibt. Als Gegenleistung führt Ranjan einen Teil des Gewinns an Sie ab oder, wenn sich dieser aufgrund seiner mangelhaften Buchführungskenntnisse nicht genau ermitteln lassen sollte, einen fest vereinbarten Betrag pro Monat.

Damit Ranjan Ihnen kein Steinchen in den Weg legen kann, muß Ihre persönliche Haftung natürlich vom Tisch. Weswegen Sie mit Ausländern eine Gesellschaft in Form einer GmbH, einer KG mit Nullhaftung oder einfach einer GbR (bei der Sie den Namen und eine vom Verlust ausgeschlossene Summe geben) gründen sollten (Anm. d.A.: besser nur GmbH oder GmbH & Co.KG, GbR-Recht ist nicht eindeutig genug). Auch einige Sparbücher als Sicherheit hinterlegt mindern die Bereitschaft zur Planung krummer Touren. Lassen Sie sich per notariell beglaubigtem Vertrag von den - gesetzlich zulässigen - unternehmerischen Risiken freizeichnen und suchen Sie sich noch ein Dutzend anderer Ranjans, Alis, Vasils usw. Dann haben Sie am Ende des Monats einige Tausend Euro mit Nichtstun verdient.

Wo Sie Ihre Kunden finden? In Deutschland gibt es über 30 Ausländerzeitungen in den jeweiligen Landessprachen. Ueber dort ab und zu geschaltete Kleinanzeigen verhilft Ihnen anschließende Mundpropaganda zur privaten Altersversorgung." Soweit der Wolffen.

Natuerlich koennen Sie eine GmbH auch fuer jeden Deutschen "fuehren", der dazu nicht (mehr) berechtigt ist (Berufsverbot) bzw. anonym bleiben moechte (Wettbewerbsverbot). Wenn Sie ueber besondere Qualifikationen (z.B. Meisterbrief, Zulassungen) verfuegen um so besser.

Und dann soll es noch einen recht unkonventionellen Spitzenanwalt geben, der wegen einer standesrechtlichen Kleinigkeit seine Zulassung verloren hatte. Anstatt sich gross aufzuregen und kostenintensiv zu klagen, suchte sich der Spitzenanwalt einen erfolglosen Rechtsanwaltsanfaenger mit Zulassung aus der Provinz ("Wald- und Wiesenanwald"), von dem er sich offiziell als Buerohilfe anstellen liess (keine Zulassung notwendig). Tatsaechlich werden jetzt im Namen des zugelassenen Wald- und Wiesenanwalts die Faelle des Spitzenanwalts bei Gericht eingereicht und diese gemaess seiner Weisung und Strategie erledigt. Das Honorar wird geteilt (Buerohilfelohn plus Bonus). Waehrend der Wald- und Wiesenanwalt also nur seinen Namen mit Zulassung zur Verfuegung stellt und vor Gericht erscheint, bietet im Hintergrund der Spitzenanwalt seine Erfahrung, Kreativitaet und reichlich Klienten, denen es egal ist, ob die Faelle mit oder ohne "Zulassung" gewonnen werden. Hauptsache sie werden gewonnen. Der "Wald- und Wiesenanwalt" macht sich einen guten Namen (fuer Aussenstehende) und verdient nicht schlecht, der Spitzenanwalt bleibt trotz fehlender Zulassung im Geschaeft. Dunkel ist die Welt...

Wer sich sozial engagieren moechte, kann als vermoegensloser deutscher Mann auch die Vaterschaft von unehelichen Kinder abschiebungsgefaehrdeter Auslaenderinnen anerkennen. Die Kinder werden so Deutsche und haben selbstverstaendlich auch ein Recht auf eine ordentliche Versorgung (Sozialhilfe, Kindergeld etc.). Die Muetter deutscher Kinder erhalten die deutsche Aufenthaltsgenehmigung und - falls arbeits- und vermoegenslos - auch deutsche Sozialhilfe (folgt).

Siehe auch: Vaterschaftsanerkenntnis, Stichwort: Juergen Hass - folgt -.

Moral:

(1.) Wenn Sie nichts mehr zu verlieren haben, koennen Sie immer schoen gewinnen.

(2.) Wenn Sie ueber reichlich Talent verfuegen, Sie aber "Zulassungen" oder andere Behoerdenauflagen, alte Vertraege oder Verpflichtungen an einer profitablen Ausuebung Ihres Talents hindern, suchen Sie sich einen Treuhaender. Am besten jemanden aus dem gleichen Fach, der bisher keine Erfolge erzielen konnte, aber ueber die noetigen Papiere (Zulassungen etc.) verfuegt bzw. nicht an alte Knebelvertraege gebunden ist. Wickeln Sie im Namen Ihres Partners/Treuhaenders ab und teilen Sie den Gewinn.


Maildroper werden

Wenn Sie ueber eine Anschrift oder ein Postfach verfuegen, koennen Sie auch ein Bueroserviceunternehmen bzw. einen Postweiterleitungsservice (Maildrop) starten. Hier bieten Sie internationaler Klientel oder Privatpersonen an, Post, Telefonate und Faxe diskret ueber Ihre Anschrift bzw. ein angemietetes Postfach zu empfangen, um diese dann gemaess Anweisung an die Heimatanschrift weitergeleitet zu bekommen. Sie benoetigen hierzu lediglich einen Internet- und Faxanschluss sowie eine Postanschrift. Wohnen Sie in einer interessanten Stadt oder in einem attraktiven Gebaeude (Villa, Schloss) respektive in einem renommierten Stadtteil, koennen Sie Ihren Klienten auch einen Imagevorteil sichern.

Warum sollte jemand seine Post ueber Sie empfangen ? - 1.000 Gruende, z.B. diskrete Post, von der die Nachbarn oder die Ehefrau nichts wissen soll, Imagevorteil durch eine attraktive Anschrift (Koenigsallee 60f, Leopoldstrasse 28a etc.), aber nur Geld fuer ein preiswertes Buero in der Vorstadt, oder kein Geld fuer ein eigenes Buero, Restriktionen an einem Ort, die an einem anderen Ort nicht existieren, eine feste Postanschrift, wenn man staendig unterwegs ist, und nicht jedesmal allen Kontakten die aktuelle Anschrift mitteilen kann, eine Postanschrift, die mit der Wohnanschrift nicht identisch ist und so ungebetene Besuche unmoeglich macht oder Zuordnungen zur eigenen Person (z.B. bei Wettbewerbsverboten), etc. pp.

Der Arbeitsaufwand ist gering. Wenn Sie Euro 300 fuer den jaehrlichen Service plus Porto- und Faxauslagen berechnen, sichern Sie sich mit nur 30 Klienten bereits ein unkompliziertes Einkommen.

Eine Orientierungshilfe bieten die zahlreichen Bueroserviceunternehmen (siehe Gelbe Seiten). Da diese aber oft mehr als 300 Euro monatlich fuer ihren Service berechnen, koennte Ihr Service zu 300 Euro jaehrlich eine attraktive und preiswerte Alternative fuer viele eroeffnen. Wenn Sie nur Post, Faxe und Telefonate annehmen, und keine Konferenzraeume oder Kurzzeitbueros vermieten, koennen Sie Ihr Maildrop auch vom Kuechentisch aus verwalten.

Ihr Service laesst sich hervorragend mit anderen Geldmachern verbinden, die sowieso ein Fax, Telefon- und Internet voraussetzen.

Internationale Maildroper kosten oft nur 10 - 20% der deutschen Kosten. Fuer rund 100 Euro koennen Sie beits in den USA oder England eine Bueroanschrift mieten.

(Siehe auch IHRE FIRMENANSCHRIFT IM * NEW YORKER EMPIRE STATE BUILDING ODER Z.B. IN DEUTSCHEM SCHLOSS Aktuelle Liste mit über 40 erstklassigen prestigeträchtigen Büroserviceanschriften (z.B. auch Marbella, Monaco, Hong Kong, Panama, CH, FL, LUX, Arabien, Albanien, Andorra, Gibraltar, Hawaii, Tahiti, Seychellen, Philippinen, Thailand, Japan, Russland, Australien, Zypern etc. pp.) die meisten zu Tiefstkosten von z.B. nur USD 100 p.a., von reyharths@lycos.com. (50 Euro) oder im Internet, z.B. www.maildropguide.com , www.mailboxesetc.com oder www.mbe.com, www.wwbcnetwork.com oder Suchwort maildrop & Ortsangabe)



Seniorenbetreuung

Die Menschen werden immer aelter. Alte Menschen sind oft einsam und benoetigen Hilfe. Verwandte oder Familienmitglieder haben oft "keine Zeit" oder Lust, sich mit Opa und Oma zu beschaeftigen. Es ist ja auch nicht immer ganz einfach, die speziellen Wuensche dieser Senioren zu erfuellen. Was bleibt ist einsame Leere bei den Senioren und das schlechte Gewissen der Familienmitglieder. Und genau hier setzt Ihr Markt an:

Sie bieten an, Senioren bei alltaeglichen Besorgungen, Behoerdengaengen und Freizeitbeschaeftigung behilflich zu sein, oder falls diese alleine leben, regelmaessig zu besuchen, Gespraeche zu fuehren und nach dem Rechten zu sehen.

Ihre Klienten sind die Familienmitglieder der Senioren mit dem gutgefuellten Konto und dem schlechten Gewissen. Diese akquirieren Sie ueber eine direkte Ansprache ("...ist Ihr armer Vater wieder das ganze Wochenende alleine ?"), Zeitungsanzeigen oder Direktmailing. Direktwerbespezialisten finden Sie in jeder groesseren Stadt (Gelbe Seiten). Am besten sind jedoch die Empfehlungen zufriedener Kunden. Wenn Sie erst ueber einige Stammkunden verfuegen, laeuft das Geschaeft so ganz von alleine.

Sie gehen kein finanzielles Risiko ein, da kein Eigenkapital notwendig ist. Sie koennen nebenberuflich starten (z.B. mit nur einem Klienten, dessen Vater hin und wieder besucht werden muss).


Millionaersclub

Wenn Sie eine weibliche Schoenheit zwischen 25 und 40 Jahre jung sind, koennen Sie sich auch kostenlos Mitglied im Millionaire's Club werden. Der Millionaire's Club mit Bueros in Los Angeles (Tel: 001-310-306 9401), Miami (001-305-867 5758) und New York (001-917-661 9828) ist eine US-Heiratsagentur, die sich darauf spezialisiert hat, nur "absolute, perfekte" Schoenheiten an "Millionaere" (reiche, nicht so schoene, dafuer aber aeltere Knacker) zu vermitteln, wenn die Millionaere zunaechst bereit sind, mindestens USD 10.000 Aufnahmegebuehr abzudruecken. Siehe auch: www.millionairesclub123.com

Und was, wenn Sie keine perfekte Schoenheit sind, keine absolute 10, wie die US Amerikaner Frauen auf der Skala 1 - 10 werten, oder zu alt, oder maennlich ? Dann koennten Sie die US-Geschaeftsidee kopieren und einen aehnlichen Vermittlungsservice in Europa etablieren. "Golddigger", Frauen, die gerne reich heiraten moechten, und Herren, die Geld genug haben, aber keine Frau, finden Sie ueber Suchanzeigen in Frauenmagazinen bzw. im Wall Street Journal oder der International Herald Tribune. Zwei Millionaere im Jahr, die ihre Mitgliedsgebuehr zahlen, und Ihre Lebenshaltungskosten plus Agenturauslagen sind gedeckt.



Samenspender

Bis zu achtmal im Monat können Sie als Samenspender kassieren, in der Regel eine Aufwandsentschaedigung von rund 50 Euro pro Spende. Der Idealmann: 1,80m, schlank, blaue oder grüne Augen, hellbraune oder blonde Haare, sportlich, Universtätsstudent. Angaben auf dem Spenderantrag, wie z.B. die 10 Sekunden in denen der Spender 100m laufen kann, oder die Abiturnote "sehr gut", werden nur selten überprüft. Aktuelle Kontakte finden Sie im Internet unter dem Suchwort "samenspender". Auch koennen die meisten Frauenaerzte Samenbanken empfehlen, bei denen Sie sich bewerben koennen, z.B. das Institut fuer Reproduktionsmedizin und Cryokonservierung in Hamburg.

Wenn Sie einen IQ von ueber 80 und einen Universitaetsabschluss haben und pleite in New York sind, besuchen Sie The Sperm Bank of New York City. Wenn Sie qualifiziert sind, erhalten Sie 400 - 600 Dollar fuer acht Besuche. Kontakt: www.sperm1.com, oder 212-531 0115.

Auch interessiert ist die Londoner Internet-Samenbank "Man not included" (MNI), die vorallem lesbische Frauen per Kurierdienst mit Sperma versorgen will - komplett mit Anleitung zum selber empfangen, Spritze und Tiefkuehlpack mit einigen Millilitern Sperma. Obwohl das "All inclusive"-Heimwerkerpaket rund 2.500 Euro kostet, erhaelt der Spender nur 56 Euro fuer den Spritzer. MNI-Filialen in Muenchen und Berlin sind geplant.

Nichts haelt Sie davon ab, als Samenspender selber Werbung schalten, am besten gleich international. Gut macht sich das folgende Inserat:

Echte teutonische Supergene/Eizellen (Sperma)
von Fotomodell/Zehnkaempfer/Doktor der Philosophie,
blond, blaue Augen, gross, schlank, attraktiv, gesund
an kinderloses Ehepaar zu vergeben
Kontakt
: wikinger@supermann.com

Eine derartige Anzeige zieht vorallem in Südamerika und im Grossraum Los Angeles oder Miami, wo fast jeder wie ein blonder Europäer oder Californischer Surfer aussehen möchte, und sich schämt, wenn die eigenen Kinder ein wenig dunkler ausfallen, und so direkt die eigene Indianerherkunft andeuten. Schlimme Sache. Christina Onassis leidet ihr ganzes Leben darunter, nicht wie eine blonde JetSet-Schönheit, sondern wie ein "arabisches Zimmermädchen" auszusehen. Ihr Vater, Tankerkönig Onassis, selber eigentlich Türke, und vorallem ihre Mutter, eine blondgefärbte Griechin, versuchten sie erst zu verstecken, um dann den "Makel" mit Schönheitsoperationen teilweise zu korrigieren. Milliardenerbinnen sehen eben nicht aus wie Feldarbeitertöchter, auch, wenn die eigenen Grosseltern nur Feldarbeiter waren. Zumindestens nicht in den Augen von neureichen Emporkömmlingen. Und diese Sorte mit rassistischer Weltsicht gibt es überall. Je niedriger die eigene Herkunft desto mehr Wert wird in der Regel auf schöne Kinder, sprich: weiss, blond und blaue Augen, gelegt. Teutonische Gene sind immer gefragt, auch wenn sie in Deutschland einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Aber Deutschland ist nicht die Welt.

Im Juli 2001 informiert die Brasilianerin Luciana Gimenez diverse Talkshows in Rio de Janeiro und so die Weltpresse, sie wuensche sich ein Bruederchen fuer ihren zweijaehrigen Sohn Lucas. Da Lucas Vater, Rolling Stone Mick Jagger, kein Interesse mehr an dem Ex-Fotomodell zeige, wolle sie sich einen Samenspender als Vater suchen. Er soll "intellingent, gutaussehend, blond und blauaeugig" sein.

Samenspender können mehr als die üblichen Hunderter kassieren, wenn sie ein wenig Marketing-Talent haben. USD 4.000 berechnet ein Amerikaner pro Spende, aber der soll auch ein direkter Nachkomme europäischer Königshäuser, der Trojanischen Könige, vieler Bibel-Persönlichkeiten, sechs dokumentierter katholischer Heiliger, eines Hollywood Tycoon und Wall Street Moguls sein....meint er. So preiswert werden Sie nie wieder Top-Gene angeboten bekommen.... Vielleicht war Ihr UrUrgrossvater der uneheliche Sohn von Jesus und Maria Magdalena. Man kann nie wissen... und noch weniger das Gegenteil beweisen.


Eizellenspenderin

Frauen verdienen in den USA mindestens USD 2.500 pro Spende, wenn sie sich als Eizellenspender qualifizieren können. Wenn Sie ein Fotomodell oder Genie sind, auch bis zu USD 50.000. Professionelle medizinische Kontakte, die für obigen Service/Spenden gut zahlen, erhalten Sie unter dem Suchbegriff "eggdonor" oder direkt von www.ihr.com/infertility.


Die perfekte Geldquelle

Wenn Sie Geld verdienen moechten, ohne Ihre Wohnung zu verlassen, haesslich, behindert oder schuechtern sind, keinen direkten Kundenkontakt und schon ueberhaupt keine Kundengespraeche wuenschen, ohne freie Zeiteinteilung nicht arbeiten koennen und zu faul sind, laenger als zwei bis drei Stunden taeglich aktiv zu werden, gibt es eine perfekte Geldquelle fuer Sie.

Sie benoetigen Geld. Sie sind z.B. ein Student, der sein Studium finanzieren muss, eine Hausfrau, die gerne zusaetzlich noch ein paar Euro verdienen moechte, oder ein Beamter, dem das kleine Staatsgehalt nicht ausreicht, oder ein freiwillig Arbeitsloser, dem der taegliche Trott zuviel geworden ist. Welche Moeglichkeiten haben Sie ?

Grundsaetzlich haben Sie zwei Moeglichkeiten: Sie koennen mit dem Kopf oder mit dem Koerper arbeiten, wobei eine 100%tige Abgrenzung nur in Ausnahmefaellen moeglich ist. Ein Kellner arbeitet z.B. koerperlich (Essen austeilen) und geistig (Atmosphaere schaffen durch Freundlichkeit). Eine Supermarktkassiererin arbeitet fast nur koerperlich. Der geistige Prozess ist auf ein Minimum reduziert. In jedem Fall verdienen Sie besser, wenn Sie Ihr Gehirn einschalten, und eine Moeglichkeit finden, ohne viel Aufwand ein zusaetzliches Einkommen zu erzielen. Ihr erster Schritt ist in den meisten Faellen ein Blick in die Anzeigenseiten der Tageszeitung, Rubrik "Nebenverdienste".

Hier finden Sie reichlich Angebote auf Provision zu arbeiten (nur, wenn Sie erfolgreich etwas verkaufen, erhalten Sie eine minimale Gewinnbeteiligung). Versicherungen suchen nebenberufliche "Geschaeftsfuehrer", die 1.000 - 2.000 Euro in der Woche verdienen sollen, Kometikvertreiber "benoetigen dringend Repraesentanten" und Zeitarbeitsunternehmen lassen Schreibkraefte fuer einen Hungerlohn schuften. Testen Sie einmal die Angebote. Sie werden feststellen, es findet sich kaum ein Nebenjob, der inseriert wird und tasaechlich echtes Geld sichert, ohne "Klinken zu putzen" und Freunden und Bekannten irgendein minderwertiges Produkt zu uebertriebenen Preisen aufzuschwatzen. Sie koennen diese Angebote aber wahrnehmen, um kostenlos oder preiswert an einem Verkaufstrainingsseminar teilzunehmen (folgt).

Wenn Ihnen ohnehin nur eine "Erfolgsbeteiligung" in Aussicht gestellt wird (und kein Festgehalt), koennen Sie auch selbststaendig aktiv werden. Warum sollen Sie sich mit einer Provision, also einem Teil des Gewinns, zufrieden geben, wenn Sie mit gleichem Aufwand den ganzen Gewinn kassieren koennen ?

Eine Taetigkeit auf Provision ist daher oft keine Loesung. Vielleicht doch mit einem Kellnerjob oder als Taxifahrer zufrieden sein ? - Kaum, denn hier stimmt das Verhaeltnis von Aufwand und Ertrag nicht. Sie arbeiten zu viel und verdienen zu wenig.

Ueberlegen wir daher einmal kurz, welche Kriterien die perfekte Einnahmenquelle fuer Sie erfuellen muss:

1. Sie muss Geld einbringen
2. Sie darf kein grosses Geld kosten (kein hohes Eigenkapital oder Investitionen)
3. Sie muss legal sein.
4. Der Arbeitsaufwand muss gering sein (maximal 5 Stunden pro Woche)
5. Die Arbeitszeit muss frei einteilbar sein.
6. Sie muss nachweislich funktionieren.


Die Loesung:

Werden Sie selbststaendiger (nebenberuflicher) Verleger.

"Was soll ich denn verlegen ?" - Wenn Sie eine Zeitschrift verlegen moechten, benoetigen Sie zunaechst hohes Eigenkapital um ein erstes Exemplar erstellen zu koennen, um mit dieser Nullnummer (Muster) Anzeigenkunden zu akquirieren, die weitere Kosten durch Werbeeinnahmen decken helfen. Zu kompliziert. Wenn Sie Buecher verlegen moechten, muessen Sie zunaechst interessante Autoren finden und deren Manuskripte teuer drucken lassen. Wenn Sie nicht sofort einen Bestseller haben, sind Sie pleite. Einen Bestseller garantieren Sie aber oft nur mit hohem Werbebudget, und das haben Sie nicht.

Sie koennten - wie Signor Garamond in Umberto Ecos "Il Pendolo di Foucault" - als Vanity-Verlag (Eitelkeits- oder Selbstkostenverlag) taetig werden, und Ihre Druck- und Verwaltungskosten plus Gewinn auf eitele Autoren abladen, die gerne zahlen, um nur endlich ein eigenes Buch im Regal stehen zu haben. Sie verdienen, wenn Sie drucken lassen, nicht, wenn Sie die Buecher verkaufen. Ertragreich, aber wollen Sie die verzweifelte Sucht nach Anerkennung einiger erfolgloser Schreiber ausnutzen, die (ohne Sie) viel preiswerter selber drucken koennten, es aber nicht besser wissen, oder keinen Selbstdruck wuenschen, sondern ein "richtiges" Buch bei einem "richtigen" Verlag mit ISBN Nummer und allem drum und dran ?

Unkomplizierter und ertragreicher ist das Geschaeft mit sog. "Geheiminformationen", die ausschliesslich per Post oder Internet verkauft werden (nicht ueber den Buchhandel). Diese Tipps und Tricks muessen nicht in Buchform publiziert werden, ein Report als geheftete Brochure, auf Computerdiskette oder CD reicht aus. Ein Interessent zahlt nicht fuer die Form (wie bei einem exklusiven Buchdruck), sondern nur fuer den Inhalt, die Tipps. Solange der Inhalt, die Informationen stimmen, sind alle zufrieden.

Ein gutes Thema sind z.B. die wenigen serioesen Moeglichkeiten einen Nebenverdienst ohne grosse Vorkenntnisse erzielen zu koennen. Liegen Ihnen diese Informationen vor - dieses Kapitel zeigt Ihnen bereits diverse Loesungsansaetze - und haben Sie Ihre Tipps leichtverstaendlich in einem Report auf 10 - 20 Seiten zusammengefasst, oder hier einfach abgeschrieben (pfui!), koennen Sie diesen Report ueber Kleinanzeigen (Stellenangebote/Nebenverdienst/Geld verdienen etc.) oder mit Hilfe von Hinweisen und Mitteilungen im Internet verkaufen.

Was passiert ? - Sie erhalten einige Bestellungen. Andere Interessenten wuenschen zunaechst weitere Details und vielleicht eine genauere Beschreibung Ihrer Infobrochure (Werbeprospekt/website). Sie fertigen Kopien Ihrer Brochure und senden diese an die Besteller, bzw. eine naehere Beschreibung Ihrer Brochure an die noch unschluessigen Interessenten. Einige der Interessenten werden jetzt die Brochure bestellen, andere nicht.

Je mehr Anzeigen und Informationshinweise Sie plazieren, desto mehr Interessenten werden Kontakt mit Ihnen aufnehmen und die Brochure abrufen. Sie koennen das Geschaeft klein beginnen (mit ein/zwei Anzeigen bzw. einer kostenguenstigen website und einem Report) und dann langsam ausbauen, in dem Sie mehr Werbung schalten und weitere Reporte und Brochuren in Ihr Programm aufnehmen.

Interessenten gibt es überall. Jeder will schnell Geld verdienen. Oft blockiert nur eine falsche Denkweise mögliche Lösungsansätze. Menschen in finanziellen Engpässen, die eine Alternative suchen, um ihre Schulden schnell abzahlen zu können, Faulpelze, die lieber am See liegen als zu arbeiten, Lebenskünstler, die Arbeit immer für nebensächlich gehalten haben, nicht aber das Geld, Schichtarbeiter, die sich in der schichtfreien Zeit langweiligen, Büroangestellte und Beamte, die viel Zeit haben und kostenlose Kopien ziehen können und, und, und.... jedermann, der ein wenig Zeit hat und Geld benötigt.

Gibt es etwas besseres ? - Erinnern Sie sich an die Kriterien, die eine perfekte Einnahmenquelle erfüllen muss ? -

1. Sie muss Geld einbringen
2. Sie darf kein grosses Geld kosten (kein hohes Eigenkapital oder Investitionen)
3. Sie muss legal sein.
4. Der Arbeitsaufwand muss gering sein (maximal 5 Stunden pro Woche)
5. Die Arbeitszeit muss frei einteilbar sein.

Als selbstständiger (nebenberuflicher) Verleger erfüllen Sie alle Kriterien. Verkaufen Sie Informationen über Kleinanzeigen oder das Internet an Nebenverdienstsuchende. Der Markt ist unendlich, denn fast jedermann sucht eine zusätzliche unkomplizierte Einnahmequelle (der beste Beweis sind Sie selber). Täglich kommen neue Interessenten hinzu.

Diese Einnahmequelle setzt kein grosses Eigenkapital voraus:

Um als Verleger in den Markt einzusteigen, benötigen Sie eigentlich nur eine interessante Informationsbrochure, und einen Report, der sich verkaufen laesst. Das meiste Geld geht fuer die Werbung drauf. Sie koennen entweder Handzettel anfertigen, die Ihren Report genau beschreiben, und diese z.B. vor dem Arbeitsamt verteilen, oder Kleinanzeigen schalten bzw. im Internet informieren. Mit rund 500 Euro koennen Sie bequem beginnen, da sich das Geschaeft schnell selber zu tragen beginnt, d.h. Sie zahlen Ihre Werbekosten aus Ihren erzielten Einnahmen. Selbstverstaendlich koennen Sie auch eine website als Werbetraeger nutzen.

Die Einnahmequelle ist legal:

Der Verkauf von Informationen ist im Pressegesetz geregelt und durch das Grundgesetz geschützt. (Artikel 1, Absatz 33 GG). Die Freiheit der Presse wird bestätigt mit Art. 5 GG. Hier heisst es u.a:

Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort,
Schrift und Bild frei zu äussern und zu verbreiten
und sich aus allgemein zugänglichen Quellen
ungehindert zu unterrichten.

Wenn Sie nach einer Testphase von einigen Wochen Ihren Verlag dann auch beim Gewerbeamt anmelden (Gewerbeschein), verhalten Sie sich auch steuerrechtlich einwandfrei.

Der Arbeitsaufwand muss gering sein:

Sie benoegten einen interessanten Report, die Beschreibung desselben (Werbung), den Text fuer Ihre Kleinanzeige und schon sind Sie im Geschaeft. Ihr Arbeitsaufwand beschraenkt sich auf Schaltung Ihrer Werbung, der Entgegennahme der Bestellungen per Post und die Auslieferung.

Inserieren Sie in Studentenzeitungen, Tageszeitungen, Frauenzeitschriften etc.. In den typischen Anzeigenblättern können Sie für runde Euro 20- bis Euro 30 Ihre Annonce plazieren, kostenlos im Internet. Gut macht sich eine Anzeige unter "Jobangebote / Nebenverdienste" oder "Stellenangebote".

Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Solange Sie nichts versprechen, das Sie nicht halten können, können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Als Faustregel gilt: Wenn Sie eine identische Anzeige (z.B. der Konkurrenz) mehr als zweimal in einer Zeitung sehen, funktioniert sie, d.h. die Anzeige verdient Geld. Die Zeitung ist auch fuer Ihre Anzeige geeignet.

Schreiben Sie einfach den Anzeigenabteilungen passender Zeitungen und Zeitschriften und bitten um nähere Informationen und Werbekonditionen. Sie erhalten dann nicht nur ein Paket mit detaillierten Informationen und Statistiken, sondern oft auch ein kostenloses Probeexemplar. U.U. setzt man Sie sogar kostenlos auf die Abonnentenliste

Die Arbeitszeit ist frei einteilbar :

Selbstverständlich können Sie frei bestimmen, wann Sie Ihre Anzeigen plazieren, zum Copyshop gehen, um Werbeprospekte und Reporte zu kopieren, und Ihre Post aufgeben. Die Erfahrung zeigt, dass Sie - nachdem sich alles eingespielt hat - nicht mehr als fünf Stunden in der Woche investieren muessen. Sie müssen ja nur Kopien ziehen und diese verschicken. Besser geht es nicht. Wenn Sie behindert sind und tatsaechlich Ihre Wohnung nicht verlassen koennen, engagieren Sie einen Schueler, der Ihnen die Kopien zieht und die Bestellungen zur Post bringt.

Ob Sie es glauben oder nicht: Bekannte und Freude werden kaum merken, dass Sie zusätzlich zu Ihrem Job noch tätig sind (insbesondere, wenn Sie Ihre Post diskret über ein Postfach oder einen Büroservice/Maildrop empfangen). Lediglich Ihr steigender Lebensstandard fällt auf.

Es gibt Strategen, denen es arbeitsrechtlich nicht möglich ist, eine Nebenbeschäftigung auszuführen. Diese umgehen die Restriktionen ganz einfach mit einer Auslandsanschrift, die von einem Büroservice (z.B. in London) zur Verfügung gestellt wird. Die Auslandsanschrift/Maildrop wird auf der Werbung angegeben, d.h. die Bestellungen werden von der Auslandsanschrift entgegen genommen, gesammelt und einmal wöchendlich an die Wohnanschrift oder das Postfach des Strategen in Deutschland weitergeleitet. Da der Verlag unter Phantasienamen gestartet wird (z.B. Archilles Verlag, London), weiss niemand, weder Chef noch Nachbarn, dass unser Stratege nebenbei gutes Geld als Verleger und Chef von Archilles vedient.

(Siehe auch: Aktuelle Liste mit über 40 erstklassigen prestigeträchtigen Büroserviceanschriften (z.B. auch Marbella, Monaco, Hong Kong, Panama, CH, FL, LUX, Arabien, Albanien, Andorra, Gibraltar, Hawaii, Tahiti, Seychellen, Philippinen, Thailand, Japan, Russland, Australien, Zypern etc. pp.) die meisten zu Tiefstkosten von z.B. nur USD 100 p.a., von reyharths@lycos.com. (50 Euro) oder im Internet, z.B. www.maildropguide.com , www.mailboxesetc.com oder www.mbe.com, www.wwbcnetwork.com oder Suchwort maildrop & Ortsangabe)


Das Konzept funktioniert:

Noch Zweifel ? - Die nebenberuflichen Verleger weltweit sind der beste Beweis, dass mit einem Informationsversandhandel Geld verdient werden kann. Die meisten Kunden kennen den Verleger nicht persönlich, noch wissen sie, ob dieser unter der angegebenen Anschrift wirklich wohnt/arbeitet, oder ob diese nur ein Büroservice/Maildrop ist. Sie wissen nicht, ob der Verlag ein eigenes Büro hat, oder vom Küchentisch verwaltet wird. Das ist auch alles völlig unwichtig, solange die Bestellung ordnungsgemäss ausgeführt wird. Und die Bestellung wird ausgeführt, weil sie dem Verleger sofort einen guten Gewinn sichert, der einen Betrug nicht attraktiv macht. Auch langfristig zahlt sich ein Betrug nicht aus. Konkret: Wenn Sie Euro 50 für eine Bestellung erhalten und davon nach Abzug von Porto und Kopiekosten 45 Euro Gewinn bei ordnungsgemaesser Lieferung behalten können, warum sollten Sie dann motiviert sein, für nur fuenf Euro mehr Reklamationen, Ärger und eine Betrugsanzeige zu riskieren, wenn Sie nicht liefern ? - Zudem sichern zufriedene Kunden ohne weitere Werbekosten regelmässige Nachbestellungen, die langfristig insgesamt sehr viel mehr Gewinn als die fuenf Euro aus dem Betrug garantieren. Sie erhalten aber keine Nachbestellungen, wenn Sie nicht wie in Ihrer Werbung versprochen liefern. Es macht also in diesem Geschaeft unternehmerisch und finanziell keinen Sinn, unehrlich zu sein.

"Verleger per Post" sind in Deutschland seit Jahrzehnten im Geschäft. Die Bekanntesten sind Reyharths & Lynn, Kurtz Nachfolger, Wolf Verlag, Rowland & Gabriel, Special Interest, Bloch Verlag u.v.a.. Viele verdienen recht gut. Einige sind auch bereit, engagierten Neu-Verlagen eigene Reporte komplett mit Musterwerbungen zwecks Wiederverkauf zu ueberlassen. Als Verleger muessten Sie so selber keine Informationen recherchieren und zusammenfassen, sondern koennten sich ausschliesslich aufs Verlagsgeschaeft konzentrieren. Naeheres zur erfolgreichen Gruendung eines eigenen Informationsverlages finden Sie im Report "Millionaer per Post" von Gerhard Kurtz. Der Report ist leider nicht im Buchhandel erhaeltlich, nur direkt per Post von Kurtz.


Das Zahlenspiel


Wenn Sie für 100 fünfminütige Telefongespräche insgesamt Euro 2.500 erhalten,
also Euro 25 pro Gespräch, würden Sie sich die Mühe machen ?

Haben Sie die obige Frage mit einem "Ja" beantwortet ? - Dann werden Sie immer genug Geld haben. Sie benötigen kein spezielles Talent. Ihr Erfolg basiert auf Erfolgswerten, die sich über Jahre in der Praxis immer wieder bewiesen haben. Sie müssen lediglich bereit sein, etwas zu verkaufen. Der Rest ist nur ein Zahlenspiel.

"Verkaufen ? - Das ist nicht mein Bier !" - werden Sie vielleicht antworten. "Ich möchte niemanden etwas andrehen...". Nun, ob Sie es glauben oder nicht, Sie verkaufen bereits täglich. Es muss nicht immer ein Produkt sein. Im Moment versuchen Sie mir Ihre Ueberzeugung zu verkaufen, kein Verkaeufer zu sein... Vielleicht überzeugen Sie auch Ihre Kinder, dass es langfristig mehr Sinn macht täglich in die Schule zu gehen als ins Schwimmbad. Hier "verkaufen" Sie Ihren Kindern Ihre Lebenserfahrung. Jedes Bewerbungsgespräch ist ein Verkaufsgespräch. Ebenso jede "Anmache". Sie verkaufen sich an einen potentiellen Arbeitgeber oder einen Sexpartner. Sie konzentrieren sich auf Ihre guten Eigenschaften. Je wirkungsvoller Sie andere Menschen überzeugen können, desto erfolgreicher werden Sie letztendlich sein.

Ihr Vorteil: Jeder kann ein erfolgreicher Verkäufer werden. Keine Angst, verkaufen lässt sich lernen wie schwimmen, autofahren und kochen. Gute Verkäufer werden nicht geboren, sondern gemacht. Wenn Sie die Grundregeln kennen, macht nur Übung den Meister. Und genau hier sind wir bereits beim Knackpunkt:

Wenn Erfolg mit einigen Grundregeln und Übung erlernt werden kann, müssen Sie nur bereit sein, die Grundregeln zu lernen und zu üben. Wenn Sie versuchen zu schwimmen, werden Sie hin- und wieder Wasser schlucken. Es gibt keinen Reiter, der nicht auch vom Pferd gefallen ist. Jeder Koch hat einmal etwas anbrennen lassen. Jeder erfolgreiche Verkäufer hat Absagen ertragen müssen. Aber: Alle haben weitergemacht, weiter geübt, nicht aufgegeben.

Viele Menschen haben sich als Verkäufer versucht. Es gibt z.B. keinen einigermassen aussehenden Wirtschaftsstudenten, der nicht wenigstens einmal von einer Vertriebsorganisation angesprochen und zu einem Verkaufstraining eingeladen worden ist. Angeboten werden Allfinanzprodukte, in den meisten Fällen Lebensversicherungen als Vermögensabsicherung und Rentenalternative getarnt. Sie besuchen Verkaufstrainingsseminare, werden auf top motiviert, stürzen sich in die harte Praxis und geben nach einigen Tagen auf. "Das ist nichts für mich...!"

Warum ? - Weil die ersten Verkaufsgespräche nur Absagen gebracht haben. Wer zehn Gespräche führt (und die meisten Anfänger führen noch nicht einmal fünf) und ständig abgewiesen wird, verliert sein Vertrauen in die eigenen (Verkaufs-) Fähigkeiten, fühlt sich minderwertig ("ich bin doch kein Druecker...") und kann dieses negative Gefühl nicht ertragen. Das Gefühl "zu versagen" wird noch verstärkt von seinen Trainern, die nur wissen wollen "wie toll unser Produkt ist und wie einfach es ist, tolle Umsätze zu erzielen". Wenn jeder Depp scheinbar gute Umsätze erzielen kann, Sie aber nicht, muss das letztendlich an Ihnen liegen. Nun, das ist völliger Unsinn.

Denn: Wenn Sie die Grundregeln beachten, ist verkaufen nur ein Zahlenspiel.

Das Zahlenspiel lässt sich am besten an einem Beispiel verdeutlichen:

Um 1985 machte sich Graf Adelmann mit Babyadoptionen und Organgeschäften in den Medien einen Namen und allgemein sehr unbeliebt. So unbeliebt, dass in der Bundesrepublik seitdem die private Vermittlung von Babys an adoptionswillige Eltern illegal ist. Graf Adelmann hat selber 13 Kinder und konnte den Wunsch kinderloser Eltern nach einem Kind gut verstehen. Weil die Behörden nur langsam und sehr restriktiv arbeiten, brachte er kinderlose Paare und werdene Mütter, die ihr Baby zur Adoption freigeben wollten, zusammen. Die Paare zahlten den Müttern eine Abfindung und erhielten das Baby. Adelmann kassierte für seine Vermittlung DM 5.000. Alle beteiligten Parteien waren zufrieden, nicht aber die Meisten und ihre Behörden.

In einem TV Interview wurde er gefragt, wie er den negativen Druck der Öffentlichkeit aushalten koenne. Der Graf erklärte seine Position in etwa wie folgt: "Neben wir an, uns schauen jetzt 1.000.000 Menschen zu. Wenn mich 99.9% aller Zuschauer hassen, sind immer noch 0.1% an meinem Service interessiert. Das sind rund 1.000 Personen. Wenn von diesen 1.000 nur 10% ein Baby adoptieren, habe ich 100 Adoptionen vermittelt und DM 500.000 verdient. Sie verstehen daher sicher, warum ich Ihnen dieses Interview gerne gebe...."

Hier haben wir das Erfolgsgeheimnis des Zahlenspiels. Die Absagen werden Teil Ihres Erfolges. Je mehr Absagen Sie erzielen, desto sicherer ist Ihr Erfolg. Sie kalkulieren die Absagen bewusst als Schritt zum Erfolg. Ohne potentielle Absagen erzielen Sie keinen Erfolg. Während die Verkaufstrainer Absagen tabuisieren, erkennen Sie, dass Absagen einfach zum Erfolg gehören. Sie akzeptieren die Absagen als lästiges Übel und passen Ihre Strategie entsprechend an.

Wenn Sie sich als Verkäufer versuchen, und "nur" Absagen erhalten, nehmen Sie schnell an, Ihnen fehlt das Talent oder das Produkt taugt nichts. Was Ihnen kaum jemand verraten möchte ist die Tatsache, dass 80% (vier aus fünf) aller Verkaufsversuche mit einem "Nein", einer Absage, enden. Das wird gerne verschwiegen, um Ihnen die gute Stimmung nicht zu nehmen, die im Verkaufsseminar manipulierte Top-Motivation nicht zu reduzieren. Jedes Verkaufstraining, das diese Tatsache ignoriert, setzt Sie auf eine rosa Wolke, von der Sie nur herunterfallen können (wahrscheinlich, nachdem Sie versucht haben, Familienmitgliedern und Freunden das Produkt anzudrehen. Tip: Auch wenn Verkaufstraininer das Gegenteil behaupten werden, versuchen Sie als Anfänger niemals etwas in Ihrem sozialen Umfeld zu verkaufen. Sie erhalten sich so Ihren Freundeskreis. Vermitteln Sie ein Top-Produkt, von dem Sie 100% überzeugt sind, können Sie es einige Wochen später - wenn Sie die Hintergründe besser erkennen können - immer noch "zu Hause" verkaufen).

Ideal wäre es, Sie zu informieren, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit bei 20% liegt (einer von fünf), Sie also mindestens fünf Gespräche führen und vier Absagen kassieren müssen, bevor überhaupt eine realistische Erfolgschance besteht. Realistischer ist es allerdings, zunächst zu kalkulieren, dass 20 Gespräche daneben gehen bis der erste Erfolg erzielt wird. Aber: Der Treffer kommt ganz sicher. Er kommt immer. Es ist alles nur eine Frage der Zahlen.

Während die Meisten immer bereit sind, vier oder fünf Jahre in ein Universitätsstudium - oft ohne Arbeitsplatzgarantie - zu investieren, sind nur ganz wenige Ausnahmen dazu in der Lage, sich zwei/drei Monate intensiv einer potentiellen Verkaufskarriere zu widmen. Jeder, der intensiv drei Monate als Verkäufer aktiv wird, wird sich auch ein Erfolgserlebnis garantieren, das zum weitermachen animiert und zu ständigem Erfolg führen wird. Wer aber nach zwei Tagen bereits aufgibt, sichert sich nur Absagen und wird so irrtümlich annehmen, kein guter Verkäufer zu sein.

Während ein guter Verkäufer überall, immer und jederzeit Geld verdienen kann, ist ein (scheinbarer) Nicht-Verkäufer darauf angewiesen, sich mit den Stellenangeboten zufrieden zu geben. Gibt es keine Stellenangebote ist der Nicht-Verkäufer arbeitslos.

Ein Verkäufer kann sich auch in Extremsituationen immer seinen eigenen Arbeitsplatz schaffen. Solange es Menschen gibt, die etwas anbieten, sei es nun ein Produkt oder einen Service, kann der Verkäufer partizipieren. Sie haben immer und überall die Möglichkeit einem Produzenten anzubieten, sein Produkt für ihn zu verkaufen. Der Produzent geht kein Risiko ein, da Sie selbstverständlich mit einer Provision/Kommission zufrieden sind oder Ihren Gewinn dem Produktpreis aufschlagen (und kein festes Gehalt mit Sozialklimbim einfordern). Sie wissen ja: Sie werden verkaufen, also auch Provision kassieren. Alles nur eine Frage der Zahlen.

Immer und überall. Beweis: Sie befinden sich im tiefsten Dschungel und treffen auf einen Indianer, der Speere aus Ästen schneidet, um diese im nächsten Dorf gegen Lebensmittel zu tauschen. Wenn Sie ihm die Lauferei ins Dorf abnehmen und seine Speere dort anbieten, so dass er im Dschungel bleiben kann, um mehr Speere zu schnitzen, wird er Ihnen sicher einen Speer als Belohnung überlassen, wenn Sie fünf seiner Speere erfolgreich getauscht haben. Ihnen steht es natürlich auch frei ins Nachbardorf zu gehen, um dort die tollen Speere bekanntzumachen und ihren Speer zu tauschen, oder die Speere in der nächsten Stadt teuer an Touristen zu verkaufen, mit dem Geld Lebensmittel für den Indianer zu kaufen und den Rest als Gewinn zu kassieren.

Ähnlich funktioniert es in der Zivilisation. Sie entdecken ein interessantes Angebot. Das kann ein Service sein (z.B. Vermögensverwaltung, Partnervermittlung, Beratung etc.) oder ein Produkt (Immobilien, Wintergärten, Fenster, Erfindung, ein Geheimreport etc.). Wenn Sie dem Anbieter glaubhaft machen können (auch nur ein Verkaufsgespräch), warum er sich nur Vorteile sichern wird, wenn Sie sein Produkt bzw Service vermarkten, wird er in den meisten Fällen nichts dagegen haben, wenn Sie Ihr Glück versuchen.

Als Verkäufer sind Sie finanziell unabhängig,
weil Sie immer und überall Geld verdienen können und
auf niemanden angewiesen sind, der bereit ist, Ihnen ein Gehalt zu zahlen.
Sie werden niemals arbeitslos sein.

Daher ist es eigentlich sehr schade, wenn sich viele Menschen von anfänglichen Absagen frustrieren lassen, und Ihr Verkaufspotential nie wirklich entwickeln.

Verkaufen macht aber nur Sinn, wenn Sie Ihre Zahlen kennen, oder sich Zeit geben, die Zahlen zu ermitteln und sich nicht frustrieren lassen. Als Anfänger sollten Sie etwas verkaufen, von dem Sie die Verkaufswahrscheinlichkeit kennen. Wie oben schon gesehen, liegt die Wahrscheinlichkeit, eine Absage zu erhalten durchschnittlich immer bei 80%, d.h. vier Absagen für einen Treffer. Wenn Sie die Trefferwahrscheinlich nicht kennen (oder falsche Werte erhalten wie in der Versicherungsdrückerszene), können Sie nie kalkulieren, ob sich Ihre Mühe lohnt. Kennen Sie die Zahlen, wissen Sie, dass auch Sie als Verkäufer Geld verdienen werden (wie auch jeder andere, der die Grundregeln beachtet).

Nehmen wir an, Sie arbeiten als Versicherungsvertreter und kassieren nur 2.5% Provision (üblich sind 3.5%). Wenn Sie also eine Lebensversicherung zu 100.000 Euro abschliessen, sind Sie 2.500 Euro reicher. Um aber die Versicherung zu verkaufen, müssen Sie 100 Telefongespräche führen, von denen fünf zu einem persönlichen Termin führen. Eins dieser fünf Gespräche sichert Ihnen den Abschluss. Das bedeutet aber auch: Sie haben 99 Absagen erhalten, 95 am Telefon und vier in persönlichen Gesprächen. Kalkulieren Sie nun für jedes Telefongespräch durchschnittlich fünf Minuten, haben Sie sich bewusst 465 Minuten, also rund 7.5 Stunden einer extrem frustrierenden Atmosphäre ausgesetzt. Addieren wir nun die vier vergeblichen Gespräche a zwei Stunden plus Anfahrt, insgesamt also runde 12.5 Stunden, haben Sie sich bis zum Abschluss runde 20 Stunden Totalfrustration durchlebt - und dafür 125 Euro pro Stunde kassiert (insgesamt 2.500 Euro). Daraus folgt: Wenn Sie regelmässig nur vier Tage in der Woche rund zwei Stunden telefonieren, sichern Sie sich fünf Verkaufsgespräche, also rund einen Abschluss pro Woche. Das macht rund 10.000 Euro im Monat.

Ist das Geld die Frustration wert ? - Nun, das müssen Sie entscheiden. Sie können aber sicher sein, dass auch Sie diese Verkaufserfolge erzielen können, wenn Sie wirklich wollen. Sie müssen nur die Grundregeln beherrschen und die Zahlen kennen. Es ist wirklich nur ein Zahlenspiel. Die Absagen sind nur die Stufen auf der Treppe zum Erfolg.

Ich möchte Sie hier nicht mit Verkaufsstrategien ueberladen. Zu diesem Thema gibt es bereits ausreichend Fachliteratur, die Sie kostenlos in der naechsten Buecherei studieren koennen. Kostenlos koennen Sie oft an einem Verkaufstraining teilnehmen, wenn Sie sich bei einem Versicherungsvertrieb bewerben. Diese inserieren staendig unter "Stellenangebote" und suchen "Manager" oder "Geschaeftsfuehrer", die "1.500 Euro nebenberuflich verdienen" moechten - die Woche versteht sich. Keine Sorge ! - Ein Anruf reicht. Jeder Interessent wird akzeptiert. Wenn Sie nach dem Training keine Versicherungen verkaufen wollen, ist das verstaendlich. Ihr Wissen kann Ihnen aber niemand mehr nehmen.

Imperativ für einen langfristigen Verkaufserfolg (und dem Spass bei der Sache) erscheint mir die Goldene Regel des Verkaufens zu sein:

Verkaufen Sie ein Produkt von dem Sie überzeugt sind.

Zwar können Sie als Verkäufer fast jedes Produkt verkaufen, besonderen Spass, Motivation und Befriedigung sichern Sie sich aber, wenn Sie ein Produkt anbieten, das Sie auch selber kaufen würden. Sie müssen von den Vorteilen überzeugt sein, die der Käufer erhält, wenn er bei Ihnen abschliesst. Sie müssen wissen, dass Ihr Angebot dem Käufer das Leben erleichtern, verbessern wird, wenn er Ihr Produkt kauft.

Ein tolles Produkt finden Sie, indem Sie Ihren eigenen Interessen und Hobbies folgen. Wenn Sie z.B. Tennisspieler sind, wissen Sie welche Rackets die besten sind. Verkaufen Sie diese Schläger. Sie stehen voll hinter dem Produkt. Eine Absage kann Sie nicht treffen. Sie wissen ja, das Produkt ist gut. Leider will Ihr das Klient aber nicht einsehen. Vielleicht aber später...

Bieten Sie aber ein Produkt an, das Ihnen zwar viel Provision, aber wenig Befriedigung sichert, können Sie auf sich selber nicht stolz sein. Sie würden lieber etwas anderes machen. Das klingt banal, ist aber Imperativ insbesondere in mageren Zeiten. Wenn Sie von etwas überzeugt sind, beissen Sie sich durch. Sind Sie nicht überzeugt, kommt Ihnen jede Entschuldigung gelegen, um aufzugeben.

Ein Problem vieler Vertriebsorganisationen ist die Motivation der Mitglieder. Die meisten Versicherungsverkäufer sind nur an Abschlüssen interessiert, weil sie die Provision wollen, nicht, weil Sie vom Produkt überzeugt sind. Nicht umsonst werden Versicherungen mittlerweile als "Rentenabsicherung" angeboten, und die Vertreter zu "Finanzberatern" berufen.

Potentiell sehr erfolgreiche Verkäufer geben nach wenigen Versuchen auf. Sie programmieren ihr Gehirn so darauf, kein guter Verkäufer zu sein. Das stimmt natürlich nicht. Sie haben nur schlechte Erfahrungen mit einem minderwertigen Produkt (z.B. Timesharing, Versicherungen, überteuerte Vitamine etc) gemacht. Sie stehen nicht voll hinter dem Angebot oder das Produkt hat keine Qualität, sichert dem Käufer keine echten Vorteile. Diese schlechte Erfahrung wird dann schnell verallgemeinert und als fehlendes Verkaufstalent interpretiert. Dieselbe Person könnte aber mit einem anderen qualitätsstarken Produkt Spitzenerfolge erzielen.

Als Erstsemester und neu in der Universitätsstadt wurde ich - wie viele andere auch - von einer Versicherungsstrukturvertrieb rekrutiert. Ich sollte helfen, die unsicheren Renten abzusichern und würde dabei auch noch gut verdienen. Naiv und neugierig liess ich mich auf ein Gespräch ein. Mein erster Eindruck war bereits negativ. Obwohl es vor tollen Anzügen, Kravatten und Rolexen nur so wimmelte, stimmte etwas nicht. Ich hatte das Gefühl Teil einer Drückerorganisation zu werden. Obwohl viele Neueinsteiger die scheinbar erfolgreichen Ausbilder bewunderten, konnte ich mich nicht mit der Organisation identifizieren: Ich wäre nie stolz darauf gewesen zum ABC oder XYZ - Team zu gehören (die meisten Vertriebsorganisationen haben drei Buchstaben als Namen, HMI, OVB etc.).

Mir wurde auch schnell klar warum: Es ging nicht wirklich um die "Sicherung der Renten", sondern um den aggressiven Verkauf von Lebensversicherungen, die als private Rentensicherung vertrieben wurden. Ich konnte schon damals nicht verstehen, warum jemand eine Lebensversicherung als Vermögensvorsorge abschliessen möchte. Ausnahmen sind die steuerfreie schweizer Annuität, da in die Police nicht vollstreckt werden kann und Diskretion und Steuerfreiheit garantiert sind, und eine echte Sterbeversicherung bevor ein besonderes Risiko (Kriegsdienst als Söldner) eingegangen wird, um so den Angehörigen ein wenig Kapital zu garantieren. Echte Risiken wie Kriegsdienst und Fallschirmspringen sind aber oft von der Police nicht abgedeckt. Die eingezahlten Beträge bringen in der Regel nur Minirenditen. Der Gewinn der Versicherung besteht ja darin, das eingezahlte Geld zu investieren und Rendite verdienen zu lassen, von der dann nur ein Teil an den Kunden weitergegeben wird. Wenn jemand privat den gleichen monatlichen Betrag anspart und investiert, stellt er sich langfristig immer besser als wenn er eine Versicherung abschliesst.

Wie kann ich also ein guter Versicherungsvertreter werden, und eine minderwertige Lösung zur Alterssicherung verkaufen, wenn ich eine sinnvollere Lösung kenne, dafür aber keine Provision erhalte ? - Nur sehr, sehr schwierig. Versicherungen sind daher für mich als Produkt nicht geeignet. Ich könnte aber mit Begeisterung z.B. Swatch-Uhren verkaufen, weil ich davon ueberzeugt bin, dass diese Plastikuhren einen guten Wert darstellen.

Wenn Sie ein Produkt gefunden haben, von dem Sie überzeugt sind, bieten Sie dem Produzenten an, es für ihn zu verkaufen. Wenn Sie sich nicht mit Lizenzbeschränkungen herumärgern müssen, ist jeder Produzent bereit, Ihnen seine Produkte mit einem Diskount zu überlassen, wenn Sie ein groesseres Volumen plazieren können. Der Diskount plus Ihr Preisaufschlag (Agio) ist Ihr Gewinn.


Gutbezahlt im Ausland arbeiten

Während in Deutschland allgemeine Arbeitslosigkeit ein Problem ist, werden im Ausland, insbesondere Übersee, immer qualifizierte Arbeitskräfte gesucht.

Noch vor 10-15 Jahren konnte das grosse Geld im Nahen Osten und Saudi Arabien verdient werden, heute sind es die asiatischen Staaten, in denen ausländische Expertenhilfe willkommen ist. Gesucht werden vorallem Techniker und Ingenieure in den Bereichen Kommunikation, Gas, Öl, Generatorentechnik, Energie, Kernkraftwerke etc. In der nahen Zukunft dürften auch Russland, Pakistan und Indien tolle Chancen bieten.

Wie kommen Sie an die Jobs ran ? - Das kommt darauf an, was Sie zu bieten haben: Wenn Sie nicht "nur" ein Schulabgänger mit Fernweh sind, kann Ihnen die

Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV)
Feuerbachstr. 42-46
D - 60325 Frankfurt a/M.
Tel: 069/71110

weiterhelfen.

Bevorzugen Sie Sonne, Spass und zuckersüsse Senoritas, und stört es Sie nicht 24-Stunden täglich den Vortänzer zu machen, sollten Sie den

Club Mediterranee
Königsallee 98a
D - 40215 Düsseldorf
Tel: 0211/3805240 - 243

kontakten. Einem "freundlichen Organisator" (Animateur) werden zwar nur Euro 700 netto gezahlt (plus Kost & Logis), aber dafür muss er auch französisch sprechen.

Mit Sprachkenntnissen und brauchbarem Auftreten können Sie auch ein normales Gehalt als Steward oder Stewardess bei der Lufthansa, Condor oder LTU verdienen. Setzen Sie sich einfach mit den Persoenalabteilungen der Fluggesellschaften in Verbindung.

Ist Geld nicht so wichtig, vermitteln Sie zwei "Freiwilligenprogramme" ins Ausland:

IJAB e.v.
Hochkreuzallee 20
D-53175 Bonn
Tel: 0228-95060

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.
Auguststr. 80
D-10117 Berlin
Tel: 030-28395184


Durchschnittlich ab 2.500 Euro im Monat verdienen Sie auch im Ausland in den meisten Fällen nur mit entsprechenden Qualifikationen. Sie müssen etwas zu bieten haben, z.B. ein guter Mechaniker, Handwerker oder Verkäufer sein. Sprachkenntnisse (insbesondere Englisch) sind von grossem Vorteil.

Als guter Mechaniker wartet überall Arbeit auf Sie. Eine schriftliche Bewerbung ist überflüssig. Sie müssen sich persönlich vorstellen, mit dem Boss reden und anfangen. Stimmt Ihr Know How wird nach Zeugnissen nicht gefragt. Ihr Boss schaut sich ein paar Minuten an, wie Sie an einen Motor rangehen, und weiss, was Sie können. Allerdings dürfen auch Sie dann nicht treudeutsch auf Sozialabgaben und Rentenversicherungsbeiträge bestehen.

Insbesondere in der Dritten Welt (Asien, Afrika, Südamerika, Karibik etc.) finden Sie als Handwerker immer einen Job, da die lokalen Grössen oft zu unzuverlässig sind und zu ungenau arbeiten. Da kommt das deutsche Image von der Pünktlichkeit, Genauigkeit und Effizienz gerade richtig. Handwerkliche Faehigkeiten lassen sich schnell lernen, am besten bevor Sie ins Ausland gehen.

Sind Sie kein Handwerker oder Mechaniker, aber ein guter Verkäufer, können Sie in jedem Ferienzentrum Time Sharing Immobilien verkaufen (wenn Sie sich dazu herablassen können). Die hohen Provisionen sichern immer Ihren Lebensunterhalt. Faustregel: An jedem Ort, der in einem typischen (z.B. TUI oder Neckermann) Urlaubsprospekt aufgeführt ist, wird auch Time Sharing verkauft. Oft nennt sich das Ganze werbestrategisch nur anders, z.B. Holidayclub etc.. Wenn Sie nach einer Time Sharing Organisation fragen, weiss trotzdem jeder von was Sie reden. Auch hier gilt: Sie müssen hin, mit einem Organisationsleiter reden und anfangen. Nur das Ergebnis (Umsatz) zählt, nicht Ihre Abiturnote.

Oft bieten auch besondere Ereignisse und Veranstaltungen gute Verdienstmoeglichkeiten: So verkaufte der Deutsche Heinz bei der Fussballweltmeisterschaft in Japan Fussballtrikots an die Fans. Die offiziellen Trikots kosten 80 bis 135 Dollar. Heinz verkaufte seine fuer 50 Dollar und das mit gutem Gewinn. Sein Geheimnis: Die T-Shirts sind 1A - Fakes aus Thailand. Sein in wenigen Tagen erzielter Gewinn deckt die Lebenshaltungskosten fuer die naechsten Monate. Persoenlichkeiten wie Heinz sind keine Seltenheit. Andere ueberleben als Tauchlehrer oder Schmuckverkaeufer (ein 50 Cent Ring wird fuer 20 Dollar an Touristen verkauft. Ein Deal alle zwei Tage reicht). Ein Juwelier aus Frankreich deckt sich zweimal im Jahr preiswert in Kolumbien mit Rubinen ein, um diese dann mit ordentlichem Aufschlag, aber immer noch gutem Preis, an Kollegen an der Cote d'Azur zu verkaufen.

Und was ist, wenn Sie eigentlich nichts richtig können ? - Sie können natürlich auch im Ausland ohne Vorkenntnisse selbstständig Geld verdienen, z.B. mit der "Geheimreportverlag" - Strategie (oben), oder den meisten anderen der obigen Verdienstquellen (Yoga, Kuenstler, Parties, Photograph, Maler, Maildroper etc.). Sitzen Sie in einem Exotenland (z.B. Asien, Afrika, Südamerika etc.), sollten Sie eine europäische Anschrift (z.B. Büroservice in London) zwischenschalten, um so mögliche Imagenachteile ("meine Bestellung kommt da doch nie an...") zu kompensieren.

Wenn Sie auch dazu nicht bereit sind, sprechen Sie trotzdem eine Sprache sehr gut, eben Deutsch. Sie können also als Deutschlehrer aktiv werden. Zahlende Studenten sichern Sie sich durch Aushänge an den Schwarzen Brettern von Schulen, Universitäten, grösseren Unternehmen etc. Auch Kleinanzeigen schaden nicht.

Auch können Sie sich immer etwas Nützliches beibringen: Ein Stratege bot so z.B. seinen Dienst als Spanischlehrer an (für 10 Euro die Stunde). Da er kaum Spanisch sprechen konnte, besuchte er morgens selber eine Spanischklasse und lehrte seinen Studenten am nachmittag genau die Lektion vom Morgen. Da es sich ausschliesslich um blutige Anfänger handelte, funktionierte seine Strategie. Diese intensive Dopplelübung (lernen und lehren) ermöglichte es ihm in wenigen Monaten fliessend Spanisch zu lernen und gleichzeitig interessantes Geld zu verdienen. Gewusst wie !

Ein deutscher Bekannter in der spanischsprachigen Karibik nahm Segelstunden. Da segeln -wenn das Prinzip einmal verstanden ist- einfacher ist als die meisten Segelschulen es vielleicht zugeben möchten, und der einheimische Segellehrer lieber träge am Strand Bier trinkend den Senoritas hinterherschaute, konnte unser Freund bereits am zweiten Tag alleine aufs Wasser. Nach einer Woche fragte der Segellehrer unseren Freund, ob er keine Lust haette, den Touristen segeln beizubringen. Er selber hätte Sprachprobleme und keine richtige Lust. Neben dem üblichen Trinkgeld (international 10 - 20%, nur die Deutschen sind berühmt für die grosszügige Aufrundung auf den nächsten Euro und das klassische "stimmt so") könne er die halben Kursgebühren für sich behalten. Obwohl unser Freund wirklich kein Geld verdienen musste, er aber ohnehin täglich Stunden alleine auf dem Wasser verbrachte, und der Segelunterricht eine tolle Gelegenheit bot, hübsche Touristinnen kennenzulernen, war er einverstanden.

Ein anderer Bekannter hatte Probleme mit seiner Aufenthaltsgenehmigung und beauftragte einen Anwalt mit dem Behoerdenhickhack. Der Anwalt konnte die Schwierigkeiten ueberaschend preiswert und schnell wegschmieren. Ein guter Anwaltskontakt ist oft gutes Geld wert: Der Bekannte vereinbarte mit dem Anwalt daher einen Pauschaltarif zwecks kompletter Beschaffung von Aufenthaltsgenehmigungen inklusive einer grosszuegigen Vermittlungsgebuehr. Dann empfahl er diesen Anwalt jedem potentiellen Interessenten. "Wenn Du Probleme mit Deinem Visa oder Deiner Aufenthaltsgenehmigung hast, regelt das Senor XY schnell und preiswert". Da die Gesamtkosten fuer eine Aufenthaltsgenehmigung inklusive seiner Vermittlungsgebuehr noch immer unter den Preisen lag, die die ueblichen deutschen Thekenbekanntschaften verlangten, und Interessenten unseren Bekannten nicht zahlen mussten, unser Bekannte also scheinbar nichts an seiner Empfehlung verdiente, und so auch niemand neidisch werden musste (weil der Anwalt ihm seinen Anteil am Pauschalpreis diskret auszahlte), war seine Geldverdienidee erfolgreich. Ein Klient pro Woche reichte, um die Lebenshaltungskosten unseres Bekannten mehr als zu decken.

Merke: Je mehr Sie wissen und können (egal was) desto mehr Geldverdiengelegenheiten bieten sich.

Mögen Sie es dagegen richtig schön steif (mit Bewerbung, Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung, Sozialbeiträgen, Auslandszulage etc.), wenden Sie sich an deutsche Firmen im Ausland, z.B. in Südamerika. Der

Deutsche Industrie- und Handelstag
Fax 0228-104179

hat mit dem "Südamerika-Kontakter" ein Nachschlagewerk mit einer Auflistung in Südamerika aktiver deutscher Firmen und anderer Kontakte herausgegeben (Preis Euro 65). Auf ähnlicher Schiene liegen auch die Informationenen der

Bundesstelle für Aussenhandelsinformation
Fax 0221-2057-262.



***


Und was passiert, wenn es mit dem Talent und den Ideen nicht klappen sollte ? - Sehr, sehr unwahrscheinlich. Es kann zwar manchmal ein paar Tage dauern, aber einen Job finden Sie immer, wenn Sie bereit sind, jedes Angebot zu pruefen und vorallem im Ausland nicht zu waehlerisch zu sein, wenigstens so lange bis Sie etwas organisiert haben, das Ihnen Spass macht. Und wenn selbst das nicht klappt ?

Nichts passiert, denn Sie werden immer noch ausreichend Geld erhalten, um Ihre (jetzt geringen) Lebenshaltungskosten zu decken. Jeder Sozialstaat ist verpflichtet seine Buerger finanziell zu unterstuetzen, wenn deren Einkommen unter das Existenzminimum ruscht.


(2.) FINANZIELLE HILFE

Der Gesetzgeber schreibt Ihnen vor, regelmaessig einen bestimmten Teil Ihres Einkommens als Steuern an den Staat abzutreten, und seine Beamten, Politiker und Projekte so finanziell zu unterstuetzen. Je mehr Sie verdienen desto hoeher ist die Steuerbelastung.

Durchschnittlich rund 52.4% des Bruttoverdienstes zahlen Arbeitnehmer 2003 fuer Steuern und Abgaben. Tendenz steigend. Im Jahre 2002 seien das nur 51.9% gewesen, kritisierte der Bund der Steuerzahler in einer Belastungsanalyse. Nicht Grossverdiener, sondern durchschnittliche Arbeitnehmer: Wer z.B. 27.000 Euro brutto verdient, dem bleiben 13.100 Euro netto, also schoene 1.091 Euro im Monat. Eine tolle Leistung, aber noch nicht alles ! - Zusaetzlich zu den 13.900 Euro fuer Sozialabgaben inklusive Arbeitgeberbeitraege und Lohnsteuer (bei einem Bruttoverdienst von 27.000 Euro) zahlt der durchschnittliche Arbeitnehmer weitere 2.540 Euro jaehrlich fuer indirekte Steuern wie Mehrwert- und Oekosteuer. Nach Abzug aller Abgaben bleiben dem Arbeitnehmer so 10.560 Euro, oder 880 Euro monatlich.

Wer sich weigert Steuern zu zahlen, wird zur Zahlung gezwungen. Wenn es ums Geld geht, versteht der Staat keinen Spass. Die zahlreichen Steuerhinterzieher in deutschen Gefaengnissen und die regelmaessigen Razzien der Steuerfahndung im Morgennebel sind der beste Beweis.

Im Gegenzug ist der Staat gesetzlich verpflichtet, Sie finanziell zu unterstuetzen, wenn Sie nicht in der Lage sind zu arbeiten und Geld zu verdienen. Der Grund fuer Ihre Arbeitsunfaehigkeit (Krankheit, Unfall, kein Arbeitsplatz etc.) ist nebensaechlich. Entscheidend ist Ihr aktuelles Einkommen und Vermoegen. Ist kein Einkommen bzw. Vermoegen vorhanden, oder liegt dieses unter dem Existenzminimum, muss der Staat Ihnen helfen. Sie werden subventioniert.

(Apropos Krankheit: Jeder weiss: Der Stress am Arbeitsplatz kann nicht gesund sein. Aber selbst wenn Sie sich krank fuehlen, werden Sie nicht automatisch krank geschrieben. Der NOTWEHR-Report verraet Ihnen daher, welche Stichworte ein Patient dem Hausarzt nur suggerieren muss, um garantiert die gewuenschte Diagnose zu erhalten und automatisch krankgeschrieben zu werden. Verschiedene, weit verbreitete Krankheitsbilder werden ausfuehrlich analysiert, damit fuer jeden etwas dabei ist. Sie erfahren, was der Arzt fuer bestimmte Diagnosen nur hoeren muss, was er untersucht, wie er seine Entscheidung trifft und was Sie unbedingt vermeiden muessen. Selbstverstaendlich wurde sich nur auf Beschwerden konzentriert, die mit Roentgen- und Laboruntersuchungen nicht widerlegbar sind. Doch Vorsicht: Das detaillierte Wissen koennte auch von drittklassigen Simulanten selbst ohne Schauspieltalent garantiert erfolgreich genutzt werden, um nicht zur Arbeit oder im Buero erscheinen zu muessen, und das oft wochenlang. Das ist natuerlich nicht die Absicht des Reportes, kann aber auch nicht vermieden werden... Sie lesen auch, welche "Krankheiten" garantiert immer zu wochenlangen Auszeiten fuehren, obwohl sie sich ganz einfach vortaeuschen lassen..., und mit welchem Trick sich gekuendigte Faulpelze nicht laenger vom Arbeitsamt mit Vorstellungsgespraechen belaestigen lassen muessen, aber selbstverstaendlich weiterhin dickes Arbeitslosengeld ueberwiesen bekommen... Der NOTWEHR-Report von Heinrich von Canstatt ist erhaeltlich im Verlagsprogramm)

Im Jahr 2003 liegt das Existenzminium fuer Alleinstehende bei 6.943 Euro jaehrlich und fuer Ehepaare bei 11.640 Euro jaehrlich. Fuer jedes Kind werden weitere 3.636 Euro berechnet. Eine Familie mit zwei Kindern, die unter 18.912 Euro Einkommen im Jahr erzielt, kann staatliche Hilfe beantragen. Die Hoehe der Hilfe richtet sich nach dem erzielten Einkommen.

Gabriele Metzler weiss in ihrem Artikel "Die Krise, ach, die Krise" (Die literarische Welt, 14.06.2003), dass "sozialstaatliche Leistungen nicht mehr allein den Buergern im jeweiligen Staat zustehen, sondern auch "mitgenommen" werden koennen" - jedenfalls innerhalb der Europaeischen Union. Das schliesst nicht nur Suedspanien, Portugal und Griechenland, sondern auch die franzoesischen Suedsee- und Karibikinseln ein. Waere auch eine schlimme Sache, wenn das EU-Recht, den Wohnort innerhalb der EU frei zu bestimmen, vom Vermoegen abhaengig waere, und so arme Menschen diskriminiert wuerden.

Die staatliche Subvention ist kein Almosen, sondern Ihr gutes Recht. Politiker und Buerokraten sehen sich auch nicht als Bittsteller oder werten Ihre Steuerzahlungen als Almosen, sondern als Ihre gesetzliche Verpflichtung. Es gibt daher keinen rationalen Grund das Ihnen zustehende Geld vom Staat nicht mit reinstem Gewissen zu kassieren. Vergessen Sie nie: Wenn der Staat Geld braucht (konkreter: die Politiker, groesstensteils nur, um Interessengruppen zu befriedigen), haelt er sich ueber Steuererhoehungen schadlos. Ihnen steht das gleiche Recht zu. Wenn Sie eine von den Beamten vorgegebene Gesetzeslage legal für sich in Anspruch nehmen, um nun ihrerseits vom Staat zu kassieren, halten Sie sich nur konsequent und 100% legal an die Spielregeln unserer Gesellschaft.

Genau das Gegenteil versucht man Ihnen allerdings einzureden. Sie sollen sich schuldig fuehlen: "Sozialhilfe ? - Dann bin ich doch gesellschaftlicher Abschaum !", höre ich einige von Ihnen schon verschämt schon durch die Seiten flüstern. Wie fast immer wollen die Meisten hier die tatsaechlichen Zusammenhaenge nicht genau erkennen:

Ein Unternehmer, der sich Politiker und Entscheidungsbuerokraten ueber hochdotierte Beratervertraege einkauft (siehe Spiegel 17/2003) oder nur einflussreiche Lobbyisten, und sich so indirekt Staatsauftraege, Staatsbuergsschaften und Milliardensubventionen garantiert (aus denen er dann bequem die Beratervertraege und Lobbyisten zahlt), wird von den Meisten als erfolgreich gewertet. Nicht selten gibt es das Bundesverdienstkreuz. Die verursachten volkswirtschaftlichen Kosten in Milliardenhoehe werden ignoriert. Wer es aber wagt, die wenigen Hunderter Sozialhilfe zu beantragen, soll angeblich "uns allen auf der Tasche liegen", gilt schnell als gesellschaftlicher Abschaum, tiefstes Niveau, und wird nicht selten wie ein Bettler abserviert. Uebersehen wird gerne auch, dass ein subventionierter Unternehmer nichts anderes als ein Sozialhilfeempfaenger im Anzug ist: Sein Talent reicht nicht, das Unternehmen erfolgreich zu leiten. Er muss "Stuetze" beantragen, um eine Pleite zu vermeiden. Die "hohen" Kosten der Sozialhilfe stehen staendig zur Diskussion, wohl auch, um von den Unternehmersubventionen abzulenken, immerhin 35% des gesamten Steueraufkommens. Insgesamt werden "110,5 Milliarden Euro Subventionen, ohne Zahlungen an halbstaatliche Dienstleister wie Krankenhaeuser und Kindergaerten" (Kieler Subventionsbericht 2001), vorallem an Unternehmen und Landwirtschaft verteilt.

Als arbeitsloser oder kranker Sozialhilfempfaenger sind Sie kein sozialer Abschaum. Vielmehr stellen Sie sich ganz konsequent auf das Niveau vieler Grossunternehmen. Sie duerfen sich daher als Sozialhilfeempfaenger durchaus "unternehmerisch" fuehlen, denn Subventionen, Staatsgarantien, Buergschaften, etc. sind ja nicht anderes als Sozialhilfe fuer bestimmte Unternehmen, die nicht nur mit grosser Freude von den gesellschaftlich hoch angesehenen Vorstaenden akzeptiert, sondern staendig auch sehr intensiv gesucht werden ("Subventionsshopping"). Beguenstigungen vom Staat werden akzeptiert, ganz gleich, wie gut das Unternehmen laeuft. Argumentiert wird gerne mit der "Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplaetzen", vergessen wird aber, dass Subventionen fast nie den geplanten Nutzen erzielen, oft wirtschaftliche Folgeschaeden in Milliardenhoehe provozieren, Kapital in kaputte Wirtschaftsbereiche ablenken, kostenintensive Buerokratie- und Verwaltungsapparate aufblasen, und fast keine der vielen Foerdermassnahmen "jemals ordentlich begruendet werden (konnten)" und groesstenteils "wirtschaftlich voellig unsinnig" sind (Alfred Boss, Oekonom und Subventionsforscher am Kieler Institut fuer Weltwirtschaft, Spiegel 28/2003). Rund 80% der ausgereichten Foerdermittel werden lediglich mitgenommen, kalkuliert Joachim Ragnitz, Experte fuer Oekonomie der neuen Laender am Institut fuer Wirtschaftsforschung in Halle (Spiegel 28/2003). Im Klartext: Fuer den Steuerzahler waere es fast immer preiswerter, kaputte Unternehmen in den Konkurs gehen zu lassen und den dann arbeitslosen Angestellten und Arbeitern das alte Gehalt/Lohn weiterhin zu zahlen, als Subventionen an ein krankes Unternehmen. Das wird aber aus machtpolitischen Gruenden nicht gemacht. Sparmassnahmen sind wichtig, eine zufriedene Lobby aber wichtiger.

Aber nicht nur Wirtschaftsbosse profitieren. Wer z.B. wie der Praesident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, Philipp von dem Bussche, als Landwirt in Sachsen 2000 Hektar mit einer Handvoll Arbeitskraefte bewirtschaftet, kann dafuer jaehrlich 700.000 Euro Praemien kassieren (Spiegel 28/2003). Und welcher Haeuslebauer nimmt als nuetzliches Mitglied unserer Gesellschaft nicht gerne seine Subvention, die Eigenheimzulage, mit ? - Steuerverguenstigungen sind auch echtes Geld wert. Immerhin fuer eine vierkoepfige Familie mit einem Neubau acht Jahre lang rund 4.000 Euro p.a.. Dass auch diese Subvention von jaehrlich 10 Milliarden volkswirtschaftlicher Unsinn ist, und nur die Preise fuer Grundstuecke und Eigentumswohnungen inflationiert hat, will niemand so genau wissen.

Auf den Punkt: Ganz egal, ob Unternehmer, Landwirt, Geschaeftsfuehrer, Schichtarbeiter, Pendler, Haeuslebauer oder Mieter, u.v.a.m., alle werden vom Staat subventioniert. Die einen - gute Kontakte vorausgesetzt - mehr, die anderen weniger. Aber alle kassieren - und das mit einem guten Gewissen. Nur der Sozialhilfeempfaenger soll sich bitte schuldig fuehlen.

Gluecklich ist der Mensch, der diese Wertemanipulation durchschaut hat und so frei von Schuldgefuehlen, Minderwertigkeitskomplexen und falschen Statusambitionen handeln kann:

Sie koennen grundsaetzlich davon ausgehen, ein Recht auf monatlich rund 250 - 300 Euro Sozialhilfe (abhaengig vom Wohnort) zu haben. Dazu kommt natuerlich noch das Wohngeld, d.h. Ihnen wird die Miete fuer ein moderates Appartment gezahlt. Auch sind Sie als Sozialhilfeempfaenger krankenversichert. Fuer Heizkosten, Winterkleidung etc. pp. gibt es Extra. Dito Kindergeld, Geld fuer Hausrat, Moebel und Renovierungen.

Sozialhilfe kann nicht gepfaendet werden. Selbst Millionenschulden lassen sich so legal ignorieren bzw. eliminieren. Wenn Sie Ihren Glaeubigern eine Kopie des Sozialhilfebescheids schicken, um sich dann auch noch gerichtlich vermoegenslos erklaeren zu lassen, ist das Problem bereits geloest. Jedenfalls fuer Sie. Ein "Offenbarungseid" macht andererseits auch einen Sozialhilfeantrag glaubwuerdiger.

Ihnen steht auch im Alter Sozialhilfe zu, wahrscheinlich ein Betrag, der in den meisten Faellen nicht viel niedriger sein wird als die dann nach einem pflichtbewussten, durchgearbeiteten Leben ausgezahlte staatliche Rente. Ueber den Daumen koennen Sie einschliesslich Wohngeld (Miete) von rund 800 Euro monatlich zuzueglich Extras fuer den "Haushaltsvorstand" ausgehen, mehr selbstverstaendlich mit Familie und Kindern. Aktuelles liefern die zuständigen Ämter. Hier können Sie sich genau ausrechnen lassen, was Ihnen im Fall der Fälle zusteht.

Geld, auf das Sie ein einklagbares Recht haben

Sozialhilfe
+ Wohngeld
+ Krankenversicherung
+ Bafög (evtl. für Ihre Kinder)
+ Kindergeld
+ Kleidergeld
+ Geld für Hausrat
+ Renovierungen
+ Heizkostenhilfe
+ Diverses ((***) - siehe oben)
Summe

Tip: Machen Sie sich schlau, bevor Sie die Antraege stellen oder sich Ihre Ansprueche kalkulieren lassen. Sie wissen so, auf was es ankommt, wie Fragen beantwortet werden muessen, um Ablehnungen unmoeglich zu machen, und stellen sicher, dass keine Leistung vergessen wird. Sehr gute Informationen finden Sie im Internet unter dem Suchbegriffe "Sozialhilfe" und "Homoinformatikus". Besonders empfehlenswert ist hier die website

www.behoerde.com

Wenn Sie ganz genau wissen möchten, was Ihnen der Staat jederzeit auf Antrag schuldet, und was Sie sonst noch loseisen können (***), lesen Sie bitte auch den Ratgeber "Mein Recht auf Sozialhilfe" von Albrecht Bruehl (DTV-Verlag), erhaeltlich im Buchhandel, oder gebraucht von amazon.de. Der Spiegel berichtete in Ausgabe 34/2003 von einem erfolgreichen Antragsprofi, der sich mit Hilfe des Bestsellers (Auflage 250.000), "seinem Lieblingsbuch", "die gesamte komfortable Ausstattung der 85 Quadratmeter grossen Wohnung mit Balkon" sowie "Miete, Diaetbeihilfe, Kleiderbeihilfe, Grundgebuehren von Telefon und Fernsehen" und den "Anspruch auf die Potenzpille Viagra" vom Sozialamt zahlen laesst.

Sie koennen sich auch umfassend von diversen Sozialhilfevereinen (Telefonbuch der naechsten Grosstadt) informieren lassen. Es gibt fuer jede Staatsleistung kostenlose oder preiswerte Informationsbrochueren.

Sollte man Ihren Antrag aus irgendwelchen Gründen ablehnen, niemals einfach abwimmeln lassen. Legen Sie sicherheitshalber immer Einspruch ein. Notfalls klagen, selbstverständlich nachdem Prozesskostenhilfe beantragt wurde. Das sichert den Behörden Arbeit und Ärger. Und Ihnen einen kostenlosen Rechtsstreit. Eine schnelle Genehmigung kostet den Beamten dagegen nur eine Unterschrift. Erfahrungsgemaess gehen Beamte in der Regel den Weg des geringsten Widerstandes.


Aus DIE WELT, Samstag, 16. August 2003, Seite 32 :

Sozialamt muss Strand-Wohnung in Florida bezahlen

Hannover/Lueneburg: Das Landessozialamt muss einem Deutschen die Miete fuer eine 875 Dollar (779 Euro) kostene Wohnung in Floriada (USA) zahlen. Das hat jetzt das Niedersaechsische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lueneburg entschieden und damit einen vorhergehenden Beschluss des Verwaltungsgerichts Hannover aufgehoben. (AZ.: OVG 4 ME 310/03).
Der 64-Jaehrige aus dem Regierungsbezirk Hannover hatte sich nach seiner Scheidung und dem Verlust seiner Arbeitsstelle von Deutschland aus eine Wohnung am Strand von Miami gemietet. Das Bundessozialhilfegesetz sieht auch die Unterstuetzung von Deutschen im Ausland vor. Das Landessozialamt hatte im konkreten Fall die Uebernahme von Unterkunftskosten ueber 600 Dollar hinaus abgelehnt. Daraufhin klagte der 64-Jaehrige beim Verwaltungsgericht. Der zustaendige Richter ermittelte jedoch nach Angaben eines Sprechers vom Freitag durch eine einfache Internetrecherche, dass es ein umfangreiches Angebot guenstigerer Wohnungen in Miami gibt. Zudem stellte das Gericht fest: "Eine Strandnaehe ist nicht geboten." (AZ.: 7 B 2568/03)
Das sahen die Richter am OVG anders. Zwar sei die Wohnung unangemessen teuer. Dem Klaeger muesse aber zumindestens sechs Monate Zeit gegeben werden, damit er vor Ort in Ruhe eine billigere Wohnung finden koenne. Von Deutschland aus seien seine Suchmoeglichkeiten beschraenkt gewesen.
Der mittellose Mann war schon einmal vor dem Oberverwaltungsgericht erfolgreich. Die Richter hatten entschieden, dass ihm Sozialhilfe in Florida gezahlt werden muesse. Ein Psychiater hatte bescheinigt, dass dem Mann ein Leben in Deutschland nicht zumutbar sei.
dpa


Konkrete Beispiele und Inspirationen liefert auch der Spiegel 39/2003, Titelschlagzeile: "Wer arbeitet, ist der Dumme", auf den Seiten 98 - 112.

(1.) Alleinverdiener, verheiratet, ein Kind

Bruttolohn 1.500 Euro
Nettolohn einschl. Kindergeld 1.339 Euro

Sozialhilfe 1.318 Euro
(Regelsatz 772 Euro, Miete 405,
Heizkosten 66, Leistungen 125)

Ohne Arbeit - 21 Euro


(2.) Alleinverdienerin, Single

Bruttolohn 1.400 Euro
Nettolohn 800 Euro

Sozialhilfe 870 Euro
(Regelsatz 300 Euro, Miete 400,
Heizkosten 70, Leistungen 100)

Ohne Arbeit + 70 Euro


(3.) Alleinverdienerin, Single, vier Kinder

Bruttolohn 2.900 Euro
Nettolohn 1.800 Euro
Nettolohn einschl. Kindergeld 2.150 Euro

Sozialhilfe ca. 1.900 Euro

Ohne Arbeit - 250 Euro



***

Es lohnt sich immer, einmal die eigene Situation genau zu kalkulieren. Sollte die Sozialhilfe nicht ausreichen, lesen Sie bitte die ersten Kapitel nocheinmal. Bewusste Kaufentscheidungen und radikaler Konsumverzicht helfen. Auf keinen Fall duerfen Sie "schwarz" etwas nebenbei verdienen, obwohl das fuer intelligente Menschen eigentlich kein Problem sein sollte. Das waere aber illegal und strafbar ! - Legal ist es fuer einige Monate wieder ganz offiziell arbeiten gehen, und sich so erneut fuer Arbeitslosengeld bzw. Arbeitslosenhilfe zu qualifizieren. Das macht aber nur Sinn, wenn es sich "unterm Strich" auch rechnet...


AKTUELL:

Nachdem im September 2003 bekannt wurde, dass der o.a. "Florida-Ralf" einschliesslich Appartmentkosten in Miami insgesamt 1.900 Euro Stuetze monatlich vom Sozialamt loseisen konnte, durften die Meisten dumm und medienabgesegnet mal wieder neidisch sein (anstatt einmal nachzudenken und sich von der Strategie des Ex-Bankers und Stuetzeprofis inspirieren zu lassen). "Massnahmen gegen Sozialschmarotzer" wurden gefordert. Das Bundeskabinett diskutierte, Sozialhilfe nur noch in einigen Ausnahmefaellen ins Ausland zu zahlen. Naziopfer, deutsche Patienten in auslaendischen Krankenhaeusern und Muetter, die in auslaendischen Scheidungsverfahren um ihre Kinder kaempfen, werden auf jeden Fall weiter unterstuetzt.

Ein weiterer Stratege ist der Deutschen Juergen Hass, der in Paraguay gut von seiner deutschen Rente (Euro 1.000 monatlich, unpfaendbar) lebt. Da er sich am deutschen Staat fuer Buerokratenbelaestigungen, Geldstrafe und Haft raechen will und Beduerftigen helfen moechte, erkennt er die Vaterschaft von ueber 300 unehelichen Kindern notariell an (BGB 1595, 1600 ff.) und teilt dies der deutschen Botschaft mit. Die Kinder erhalten so das Recht auf die deutsche Staatsbuergerschaft (RuStG 10).

Als deutsche Staatsbuerger haben die Kinder Anspruch auf deutsches Kindergeld und, weil der Vater selber vermoegenslos ist, auch deutsche Sozialhilfe, ein Betrag, der ausreicht, um in Paraguay eine ganze einheimische Familie zu ernaehren (Details siehe Internet, Suchworte: Juergen Hass Paraguay Vaterschaft). Ein offensichtlich falsches Vaterschaftsanerkenntnis ist bisher nicht strafbar (Bundesdrucksache VI 3521,11 Prot SA VI 1232), wird nicht naeher geprueft und kann bisher nur von den Beteiligten (Mutter, Vater, Kind) angefechtet werden, also nicht von den Behoerden.

Uebrigens: Wenn Sie die restriktiven Adoptionsvorschriften weltfremder Behörden straffrei umgehen und so jederzeit frei von Beamtenwohlwollen und Willkür ein Kind adoptieren und so ein Leben retten moechten, gehen Sie genauso vor. Sind Sie als Vater des Kindes registriert und liegt das notarielle Einverstaendnis der Kindsmutter vor, muss nur noch beantragt werden, das Kind fuer ehelich (hier: Ihre Ehe mit Ihrer deutschen Frau) erklären zu lassen. Nach BGB 1723 ist das Kind für ehelich zu erklären. Das Kind kann mit Volljährigkeit (gem. Justizministerium Baden - Württemberg) die eheliche Bindung anfechten (falls es mit Ihrer Ehefrau nicht auskommen sollte).

Das bedeutet aber auch: Vermoegenslose und arbeitslose deutsche Strategen im Ausland, wie z.B. Florida-Ralf, denen der Gesetzgeber die Stuetze gestrichen hat, koennten im Wunschland per Vaterschaftserklaerung uneheliche Slumkinder zu Deutschen machen, so deren Existenz finanziell sichern und oft auch deren Leben retten, um sich dann von den Muettern der kleinen "Deutschen" einen kleinen Teil der deutschen Versorgungsleistungen bar auszahlen zu lassen....

Das darf aber nicht sein (und wird daher -falls illegal- auch nicht empfohlen !!!). Weil derartige private Hilfsinitiativen tatsaechlich relativ preiswert Menschenleben retten helfen koennten, wo die meisten staatlichen, buerokratischen- und Gutmenschen-Grossorganisationen bisher immer noch versagt haben, arbeitet der deutsche Gesetzgeber bereits an einer Gesetzesaenderung.... Wo kommen wir denn hin, wenn arbeitslose Deutsche im Ausland zu unbuerokratischen Menschenrettern werden ? Der kleine Anteil der Versorgungsleistungen, den der private Helfer bar und moeglicherweise illegal kassiert, kann es nicht sein: Gutmenschen-Organisationen kalkulieren ca. 70% und mehr fuer Verwaltungskosten und Spesen (folgt) und staatliche Verschwendung muss hier auch nicht mehr diskutiert werden. Mehrkosten entstehen auch nicht, wenn das notwendige Geld aus dem Entwicklungshilfebudget stammt und hier bisher unwirksame Millionenausgaben gestrichen werden. Da so natuerlich Machtpositionen gefaehrdet wuerden, ist es doch sinnvoller, wenn die Kinder von den Eltern ermordert, auf der Müllhalde im Entwicklungsland verhungern, vergewaltigt, oder von der lokalen Polizei abgeknallt werden - jedenfalls aus der Sicht der Hilfsorganisationen und Bürokraten.

Wer es immer noch nicht weiss: Nicht nur in der "Dritten Welt" haben ungewollte Kinder langfristig kaum Überlebenschancen. Stichworte hier: Slumkinder in Brasilien, die regelmässig von der örtlichen Polizei zusammengetrieben und wortwörtlich abgeschlachtet werden; Kinderbanden, die nicht nur in Mexiko auf den Müllhalden dahinvegitieren; Indische Mädchen, die nach der Geburt erstickt werden, weil die Eltern eine spätere Mitgift nicht zahlen können/wollen, etc.. Obwohl diese Problematik von den offiziellen Stellen vor Ort selbstverständlich bestritten wird, dürfte die harte Realitaet jedermann bekannt sein, der diese Nationen einmal angeflogen und nur ein, zwei Stunden ausserhalb seines Ferienclubs ohne Reiseführer in einer Grosstadt verbracht hat.

Es müssen aber nicht immer die Slums in Südamerika oder Indien sein. Auch im europäischen Ex-Ostblock und jetzt oft EU, hier insbesondere in Rumänien, leben tausende Kinder wie die Ratten auf der Strasse und in Abwasserkanälen. Die einzige Einkommensquelle: Prostitution, Diebstahl und Betteln. Eine Schulausbildung gibt es nicht. Viele dieser Strassenkinder sind in Heimen aufgewachsen, wurden dann aber nach dem Zusammenbruch des Kommunismus wegen fehlender Finanzen einfach vor die Tür gesetzt. Die Strassenkinder haben mittlerweile selber Babies, deren Leben bereits vorprogrammiert scheint...



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(3.) SAMMELN GEHEN

Ein buddhistischer Bettelmoench hat kein Eigentum und lehnt Geldverdienen als materialistische Zeitverschwendung ab. Er vertraut auf das Gute im Menschen und weiss daher, dass ihm immer gegeben wird. Betteln ist für ihn eine tägliche Uebung in Demut und Bescheidenheit. Seine religioese Ueberzeugung wird respektiert - auch von Christen.

Eine Charitylady sichert sich Anerkennug und Status, wenn Sie Philanthropen mit Parties verfuehrt und deren Millionen sammelt, und laechelt stolz in die naechste Kamera - fuer den guten Zweck versteht sich.

Nur der Bettler an der Ecke ist noch nicht so weit...

Selbst wenn der Staat Ihnen nicht helfen sollte, weil Sie bisher noch keinen Antrag auf Hilfe zum Lebensunterhalt gestellt haben, oder sich ohne Geld im Ausland wiederfinden, und nicht wissen, dass die deutsche Botschaft Ihnen immer kurzfristig helfen wird, oder keine deutsche Botschaft erreichbar ist, oder Sie zu stolz sind, sich an Buerokraten zu wenden, oder kein deutscher Staatsbuerger sind bzw. als Auslaender keine deutsche Aufenthaltsgenehmigung haben, oder der Staat pleite ist und nicht mehr zahlen kann (siehe Kapitel "Rente"), werden Sie nicht verhungern oder erfrieren.

Tests in Grosstaedten haben ergeben, dass sich ein Stundenlohn von bis zu 50 Euro einfach von Passanten einsammeln laesst. Es muss nur richtig gemacht werden. Nur Handaufhalten oder ein bierstinkendes "Haste mal 'nen Euro ?!" bringt nicht viel (aber immerhin noch genug fuer die vielen semi-professionellen Schnorrer, die taeglich in den Einkaufsstrassen und vor Sehenswuerdigkeiten zu finden sind. Niemand wuerde sich die Muehe machen, wenn so nicht mindestens ein paar Euro einfach verdient werden koennten).

Als sich die Tester dagegen mit einer Sammelbuechse und einen suessen Welpe, ein kleiner Bernadiner auf dem Arm kommt gut, in eine gut besuchte Fussgaengerzone stellten, konnten durchschnittlich EUR 10 - 50 die Stunde eingesammelt werden. Kaum zu glauben, aber ein suesser Hund sichert nicht nur tolle Aufmerksamkeit, sondern macht auch jedes Misstrauen unmoeglich. Es wird gerne gegeben. "Der ist ja soooo suess....". Sehr interessant: Zwei "suesse" Hunde sichern bei gleichem Zeitaufwand mehr als den doppelten Umsatz. Und ohne "suessen" Hund laeuft absolut nichts. Typen mit Sammelbuechsen gibt es schliesslich schon genug.

Ein paar Aufkleber und Flugblaetter, die den Sammelzweck begruenden, z.B. gegen Tierversuche und Hundediebstahl etc., helfen. Rechtlich kann sich abgesichert werden, wenn vorab ein "Gemeinnuetziger Verein gegen Tierversuche e.V." im Vereinsregister eingetragen wird, der berechtigt ist, sich ueber Spendeneinnahmen zu finanzieren. Das kostet nicht mehr als einen Hunderter. Mustersatzungen und Protokollmuster, die bis auf den Vereinszweck abgeschrieben werden, finden sich in Taschenbuchratgeber wie "So gruende ich einen Sportverein" oder aehnlich. Die Ratgeber gibt es kostenlos in der Buecherei.

Ein erfolgreicher Sammeltrick ist es auch, gutgekleidet auf Passanten zuzugehen, freundlich zu laecheln, um dann nach der Uhrzeit zu fragen. Der Passant sieht einen freundlichen, gutgekleidenten Mitmenschen, sortiert diesen sofort unter "Keine Gefahr" ein, dickes Vorurteil, verzichtet auf seine intinktive Verteidigung gegenueber Fremden, und ist so entwaffnet. Nachdem der Passant die Uhrzeit mitgeteilt hat, erklaert ihm der nette Fremde, er habe ein kleines Problem ... "Vielen Dank fuer die Uhrzeit......Ach, das ist mir so peinlich, aber vielleicht koennen Sie mir ja helfen. Sie sind ja ein freundlicher hilfsbereiter Mensch. Ich muss dringend telefonieren...., mit der U-Bahn fahren...., das Parkhaus zahlen..., aber ich habe kein Kleingeld mehr. Meine Brieftasche in der anderen Jacke ...verloren....etc"

Ein toller Betteltrick ist es, um einen krummen Betrag zu bitten. Ein "Haste mal 'nen Euro ?" von einer Bierfahne ist leicht ignoriert. Was aber, wenn der Sammler um einen konkreten krummen Betrag bittet, z.B. "Entschuldigen Sie. Haben Sie vielleicht 37 Cents, die ich haben koennte ?". Eine derartige Bitte provoziert Fragen: Was will der denn mit 37 Cents ? - Braucht der das Geld vielleicht fuer den Bus ? - Folge: Die Bitte laesst sich nicht mehr so leicht ignorieren. Der Sammler wird von einer abstrakten Belaestigung zu einem Mitmenschen mit einem Problem, das der Passant loesen helfen kann. Und wer ist nicht bereit, einem Mitmenschen zu helfen ? - Das gute Gefuehl ist garantiert. Selbstverstaendlich gibt dieser ihm nicht nur 37 Cents, sondern sein ganzes Kleingeld. Und das ist der Sinn der Uebung.

Psychologiestudenten in den USA haben diesen Trick in der Praxis getestet und ermittelt, der "krumme Betrag-Trick" animiert fast doppelt so viele Menschen dazu, Kleingeld zu geben. Dieser Sammeltrick funktioniert uebrigens besonders gut, wenn der Sammler gut gekleidet ist, also nicht wie ein Penner aussieht, sondern wie ein Geschaeftsmann. Dann ist es sogar moeglich, hoehere Betraege, z.B. EUR 4.75 fuer den Bus, weil das Auto stehengeblieben ist und der Bus keine Kreditkarten akzeptiert, oder die Brieftasche mit allen Kreditkarten verloren wurde, abzustauben.

Auch gut ist die Variante, der Bitte um Kleingeld einen scheinbaren Grund zu geben. Bei meinem letzten New York Besuch hielt mir ein Stratege einen Dollar unter die Nase und fragte mich, ob ich ihm die fehlenden 50 Cents fuer eine Fahrkarte geben koenne. Natuerlich plante der Stratege nicht mit der U-Bahn zu fahren und hatte es nur auf die 50 Cents abgesehen. Ich habe ihm zwei Dollar gegeben, weil Kreativitaet immer belohnt werden sollte. "Smart strategy !".

Sehr interessant fand ich auch folgende Sammelstrategie: Anstatt plump nach Kleingeld zu fragen, bot mir ein Stratege ein Flugblatt mit 69 Sexstellungen an. Er hatte die verschiedenen Stellungen aus einem KamaSutra Buch, wahrscheinlich in der Buecherei, kopiert und verkleinert, so dass alle Graphiken auf die Vorder- und Rueckseite eines normalen DIN A4 Blatt passen. Das Blatt liess er dann preiswert in einem Copyshop vervielfaeltigen und "verkauft" die Kopien fuer einen Euro in der Fussgaengerzone. Sex ist immer ein gutes Verkaufsargument. Im Grunde kann aber jede Information, "die alle interessiert", so abgesetzt werden. Wenn nur 10 Zettel in einer Stunde "verkauft" werden, also alle fuenf bis sechs Minuten ein Zettel, koennen zehn Euro abzueglich der Kopiekosten verdient werden.

"Betteln ? - Das ist doch das Letzte. Betteln als Existenzsicherung ? - Tolle Loesung, und wirklich kreativ...", werden Sie vielleicht einwenden. "Das kann doch jeder. Warum nicht gleich in einem Fass leben ?" - Fuers Fass waere es in Europa zu kalt, aber Sammeln als Notfall-Existenzsicherung funktioniert. Denn eins ist sicher: Selbst Sammler verhungern nicht... Mit ein paar Tricks laesst sich sogar ein guter Stundenlohn erzielen. Und nur das sollte hier wertungsfrei bewiesen werden... Geld laesst sich folglich immer beschaffen.

Das wirkliche Problem ist nicht die Krankheit, Talentlosigkeit oder der Geldmangel. Sondern das Selbstwertgefuehl... auf keinen Fall gesellschaftlicher "Abschaum" werden... Uebersetzung: Die Angst, die soziale Stellung zu verlieren, gell ? - Was ist denn das Selbstwertgefuehl wirklich ? - Trocken betrachtet nur Eitelkeit. Wir haben ein Image, eine Vorstellung von uns, das wir auf keinen Fall ankratzen wollen. Unsere soziale Stellung. Unsere Position auf der gesellschaftlichen Rangliste. Jede Bestaetigung unseres Images ist immer willkommen. Je mehr Bestaetigung desto besser. Wir muessen uns noch nicht einmal die Frage stellen, wer wir wirklich sind. Wir wollen erfolgreich sein ? - Wenn wir die richtigen Statussymbole vorweisen koennen, sind wir erfolgreich. Unsere Schulden kennt niemand. Alle wissen, wir muessen Knete haben, weil wir die materiellen Zeichen senden. Alle wissen, wir sind unser Image. Also sind wir unser Image. Jedenfalls solange wie wir es noch glauben koennen. Solange die Blicke stimmen.

Das Verlangen nach Bestaetigung bzw. der Wunsch, jede Ablehnung vermeiden zu wollen, ist nichts weiter als Durst nach Anerkennung. Bettler bekommen keine Anerkennung, oft noch nicht einmal Mitleid. Aber: Wenn wir uns von unserem Verlangen nach Anerkennung befreien koennen, koennen wir selbst als Bettler existieren und sogar gluecklich sein. Dann ist selbst eine Bettelexistenz keine Bedrohung mehr, die Angst machen muss. Und wer keine Angst mehr vor einer Bettelexistenz hat, hat auch keine Angst mehr vor Geldmangel, einmal abgesehen davon, dass Angst vor Armut in einem Sozialstaat irrational und Energieverschwendung ist.

Ist die fehlende Anerkennung, der negative Status eines Bettlers nicht abhaengig von der Person, die bettelt, und der aktuellen Wertung der Gesellschaft, und nicht vom sammeln ansich ? - Gebettelt wird schliesslich immer und ueberall. In der Politik um Stimmen, in der Wirtschaft um Sozialhilfe/Subventionen und Kunden, in der Bank um Darlehen und so weiter. Es ist nur eine Illusion, die zwischen einem Penner, einem buddhistischen Bettelmoench und einer Charitylady unterscheidet. Der Penner versaeuft angeblich sein Geld. Sehr negativ. Der Bettelmoench oder Buddhist glaubt, ein Recht auf Almosen zu haben, weil er religioes taetig ist und so kein Geld verdienen kann, oder Geldverdienen als materialistisch ablehnt, Almosen aber nicht. Zu verstehen. Neutral. Respektiert. Und die Charitylady organisiert eine VIP-Wohltaetigkeitsveranstaltung, auf der man sich fuer einen "guten Zweck" trifft und sammelt. Vorbildhaft. In allen drei Faellen wird um Geld gebettelt. Ein Unterschied wird nur deutlich im kuenstlich aufgedruecktem Denkraster der gesellschaftlichen Wertung.

Das gesellschaftlich hohe Ansehen von Charityladies und Wohltaetigkeitsveranstaltungen begruendet sich zwar im "guten Zweck" fuer den gesammelt wird, aber ein "guter Zweck" ist letztendlich auch nur eine Interpretationsfrage. Alles, wirklich alles, kann zu einem "guten Zweck" manipuliert werden. Selbst aus Terroristen werden mit der richtigen Information schnell Freiheitskaempfer, und so unterstuetzenswerte Opfer, oder umgekehrt. Es kommt ganz darauf an, auf welcher Seite der Sammler politisch steht.

Auch wird gerne vergessen, dass sich die Verstalter zwar persoenlich auf den ersten Blick keinen finanziellen Vorteil sichern, aber Anerkennung und gesellschaftlichen Status, also de facto auch zum eigenen Vorteil "betteln": Ist die Veranstaltung ein Treffer, steigt die gesellschaftliche Stellung und der Bekanntheitsgrad des Sammlers. Nicht selten berichten die Medien mit Photos. Sehen und gesehen werden. Nicht nur in den Klatschspalten. Ein Statussymbol. Er oder sie fuehlt sich gut. Dieser Vorteil laesst sich zwar nicht sofort finanziell messen, ist aber sicher auch gutes Geld wert. Viele dieser Parties bringen nach Abzug aller Kosten kaum noch Geld fuer den "guten Zweck" und sind so tatsaechlich nichts anderes als schoene Unterhaltung und gegenseitige Selbstbestaetigung. Schulterklopfen und Champus mit Alibi.

Oder um die Illusion ganz deutlich zu machen, eine Testfrage: Waeren Sie bereit fuer einen gesellschaftlich akzeptierten "guten Zweck" sammeln zugehen, also zum Beispiel Umweltschutz, Hungerkinder, Unicef, Greenpeace, Rotes Kreuz, World Wildlife Fund ? - Wenn ja, dann sind Sie grundsaetzlich bereit zu betteln.

Es kommt eben auf den Zweck an. Und das ist genau der Punkt. Das Problem ist nicht das Sammeln, sondern der "gute Zweck". Also nicht mehr die Taetigkeit an sich, sondern nur noch die Wertung des Ziels. Und jede Wertung kann sich ganz schnell aendern. Niemand kann zum Beispiel 100%tig wissen, was sich tatsaechlich hinter dem "guten Zweck", anerkannt oder nicht, verbirgt, und wer sich das Geld, fuer das Sie auf der Strasse gestanden sind, letztendlich tatsaechlich einsteckt. Natuerlich ist buchhalterisch alles unangreifbar. Aber wer kann wirklich ausschliessen, dass die Nahrungsmittel, die mit Sammelgeld fuer die Hungerkinder gekauft wurden, und so saubere Buecher im Sammelland garantieren, vor Ort nicht verkauft werden, um mit dem Geld dann Waffen zu finanzieren ? - Wer kann 100% ausschliessen, dass sich hinter den Gutmenschen und Umweltorganisationen nicht doch politische und wirtschaftliche Interessen verbergen, oft, ohne dass die meisten Mitglieder etwas ahnen, selbst die ehrenamtlichen Verwalter nicht ? - Ist es nicht moeglich, dass Drahtzieher, die eine Organisation direkt oder indirekt kontrollieren, den urspruenglichen "guten" Zweck nur vorschieben, um eigene machtpolitische Ziele zu realisieren ? - Wir muessen den Angaben der Sammelorganisation vertrauen, und darauf hoffen, dass sich eine Organisation mit guten Absichten im Krisengebiet nicht doch noch von ein paar Insidern betruegen laesst. Missbrauch laesst sich nicht 100% ausschliessen. Eine Garantie gibt es nie. Wichtig ist nur, dass der "gute Zweck" allgemein anerkannt ist, gell...?

Wenn Sie auf keinen Fall fuer sich selber sammeln moechten wie ein buddhistischer Moench, sammeln Sie fuer einen gesellschaftlich anerkannten guten Zweck. Anerkannte Organisationen sind immer bereit Fundraisern eine Erfolgsprovision zu zahlen, in der Regel um die 25% der erzielten Spenden. Sie muessen entsprechende Organisationen nur anrufen und Ihren Service anbieten.

Auch steht es Ihnen frei, Ihre eigene gemeinnuetzige Organisation zu gruenden, um so einen "guten Zweck" Ihrer Wahl direkt ohne buerokratische Hindernisse unterstuetzen zu koennen. Als Vorstand einer Gutmenschenorganisation haben Sie sich bereits vom Bettler zur Charitylady befoerdert. Wenn Ihnen das wichtig ist... Auch, wenn niemand Ihre Organisation kennt. Als Vorstand steht Ihnen ein ordentliches Festgehalt und Spesensatz zu. Und das auch, wenn Sie der einzige Sammler auf der Strasse sind.

Sie werden so schnell feststellen, dass der buddhistischer Moench Recht hat, der nur das Gute im Menschen sehen will, und daher ganz konsequent weiss, dass ihm immer gegeben wird, wenn er etwas benoetigt. Es wird tatsaechlich gerne Geld gegeben. Ihre Sorgen, im Fall der Faelle mittellos zu sein, sind unbegruendet. Der Moench hat kein Geld, um sich etwas zu essen zu kaufen. Und kein Gepaeck. Seine Sicherheit ist es zu wissen, jederzeit und ueberall mit gutem Gewissen Geld beschaffen zu koennen.

Zugegeben: Andere Menschen um Hilfe zu bitten ist sicher nicht jedermanns Sache. Auf Hilfe angewiesen sein ist eine Abhaengigkeit. Echte Freiheit ist von nichts abhaengig zu sein, nichts zu wollen, nichts zu erwarten. Aber sehen wir es einmal aus der Sicht des Geldgebers. Wenn jemand Ihnen oder dem Moench oder einer Sammelorganisation Geld gibt, erhaelt er dafuer auch eine Gegenleistung: Der Geldgeber kauft sich mit ein paar Euro das angenehme Gefuehl geholfen zu haben. Dieses Gefuehl steigert das Selbstwertgefuehl und damit das Selbstimage. Wer moechte nicht gerne helfen, die Welt zu verbessern ? - Und natuerlich ist da auch noch der grosse Unterschied zwischen dem Penner, der ein paar Groschen fuer den naechsten Jaegermeister haben moechte, und der gemeinnuetzigen Organisation, die fuer einen guten Zweck sammeln geht und dann den Grossteil der Spenden in der Verwaltung versickern laesst....oder ist dieser Unterschied eigentlich nur Augenwaescherei ? - Wie wir es auch sehen wollen: Geld wird immer gegeben, es ist nur eine Frage, wer es einsammelt.

Als die Hare Krishnas zu Beginn der Sechziger Jahre in New York auf Betteltour zogen, konnten sie zunaechst keinen mueden Penny einsammeln. Es war fuer die Passanten zu einfach, die in roetlich gefaerbten Tuechern "komisch" gekleideten, glatzkopefigen, Rassel klappernden und singenden "Spinner" zu ignorieren: Was wollen die denn von mir ? - Sind die noch ganz richtig ? - Ein bessere Entschuldigung nichts zu geben war nicht noetig. Heute sind die Hare Krishnas weltbekannt und vermoegend. Ein kleine psychologische Erkenntnis machte es moeglich: Wir sind es gewohnt, bestimmten Normen blind zu folgen. Instinktiv wissen wir, dass eine Verletzung dieser "Vorschriften" eine Strafe provoziert, die Aechtung unserer Mitmenschen. Wuenschen wir die Anerkennung unserer Mitmenschen, wollen wir jede Aechtung und Kritik vermeiden. Wir halten uns an die Vorschriften und unausgesprochenen Normen.

Eine dieser Normen ist es, sich verpflichtet zu fuehlen, wenn man ein Geschenk oder Gefallen erhaelt. Wenn Du mir etwas gibst oder mir einen Gefallen tust, ist es meine Pflicht, Dir zu helfen, sobald mir das moeglich ist. Dieses Schuldgefuehl reguliert unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, insbesondere Handel und Tausch. Wer sich weigert, seinen Teil der Verpflichtung zu erfuellen, nicht zahlt, nachdem er ein Produkt erhalten hat, oder einen Bekannten nicht im Auto mitnimmt, nachdem man selber bereits oefter vom Bekannten zur Arbeit gefahren worden ist, bricht die Norm. Ohne guten Grund fuer das Verhalten ist mit einer Sanktion zu rechnen. Und Sanktionen gilt es instinktiv zu vermeiden, auch, wenn es nur ein schlechtes Gewissen ist.

Anstatt Passanten vorallem in Flughaefen plump anzubetteln, weil dort Reisende immer Geld haben, schenkten die Krishnas potentiellen Spendern eine Blume. Eine Blume ist etwas Positives, etwas Schoenes, etwas Reines. Das Geschenk einer Blume ist eine nette, naive Geste, eine Friedensbotschaft. Wer kann dem Schenker boese sein, insbesondere, wenn er naiv laechelnd vor Dir steht ? - Wer die Blume nicht moechte und zurueckgeben will, wird mit einem "das ist unser Geschenk fuer Dich" belehrt. Die beschenkte Person bedankt sich und fuehlt sich hoechstwahrscheinlich instinktiv verpflichtet. Es wird ihr schwerfallen, insbesondere, wenn sie auf den naechsten Flieger warten muss und so Zeit fuer ein Gespraech hat, sich nicht kurz mit dem Krishna zu unterhalten, eine kleine Spende abzulehnen: "Ja, normalerweise gebe ich ja nichts. Aber Sie waren ja so nett...", oder sich nicht fuer die Krishnas zu interessieren oder Interesse zu heucheln, und deren ueberteuertes Buch Bhagavad Gita zu kaufen. Das Ziel der Krishna, eine schnelle Abfuhr durch die Passanten unwahrscheinlicher zu machen, und so den Sanmelerfolg zu optimieren, ist erreicht. Die Blumen lassen sich selber zuechten oder auf einer Wiese kostenlos pfluecken. Doch vorsicht: Das Geschenk sollte dem Bettelopfer immer in die Hand gegeben werden. Wer einer fremden Person eine Blume anstecken will, koennte mit einem Taschendieb verwechselt werden, und so Aggressionen provozieren, da insbesondere Zigeunergangs den Blumentrick in Touristenzentren nutzen, um ihre Opfer um Wertsachen zu erleichtern.

Es muss aber nicht immer ein Blume sein. Unser Sexstellungsexperte koennte seine Kopien auch kostenlos selektierten Passanten geben, um diese dann, nachdem eine positive Reaktion auf die Stellungen ein kurzes Gespraech moeglich gemacht hat, um "Kleingeld fuer etwas zu essen" zu bitten. Der Experte muesste dann nur sicherstellen, dass seine Kopien nicht mit Werbung und anderen kostenlosen Flugblaettern verwechselt werden, er also nicht jedermann/frau das Papier in die Hand drueckt.

Ein guter Trick ist es auch, vor Sehenswuerdigkeiten Touristen mit einer Polaroidkamera zu photographieren, um dann das Bild zu verschenken. Kaum jemand wird ein gutes Photo und so eine tolle Erinnerung "einfach so" akzeptieren wollen und folglich ein Trinkgeld anbieten. Wer nicht in der Naehe einer Sehenswuerdigkeit wohnt, schafft sich eine eigene Attraktion, einen exotischen Vogel, eine Schlange, einen Partner im Bikini-, Clown-, Batman- oder Supermankostuem und was weiss ich noch, also etwas, das Passanten anzieht.

Sie koennen auch auf einer DIN A4-Seite die historischen Fakten der Sehenswuerdigkeit zusammenfassen und Touristen Ihren Bericht "schenken". Jede Katastrophe oder Straftat zieht neugieriges Publikum. Noch Jahre nach dem Versace-Mord bleiben Passanten vor seiner Villa am Ocean Drive in Miami Beach stehen, lassen sich photographieren und diskutieren die Straftat. Grund genug fuer einen Strategen eine kurze Versace-Biographie zu schreiben, und diese zusammen mit Zeitungsberichten ueber den Mord in einer kopierten Mappe fuer 10 USD an die Passanten zu verkaufen. Nur zwei verkaufte Reporte taeglich sind kein schlechtes Taschengeld.

In den USA wurden kürzlich ein paar Iraner verhaftet, die verdächtigt wurden, eine terroristische Vereinigung zu unterstützen. Die Iraner hatten auf amerikanischen Flughäfen Spenden für hungernde Kinder eingesammelt und die Einnahmen dann in den Iran weitergeleitet. Ob die Iraner so nun wirklich Terroristen finanzieren, soll uns hier nicht weiter interessieren. Interessant ist aber die Vorgehensweise und der finanzielle Erfolg:

Die Iraner kleideten sich sauber und konservativ in Anzügen. Da sich niemand von einem Anzug bedroht fühlt, und eine Ansteckkarte mit Photo und Daten sogar einen offiziellen Eindruck vermittelt, konnten die Iraner viele Reisende schnell in ein kurzes Gespräch verwickeln. Es wurde vorgegeben für hungernde Kinder zu sammeln. Die vorgelegten Photos waren sehr eindruckvoll. Auch gibt es eigentlich keine Argumente, hungernde Kinder nicht mit zehn oder zwanzig Dollar zu unterstützen, insbesondere, wenn man selber gerade dick in Urlaub fliegen will. Die Sammler waren folglich sehr erfolgreich. Pro Sammler wurden täglich durchschnittlich USD 500 kassiert. Taeglich fuenfhundert Dollar pro Sammler ! - Bemerkenswert: Keiner der Spender kannte die Sammelorganisation. Auch schien sich niemand dafür zu interessieren, ob es sich wirklich um eine "seriöse" Organisation handelte. Viel wichtiger war die Gefühls- und Gewissensbefreiung, die eine schnelle Spende garantierte, das gute Gefuehl zu helfen, die Welt zu verbessern.

Das bedeutet: Jeder kann jederzeit hohe Beträge an Spenden einsammeln, wenn er/sie wirklich will. Notwendig sind: Ein paar Photos von hungernden Kindern, ein serioeses Erscheinungsbild, ein sicheres Auftreten und eine gute Story. Ich habe als Schueler fuer den Seenotrettungsdienst gesammelt - ohne Verkaufstraining, Story, Unterlagen, Photos, aber fuer 25% Erfolgshonorar. In einer Woche hatte ich meine zugeteilten Strassen abgelaufen und genug kassiert, um mir einen Paristrip leisten zu koennen. Und das ganz sauber gebucht nur an Erfolgsprovision.

Ganz legal ist das Ganze möglich, wenn für ein paar Euro ein gemeinütziger Verein eintragen wird, der sich tatsächlich in die Satzung geschrieben hat, Kinder weltweit zu retten oder die Umwelt zu schuetzen. Irgendwann muss dann ein Teil der Spenden weitergereicht werden, zum Beispiel an ein Krankenhaus in Südamerika, am besten eins mit angeschlossener Universität, die dann auch gleich einen Doctor honoris causa als Dank ausstellt.

Wieviel sollte an die wirklich Armen fliessen ? - Nun, das kommt auf die Kosten an, die natürlich von den Spendeneinnahmen zunächst abgezogen werden müssen. Etablierte "seriöse" Spendensammler, wie die allgemein bekannten Sammelorganisationen, überweisen nicht mehr als 50% aller Einnahmen, die Regel dürfte bei 30% liegen. Der Rest wird von den Funktionären der Organisationen ausgegeben, z.B. für Weiterbildung, also Urlaub vor Ort, natürlich nicht in einer Hütte, sondern im Luxushotel. Auch koennen Studien in Auftrag gegeben werden: Eine Freundin soll für USD 100.000 erforschen, wie sich der Humhumkäfer auf den Getreideanbau und die Wasserversorgung vor Ort auswirkt, wobei die Freundin die Studien für USD 50 im Internet abschreibt. Ohne Vereinswagen geht es nicht. Natuerlich ein Porsche, weil man es eilig hat und schnell helfen moechte. Auch ein Büro gehoert dazu. Am besten in einem Penthaus, damit man bei all der Not den Überblick behalten kann. Vergessen wir nicht die echten Kosten wie Sekretärin und Vorstandsgehalt, das sich an den Bezuegen der UN, dem Roten Kreuz, World Wildlife Fund und aehnlichen Gutmenschorganisationen orientieren sollte. So bleibt auch ganz legal und sauber gebucht nicht viel uebrig.

Ein ehrenamtlicher Posten in einer Sammelorganisation inklusive Spesenkonto muss nicht automatisch einen Anspruch auf Sozialhilfe in Frage stellen, insbesondere dann nicht, wenn kein Gehalt gezahlt wird und alle genutzten Werte, Buero, Auto, Flugzeug und so weiter, dem gemeinnuetzigen Sammelverein gehoeren, und ausschliesslich dazu genutzt werden, den "guten Zweck" zu verwirklichen....

Wer die Dritte Welt bereist hat, und sich vor allem auch in Entwicklungsländer auskennt, weiss, dass selbst die 30% der von den Organisationen überwiesenen Spenden kaum die Kinder erreichen. Wenn in guter Absicht ein Flieger voller Lebensmittel und Medikamente an ein Kinderkrankenhaus in Afrika geschickt wird, werden lokale Bürokraten erstmal hohen Zoll in Rechnung stellen und andere Probleme machen, nur um dann geschmiert werden zu wollen. In der Regel wird die Ladung sofort komplett beschlagnahmt, um angeblich von den oertlichen Behoerden gerecht verteilt zu werden, verschwindet dann aber ganz schnell im Papierdschungel. Die Hilfsgueter werden spaeter mit Ausnahme von einigen Alibilieferungen vor laufenden Kameras von den örtlichen Behörden auf dem Schwarzmarkt verkauft, um sich so ein paar Goldketten zu kaufen oder Bürgerkriege zu finanzieren. Selbst, wenn wirklich geholfen werden soll, kommt die Hilfe in der Regel nicht an. Das verrät natürlich niemand, da die Existenzberechtigung vieler Hilfsorganisation ja gerade das schlechte Gewissen der Industrienationen ist: "Da muss man doch was tun...".

Auch wollen viele Helfer vor Ort einfach nicht einsehen, wie überflüssig sie sind. Es wird daher vorgegeben, dass es Sinn macht, sich in die örtlichen Affären einzumischen. Meine persönliche Erfahrung: Solange der Helfer etwas von Wert, wie Generatoren, Motoren, Geld, in Aussicht stellt, wird ihm scheinbar zugehört. Glaubt dieser dann geholfen zu haben und reist ab, geht das Leben weiter wie schon Hunderte Jahre vorher. Der Generator fällt aus, weil niemand weiss, wie die Zündkerzen sauber gemacht werden und verrottet, oder wird von örtlichen Bürokraten beschlagnahmt und auf dem Schwarzmarkt verkauft. Die Spende kauft so letztendlich fast immer Goldketten für Bürokraten oder Munition und Waffen für den Streit mit dem Nachbarstamm, traegt also letztendlich nur zu mehr Mord und Totschlag in der Welt bei. Aber das will niemand wissen.

Das Spiel ist aber nicht auf die Dritte Welt beschraenkt: Nach der World Trade Center - Tragoedie im September 2001 wurde in den USA von rund 160 Sammelvereinen, u.a. auch dem Rotem Kreuz, um grosszuegige Spenden fuer die "Familien der Tragoedie" gebeten. Popstars und Schauspieler organisierten Wohltaetigskeitsveranstaltungen, baten um Spenden und sicherten sich so gleichzeitig gute Werbung fuer ihre Filme und Musik. Die allgemeine Stimmung war: Hier muss geholfen werden. Insgesamt wurden USD 1.4 Milliarden eingesammelt. Betroffen waren 6.000 Familien. Problem: Zwei Monate nach der Sammelaktion waren noch nicht einmal 10% der Betraege an die Familien ausgezahlt worden. Einige Familien hatten trotz mehrfacher Antraege nichts erhalten. Argument der 160 Sammelvereine: "Wir muessen die Antraege erst pruefen und ermitteln, wer wirklich beduerftig ist. Und aus Datenschutzgruenden koennen wir unsere Daten nicht mit anderen Sammlern austauschen. Es ist daher schwierig festzustellen, wer was wann bereits erhalten hat...". Datenschutz in den USA, wo alle persoenlichen Daten jederzeit fuer 20 Dollar gekauft werden koennen ? - Wo die Behoerden und Banken persoenliche Informationen an Marketingfirmen verkaufen ? - Was ein Witz. Und ich bin Optimist und glaube an das Gute im Menschen. Das Argument kann nur Ausrede sein, um laenger auf den Millionen sitzen zu koennen, vielleicht so lange bis niemand mehr glaubt, Hilfe beantragen zu koennen. Was nicht ausgezahlt wird, kann verbraten oder gegen gute Kommission von ein paar Anwaelten und Banken verwaltet werden. Immerhin ein bis zwei Prozent jahrlich. Wenn Datenschutz wirklich der Grund sein sollte, der die Auszahlung der Hilfe behindert, koennte jeder Sammelverein 20% seiner Spenden an einen frisch etablierten Ueber-Fonds zahlen, insgesamt USD 280.000.000. An diesen Ueber-Fonds koennen sich die Opfer dann mit einem Antrag wenden. Da nur ein Ueber-Fonds und nicht die 160 Sammler die Antraege auswertet und Betraege auszahlt, muessen keine Daten ausgetauscht werden. Jede der 6.000 Familien koennte sofort fast USD 50.000 erhalten, also rund ein Jahresgehalt des verlorenen Familienmitglieds. Selbstverstaendlich wird diese Loesung noch nicht einmal diskutiert, denn sie koennte ja tatsaechlich Hilfe sichern, und wen interessiert das schon ?

Wirklich helfen koennen Sie oft nur, wenn Sie nicht Gross-Organisationen damit beauftragen, sondern Hilfsbeduerftigen direkt helfen. Kaufen Sie dem Penner eine Flasche Jaegermeister, und stellen einer unfreiwillig armen Familie ein paar Tueten Lebensmittel vor die Tuer. Oder Sie muessen örtliche Gesetze brechen, um so machtgierige Bürokraten aus Ihrem Hilfsprogramm rauszuhalten: Sie muessen die Hilfsgüter ohne jeden Behördenkontakt ins Land schmuggeln, und dann direkt an jemanden verteilen, der wirklich hilft, vielleicht seit Jahren eine kleine Krankenstation betreibt (wie z.B. Stella Deetjen, die in Indien eine Leprastation und ein Haus fuer Strassenkinder betreibt. Siehe: www.one-drop-of-hope.com, www.back-to-life.com, Back-to-Life e.V., Am Burggraben 2, D-61381 Friedrichsdorf). Das könnte im Einzelfall klappen.

Offizielle Grossaktionen sind aber fast immer zum scheitern verurteilt, auch, wenn sie sich gut im Fernsehen machen und dem Verein eine saubere Buchführung und tolle Werbung garantieren. Der "gute Zweck" wird so aber ganz sicher nicht verwirklicht.

Wie dem auch sei: Die Aufgabe dieses Kapitels war es zu zeigen, dass sich Geld immer beschaffen laesst, selbst, wenn Sie absolut nichts koennen. Wenn Sie nicht in der Lage sind, ein Mini-Einkommen selbststaendig zu erzielen oder einen Job zu finden, ist der Staat gesetzlich verpflichtet Ihnen zu helfen. Aber Gesetze lassen sich aendern: Zahlt auch der Staat nicht mehr (unwahrscheinlich), oder ist ein Antrag kurzfristig nicht moeglich, laesst sich Geld immer einsammeln. Wenn Sie Ihre Kosten gering halten, muessen Sie sich also keine Sorgen machen: Es ist immer genug Geld garantiert.














VII. PREISWERT WOHNEN


Um frei und interessant leben zu koennen, und nicht viel Zeit mit Geldverdienen zu verschwenden, muessen wir unsere Kosten extrem reduzieren. Ueberfluessiges muss gestrichen, und jeder aktuelle Kaufwunsch moeglichst lange hinausgezoegert und dann hoffentlich wieder vergessen werden.

Leider lassen sich nicht alle Kosten voellig eliminieren. Auf einen warmen, sicheren Schlafplatz koennen Sie z.B. nicht verzichten. Die Frage ist also: Wie halten wir die Kosten moeglichst gering ohne uns gross einschraenken oder "arm" fuehlen zu muessen ? - Niemand moechte in einer Sozialwohnung im Betonghetto oder unter der Bruecke wohnen. Muss auch nicht sein.

Machen Sie sich keine Sorgen. Fuer ein paar Hundert Euro finden Sie garantiert immer eine angenehme Wohnmoeglichkeit, auch ohne auf eine Sozialwohnung angewiesen zu sein. Fragen wir uns aber zunaechst, warum die Meisten unbedingt im Eigenheim wohnen muessen...


Illusion Eigenheim

Vorsicht ! - Wer glaubt, unbedingt ein Eigenheim besitzen zu muessen, um "es geschafft zu haben", sollte pruefen, ob er sich nicht freiwillig eine dicke Fessel anlegt: Wer ein eigenes Haus baut/kauft, "hat es geschafft". Er hat die Tür zur finanziellen Unabhängigkeit zunaechst geschlossen. Wer wirklich ein Haus baut, ist die nächsten dreizig Jahre problemlos kontrollierbar: Er kann es sich nicht leisten, seinen "festen" Arbeitsplatz zu verlieren oder zu kündigen, weil er dann seine Raten nicht mehr pünktlich zahlen kann. Solange er arbeiten muss, muss er Steuern zahlen, die ihm in den meisten Fällen direkt vom Gehalt abgezogen werden. Können die Raten nicht gezahlt werden, wird das Haus von der Bank zwangsversteigert. Das Haus kann oft nicht verkaufen werden, weil der Verkaufspreis noch nicht einmal die Hypothek tilgt.

Es gibt Menschen, die schicken ihre Frauen putzen, nur um der Nachtbarschaft und im Freundeskreis den Anschein zu erhalten, "es geschafft" zu haben. Und diese Perversitaet wird dann bis aufs Messer verteidigt. Weil das Selbstwertgefuehl vom Haus abhaengig ist. Der tatsaechliche Wert nach Abzug der Belastung wird weggedrueckt. Schliesslich lebt man jetzt "mietfrei"... ausserdem sei das eigene Haus eine Kapitalanlage, eine finanzielle Sicherheit, ein Ruhepolster fuers Alter..."

Ignoriert werden dabei oft die tatsaechlichen Kosten der Immobilie:

Wer z.B. 150.000 Euro Eigenkapital in ein Eigenheim steckt, kann mit diesem Kapital keine Rendite erzielen. Kalkulieren wir einen durchschnittlichen Festgeldzinssatz von 6% p.a. werden so 9.000 Euro Zinseinkommen im Jahr nicht verdient, d.h. auf unkompliziert erzielbare 750 Euro im Monat wird verzichtet. Festgeldzinsen bewegen sich historisch zwischen 5 - 15% p.a., wobei in extremen Jahren auch weniger bzw. mehr erzielt wird. Wenn Sie die Kosten Ihrer Immobilien berechnen, muessen Sie das durchschnittliche Zinsniveau der naechsten 30 Jahre prognostizieren. Aktuelle Tageszinsen sind hier nicht sehr aussagekraeftig.

Fuer 150.000 Euro gibt es aber kein gutbuergerliches Haeuschen mit dem sich Freunde beeindrucken und Arbeitskollegen neidisch machen lassen. Also muss ein Darlehen aufgenommen werden. Kalkulieren wir hier eine bescheidene Hypothek von 200.000 Euro zu einem Zins von 9% p.a.. Das sind 18.000 Euro im Jahr, oder 1.500 Euro im Monat.

Hinzu kommen Versicherungs - und Instandhaltungskosten von 1% des Gebaeudeswertes (350.000 Euro) pro Jahr, also 3.500 Euro oder gerundet 300 Euro im Monat.

Insgesamt kostet die Immobilie den stolzen Eigentuemer also 2.550 Euro im Monat. Waere es nicht preiswerter ein gleichwertiges Haus zu mieten ? - Sie koennten auf die Hypotheken-, Versicherungs- und Instandhaltungskosten von insgesamt 1.600 Euro verzichten und Ihr Eigenkapital anlegen. Die so gesparten Kosten decken wahrscheinlich Ihre Mietkosten fuer ein gleichwertiges oder ein wenig bescheideneres Heim.

Nicht beruecksicht wurden hier eventuelle Steuervor- und Nachteile, weil nicht ersichtlich ist, wie Eigenheime in den naechsten dreizig Jahren besteuert bzw. Finanzierungen steuerlich geltend gemacht werden koennen. Gesetze lassen sich schnell aendern. Verguenstigungen, Zulagen und Freibetraege lassen sich streichen. Zusaetzliche Belastungen koennen jederzeit eingefuehrt werden. Auf aktuelle Politikerzusagen ist kein Verlass. Waehrend Bankguthaben und Kapitalanlagen notfalls "fluechten" koennen, ist ein Eigenheim jeder Buerokratenentscheidung schutzlos ausgeliefert. Sicher ist daher nur: Die Steuerbelastung von Eigenheimen wird steigen. Der Haeuslebauer hat ja keine Wahl. Er muss zahlen oder sein Eigentum wird mit einer staatlichen Zwangshypothek belastet. Nirgendwo laesst sich leichter kassieren, wenn der Staat Finanzbedarf hat.

Aber was ist denn mit der Wertsteigerung der Immobilie ?

Im Gegensatz zu taeglich in den Wirtschaftsmedien publizierten Aktien- und Anleihenkursen, kann der wirkliche Wert des Eigenheims erst erfahren werden, wenn wir es verkaufen. Wir koennen uns zwar auf Schaetzungen und Gutachten verlassen, tatsaechlich koennen wir aber erst bei einem Verkauf ermitteln, was ein potentieller Kaeufer zu zahlen bereit ist. Auch koennen wir erst dann wissen, ob und welche Steuern greifen werden (nicht 30 Jahre vorher).

Da die meisten Menschen ihr Haeuschen aber nicht verkaufen, sondern vererben, werden sie den wahren Wert der Immobilie nie erfahren. Ein eigenes Haeuschen bietet also sehr viel Raum fuer Phantasie, Illusion und Hoffnung. Muss dann in einer finanziellen Notlage ploetzlich doch verkauft werden, ist in der Regel ein harter Schock und Aufwacher sicher, der in 99% aller Faelle wegrationalisiert wird. Dann sind die "boesen" Banken schuld, die das Haeuschen preiswert "abgezockt" haben und es jetzt angeblich teuer zum wirklichen Wert weiterverkaufen...

Auch wenn der Preis der Immobilie langfristig inflationsbedingt steigt, handelt es sich nicht automatisch um eine Wertsteigerung. Wenn unser Eigenheim in 30 Jahren statt 350.000 Euro nun 1.000.000 Euro kostet, sind nur die Zahlen groesser geworden. Der Wert ist nicht gestiegen. Wenn wir unser Eigenheim verkaufen, erhalten wir zwar 1.000.000 Euro und koennen uns freuen. "Super, unser Kapital verdreifacht !" - Planen wir aber in ein gleichwertiges Haus einzuziehen, kostet uns dieses nicht 350.000 Euro, sondern jetzt auch 1.000.000 Euro. Wir haben folglich ueberhaupt nichts gewonnen.

Eine echte Wertsteigerung liegt vor, wenn wir z.B. heruntergewirtschaftete Altbauwohnungen bzw. Immobilien preiswert einkaufen, diese preiswert renovieren und dann teuer als Luxuswohnungen verkaufen. Hier haben wir tatsaechlich den Wert mit Hilfe von Renovierung, einer guten Nase und Geschmack geschaffen. Diese Wertsteigerungen existieren aber im Markt fuer gutbuegerliche Eigenheime nur in seltenen Ausnahmefaellen. Ein Eigenheim kann an Wert gewinnen, wenn ein Bewohner zur Beruehmtheit wird ("das ist das Haus vom Bundeskanzler"), oder der Stadtteil ploetzlich in Mode kommt (Mallorca in den Neuzigern). In der Regel wird aber keine echte Wertsteigerung erzielt, sondern nur gebaut/gekauft, gewohnt und vererbt. Wer gluecklich ist, verliert inflationsbedingt kein Kapital. Das kann aber auch jede Kapitalanlage.

Nehmen wir an, das Haus wird fuer eine Million verkauft. Was haben wir wirklich verdient ? - Mit dem Wert des Hauses sind auch die 1% Verwaltungskosten gestiegen. Kalkulieren wir 35.000 fuer die ersten 10 Jahre, 55.000 fuer die naechsten und 80.000 fuer die letzten Dekade. Insgesamt also 170.000 Euro.

Ein durchschnittliches Darlehen von 200.000 Euro ueber 30 Jahre kostet insgesamt runde 600.000 Euro in Tilgung (200.000) und Zinsen (400.000). Das Haus ist jetzt zwar schuldenfrei, wir haben aber ueber 30 Jahre fleissig insgesamt 400.000 Euro Zinslasten gezahlt.

Nach Beruecksichtung unserer Kosten 570.000 (400.000 Zinsen plus 170.000 Verwaltung) bleiben uns von der Million noch schoene 430.000 Euro. Na ja, auch nicht schlecht. Unser Eigenkapital von 150.000 Euro haben wir so ueber den Daumen verdreifacht. Eine schoene Leistung, wenn wir nicht weiterrechnen.

Wir muessen dieses Ergebnis jetzt natuerlich noch mit einer sicheren Kapitalanlage vergleichen, z.B. einer Festgeldanlage. Unsere 150.000 Euro Eigenkapital waeren in 30 Jahren bei nur 6% Verzinsung auf insgesamt 861.000 Euro angewachsen. Unser Haeusle hat uns also einen Verlust von mehr als 400.000 Euro bereitet, Kopfschmerzen und Aerger nicht kalkuliert. Eine wirklich schoene Leistung.


- "Aber dafuer haben wir auch 30 Jahre mietfrei gelebt...". - Richtig, aber wie oben bereits gezeigt, ist es oft kostenguenstiger ein gleichwertiges Haus zu mieten als hohe Darlehens- und Verwaltungskosten zu tragen. Nur, wenn die Summe der Mietkosten der letzten 30 Jahre ueber den Verwaltungs- und Darlehenskosten der letzten 30 Jahre liegt, rechnet sich die Immobilie.
- "Aber was, wenn wir nicht verkaufen ? - Dann leben wir nach 30 Jahren mietfrei und sparen viel Geld !" - Wenn Sie Ihr Haeusle nicht verkaufen, erhalten Sie sich Ihre Illusionen. Ja, wenn Sie die, mit dem Alter der Immobilien steigenden, Instandhaltungskosten nicht kalkulieren, und Sie immer noch keine anderen Lebensplaene haben, koennen Sie jetzt tatsaechlich in dem Haeusle mietfrei leben. Genauso uebrigens, wenn Ihnen statt des Haeusles eine Festgeldanlage von 861.000 Euro zur Verfuegung steht. Bei 6% bringt diese jetzt rund 51.660 Euro jaehrliche Rendite, oder 4.300 Euro monatlich. Wenn dieser Betrag dann ausreicht, Ihre Mietkosten zu decken, garantieren Sie sich die Moeglichkeit, spontan entscheiden zu koennen, wo und wie gelebt werden soll (z.B. Altersruhesitz im Sueden). Niemand ist an das Haeusle gefesselt.
- "Wer sich gefesselt fuehlt, kann das Haus verkaufen und bekommt dafuer eine Million, die sich dann immer noch in Festgeld anlegen laesst." - Richtig, aber wir drehen uns im Kreis, denn eine Festgeldanlage haette den Betrag kostenguenstiger erwirtschaftet (siehe oben - Verkauf der Immobilie unter Beruecksichtigung der Kosten). Um in 30 Jahren eine Million Festgeld zu erwirtschaften, ist bei 6% Zinsen ein einmaliger Kapitaleinsatz von 174.100 Euro notwendig (vergl. Eigenkapital Haeusle). Die weitere Kosten der Immobilie (hohe Darlehens- und Verwaltungskosten) entfallen.
- "Wir haben das Haus fuer unsere Kinder gebaut, damit die es einmal besser haben.." - Das ist Ihre Entscheidung und laesst kein Gegenargument zu. Ihre Kinder freuen sich natuerlich, Haeusle oder Festgeld. Waehrend Sie Ihre Kosten kalkulieren muessen, um den Sinn Ihrer urspruenglichen Investmententscheidung beurteilen zu koennen, kann es Ihren Kinder egal sein, wieviel Sie dafuer zahlen mussten, jetzt eine Million vererben / verschenken zu koennen. Wenn Ihre Kinder es in 30 Jahren wirklich "einmal besser haben sollen", und es Ihr Ziel ist, die Zukunft der Kleinen schon heute abzusichern, muessen Sie sich aber trotzdem fragen, wie Sie mit moeglichst wenig Aufwand ein optimales Ergebnis erzielen koennen. Alles andere waere irrational. Auf den Punkt: Was kostet es Sie insgesamt, wenn Sie ein Leben lang Mieter bleiben und einen bestimmten Betrag zinsbringend investieren, um so nach 30 Jahren eine Million in Festgeld auf Ihre Kinder uebertragen zu koennen ? - Und was kostet es, wenn Sie mietfrei im eigenen Haus wohnen, aber einen bestimmten Betrag fuer Darlehenskosten und Instandhaltung bzw. Verwaltung zahlen muessen, um nach 30 Jahren einen Immobilienwert von einer Million verschenken zu koennen ? - Und macht es eigentlich Sinn, sein Leben heute danach auszurichten, was in 30 Jahren einmal sein soll, aber dann doch nicht immer ist ? - Waehrend eine Festgeldanlage alle 3 - 12 Monate ohne Wertverlust gekuendigt werden kann, ist der Verkauf eines Eigenheims zu einem guten Preis nicht immer kurzfristig moeglich.

Eine sichere Kapitalanlage ist (abh. vom Miet- und Zinsniveau) kostenguenstiger und finanziell effektiver als ein eigenes Haeusle. Allerdings: Ein eigenes Haeusle kann jeder bewundern, eine Festgeldanlage bleibt unsichtbar. Und so wird sich dann oft doch fuer das Haeusle entschieden. Rational ist das aber nicht.


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Hinweis: Unsere obige Beispielkalkulation ist natuerlich vom Miet- und Zinsniveau abhaengig. Historisch liegen Festgeldzinsen zwischen 5 - 15% p.a., Hypothekenzinsen ca. 2 -3 % hoeher. In einer extremen Niedrigzinsphase (Japan, USA, EU 2003), in der Darlehen preiswert sind und Festgeld kaum Rendite bringt, mag sich ein Haeusle rechnen. Aber keine Niedrigzinsphase haelt 30 Jahre an. Ihr Verlust aus nichterzielten Festgeldzinsen steigt mit wieder anziehenden Festgeldzinsen, auch wenn Sie Ihre Hypothek ueber 30 Jahre festgeschreiben konnten. Bitte kalkulieren Sie hier Ihre tatsaechlichen Daten unter Beruecksichtigung der zukuenftigen Zinsentwicklung. Je hoeher das Zinsniveau desto weniger wird sich ein Eigenheim rechnen. Abhaengig vom allgemeinen Zinsniveau und Ihrer Steuerbelastung koennte Ihnen ein Investment in Festgeld, Anleihen oder Indexzertifikate eine hoehere Rendite und mehr Flexibilitaet bei geringerem Arbeitsaufwand bieten.



Aber wie und wo preiswert wohnen ?

Nur weil die Meisten glauben, auf ein gutbuegerliches Eigenheim auf keinen Fall verzichten zu koennen, muss das keine Notwendigkeit oder Loesung fuer uns sein. Es gibt zahlreiche Alternativen, nicht nur preiswert, sondern auch interessant und spannend zu wohnen. Einzige Voraussetzung: Wir muessen uns von der Denkweise und dem Geschmack der Meisten befreien. Hier einige Alternativen, sicher nicht vollstaendig, aber vielleicht eine gute Inspiration in die richtige Richtung zu denken:


Wie Sie fuer rund 200 Euro monatlich in deutschen Grosstaedten wohnen koennen

Ein Zimmer in deutschen Grosstaedten koennen Sie fuer rund 200 Euro monatlich mieten. Angebote und Kontakte finden Sie im Internet unter dem Suchwort "mitwohnzentrale" oder direkt von

mitwohnzentrale.de

Bei meinem letzten Besuch der website gab es z.B. in der Rubrik "Koeln" zwei interessante Angebote aus Koeln-Lindenthal, eine schoene Wohngegend mit interlektuellem Niveau in Universitaetsnaehe. Es muss also nicht immer eine Sozialwohnnung sein, wenn das Geld knapp ist. International hilft

www.easyroommate.com

Sicher laesst sich fuer ein paar Hunderter auch ein Gartenhäuschen in der Villengegend oder ein schönes Wochenendhaus, das sonst sowieso immer leer steht, mieten.


Kostenlos wohnen, weil andere die Miete zahlen

Sie mieten eine grössere Wohnung oder ein Haus, z.B. zu Euro 1.200, um dann vier Zimmer zu je Euro 300 unterzuvermieten. Sie leben im fünften Zimmer mietfrei.

In Gross- oder Unversitaetsstaedten ist das problemlos moeglich, da eine eigene Wohnung nicht nur relativ teuer, sondern oft auch nur mit festem Arbeitsplatz respektive einer Mietbuergschaft zu bekommen ist. Studenten, Langzeitbesucher, Auslaender, Freiberufler, Kuenstler oder Jungunternehmer koennen aber keinen "richtigen" Arbeitsvertrag nachweisen. Eine Mietbuergschaft setzt Vermoegen oder eine vermoegende Familie voraus.Wenn Sie dagegen unbuerokratisch nur die Monatsmiete und vielleicht eine kleine Kaution verlangen, ist Ihr Angebot eine tolle Alternative. Wer nicht puenktlich zahlt, muss gehen. Kein Mietvertrag, kein Kuendigungsschutz, kein Firlefanz, eine Quittung reicht. Kontakte erhalten Sie ueber eine Mitwohnzentrale (siehe oben) bzw. Kleinanzeigen in Stadtmagazinen.

Es muss aber nicht immer die Stadt sein. Auch ein groesseres Haus auf dem Land oder ein kleinerer Bauernhof sind sehr attraktiv. Sie ermoeglichen so jungen Familien mit Kindern preiswert eine Bleibe im Gruenen mit Garten, ohne das diese gleich teuer einen eigenen Hof pachten muessen. Motto: Urlaub auf dem Bauernhof - das ganze Jahr lang.


House-Sitter werden

Um Häuser bei längerer Abwesenheit (oft Monate) nicht leer stehen zu lassen, und so für Einbrecher attraktiv zu machen, werden Sie beauftragt, in dem Haus zu leben und sich um alles zu kümmern (Rasen mähen, Blumen giessen etc.). Sie leben so kostenlos in einer Villa. Sie können natürlich auch anbieten (Freundeskreis/ Zeitungsanzeige/Handzettel) so Wochenendhäuser oder Wohnwagen zu schützen, die oft wochenlang leerstehen.

Einsame Insel

Kennen Sie das Buch "Castaway" von Lucy Irvine ? - Ein erfolgloser verarmter Schriftsteller findet 1983 ueber Zeitungsanzeige (writer seeks "wife" for year on tropical island) eine "Frau" (Lucy Irvine) fuer ein Robinson Crusoe-Leben auf einer unbewohnten Insel in der Torres Strait, Nordaustralien. Ein derartiges Leben ist problemlos moeglich, wenn die Trinkwasserversorgung (auch fuer Gemuesegarten=Vitamine) gesichert ist. Heute, 20 Jahre spaeter, ist das kein Problem mehr. Manuelle Trinkwasseraufbereitungsanlagen machen es moeglich. Die wenigen (Flug-)Kosten/Spesen wurden von einer englischen Zeitung gesponsert. Der "writer" hat das spaeter mehrmals wiederholt, dann aber mit Kostenuebernahme durch die Frauen.

Oder Sie zelten einfach auf einer unbewohnten Insel. Sicher nicht jedermanns Sache, aber durchaus möglich. Es gibt weltweit tausende Inseln, die unbewohnt sind. Sie sollten hierzu zunächst bei der jeweiligen Regierung/Botschaft ermitteln, ob Ihnen grundsätzlich erlaubt wird, dort zu leben. U.U. ist die Insel Naturschutzgebiet, Militärzone oder nukleares Testgebiet. Obwohl Sie theoretisch auch ohne Genehmigung oft wochenlang in der Wildnis leben können, sollten Sie sich vorab absichern, um nicht das Opfer örtlicher Bürokraten zu werden. Praxisinformationen liefert Ihnen das sehr interessante Buch " The Happy Island of Oeania" von Paul Theroux (ISBN 0-14-015976-2). Der Autor hat 1991 einige Monate lang Suedseeinseln in einem Kajak und Zelt abgepaddelt.


Die Strandhuette

Sie mieten sich eine Strandhütte in einem Exotenparadies in Südostasien, z.B. Thailand, Kambotscha, Malaysia, Vietnam oder Indonesien. Abhängig von der aktuellen weltwirtschaftlichen Lage gibt es immer Länder, die besonders preiswert sind. Eine Hütte am Strand kostet i.d.R. nicht mehr als USD 100 im Monat. Ein schöner Bungalow auf Phuket (Thailand) ist für rund USD 200 im Monat zu haben. Soviel muessen Sie auch fuer ein Doppelzimmer in Bali monatlich kalkulieren, Fruehstueck inklusive. In Vietnam essen Sie für einen Dollar gut in den meisten Restaurants, einen Imbiss gibt es für 25 Cents.

Eine aktuelle Preisvorstellung weltweit vermitteln die websites (www.lonelyplanet.com) und (www.roughguides.com). Einfach Zielort eingeben und preiswerte Hotelinformationen und Restaurantempfehlungen einsehen. Ein Doppelbettzimmer z.B. im Asia Bangkok Hotel, Bangkok (Schwimmingpool, Sauna, Fitnessclub, Cocktaillounge, fuenf Restaurants, Internet) kostet ca. 15 - 20 USD pro Person/Nacht. Guesthouses bieten Rucksacktouristen (oder "Travellers" - wie sie sich gerne selber nennen) bereits ein Bett ab 3 - 5 USD.

Im nicht-nur-Sexparadies Pattaya/Thailand berechnen einige Hotels unter 100 Euro im Monat. Ein schmackhaftes Essen kostet nicht mehr als 50 Cents. Wer preiswert dort leben moechte, kann mit 250 Euro im Monat auskommen. Kontakte und naehere Infos im Report "Die Tricks der Traumfrauen - nicht nur aus Thailand" (Verlagsprogramm).



Segelboot

"Sind Sie es leid staendig Miete zu zahlen ? - Sehnen Sie sich nach der Sicherheit und Stabilitaet, die nur ein eigenes Heim vermitteln kann ? - Und verzweifeln Sie, wenn Sie die hohen Kosten kalkulieren, die entstehen, wenn Sie ein Haus kaufen oder bauen ? - Suchen Sie nach einer Moeglichkeit sich ohne viel Geld ein Dach ueber dem Kopf zu sichern ? - Moechten Sie unabhaengig und frei leben ?" - So oder aehnlich koennte der Werbetext eines Segelboot - oder Wohnwagenverkaeufers beginnen. Zu Recht.

Ein Segelboot ist nichts anderes als eine (kleine) Wohnung, in der sich auf dem Wasser leben und reisen laesst. Und ein Segelboot muss wirklich nicht teuer sein. In den USA werden kleinere Gebrauchtboote (ca. 8m), in denen sich bequem wohnen lässt (Toilette, Kochgelegenheit, zwei bis drei Schlafplätze etc.), bereits für wenige Tausend Dollar verkauft. Angebote in Südflorida finden Sie z.B. in dem Anzeigenblatt "Boat Trader" (in jedem Seven Eleven). Gute Schnäppchen können Sie auch machen, wenn Sie in Yachthaefen ermitteln, welche Boote seit langem ungenutzt sind. Oft hat der Booteigentümer kein Interesse mehr und schuldet Liegegebühren. Der Hafeneigentümer kann sich in der Regel nach sechs Monaten schadlos halten, in dem er das Boot preiswert verkauft/versteigert und so die Rechnung ausgleicht. Wenn Sie ein kleines Glasfiberboot (und auf keinen Fall ein Holzboot) kaufen, sind die Unterhaltskosten minimal. Wenn Sie nicht in einem Yachthafen oder Club festmachen, sondern ausserhalb ankern, fallen keine Liegegebühren an. Sie leben mietfrei. Heiz- und Kleidungskosten entfallen in den Tropen (nur T-shirts und Shorts). Ein derartiges Leben ist z.B. in der Karibik und Südsee problemlos möglich. Auf den französischen Inseln (z.B. St. Barths, St.Martin, Guateloupe, Martinique, Tahiti etc.) können Sie als EU-Bürger so lange bleiben wie Sie möchten und ggf. auch legal arbeiten gehen und Geld verdienen.

Die meisten Segler leben auf ihren Booten und segeln nur ganz selten. Moechten Sie auf dem Boot nur wohnen und sind keine wilden Abenteuer und Hochseereisen geplant, können Sie im Grunde sogar ein extra preiswertes Boot erwerben, das zwar "dicht" ist, aber z.B. keinen Mast oder Motor hat. Wenn Sie tatsächlich längere Strecken segeln wollen, sollte das Boot schon seetüchtig sein. Auf der Reise sichert ein Autopilot die verdiente Entspannung. Selbst Positionen müssen nicht mehr mühsam und ungenau mit dem Sextanten ermittelt werden. Sie lassen sich vom GPS ablesen. Die notwendige Stromversorgung wird über Windgeneratoren oder Solarzellen und 12V Batterien (wie im Auto) gesichert. Ein Inverter modifiziert die 12V auf 110 oder 220V, um so auch "Landgeräte" an Bord nutzen zu können. Trinkwasser erhalten Sie in jedem Hafen. Wenn Sie so wollen, steht dem grossen Abenteuer nichts mehr im Weg.

Sehr interessante Informationen zum preiswerten Segeln liefert Ihnen das Buch "Mit kleinem Geld auf grosse Fahrt" von Annie Hill (Heel Verlag, Edition Segeln). Inspirierend sind die franzoesischen Zwillinge Emmanuel und Maximilien Berque (www.sansboussole.com), die ohne Kompass, GPS, Sektant oder Motor in einem Miniboot Ozeane ueberqueren. Sehr interessant ist auch die "Shagrila"-Trilogie von Burkhard Pieske (Verlag Delius Klasing). Burkhard Pieske trifft in der Suedssee z.B. auf ein Paaerchen, das sich ein altes Rettungsboot zu einem hochseetuechtigen Segler umgebaut hat. Es wurde lediglich ein Deck auf- und ein Kiel aus Altmetall angeschweisst, Holzmast und Baum, Gebrauchtsegel und ein wenig Farbe und schon ging es los. Burkhard Pieske konnte sich ein "Wenn wir so einfach wie die (das Paaerchen) leben wuerden, haetten wir schon Jahre frueher lossegeln koennen..." nicht verkneifen. Seine Frau wollte allerdings nicht auf den Komfort des eigenen, relativ teuren Katamarans verzichten.

Je grösser Ihr Mut und Ihre Abenteuerlust desto preiswerter könnte Ihr Boot sein. Ein Solo-Abenteuer können Sie zum Preis eines Mountainbikes beginnen. Monatlich müssen Sie nach Aussagen von Weltumseglern mit nur etwa 400 - 500 Euro Lebenshaltungskosten (inkl. Bootsreparaturen) rechnen, wenn Sie bereit sind, "einfach" zu leben. Teure Marinas und Yachtclubs sind dann natuerlich tabu. Geankert wird kostenlos ein paar Meter weiter draussen in der Bucht. Sie koennen aber trotzdem die Infrastruktur des Hafens (Duschen, Pool, Telefon, Internet, Postanschrift, Restaurants, Bar, Supermarkt etc.) gegen eine geringe Gebühr mitbenutzen. Auch verzichtet wird - soweit zulaessig - auf Bootsversicherungen.

Die Bootsgroesse ist nicht entscheidend fuer die Sicherheit auf See, aber fuer die Unterhaltskosten. Ein einfach ausgeruestetes 9-Meter Boot kann sehr wohl starke Wirbelstuerme ohne grossen Schaden ueberleben. Ein gutes Beispiel ist die 32-Fuss (9.50m)-Westsail. Sie kennen das Segelboot aus dem Tatsachen-Buch/Film "Der Sturm". Obwohl sich die Crew (zwei hysterische Amerikanerinnen und ein frustrierter Skipper) von der US Kuestenwache retten liess und das Boot mehrere Male durchkenterte, wurde es doch einige Tage nach dem Sturm unbeschaedigt an die US Kueste getrieben. Die Crew haette den Sturm also sehr wohl im Boot ueberleben koennen. Ein kleines Boot muss nicht notwendigerweise unsicherer sein, kostet aber sehr viel weniger Unterhalt. Burkhard Pieske musste z.B. jahrelang sparen und viele Wochenenden an seinem Boot arbeiten bis er lossegeln konnte, waehrend das Paaerchen aus der Suedsee in wenigen Wochen unterwegs war. Es gilt der Grundsatz: Was nicht im Boot ist, kann auch nicht kaputtgehen, muss deswegen auch nicht repariert oder ersetzt werden, kostet also kein Geld.

Sowohl Burkhard Pieske alsauch Anne Hill haben sich ihre Boote selber gebaut. Ich persoenlich kann den Selbstbau nicht empfehlen, es sei denn, der Bau macht Spass und Geld ist kein Problem. Fast jeder Selbstbauer baut laenger und teurer als urspruenglich geplant. Wenn der Bootsdesigner, von dem Sie die Bauplaene erwerben, bestimmte Richtwerte fuer Herstellungskosten und Arbeitszeit angibt, z.B. Gesamtkosten 15.000 USD und 1.200 Arbeitsstunden, kalkulieren Sie optimistisch besser das Dreifache. Wie beim Hausbau sind die Kosten /Dauer/ Endqualitaet nur schwer abzuschaetzen. Wie sieht der Wiederverkaufswert aus ? - Wer kauft ein no name, wenn es auch Markenboote gibt ? - Und: Warum sehen viele Selbstbauten immer wie Selbstbauten aus ? - Macht es nicht mehr Sinn, die kalkulierte Bootsbauzeit zum intensiven Geldverdienen zu nutzen, um dann doch besser preiswert gebraucht kaufen als lange teuer selber zu bauen ? - Kostenlose Info “Gebrauchtbootkauf” gegen Rueckporto von Bundesverband Wassersportwirtschaft, P.O.Box 250370, D-50519 Koeln.



Und so sieht das Seglerleben ohne Geld in der Praxis aus:


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Das einfache Leben

von John Smith (Karibiksegler und Fischer), freiübersetzt

Als ich vor kurzem meinen Rum mit einer abgestandenen Cola und ohne Eis in einem Rumshop neben einer Ferienanlage mit Restaurant genoss, stellte sich ein Tourist an die Bar und bestellte eine "Cola Light".
"Gibts hier nicht", informierte ich ihn "das Leben ist zu kurz, um abzunehmen".
"Ich wäre auch gerne so schlank wie Sie", sagte er und fragte mich, "Was machen Sie ?"
Mr. Cola Light fragte mich nicht, wie ich lebe, er wollte nicht wissen, ob ich vielleicht etwas aufgeben musste, um ein - wie es ihm in seiner Ferienlaune schien - ein tolles Leben im Paradies zu haben. Er wollte wissen, welchen Beruf ich habe, in welcher "Branche" ich mein Geld verdiene. Er wollte die Vorteile, die Sicherheit und den Komfort seines bürgerlichen Lebens - und natürlich gleichzeitig das "einfache Leben" geniessen können.
Ich lebe seit 22 Jahren an Bord meines in der Karibik gebauten traditionellen 20t-Segelboots. Mir gehörten vier andere Boote und mit Ausnahme des Schwedischen Friedhofs in St. Barths, auf den es mich 1975 nach einem Schiffbruch verschlug, habe ich seit 1968 immer auf Booten gelebt.
Meine Boote hatten nie Motoren, Kühlschränke oder Seetoiletten. Ich habe keine Bootversicherung, keine Haftpflicht-, Lebensversicherung oder Rentenzusage. Mir gehört kein Auto, ich habe keinen Führerschein, kein Haus oder Land. Ich habe kein Bankguthaben, weil ich kein Bankkonto habe. Ich habe keinen Fernseher, Videorecorder, keine Microwelle, Dusche, Whirlpool, oder fliessendes Wasser.
Aber ich bin sehr flexibel und mobil, und mache das ganze Jahr, was mir am besten gefällt - segeln und fischen. Ich habe keine Probleme mit meiner Gesundheit oder Magengeschwüre. Ich habe noch alle Zähne und Haare. Viele Haare. Ich trinke, und hin und wieder zuviel, aber nicht regelmässig. Ich rauche eine Packung Zigaretten in der Woche und bin meistens barfuss. Mit Ausnahme von kurzen Hosen, T-Shirts und einem Sonnenhut ist Kleidung nicht sehr wichtig.
Im Moment sind Mangos, Bananen und Avocados reif. Heute morgen habe ich auf dem Markt sechs Mangos, acht Avogados, zehn Bananen, sechszehn Passionfrüchte und ein Dutzend Zitronen für insgesamt sechs Dollar gekauft. Ich kaufe auch Fisch - für einen Dollar das Pfund. Ich muss ihn allerdings selber ausnehmen, saubermachen und zubereiten. Ich kann nicht genug bekommen von Fisch, Gemüse und Früchten. Ich esse selten Eiscreme, Fleisch, gehe nie in Restaurants oder rauche Cubanas.
Aber weil ich wusste, es wird ihn nicht besonders interessieren, habe ich mir nicht die Mühe gemacht, Mr.Cola-Light das alles zu erklären. Ich erzählte stattdessen, ich würde Waffen und Drogen schmuggeln, was ihn zu beruhigen schien. Seine Vorurteile, Vorstellungen und Denkweise wurden so bestätigt. Er konnte tatsächlich nur glauben, die einzige Möglichkeit nicht sein ColaLight-Dasein mit Kreditkarte, Büro-Karriere und Rentenanspruch zu leben, ist die Existenz eines Verbrechers. Und damit war seine Lebensentscheidung gerechtfertigt.
Ich trank meinen warmen Rum und die abgestandene Cola, während er im Restaurant nebenan für seine Freunde ein fünfgängiges Abendessen mit Weisswein bestellte, um sich dann auf seine Charteryacht vielleicht zu einer ColaLight zurückzuziehen. Ich bin sicher, er wird gut schlafen. Schliesslich weiss er, in spätestens zwei Wochen sitzt er wieder in seinem Büro und in nur 21 Jahren und drei Monaten ist auch die Rente durch. Wie viele Eroberer vor ihm, schleppt er die Fesseln seiner scheinbaren Verpflichtungen mit sich herum, immer auf der Suche nach einem persönlichen Eldorado, einem besseren Leben, ohne zu merken, dass er nicht bereit und offen genug ist, etwas anderes zu lernen, und es daher bevorzugt, jede mögliche Alternative zu seinem bisherigen Leben entweder zu ignorieren oder gedanklich zu zerstören. (Anmerkung des Übersetzers: Hören Sie auch das Muhen der Herde als Hintergrundmusik, das Leitmotiv von Mr. ColaLight? - "Einfach so in der Karibik leben...ohne Visa und Versicherung, da kann doch etwas nicht stimmen... wahrscheinlich schmuggelt er wirklich Drogen...sonst würden das ja alle so machen...wenn das sooo einfach wäre....").
Und das ist genau der Grund, warum ich hier und so lebe. Nur so habe ich erfahren, was wirklich wichtig ist - und was nicht. Die meisten Menschen haben dazu keine Zeit. Sie müssen Geld verdienen, Raten zahlen und abnehmen. Sie haben keine Zeit, sich an einer Blume zu erfreuen oder sind bereit, sich Fragen zu stellen. Oder besser noch: Überhaupt keine Fragen zu stellen.

John Smith gibt kaum Geld aus und muss daher auch nur wenig verdienen. Entweder verkauft er selbstgefangenen Fisch an Restaurants (mit einem 50kg Thunfisch lassen sich viele Früchte kaufen), oder er segelt Interessenten mit seinem Boot zum fischen - gegen gute Dollar natürlich. Ein bezahlter Segeltrip deckt die Kosten für den nächsten Monat... Ein interessantes Leben und eine gesunde Ernährung (viel Proteine) sind die beste Schlankheitsgarantie.

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Auf einem Boot leben, auch wenn es Ihnen nicht gehört:

Wenn Sie kein Geld für ein eigenes Boot haben, können Sie auf fremden Booten um die Welt trampen. Der Grund: Vielen Seglern sind lange Routen ( z.B. Atlantiküberquerung) alleine zu einsam. Auch wird oft jemand gesucht der bereit ist, (im Vierstunden Tournus) die Schiffswache zu übernehmen und bei sonstigen anfallende Arbeiten ein wenig zu helfen. U.U. ist eine Beteiligung an den Reisekosten (Proviant, Hafenspesen, etc.) notwendig. Aber Lebensmittel müssen Sie ja auch an Land kaufen...

Keine Frage: Wenn Sie über ein wenig Segelerfahrung verfügen, werden Sie gegenüber einem Laien immer bevorzugt. Wichtig ist aber auch Ihre Motivation zu lernen und "mit anzupacken" sowie Ihre Persönlichkeit. Notwendige Grundkenntnisse können in einem Wochenendkurs beim nächsten Segelverein oder einem HobbyCat-Kurs im Ferienclub erworben werden. Segeln lernen ist nicht schwieriger als Fahrradfahren, wenn Sie sich nicht durch die theoretischen Anforderungen / Vorschriften / Regeln blenden und abschrecken lassen. Vieles ist später in der Praxis ohnehin zweitrangig. Ein Schein ist "schön" zum vorzeigen, mehr nicht. Ob Sie etwas draufhaben oder nicht, zeigt sich nach einigen Minuten an Bord.

Mitsegelangebote/gesuche finden Sie über Kleinanzeigen unter dem Stichwort Suche Hand gegen Koje in den einschlägigen Yacht- und Segelmagazinen, an den Schwarzen Brettern von Yachtclubs und dem Internet (Suchwort: Segelbörse). Am besten sind immer persoenliche Kontakte.

Bei Interesse sollten Sie zunächst ein einseitiges Kurzinfo über sich und Ihre Erfahrungen anfertigen, am besten mit Photo. Dieses Info können Sie sauber kopiert als "Hand gegen Koje"-Gesuch aushängen oder an potentielle Skipper verteilen. Wenn jeder im Hafen weiss, Sie suchen eine Mitsegelgelegenheit, haben Sie gute Chance auf Erfolg. Oft ist der Job nur eine Frage des passenden Ortes zur richtigen Zeit.

Werden Sie akzeptiert, stellen Sie Fragen. Finden Sie heraus, ob das Boot sicher und der Skipper fähig ist. Müssen Sie eine Kostenpauschale im voraus zahlen (was nicht unüblich ist), lassen Sie sich eine Quittung über Betrag mit Namen des Skippers, des Boot, sowie des geplanten Reisetermins und Ziels geben. Wenn der Skipper sich weigert, seien Sie vorsichtig: Es gibt Segler, die bessern ihre Reisekasse auf, in dem sie Kostenpauschalen kassieren, aber komischerweise nie ablegen (können). Irgendetwas kommt immer dazwischen. Da kein Termin fest vereinbart wurde, haben Sie nichts in der Hand.

Der Skipper wird von Ihnen ein Rückreiseflugticket oder einen Betrag als Kaution verlangen, der Ihre Rückreise finanziell sichert. In vielen Ländern ist eine Einreise ohne Rückflugticket nicht möglich, wenn Sie nicht permanent auf dem Boot leben, wie z.B. der Skipper oder der Eigner. Um nicht ständig neue Tickets kaufen zu müssen, lassen Sie sich ein offenes, umtauschbares Ticket vom ersten Zielort ausstellen, dass dann am Ziel gegen ein aktuelles Ticket an den nächsten Zielort getauscht wird etc. Wichtig ist nur, dass Sie renommierte Fluggesellschaften oder deren lokale Partner (z.B. Lufthansa, American Airlines, Quantas etc.) wählen und keine Charter oder Billiganbieter. Ein offenes, zeitlich nicht begrenztes Ticket ist nicht preiswert. Haben Sie aber Ihr Ziel erreicht, z.B. Weltumseglung, und besteht kein Ticketbedarf mehr, können Sie sich letztendlich das Ticket auch auszahlen lassen. Notfalls kaufen Sie das Ticket mit Ihrer Kreditkarte (oder der eines Freundes). Sie können den Betrag dann bei Nichtnutzung wieder gutschreiben lassen.

Wo Sie ein passendes Boot finden können:

Boote, die eine Atlantiküberquerung in Richtung Karibik planen, finden Sie vorallen in den Kanarischen Inseln, hier Gran Canaria (Mogan/Puerto Rico) und Tenerifa (Los Gigantes/Las Americas/Los Christianos) um November/Dezember. Nicht so gut, aber immer noch brauchbar sind Gibraltar und Mallorca. Im Südatlantik bietet vorallem Kapstadt/Südafrika eine gute Ausgangspositionen für Reisen nach Brasilien, der Karibik und seltener nach Europa.

Boote, die die Karibik in Richtung Europa verlassen, finden Sie vorallem nach der "Antigua Sailing Week" auf Antigua, St. Barths und St. Martin (Ende April/Anfang Mai). Zwischenstationen sind Bermuda und die Azoren. Zur gleichen Zeit können Sie auch von Antigua, St.Martin und den US Virgin Islands in Richtung US Ostküste segeln. Im Juni/July segeln viele amerikanische Boote von Newport, Rhode Island nach Europa. Von Ende Juli bis Mitte November ist die Karibik wegen der Hurrikansaison wie ausgestorben. Sie können zwar u.U. zwischen den Inseln segeln, aber fast kein Skipper geht das Risiko ein auf einer kleinen Yacht mitten im Atlantik von einem Hurrikan überrascht zu werden (siehe auch Spielfilm "Der Sturm").

Trips in die Südsee starten in Panama oder in Mexiko. Panama hat einen Vorteil: Yachts dürfen in den Kanal nur mit mindestens vier Deckhands plus Skipper einlaufen. Segelt ein Skipper nur mit kleiner Crew oder alleine, muss er lokale Aushilfen mieten. Wenn Sie sich anbieten, auszuhelfen, wenn eine Chance auf eine Mitsegelgelegenheit in die Suedsee besteht, könnten Sie hier bereits Ihr Talent und Ihre Motivation unter Beweis stellen. In Panama finden Sie auch Boote, die über Hawaii an die US Westküste (Californien) segeln.

In der Südsee ist Tahiti der beste Ausgangshafen. Boote kommen aus allen Richtung und segeln in alle Richtungen. Beliebt ist die Route via Tonga und Fiji nach Neuseeland. Fiji und Tonga sind gute Ausgangshäfen in Oktober/November. Von Fiji geht es nach Micronesien oder direkt in den Indischen Ozean. Nichts läuft im Pazifik zwischen Dezember und April (Hurrikansaison). Von Neuseeland geht es im April /Mai weiter nach Australien und dem Indischen Ozean.

Im Indischen Ozean ist Phuket/Thailand ein guter Treffpunkt. Wer nicht um das Kap der guten Hoffnung segeln moechte, plant von hier den Trip durch den Suezkanal. Fast alle Yachten stoppen in Galle/Sri Lanka. Möchten Sie um das Kap der guten Hoffnung segeln, orientieren Sie sich um Bali und Darwin (Juni/July/August) in Richtung Cocos, Reunion und Mauritius.

Wenn Sie nicht glauben können, dass Sie so kostenlos um die Welt reisen können, ist das verständlich. Ich hatte da zunächst auch meine Zweifel - bis ich dann innerhalb von einer Woche zwei Angebote erhielt, den Atlantik mit Zielhafen Palma de Mallorca im Mittelmeer zu überqueren. Ich hatte weder ein Gesuch am Schwarzen Brett noch eine Anzeige plaziert. Niemand wusste, dass ich segeln wollte. Es reichte aus, in einem Yachthafen herumzuhängen und mit den Skippern über Boote und Ausrüstung zu diskutieren.

Wenn Sie alleine sind und nur wenig Gepaeck haben, immer in Reisetasche, niemals einen Koffer, erhoehen Sie Ihre Chancen. Paearchen werden auch mitgenommen, aber nicht so unkompliziert wie Einzelgaenger. Keine Frage: Wenn Sie eine huebsche Frau sind, ist Ihre kostenlose Weltumseglung bereits garantiert. Sie muessen nur einen der einsamen Solosegler fragen und schon geht es ab...

Als Segler Geld verdienen

Wenn Sie bereit sind, wirklich hart bei Wind und Wetter zu arbeiten, können Sie sich auch für Yachtlieferungen und Ueberfuehrungen anheuern lassen. Der Hintergrund: Viele Hobbysegler leisten sich zwar eine teure Jacht, haben aber keine Zeit und Lust, diese über lange Strecken bei schlechten Witterungsbedingungen ausserhalb der Saison zu segeln. Sind z.B. Ferien in der Karibik geplant, befindet sich das Boot aber in Hamburg oder New York, wird ein professioneller Skipper mit der Überfahrt beauftragt. Oder: Ein Boot wird günstig in Südafrika gekauft, soll aber ständig in Spanien oder Gibraltar liegen etc.

Insbesondere in den USA arbeiten viele Skipper eigenverantwortlich als Freiberufler/Freelancer gegen eine mit dem Eigner vereinbarte Pauschale. Dem Eigner ist es egal wie sein Boot fristgerecht an den Zielort gelangt, solange kein Schaden entsteht. Eine Hochseeyacht lässt sich aber in der Regel nicht ohne grössere Modifikationen alleine segeln. Der Skipper benötigt daher Hilfe, eben eine Crew. Erfahrene Seglern mit nachgewiesenen Seemeilen und Referenzen können so durchaus USD 25 - 75 pro Tag plus Rückflugticket verdienen. Da der Skipper die Crew aus der eigenen Tasche bezahlen müssen, werden gerne auch talentierte "Freiwillige" ohne Referenzen und nachgewiesene Erfahrungen mitgenommen - selbstverständlich auch ohne Bezahlung.

Aber: Als "unbezahlter Freiwilliger" reisen Sie kostenlos und gewinnen gleichzeitig Erfahrungen und Referenzen (Logbuch kopieren, Empfehlungsschreiben vom Skipper und/oder Eigner ausstellen lassen), die Sie bei späteren Angeboten für eine bezahlte Reise qualifizieren können. Den in Deutschland üblichen Lohnklimbim wie Arbeitsvertrag, Sozial- oder Rentenversicherung etc. gibt es natürlich nicht. Zudem wird Sie ein zufriedener Skipper für den nächsten Trip gerne vormerken.

Wie kommen Sie an die Jobs ran ? - Fragen Sie in Yachthäfen, Segelkneipen, studieren Sie die Schwarzen Bretter und die Anzeigenseiten der Segelmaganzine, und ganz wichtig: Finden Sie heraus, wer Yachten ueberfuehrt und nehmen Sie persönlich Kontakt mit den Skippern auf.

Andere Segler verkaufen selbstgemachten Schmuck, lackieren Luxusyachten ( 10-15 USD/Stunde in Yachtzentren - siehe oben- ), an- und verkaufen gebrauchtes Bootzubehoer, arbeiten als Taucher (USD 50/Stunde, Unterwasserschiff sauber machen, kleinere Reparaturen ausfuehren etc.), malen oder machen Strassenmusik bzw. geben Konzerte gegen Trinkgeld, verkaufen eigene CDs, oder versuchen sich mit einem Metalldetektor am Strand als Schatzsucher (verlorenes Kleingeld und Schmuck einsammeln). Auch hier gilt wieder: Es muss nicht viel verdient werden. Wer 10 - 15 USD/Euro taeglich verdienen kann, hat als Segler mehr als genug. Wer also z.B. Boote lackiert, muss nicht mehr als vier/fuenf Tage im Monat (acht Stunden lang) arbeiten, d.h. ein/zwei Lackierjobs im Monat reichen (siehe auch Kapitel "Garantiert genug Geld").

Kostenlos können Sie auch an einer Luxus-Kreuzfahrt teilnehmen, wenn Sie mindestens 10 bis 15 andere Reisende rekrutieren und direkt beim Veranstalter (nicht Reisebüro) buchen. Auch kostenlos reisen in der Regel gute Tänzer, Gigolos, Call-Girls und Ärzte, die bereit sind, 24 Stunden auf Abruf bereit zu stehen.


Wohnmobil

Ein Boot ist nicht schlecht in gutem Klima, aber nicht jeder moechte in der Sonne und auf dem Wasser leben. Eine schoene Alternative ist ein Wohnmobil.

Am Ocean Drive in Miami Beach parkte ein ca. 55jaehriger Amerikaner einen Schulbus, den er fuer USD 8.000 ersteigert hatte. Den Bus hatte er ohne grosse Vorkenntnisse zu einem Wohnmobil ausgebaut. Das ist auf den zweiten Blick ganz einfach:

Trocken analysierst, brauchen wir eigentlich nur ein Dach, ein Bett, eine Waschvorichtung, eine Kochgelegenheit und ein Klo zum leben. Und ein Platz um die Klamotten zu haengen. Eine Heizung fuer das kalte Klima ist bereits eingebaut (vergleiche PKW). Als erstes hat er sich aus Speerholz eine Schlafplattform zusammengeschraubt. Die Dusche war noch einfacher. Ein flacher Wassertank auf dem Dach, der entweder von der Sonne erhitzt wird, oder von Leitungen, die mit dem Kuehler verbunden sind. Die Duschkabine ist eigentlich nur ein Auffangbecken mit einem kleinen Loch im Boden. Direkt auf die Strasse mit Korken verschliessbar. Einfacher geht es nicht. Gekocht wird mit Campinggas. Mehr als zwei Platten brauchen wir sowieso nicht. Als Klo benutzte er ein tragbare Campingtoilette, ein Porta Potti. Da muss nicht gross ausgepumpt oder eine besondere Entsorgung auf einem Campingplatz installiert sein. Der Abfallbehaelter wird abgeschraubt, wie ein Aktenkoffer unterm Arm zur naechsten oeffentlichen Toilette getragen und entsorgt. Wenn er alleine ist, reicht ihm auch ein Eimer und eine Plastiktuete. Er hat ein Waschbecken installiert, Abfluss direkt auf die Strasse, und ein paar Wassertanks mit Fusspumpe. Strom kommt von der Autobatteriebank, die mit ein paar Golfcartbatterien erweitert wurde. Ein Inverter fuer rund 100 Dollar schraubt die 12V auf amerikanische 110V hoch, um ein TV und Video zu betreiben. Funktioniert auch mit 220 Volt. Ein Kuehlschrank ist im Winter nicht noetig. Auf dem Dach ist es kalt genug. Im Sommer eine Eisbox. Die ist gut fuer ein paar Tage. Es gibt welche, die werden direkt an die Batterie geklemmt.

Muss das nicht alles genehmigt werden ? - In den USA sicherlich nicht. Im durchgeregelten Deutschland faehrt der Bus natuerlich zum TUeV bevor die Einbauten installiert werden. Nur um sicherzugehen, dass es keine Querschlaeger gibt. Ausserdem sollte es doch auch voellig egal sein, wie ein Auto innen veraendert wird. Muessen Genehmigungen fuer feste Veraenderungen beantragt werden, und ist das zu kompliziert, wird alles so installiert, dass es jederzeit ausgebaut werden kann. Alles nur eine Frage der Planung. Und der richtigen Schrauben. Ein eigenes Haus zum Preis eines Gebrauchtwagens. Und keine Frau, die putzen gehen muss. Keine Hypothek. Hoechstens ein paar Anhalterinnen, die mitfahren wollen. Und wenn die Nachbarn nerven, fahren Sie weiter.

Wenn Sie preiswert leben, wie der Typ in seinem ausgebauten Bus, dann muss eigentlich nicht mehr zur Arbeit gefahren werden. Keine Rush Hour mehr. Sie koennen sich kuendigen lassen. Das sichert komischerweise sofort das garantierte Recht auf staatliche Subventionen. Wie ein Grossunternehmen im Kleinen. Mensch muss nur arm genug sein. Und schon rollt der Rubel... Eigentlich pervers. Jeder kann sein Geld sofort verbraten und so ewige Armut garantieren. Und damit ewiges staatliches Einkommen. Ein ehrlich ausgefuellter Antrag reicht. Wohngeld zahlt den Stellplatz. Sozialhilfe die Lebensmittel. Muss kein Geld mehr verdient werden, koennen Sie sich auf Ihr Hobby konzentrieren. Vielleicht lassen sich mit dem Hobby noch ein paar Hunderter nebenbei verdienen, und sei es nur als Strassenmusikant oder naiver Maler. Gitarre spielen oder pinseln kann sich nun wirklich jeder in ein paar Wochen selber beibringen. Wahrscheinlich sind Sie dann selbst auf die staatlichen Subventionen nicht lange angewiesen... Oder wir koennten fuer laengere Reisen eine handvoll zahlender Mitfahrer organisieren, und so nicht nur kostenlos reisen, sondern auch noch einen kleinen Gewinn machen... Ich kenne einen Segler mit Miniboot, der nimmt jedesmal drei bis vier Rucksacktouristen ueber den Atlantik mit. Fuer 30 Dollar pro Tag und Person. Er macht so gute 1.500 bis 2.000 Dollar Gewinn pro Reise. Sowas koennte auch mit einem Bus funktionieren. Vielleicht sogar noch einfacher als mit einem Boot, da es in jeder Stadt bereits Mitfahrzentralen gibt, die die Interessenten vermitteln...

Wem die Unterhaltskosten fuer einen gebrauchten Schulbus zu hoch sind, kann sich fuer unter 5.000 Euro einen gebrauchten VW "Bulli" Lieferwagen kaufen und diesen wie oben beschrieben ausbauen. Je einfacher desto besser. Schlafplattform, Klapptisch, Campingkueche und eine Seekiste fuer Ihre Kleidung. Fuer den Anfang reichen sicher auch Luftmatratze und Schlafsack. Sollten Seitenfenster fehlen, bauen Sie ein Sonnendach ein. Preiswerte "Sonnendaechter" (hatches) erhalten Sie in jedem Bootszubehoerladen. Sie koennten natuerlich auch direkt in einen VW Camping Bus oder Wohnwagen investieren. Ein VW Camping Bus ist fuer ein/zwei Personen recht komfortabel mit "Doppelbett", Zweiplattenkocher, Waschbecken, Wassertank, Sonnendusche und CampingWC ausgestattet.

Campingplaetze sind nicht jedermanns Sache und kosten Geld. Preiswerter wird es, wenn Sie laenger bleiben moechten. Kostenlos koennen Sie auf Autobahnraststaetten und vor Fernfahrerkneipen uebernachten. Kleinstadtparkplaetze sind auch kein Problem, wenn Sie erst nach Dunkelheit eintreffen. Auch gut sind Seitenstrassen in der Grosstadt, wenn Sie sich unauffaellig verhalten (und dort einen Parkplatz finden koennen). Schlimmstenfalls muessen Sie bis zur naechsten Raststaette weiterfahren. Langfristig hilft ein Kontakt zu einem Landwirt, der nichts dagegen hat, wenn Sie in Ihrem Bus auf seinem Land wohnen, vielleicht als Lohn fuer Ihre Hilfe bei der Ernte. Dann koennte das Wohnmobil auch abgemeldet werden. Notfalls pachten Sie ein kleines Stueck Land, das Sie dann auch als Gemuesegarten und fuer Ihre Huehner- oder Bienenzucht nutzen koennten.

Ein konventioneller Bulli oder Lieferwagen, vielleicht noch mit der Werbung des alten Eigentuemers und nicht auf den ersten Blick als Wohnmobil erkennbar, kann unverdaechtig ueberall geparkt werden (es ist nicht unbedingt ein genehmigter Stellplatz notwendig). Auch Einbrecher werden kaum interessiert sein, wenn Sie nicht taeglich alles auf Hochglanz polieren und freien Blick auf Ihre Einrichtung erlauben.

Weitere Einstiegsinformationen, Gebrauchtangebote und Kontakte zur Fangemeinde finden Sie auf diversen websites im Internet unter den Suchworten "vwbus" und "wohnwagen", z.B. www.wohnwagen-freunde.de.


Blockhuette

In Kanada oder einigen Staaten der USA (z.B. Montana) koennen Sie noch immer preiswert Land kaufen, um sich fuer unter USD 5.000 eine Blockhuette zu bauen. Noch preiswerter ist nur ein Steinhaus, d.h. ein Haus, dessen Waende mit Natursteinen und Kieseln hochgezogen werden. Sie kennen die huefthohen Steinmauern auf Mallorca. Aehnlich lassen sich auch Haeuserwaende hochziehen. Ein mit Expoxyharz oder Dachpappe isoliertes Holzflachdach und fertig ist die Huette. Wenn ein Mallorcabauer die Kiesel mit Lehm oder Zement zusammenkleben kann, koennen Sie das schon lange. Die Steine sind kostenlos und liegen fuer Sie in jedem Flussbett bereit....harte Arbeit, dicke Muskeln und wieder das Geld fuers Fitnesscenter gespart..

In der amerikanischen Alternativszene sind selbst "unterirdische" Häuser für ein paar Hundert Dollar sehr beliebt. Sie bauen sich im Prinzip einen Keller und vergessen das Haus darüber. Es wird ein Loch in Form des Grundrisses ausgehoben. Die Seitenwände werden mit alten Autoreifen, Maschendraht und einer dünnen Betonschicht "isoliert". Sie sind warm im Winter und kühl im Sommer. Ein Schrägdach sichert ausreichend Licht und Regenwasserentsorgung. Auf dem Dach können Sie Rasen und Blumen pflanzen. Altwasser wird biodynamisch entsorgt. Frischwasser sichert eine Pumpe oder Regenwassersammelanlage. Die Stromversorgung ist durch Solarzellen und Windgeneratoren gesichert.

Auch können Sie ganz einfach ein Rundhaus entwerfen. Stellen Sie sich ein Indianerzelt oder ein grosses Iglu vor. Mit ein wenig Übung können auch Laien ein Iglu bauen. Zement mischen und Steine aufeinandersetzen ist schliesslich keine Herausforderung. Auch eine Iglu-Konstruktion aus Stein trägt sich selber. Die gesamte Wasserversorgung wird unkompliziert auf einen Punkt, der Hausmitte, konzentriert. Hier finden Sie die Anschlüsse für die Küche und das Badezimmer. Trennwaende sichern die Privatsphaere.

Die Möglichkeiten sind unendlich, wenn Sie sich von den Denkmodellen der Meisten befreit haben. Selbst ausrangierte und preiswert erworbene Schiff-Container lassen sich zu einem witzigen Haus umbauen. Schliesslich ist ein Haus im Prinzip nichts anderes als ein Kasten, in dem Ihr Bett platz hat. Wenn Sie Interesse an alternativen Hausbau haben und Englisch lesen können, ist das Buch "The $ 50 & up Underground House Book" von Mike Oehler sehr interessant. Auch empfehlenswert ist die "Earthship" - Serie I - III von Michael Reynolds. Reynolds beschreibt, wie Sie Ihr eigenes unterirdisches Haus aus alten Autoreifen bauen können und so einen völlig autarkes Haus mit eigener Strom und Wasserversorgung erhalten. Beide Buecher erhalten Sie ueber www.loompanics.com.

Im Nordeuropa der Baugenehmigungen und hohen Bevoelkerungsdichte bleibt Ihnen leider oft nur das gemietete Wochenendhaus oder ein nicht-stationaerer autarker Wohnwagen/VW Bus. Ausnahmen koennen die neuen EU-Laender sowie einige Mittelmeerlaender bieten. Die Idee: Sie kaufen oder pachten preiswert ein kleines Stueck Land, bauen sich eine einfache Bleibe bzw. Stellplatz fuer den Wohnwagen/Bus, zuechten Huehner, Schweine, Bienen und legen einen Gemuesegarten an. Wenn ein Zimmer in einer Grosstadt fuer 200 Euro sicher nichts fuer eine Grossfamilie ist, eroeffnet ein Stueck Land insbesondere fuer Kinder tolle Lebensmoeglichkeiten.

In jedem Fall sollte Sie die Sechs-Monats-Regel beachten: Kaufen oder investieren Sie nirgendwo, wenn Sie nicht mindestens sechs Monate vor Ort gelebt haben. Sie sparen so viel Geld. Wenn Sie z.B. an einem preiswerten Grundstueck in Portugal oder Griechenland interessiert sind, kann Ihr Traum teuer werden, wenn Sie auf oertliche Makler angewiesen sind, nach uebereiltem Vertragschluss eine vergleichbare Immobilie zum halben Preis entdecken, oder feststellen, dass die netten Dorfbewohner "reiche" Auslaender insgeheim hassen. Besser: Hinfahren, notfalls im Zelt auf dem naechsten Campingplatz wohnen und sich in aller Ruhe umhoeren. Nicht vergessen: "Tolle Gelegenheiten" werden nirgendwo dem erstbesten Fremden angeboten, auch wenn Makler und Verkaeufer natuerlich genau das Gegenteil behaupten werden. Die wirklich "tollen Gelegenheiten" sichern sich - genau wie in der Heimat - die oertlichen Insider, und verkaufen diese teuer weiter. Konzentrieren Sie sich auf leerstehende Haeuschen und verwilderte Grundstuecke. Sprechen Sie mit den Menschen, den Nachbarn, Ziegenhirten, Busfahrern etc. und dem zustaendigen Grundbuchamt und den oertlichen Banken. Sprachschwierigkeiten lassen sich mit einem Grundkurs in der Volkshochschule beseitigen. 100 Woerter und einige Standardsaetze, die Sie sich auf der Hinfahrt einpraegen koennen, reichen. "Guten Tag ! - Nutzt das Grundstueck dort drueben niemand ? - Darf ich Sie zu einem Kaffee, Bier einladen ? - Schon mal echten deutschen Schnapps getrunken ? - Wie lange steht das Haus schon leer ? - Kennen Sie den Eigentuemer ? - Ist es zu vermieten, zu verkaufen ? - Was soll es kosten ? - Koennte ich es zunaechst fuer ein Jahr pachten ? - Koennte die gezahlte Pacht spaeter auf den Kaufpreis angerechnet werden ?" - Richtig preiswert wird es, wenn das Grundstueck noch nicht erschlossen ist. Statt teuer Wasser- und Stromleitungen legen zu lassen, produzieren Sie Ihren eigenen Strom mit Hilfe von Solarzellen, Windgeneratoren (siehe oben: Segelboot, Schulbus) und notfalls einem kleinen Benzingenerator. Grundwasser laesst sich oft anbohren und per Hand hochpumpen. Regenwasser kann mit einer einfachen Vorrichtung (z.B. ein groessere Plastikplanne) aufgefangen und in einem Tank gesammelt werden. Und gekocht wird mit Gas oder einem Holzfeuer/Grill.


Unkonventionelle Tipps

Fuer einige Zeit Missionar oder Mönch werden und in einem Buddhistischen Kloster leben, oder als Freiwilliger in Entwicklungsländern helfen, in verlassenen Geisterstädten im Wilden Westen (USA) wohnen, Krankheiten simulieren und sich in Kurhotels und Sanatorien verwöhnen lassen (solange Sie noch einen Job haben und krankenversichert sind), Goldsucher in Nordkalifornien, Südamerika oder Afrika werden, Senn werden und auf der Alm in einer Berghütte leben, oder in Grönland im Iglu, sich als Hauslehrer oder AuPair einladen lassen, und dann abwarten wie lange es dauert, bis Sie wieder rausgeschmissen werden, usw....das Leben kann ein grosser Spass sein.

Wie Sie es auch drehen: Sie sehen, dass Sie mit einigen Hundert Euro immer eine Bleibe finden werden, ohne in eine Sozialwohnung ziehen oder sich an ein gutbuergerliches Eigenheim fesseln lassen zu muessen














VIII. PREISWERT LEBEN


Lebensmittel

Wenn Sie glauben, dreimal am Tag gut essen zu müssen, irren Sie sich - und sind wahrscheinlich zu fett. Die Meisten wurden dazu manipuliert, zu frühstücken, mittagzuessen, abendzuessen und zwischendurch auch noch zu snacken. Das sichert der Lebensmittelindustrie ständigen Umsatz und dann der Dietindustrie Milliarden. Ein Aberglaube, der Geld kostet und überflüssig ist. Der Hunger sitzt in im Kopf, der Körper braucht die Nahrung nicht. Wenn Sie Ihren Kopf darauf einstellen, mit einer Mahlzeit täglich zufrieden zu sein, sparen Sie nicht nur Geld, sondern sichern sich auch eine schlanke Traumfigur.

Jeder Überlebensexperte weiss, Sie können 30 Tage ohne Nahrung sehr gut überleben, wenn Sie nicht vergessen, reichlich Wasser oder ungesüssten Tee zu trinken. Fasten reinigt den Körper nicht nur von Schadstoffen, es befreit Sie auch vom dem Gefühl, von Nahrung abhängig zu sein. Sehr gut beschreibt Hermann Hesse diesen Vorteil in seinem "Siddhartha". Das Hungergefühl verschwindet nach einigen Tagen.

Ich habe es persönlich im Orinocco-Delta erleben können. Nachdem wir mit unserem Kanu mitten in der Nacht einen Baumstumpf im Fluss gerammt hatten, funktionierte unser Aussenbordmotor nicht mehr. Wir konnten zwar flussabwärts treiben, aber nicht mehr flussaufwärts zu unserem Stützpunkt zurückfahren. Unsere einzige Chance: An Land auf Hilfe warten. Wir hatten ein Abendessen und ein Frühstück als Vorrat für den geplanten Kurztrip gepackt, das natürlich nach 12 Stunden bereits verzehrt war. Kein Problem, denn Hilfe war ja unterwegs und musste jederzeit eintreffen. Das dachten wir wenigstens. Nach 24 Stunden waren wir hungrig und sehr, sehr schlecht gelaunt. Nach 48 Stunden schickten wir unseren Indianer los, um Wurzeln und Früchte zu sammeln. Er kam mit Ästen zurück, in denen Wasser gespeichert ist, aber nichts "richtigem" zu essen. Nach 72 Stunden fühlten wir uns nur noch schlapp, aber komischerweise überhaupt nicht mehr hungrig. Ein paar Stunden später fand uns die Suchtruppe.

Es muss nicht unbedingt ein Urwaldtrip oder ein Fakirseminar sein. Sie können sich in aller Ruhe zu Hause von der manipulierten Drei-Mahlzeiten-Abhängigkeit lösen. Beginnen Sie damit keine Lebensmittel mehr zu kaufen. Verzehren Sie alle Vorräte, so dass Sie während Ihrer Testphase nicht zu sehr in Versuchung geführt werden. Kaufen Sie einige Liter natürlichen Fruchtsaft (ohne Süssstoffe - evtl. selber pressen), viel kohlensäurefreies Trinkwasser (z.B. Evian oder Wasserhahn) und natürlichen Reis (das ist nicht der weisse raffinierte Reis aus dem Supermarkt, sondern ThaiReis frisch vom Feld oder aus dem Naturkostladen. Der Reis "im Kochbeutel" enthält keine Nährstoffe mehr und ist daher nicht geeignet). Kochen Sie eine Portion. Nehmen Sie sich vor, die nächsten fünf Tage nichts mehr zu essen. Trinken Sie alle zwei Stunden mindestens einen halben Liter Wasser, alle sechs Stunden ein halben Liter Fruchtsaft. Die Flüssigkeit füllt Ihren Magen und die Fruchtsäfte sichern Ihnen die notwendigen Vitamine.

Sie fasten also nicht, sondern ändern nur Ihre Nahrungsaufnahme. Beweisen Sie sich, wie stark Ihr Wille ist. Wenn Sie glauben, das Hungergefühl nicht mehr aushalten zu können, nehmen Sie sich ein Handvoll Reis aus dem Topf, pressen Sie diesen in Ihrer Hand zusammen und geniessen Sie die ganze Portion auf einmal. Ihr Mund ist voll und Sie sind einige Zeit damit beschäftigt zu kauen und zu schlucken. Sie geben sich so das Gefühl, eine "richtige" Mahlzeit zu verzerren. Obwohl Sie sich anfangs schlapp und schlecht gelaunt fühlen, werden Sie, wenn Sie durchhalten, keinen Hunger mehr spüren. Sie haben sich selber bewiesen, mit wie wenig Nahrung Ihr Körper zufrieden ist, wenn Sie ihn entsprechend neu programmieren. Sie wissen so: Sie brauchen keine drei Mahlzeiten am Tag, um glücklich zu sein.

Sie können auch langfristig gesund und preiswert leben, wenn Ihre Reisspeise mit Früchten und Thunfisch anreichern und hin-und wieder ein selbstgemischtes Müsli ergänzen. Nach einem Monat ist das bereits Gewohnheit (wie früher die drei Mahlzeiten). Da Sie so keine Megaportionen mehr benötigen, muss Ihr gesundes Leben auch nicht viel Geld kosten. Wie Sie es auch drehen: Es besteht kein Grund zur Panik, wenn mal kein Geld für Lebensmittel vorhanden ist. Diese Sicherheit befreit Sie aus der Abhängigkeit.

Eine andere Moeglichkeit abzunehmen und sich preiswert zu ernaehren, ist der Mueslitrick. Investieren Sie in zwanzig 500g-Pakete Muesli (aber bitte nicht die verzuckerten US-Marken aus dem Supermarkt). Im Sonderangebot sollte Sie das nicht mehr als 100 Euro kosten. Vielleicht gibt es auch einen Preisnachlass im Bio- bzw. Naturkostladen, wenn Sie den ganzen Lagerbestand kaufen. Den naechsten Monat ernaehren Sie sich jetzt nur von Muesli und Milch. Wenn Ihnen Vollmilch zu fett ist, kaufen Sie keine fettarme Milch zum gleichen Preis, sondern strecken Sie die Vollmilch mit Wasser. Sie sparen so 50% Ihrer Milchkosten.

Ihr Vorrat sollte mindestens einen Monat reichen. Wenn Sie am Anfang zu viel essen, muss am Ende gefastet werden. Muesli laesst sich mit (preiswerteren) Haferflocken strecken ohne an Geschmack zu verlieren. Haferflocken lassen sich mit (Trocken-)Fruechten mischen, sind aber auch pur ein kostenguenstiges Nahrungsmittel.

Nach einem Monat Muesli werden Sie nicht nur schlanker und fitter sein, sondern auch mehr Energie haben und ganz verrueckt hinter Leckereien wie Sojabohnen, Tofu, Borretsch, Gruenem Tee, Tomaten und Fisch her sein, und sich so eine 1a-Prostatakrebsvorbeugung garantieren. Asien, in denen das Obige zu den Grundnahrungsmittel zaehlt, hat die niedrigste Krebsrate weltweit. "Alles Quatsch !", propagieren die USA westliche Ernaehrungsgewohnheiten und sichern sich so die hoechste Krebsrate weltweit. Deutschland liegt noch in der Mitte.

Soyabohnen sind aber nicht nur gesund, sondern auch ein sehr preiswerter Fleischersatz. Ein Kilobeutel aus dem Naturkostladen kostet nur ein paar Euro und reicht fuer zahlreiche Mahlzeiten. Gut schmeckt es mit den richtigen Gewuerzen. Aber Vorsicht: Sojabohne ist nicht gleich Sojabohne. Ueber die Haelfte aller Sojapflanzen ist nicht natuerlich gesund, sondern Genfood. Tendenz steigend. Vorallem in den USA gibt es kaum noch Lebensmittel, an denen nicht gentechnisch herumgebastelt wurde. Natuerlich alles "voellig harmlos" ...

Sehr schmackhaft ist Gofio, das Grundnahrungsmittel der Fischer und Seeleute der kanarischen Inseln. Diese muesliaehnliche Getreidemischung enthaelt alle notwendigen Vitamine und Naehrstoffe. Wer sich nur noch von Gofio ernaehrt, vermisst bereits nach Tagen keine anderen Nahrungsmittel mehr. Jeder Appetit auf Schokolade, Eiscreme, Fleisch, Pasta, Gemuese etc. verschwindet. Naehere Informationen unter (www.insel-la-gomera.de/molina) oder (www.lamolineta.sietenet.com)

Auch die gute alte Kartoffel ist ein preiswertes und gesundes Nahrungsmittel, solange Sie diese nicht gutbuergerlich zerkochen, sondern nur backen, und die Schale mitessen.


Selber machen

Am preiswertesten sind Nahrungsmittel, die Sie selbst anbauen bzw. zuechten. Wer auf dem Land lebt, kann sich einen Gemuesegarten anlegen, oder Huehner (Eier) und Bienen (Honig) zuechten. Was Sie nicht selber essen, kann verkauft oder getauscht werden, und deckt so die Kosten. Eine eigene Zucht oder ein Garten ist zudem eine schoene Beschaeftigung und erste Verantwortung fuer Ihre Kinder.

Aber auch ein Grosstadtbalkon bietet Platz fuer einige Pflanzen. Warum statt Blumen nicht Salat pflanzen ? - Pilze lassen sich selbst in einer dunkelen Schrankecke zuechten. Wenn Sie Ihrer Ziege einen Namen geben, wird aus dem Milchliferanten ein Haustier. Bienen lassen sich selbst auf den Daechern der Steinwueste Manhattan halten. Das Glas Honig wird dort an der Strassenecke fuer sechs Dollar an Passanten verkauft.

Haben Sie keinen Platz fuer einen eigenen Garten, bieten Sie Ihren Bekannten in der Vorstadt an, einen Gemuesegarten anzulegen. Jede Rasenflaeche ist dazu geeignet und eruebrigt den Rasenmaeher (Naehere Informationen zur Gartenpflege, Gemueseanbau etc. kostenlos in der Buecherei).

Sind Sie gezwungen, Lebensmittel zu kaufen, halten Sie sich streng an Ihre Einkaufsliste (keine Ausnahmen) und essen Sie etwas, bevor Sie einkaufen gehen. Sie koennen so leichter auf die immer verfuehrischen Snacks und Suessigkeiten verzichten.

Nutzen Sie Sonderangebote. Jeder Supermarkt bietet regelmaessig ein oder zwei Produkte weit unter dem Einkaufspreis an. Das Produkt erzielt fuer den Supermarkt nur Verlust, bringt aber Kunden in den Laden, die dann aus Bequemlichkeit auch die teuren Lebensmittel kaufen, und so insgesamt einen Profit sichern. Sie kaufen nur die Sonderangebote und verlassen dann den Laden.

Es muessen nicht die teuren Markenprodukte sein, wenn die No Namer genauso gut sind. Ein Test lohnt sich immer. Wenn Sie Lebensmittel lagern koennen, kaufen Sie grosse Portionen. Ein 10kg Sack Reis ist preiswerter als 100 X 100g Paeckchen. Sie koennen sich die groesseren Volumen auch mit Bekannten und Nachbarn teilen.

Sprechen Sie mit dem Supermarktmanager. Lassen Sie wissen, dass eine beschaedigte Verpackung oder ein nicht zu altes Verfallsdatum Sie nicht stoeren, solange das Lebensmittel noch geniessbar ist, und ein dicker Preisnachlass gewaehrt wird. Wird z.B. im Lager eine Palette mit Dosen umgekippt, und sind einige eingebeult, koennen diese nicht mehr verkauft werden, und muessen voll als Verlust abgeschrieben werden. Oft ist das bereits der Fall, wenn das Etikett beschaedigt ist. Warum sollte man Ihnen die Ware nicht zu 10% des urspruenglichen Preises ueberlassen ?

Kaufen Sie direkt beim Produzenten: Ein Bauer verkauft Ihnen sicher preiswerter einen Sack Kartoffel als ein Supermakt, und wer Apfelbaeume oder Gemuese im Garten hat, wird Ihnen auch gerne Aepfel oder Gemuese guenstig verkaufen. Sie muessen nur fragen.

Die groesste Kostenersparnis erzielen Sie aber, wenn Sie fuenf Minuten ueber Ihre Essensgewohnheiten nachdenken. Wieviel Geld geben Sie taeglich fuer ungesunde Snacks aus ? - Die Cola im Auto, das Wuerstchen in der Einkaufsstrasse, das "Gourmet"-Sandwich im Buero und das Snickers am Kiosk ? - Verzichten Sie auf teure Erfrischungsgetraenke, trinken Sie Wasser. Warum nicht eine Portion Museli ins Buero mitnehmen, oder ein preiswert zu Hause vorbereitetes Sandwich ? - Wieviel koennen Sie sparen, wenn Sie Ihren Appetit auf Suesses einfach irgnorieren lernen ?

Waehrend Ihnen ein Leben auf dem Land den Vorteil bietet, Ihre Lebensmittel selber anbauen und zuechten, bzw. diese direkt an der Quelle preiswert einkaufen zu koennen, bietet eine Grosstadt Einzelgaengern und Paearchen zahlreiche Moeglichkeiten regelmaessig kostenlos zu speisen:


Kostenlose Gourmetspeisen

überlässt Ihnen jedes Restaurant in der Grossstadt, wenn es schliesst. Oft werden verschiendene Gerichte vorbereitet, die dann doch von keinem Gast bestellt werden, also in den Abfall wandern. Nicht nur Eisdielen und Pizzarien leeren täglich ihre Theken. Auch gut sind Bäcker- und Konditoreien. Feinkostlaeden sortieren abends abgepackte Gourmetspeisen aus, deren Haltbarkeitsfristen am gleichen Tag ueberschritten wurden, und am naechsten Tag nicht mehr angeboten werden koennen, deswegen aber nicht viel schlechter sein muessen. Wenn Sie vorab fragen, ob man Ihnen die Speisen überlässt anstatt sie in den Müll zu schmeissen, und sich beim verantwortlichen Angestellten mit einem Trinkgeld bedanken, können Sie sich in der Regel kostenlos bzw. zu 5-10% des Verkaufspreises bedienen.

Die 5-10% sind Ihr diskretes Trinkgeld an den Angestellten. Hier muessen Sie jedoch aeusserst sensibel agieren: Oft hilft man Ihnen, weil es muehelos ein gutes Gefuehl garantiert. Selbst der Hauch eines Geschaefts wuerde dieses Gefuehl zerstoeren. Dann bedanken Sie sich besser mit einem Ihrer Kunstwerke. Andere Angestellte sind froh ueber jeden extra Euro. Sie koennen so sicher sein, auch das naechste Mal wieder beruecksichtigt zu werden. Im Muell muessen Sie dazu nicht unbedingt herumwuehlen.

Eleganter ist es sich in die Gästelisten von Kunstgalerien einzutragen. Sie müssen hierzu nur die Galerie besuchen und sich ins Gästebuch eintragen. Der Grund: Eintragungen werden in die Adressliste fuer Interessenten aufgenommen und von jetzt an automatisch zu allen Kunstveranstaltung, Eröffnungen und Parties etc. eingeladen, und dort gibt es - wie Sie wissen - immer kostenlos Wein, Wasser und Speisen. Schon Salvadore Dali wusste, dass es sich leichter mit Champagner und Kaviar überleben lässt als mit Aldi-Sparrationen und Trockenbrot.

Halten Sie nicht viel von Kunst, können Sie sich auch kostenlos auf grösseren Begräbnisfeiern (siehe Sterbeanzeigen) oder Betriebsfesten sattessen.

Passen Sie Ihre Kleidung den Örtlichkeiten an, stauben Sie für rund ein/zwei Euro in der Universitätsmensa, in Arbeitsamt- und Gerichtskantinen sowie grösseren Rathäusern eine ordentliche Mahlzeit ab. Schauen Sie, welche "Uniform" das Publikum trägt (z.B. Jeans und Rollkragen bei Studenten) und wählen Sie Ihre Kleidung und Auftreten entsprechend. Erscheinen Sie täglich, wird bald niemand an Ihrer Berechtigung zweifeln. Selbstverständlich erhalten Sie auch bei jeder Bahnhofsmission, diversen christlichen Vereinigungen (siehe Telefonbuch) oder der Heilsarmee immer Speis und Trank. Es verhungert also niemand.

Nicht kostenlos, aber preiswert sind Happy Hour Buefetts. Die Drinks kosten in vielen amerikanischen Bars und Restarants zur Happy Hour von 17 - 19 Uhr, wenn die Meisten aus dem Buero kommen und sich mit Alkohol entspannen muessen, nur die Haelfte, oder es gibt Two for One, zwei Drinks zum Preis von einem. Oft qualifizieren Sie sich mit dem Kauf eines Drinks auch fuer ein kostenloses Buefetts mit kleinen Snacks und Haeppchen.

Preiswert sind auch "All-you-can-eat"-Angebote. Hier koennen Sie fuer einen Pauschalpreis von ein paar Euro soviel essen wie Sie moechten, leider oft nur Pasta oder Pizza. Das Restaurant moechte an den Getraenken verdienen, die selbstverstaendlich getrennt abgerechnet werden. Selbst, wenn Sie noch eine Flasche Mineralwasser zahlen muessen, macht sich das Angebot fuer Sie sicher bezahlt, wenn Sie einen guten Appetit mitbringen.

Entspanner des kleinen Mannes

Einer der groessten regelmaessigen Kostenposten ist fuer die Meisten der monatliche Betrag, der fuer Alkohol und Zigaretten ausgegeben wird. Nur ein paar Bier und eine Schachtel Zigaretten taeglich lassen die Lebenshaltungskosten schnell um 200 bis 300 Euro im Monat ansteigen. Die Meisten glauben auf diese Entspanner des kleinen Mannes angewiesen zu sein. Mag sein, aber wuerde ein interessanteres und befriedigenderes Leben ohne Stress und Sorgen diese Ablenker nicht ueberfluessig werden lassen ? - Wer auf seine taegliche Dosis nicht verzichten kann, muss wahrscheinlich weiterarbeiten, um sich die Dosis leisten zu koennen, und garantiert sich so ein Leben, das Alkohol und Nikotin notwendig erscheinen laesst. Ein Teufelskreis, aus dem es nur einen Ausweg gibt: Geben Sie kein Geld mehr fuer Alkohol und Zigaretten aus. Sollte Ihnen dieser Gedanke Angst machen, wird es wahrscheinlich hoechste Zeit.



Einrichtung

Wie Sie Ihre Wohnung fuer unter 500 Euro stilvoll einrichten

Wenn Sie im Moment in einem Haus oder einer Wohnung leben, gehoert Ihnen in der Regel bereits eine Einrichtung. Sie muessen also kein Geld mehr fuer Moebel ausgeben, wenigstens nicht die naechsten 20 Jahre. Schauen Sie sich um: Benoetigen Sie jedes Schraenkchen, jeden Sessel, jeden Stuhl, jeden Tisch, jedes Regal wirklich, oder nimmt Ihnen die Einrichtung nur Ihren Platz weg ? - Benoetigen Sie eine grosse Wohnung, weil Sie sonst keinen Platz haben, Ihre Moebel zu stellen ? - Dann zahlen Sie Miete fuer Ihre Moebel, und nicht fuer sich. Verkaufen Sie, was Ihnen ueberfluessig erscheint. Schaffen Sie Platz.

Die Meisten sind davon ueberzeugt nur in einem Bett schlafen, auf einem Stuhl oder in einem Sessel sitzen und an einem Tisch essen zu koennen. Wissen Sie, warum sich unser westliches Leben grundsaetzlich nur auf Plattformen mit Beinen (Stuhl, Tisch, Bett) abspielt ? - Weil der Fussboden in unserem Kulturkreis zu dreckig war, um ihn zu nutzen. Der Mensch sass hoch auf seiner Plattform. Auf dem Boden lebten die Haustiere, Schweine, Huehner und gelegenlich auch Ratten. Unsere westlichen Plattformen sind heute ueberfluessig. Wir muessen uns vor nichts mehr schuetzen.

In Japan und Polynesien wurde der Boden seit Jahrtausenden sauber gehalten. Man sitzt daher auch heute in einem traditionellem japanischen Haus nicht auf einem Stuhl, sondern auf einem Sitzkissen und schlaeft auf einem Futon. Ein flacher Tisch (ca. 30 cm hoch) rundet die Einrichtung ab. Ein Futon laesst sich am Morgen platzsparend zusammenrollen. Auf dicke Teppiche, Schrankwaesche und Polstergarnituren wird ganz verzichtet. Weniger ist mehr. In der Wohnung ist wieder Platz. Nichts erdrueckt Sie.

Wenn Sie sich mit einer japanisch minimalistischen Einrichtung anfreunden koennen, und so Ihren Lebensraum nicht mit einem Moebellager verwechseln muessen, darf Ihre Wohnung auch kleiner sein. Ein leerer Raum von 16 qm reicht zum leben und arbeiten. Wenn Ihnen jetzt noch ein weiterer kleiner Raum (4qm) zur Verfuegung steht, der sich als Schrank und Abstellraum umbauen laesst, ist das perfekt. Selbstverstaendlich laesst sich auch ein Teil eines groesseren Raums (20qm) mit Hilfe eines geschmacklichen monochromen Vorhangs abtrennen.

Also, was brauchen wir wirklich zum leben ? - Einen Schlafplatz (Futon), Sitzkissen, einen flachen Tisch und ein Buecherregal (im Abstellbereich). Auch fuer Ihren Ruecken ist es gesuender, wenn Sie sich nicht in einen Chefsessel knallen, sondern aufrecht auf dem Sitzkissen sitzend an Ihren Computer arbeiten.

Tisch (Beine bis auf 30cm absaegen), Buecheregal und Sitzkissen lassen sich preiswert gebraucht kaufen oder selber machen. Die gesamte Einrichtung kostet Sie nicht mehr als 500 Euro (= abgeschrieben ueber fuenf Jahre Nutzung ergibt das die Kostenbelastung von weniger als 10 Euro pro Monat), selbst, wenn Sie sich noch einen gebrauchten Fernseher leisten moechten. Ein teurer Konsumentenkredit wird so ueberfluessig.

Ihre minimalistische Einrichtung spart so nicht nur Einrichtungskosten und Miete (ein kleineres Appartment reicht), sondern unterstreicht Ihren individuellen, kuenstlerischen Stil. Niemand wird Ihren Geschmack mit "Armut" verwechseln.

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Wuenschen Sie dagegen eine "gutbuergerliche" Einrichtung, kaufen Sie diese im Gebrauchtmoebelladen, An- und Verkauf, bei Wohnungsaufloesungen oder mit Hilfe von Angeboten aus den Kleinanzeigen. Sind die Moebel in gutem Zustand ist mit Ausnahme Ihres Kontostandes kein Unterschied zu einem Neukauf zu erkennen. Hier koennen Sie auch Ihre ueberfluessigen Mobel verkaufen bzw in Kommission geben.

Eine weitere guenstige Einkaufsquelle sind Versteigerungen: Wir leben in der Bundesrepublik Deutschland (auch in Oesterreich oder der Schweiz wird es nicht anders sein), einer Nation mit oeffentlichen Haushalten und einem Beamtenapparat, der diese nur unzureichend kontrolliert. Wenn z.B. eine Forschungsinstitution einmal im Jahr Kosten nachweisen muss, um den naechsten periodenbezogenen Etats zuerkannt zu bekommen, ist der Etat direkt abhaengig von den Kosten. Um einen moeglichst hohe Subvention zu erhalten, muss ein moeglichst hoher Bedarf ausgewiesen werden. Dieser laesst sich u.a. mit den Kosten des Vorjahres belegen, d.h. die Institution muss moeglichst hohe Kosten nachweisen, um sich fuer eine aehnliche hohe Finanzierung wie im Vorjahr qualifizieren zu koennen. Anstatt zu sparen, wird das Geld zum Fenster hinausgeworfen: Es werden die neusten Geraete, das beste Equipment angeschafft, nur um belegbare Kosten zu produzieren. Die "alten", noch 1a - funktionstuechtigen Geraete werden einfach "ausgemustert". Die ausgemusterten Bueromoebeln, Schreibmaschinen, EDV, Computer, Telefonanlagen werden dann gegen Hoechstgebot versteigert. Die Versteigerung wird per Post abgewickelt. Sie muessen innerhalb einer Woche nach der Ausschreibung Ihr Gebot abgeben. Da jedes Gebot (egal wie hoch) beruecksichtigt wird, haben Sie z.B. eine echte Chance fuer 10 Euro ein komplettes Set Bueromoebel zu erhalten, fuer 20 Euro eine Telefonanlage und fuer weitere 20 Euro einen Computer. Wenn keine weitere Gebote vorhanden sind, erhalten Sie den Zuschlag, auch wenn Sie nur einen Euro geboten haben. Weitere Informationen sowie die aktuellen Angebote erhalten Sie kostenlos von der Vebeg GmbH, Guenderrodestr. 21, D - 60327 Frankfurt, Tel.: 069-238050.

Muessen Sie eine Kueche "einrichten", richten Sie sich keine Kueche ein (kein Druckfehler !). Kaufen Sie sich einen kleinen Kuehlschrank (wie Minibar im Hotel) und zwei Kochplatten (An- und Verkauf). Sie sparen so spaeter auch Umzugskosten. Ein gebrauchter Kuehlschrank kostet nicht die Welt, ist aber trocken betrachtet neun Monate im Jahr ueberfluessig, wenn Sie einen kleinen Balkon haben auf dem sich Frischprodukte von September bis Mai kuehlstellen lassen. Im Hochsommer kaufen Sie nur kleine Portionen, die nicht verderben. LoveLait-Trockenmilch ist eine gute Alternative. Nido von Nestle ist auch gut (wenn Sie nicht die empfohlenden drei, sondern nur einen Essloeffel pro 0.2l nutzen). Wenn Segler jahrelang in den Tropen (auch nachts nie kaelter als 25 Grad) ohne Kuehlschrank komfortabel leben koennen, sollte das auch im kalten Deutschland moeglich sein.

Und was ist mit der Waschmaschine ? - Ein Einzelgaenger oder Paar benoetigt keine Waschmaschine und spart so Reparaturen, Strom, Wasser und Umzugskosten. Wer wird heute noch wirklich dreckig ? - Die kleineren Sachen koennen per Hand unter der Dusche ausgewaschen werden, der Rest geht alle zwei Wochen in die Muenzwaescherei (Waschautomaten, nicht Reinigung). Muss aber auch nicht sein: Wem der Waschsalon zu teuer ist, auf dem Land lebt oder Kinder hat, hoert sich in der Nachbarschaft um. Waschmaschinen sind nie ausgelastet. Eine alleinstehende Oma mit Waschmaschine ist oft gerne bereit, Ihre Sachen fuer einen Fuenfer, ein nettes Gespraech oder dringende Besorgungen in die Maschine zu stecken. Hat Ihr Haus einen Waschraum (in dem sich die Machinen der Nachbarn befinden), fragen Sie, ob Sie die Maschine eines netten Nachbarn fuer einen Fuenfer pro Waschladung/Hund spazieren fuehren etc. hin- und wieder mitbenutzen duerfen. Wenn Sie sich hier ehrlich und grosszuegig verhalten (nicht nur 2.50 zahlen, weil es eine halbe Ladung war), duerften Ihre Waschkosten insgesamt niedriger liegen als die Anschaffungs-, Reparatur- und Transportkosten einer eigenen Waschmaschine.



Kleidung

Fuer unter 30 Euro im Monat wie ein Modesigner gekleidet sein

Wenn Sie Ihren geregelten Arbeitsplatz aufgegeben haben, koennen Sie sich kleiden wie Sie moechten. Beeindruckt werden muss niemand mehr, kein Chef, keine Klienten und keine Kollegen. Wenn Sie allerdings nicht wie ein unfreiwillig Armer, Arbeitsloser oder Sozialhilfeempfaenger aussehen moechten (obwohl Sie u.U. einer sind oder noch weniger Geld ausgeben), sollten Sie sich auch nicht wie diese kleiden.

Wenn Sie nicht wissen, was es zu vermeiden gilt, stellen Sie sich morgens vor das Sozial- oder Arbeitsamt und beobachten Sie, wie die Stammkunden sich anziehen: Jogginganzug, Plastikschuhe in braun, grau oder gruen, halblange, gefuettere Kunststoffjacke in braun, grau oder graublau, demuetige, gebrochene Koerperhaltung, Billighaarschnitte, oft rauchend.

Es kostet Sie keinen Cent mehr, NICHT wie ein Sozialhilfeempfaenger gekleidet zu sein. Es ist nur eine Frage Ihres Geschmacks und des Gewusst-Wies, nicht Ihres Geldes, gut gekleidet zu sein. Ein Secondhand-Jacket kostet auch nicht mehr als eine Hertiejacke im Schlussverkauf.

Alles ist moeglich, wenn Sie schlank sind oder wieder schlank werden. Uebergewicht hat immer schnell ein Aldi-Armut-Stigma, das sich selbst mit Designerklamotten nicht kompensieren laesst. Wer zu dick ist, kann abnehmen. Weniger essen spart Geld. Natuerlich entsprechen die folgenden Tipps meinem persoenlichen Geschmack und Erfahrungswerten, von denen ich weiss, sie funktionieren. Sicher gibt es auch Menschen, die z.B. davon ueberzeugt sind, fett sein ist fantastisch. Und auf den Solomon Inseln oder West Samoa mag das auch wirklich das Schoenheitsideal sein, nicht aber in Paris, Berlin oder New York. Letztendlich kommt es darauf an, wo Sie leben moechten....

In der Regel verfuegen Sie bereits ueber ausreichend Kleidung. Sachen, die Sie in den letzten 12 Monaten nicht einmal getragen haben, werden aussortiert und verkauft oder getauscht. Ihre gesamte Garderobe sollte in eine mittelgrosse Reisetasche passen. Behalten Sie klassische Schnitte und gute Qualitaet. Ein altes Baumwollhemd vermitteln einen "reicheren" Eindruck als ein altes T-Shirt. T-Shirts verlieren schnell ihre Form, waehrend Baumwollhemden auch nach 100 Waeschen noch tragbar sind. Weisse Hemden verlieren ihre Farbe nicht. Jeans sind besser als Jogginghosen. Die Plastikschuhe und eine mausgraue Winterjacke moegen beim Sozialhilfeantrag perfekt sein, eine schwarze Lederjacke oder Jacket guter Qualitaet mit einfarbigem Rollkragenpullover und schwarzer Jeans/Hose passt aber immer und hat etwas "kuenstlerisch Wildes".

Wenn Sie staendig in der Oeffentlichkeit erscheinen und dort immer gut gekleidet sein muessen (z.B. als DJ oder Kellner), halten Sie Ihre Garderobe einfach. Tragen Sie eine persoenliche Uniform, z.B. immer schwarz wie viele Modesigner und Galeriebesucher. Wenn man sich so an Ihr Erscheinungsbild gewoehnt hat, faellt niemandem auf, dass Sie fast immer das Gleiche anziehen und nur taeglich Ihr Hemd (weiss) und Ihre Unterwaesche und Socken wechseln. Ihre Individualitaet koennen Sie mit Accessoirs unterstreichen. Eine auffaellige Seidenkravatte (jetzt aber jeden Tag eine andere), Manschettenknoepfe statt Plastikknoepfe, eine antike Kravattennadel etc., alles preiswert vom Flohmarkt, beweisen Ihren diskreten Geschmack.

Eine Swatch ist geschmackvoller als eine Falschgold-Tschibo. Niemand wird Sie mit einer farbenfrohen Swatch Uhr mit einem kleinbuergerlichen Armen verwechseln. Je aelter Sie sind desto "witziger" ist der Effekt. Die Meisten wissen: Wer Sechzig ist und eine rote Plastikuhr mit gruenen Punkten am Arm hat und dazu noch eine schwarze Lederjacke traegt, muss ein "Kreativer", ein Individualist mit Mut, sein, oder ein Kunstprofessor.

Sind Sie "Kuenstler" wird Ihnen auch in "gehobenen" Kreisen der Meisten vieles verziehen, das bei Normalbuergern als voellig "deklasse" gewertet wuerde, z.B. die fehlende Golfclubmitgliedschaft, die Unfaehigkeit Tennis zu spielen oder ein Boot zu segeln, die "falsche" Wohngegend, zuviel Alkoholkonsum, wenn andere zahlen, etc.

Schwarze Lederschuhe sind nie verkehrt (aber bitte nicht mit weissen Tennissocken). Wenn Sie noch ein paar Lobbs aus besseren Tagen im Schrank haben um so besser. Unzerstoerbar und viel preiswerter sind Bundeswehr-Springerstiefel (vom naechsten Kreiswehrersatzamt oder dem Wehrpflichtigen aus der Nachbarschaft) oder Doc Martens. Die Stiefel unter den schwarzen Jeans mit Lederjacke werden immer fuer ein Stilelement gehalten und sind auch im Sommer nur selten zu warm.

Lederjacken - natuerlich nicht die Hertie-Weichmodelle fuer die Hausfrau von heute in weinrot oder braun -, sondern die schwarzen harten fuer Rocksstars, Fotografen, Fotomodelle, Revolutionaere, Kuenstler und Harleyfans, halten Jahrzehnte. Vielleicht muss mal ein Reissverschluss ersetzt oder eine Naht geflickt weden. Die Jacken gibt es preiswert secondhand oder auf Flohmaerkten. Sie koennten auch eine kostenlose Kleinanzeige versuchen: Rockstar, 55J., ohne Band, sucht Lederjacke. Habe kein Geld. Kontakt....

Wenn Sie kein Leder moegen oder zu dick sind und wirklich wie ein Rocker aussehen, kaufen Sie sich einen wetterfesten Trenchcoat und kombinieren Sie diesen fuer die kalten Tage mit einem dicken Tweed Jacket und einem schwarzen Rollkragenpullover (alles natuerlich gebraucht ). Auch gut ist ein einfacher Wollmantel, an dem Sie einen Samtkragen annaehen koennen, wenn Sie aristokratisch aussehen moechten.

Ihre Haare sollten Sie immer professionell schneiden lassen. Schlecht selbstgemachte oder von der Freundin geschnittene Haare deuten immer "Armut" an. Sie koennen Ihre Haare natuerlich auch einfach wachsen lassen oder sich den Kopf rasieren. Eine Glatze ist immer vorteilhafter als eine Halbglatze.

Frauen haben mehr Moeglichkeiten als Maenner sich preiswert gut zu kleiden, da sie sich sowohl weiblich (Kleid) alsauch typisch maennlich (Anzug) anziehen koennen. Auch laesst sich wegen der durchschnittlich zierlicheren Koerper leichter etwas in Secondhand finden, da auch die kleineren Maennergroessen oft passen, und Kleidung immer kleiner/enger, aber selten groesser gemacht werden kann.

Auch hier gilt wieder: Schlank sein und bleiben ist kostenlos. Eine sechzigjaehrige Frau kann so spitze in Lederjacke und Jeans aussehen. Wer gut aussieht, kann auch in Notfallsitationen immer noch einen Job als Kellnerin annehmen, wenn sonst nichts moeglich ist, und so immer und ueberall Geld verdienen.

Lange Haare helfen und muessen nicht staendig geschnitten werden. Ein Kurzhaarschnitt waechst aus, lange Haare wachsen nur. Ein Kurzhaarschnitt kann bei einem huebschen Gesicht toll aussehen, muss aber staendig gepflegt werden (teuer !). Ein erstklassiger Haarschnitt ist Imperativ, da Ihr Kopf Sie auf den ersten Blick von den unfreiwillig Armen unterscheidet. Tragen Sie Ihre Haare unkompliziert offen, hochgesteckt oder im Pferdeschwanz. Wenn Sie den Eindruck vermitteln koennen, eine Ex-Ballerina zu sein, gehoert Ihnen mode- und trendunabhaengig die (Maenner)Welt. Vermeiden Sie alles, was an Dauerwelle Ost, Frisoermeisterschaft, Kleinstadtfrisoese oder Supermarktkassiererin erinnern koennte. Eine schlechte (kleinbuergerliche) Frisur laesst Sie selbst in teuerster Kleidung wie ein Dorfschoenheit in teurer Kleidung aussehen.

Wie kommen Sie an eine professionelle Frisur ohne ein Vermoegen zu zahlen ? - Indem Sie Ihre Haare natuerlich lang wachsen und sich selber hin- und wieder die Spitzen abschneiden (kein Experimente bitte !). Muss es unbedingt ein Kurzhaarschnitt sein (warum nicht lange Haare hochstecken ?), freunden Sie sich mit einem Profi ohne eigenen Salon an und lassen Sie sich die Haare zu einem Bruchteil der Salonkosten privat schneiden. Der Profi muss die Einnahme natuerlich in seiner Steuererklaerung angeben. Auch sind viele Azubis erstklassiger (!) Salons sehr gute private Alternativen. Weniger attraktiv sind Auszubildende, die man offiziell im Salon oder Frisoerschulen zu Sonderpreisen an ihrem Kopf experimentieren laesst.

Sie haben etwas gegen Gebrauchtklamotten ? - Was glauben Sie, wo sich Modesigner wie Dolce & Gabbana, Jean Paul Gaultier und John Galliano inspirieren lassen und einkaufen? - Im Grosstadtuntergrund der Flohmaerkte, Szenelaeden, Secondhandlaeden. Ideen liefern die Trendsetter, die sich dort mit Kleidung eindecken...

Wenn Sie hohe Kosten sparen moechten, kleiden Sie sich wie ein Modedesigner, nicht wie ein Modeopfer.

Haben Sie Ihre alten Klamotten aussortiert und das Meiste verkauft, um sich dann mit dem Erloes eine kleine, aber feine zweckmaessige, preiswerte und attraktive Garderobe zusammenzustellen (siehe oben), muessen Sie kein Geld mehr in Kleidung investieren. Sie kaufen grundsaetzlich nichts neues mehr, sondern ersetzen nur ein Kleidungsstueck, das irreparabel verschlissen ist. Da Ihre Lederjacke und Springerstiefel nicht kaputtzukriegen sind, muessen hierzu nicht mehr als 350 Euro jaehrlich, oder weniger als 30 Euro im Monat kalkuliert werden.



Versicherungen

Zugegeben: Ich bin kein grosser Freund von Versicherungen und halte daher auch jede Praemienzahlung fuer ueberfluessig. Selbst eine Krankenversicherung erscheint mir nicht erforderlich, wenn Sie sich gesund ernaehren, Sport treiben und keinem Stress aussetzen. Die haeuftigsten Beschwerden der Meisten wie Schnupfen, Allergien und Krebs kann bisher auch der teuerste Spezialist oder die beste Versicherung nicht verhindern.


Krankenversicherung:

Ich habe meine private Krankenversicherung vor sieben Jahren gekuendigt. Die gesparten Beitraege reichen jetzt aus, um die eine oder andere teure Notfallbehandlung ohne Bedauern selber zahlen zu koennen. Aber dazu muesste es erst zu einem Notfall kommen.

Fuer Kleinigkeiten braucht niemand einen Arzt, also auch keine Krankenversicherung. Dass Kopfschmerztabletten gut gegen Kopfschmerzen sind, und Schnupfen- und Grippemittel genauso schnell "heilen" wie Ruhe und Omas Huehnersuppe, ist allgemein bekannt. Der Koerper heilt sich selber, wenn er gelassen - und nicht regelmaessig mit Chemie und Antibiotika bombadiert - wird. Wer jemals laengere Zeit ohne einen Arztbesuch auskommen musste, kann bestaetigen: Auch ohne Medikamente sind Sie oft nach einigen Tagen wieder gesund. Selbst schwere Dritte Welt-Lebensmittelvergiftungen lassen sich mit einem trinkbaren Desinfektionsmittel wie Coca Cola und Schokolade erfolgreich bekaempfen, insbesondere, wenn Sie bei ersten Anzeichen (Schwaeche, komisches Gefuehl im Magen) sofort erbrechen (Finger in den Hals).

Eine Studie an der New Yorker University of Rochester belegt: Ein Drittel der 1.000 bekanntesten Wehwehchen und Krankheiten (Schnupfen, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, Seekrankheit, Angstzustände etc.) lassen sich mit Placebos, also der Illusion, sicher wieder gesund zu werden, beheben. Oft reicht das Gefühl geheilt zu werden, um sich tatsächlich besser zu fühlen. Dieses "gute Gefühl", die Ekstase, wieder gesund zu werden, soll Endorphin freisetzen, das auf das Gehirn eine opiumähnliche Wirkung habe, also beruhige und Schmerzen lindere. Aber muss die "Gewissheit wieder gesund zu werden" von einem Arzt oder einer Pille vermittelt werden, oder wissen wir das insgeheim auch selber ?

Ein Grossteil unserer heutigen "Krankheiten" und Schmerzen hat psychosomatische oder hypochondrische Ursachen (z.B. unterbewusstes Verlangen nach Aufmerksamkeit ("wenn ich krank bin, kümmern sich alle um mich...")). Nicht selten sind Krankheiten auch die "perfekte" Entschuldigung, Erwartungen anderer nicht erfüllen zu müssen ("ich wollte ja, aber dann bin ich krank geworden..."). Hier kann oft eine Aenderung der Lebensumstaende helfen. Wer gluecklich ein erfuelltes Leben nach seinen eigenen Vorstellungen lebt, braucht keine Ausreden, muss also auch nicht "krank" werden.

(Weitere Informationen zu Krankheiten, und was sie wirklich sind, sowie z.B. auch dem Unsinn von Vorsorgeuntersuchungen etc., finden Sie unter www.pilhar.com und www.neue-medizin.de)

Routinebehandlungen (z.B. Zahnbehandlung) sind planbar. Ich kombiniere diese gerne mit einem Aufenthalt in Dritte Welt Laendern in denen die medizinischen Kosten minimal sind. So habe ich mir vor Jahren fuenf Zaehne in Venezuela fuellen lassen. Obwohl das Equipment nicht das Neuste war und der Behandlungsraum in einer umgebauten Garage garantiert die Meisten abgeschreckt haette, lieferte der Zahnarzt erstklassige Arbeit. Soweit ich das beurteilen kann, sind die vor Jahren eingesetzten Fuellungen noch immer in Top-Zustand. Das kann ich von vielen teureren Arbeiten leider nicht sagen. Die gesamte Behandlung (sechs Besuche inkl. Intensivreinigung) hat mich umgerechnet 120 Dollar (einhundertzwanzig) gekostet.

(Es muss aber nicht immer die Dritte Welt sein: Eine Zahnbehandlung ist auch in Frankreich nicht teuer (Fuellung inkl. Betaeubung 30 - 50 Euro, Roentgen 5 - 8 Euro, Reinigung 35 Euro. Zahnersatz ist preiswert in Ungarn, gleich hinter der Oesterreichischen Grenze sprechen die Aerzte Deutsch)

Aber was passiert bei einem Notfall ?

In Notfaellen werden Sie ueberall auch behandelt, wenn Sie nicht versichert sind. Sicher nicht fuenf Sterne, aber medizinisch einwandfrei. Weder ein Arzt noch eine Notfallaufnahme eines EU-Krankenhauses wird Sie abweisen, wenn Sie sich sterbenskrank fuehlen oder einen Unfall gehabt haben. Die Kosten werden Ihnen dann in Rechnung gestellt. Das ist Ihr finanzielles Risiko, wenn Sie sich gegen eine Versicherung entscheiden. Sollten Sie ueber kein Verfuegen oder ausreichend Einkommen verfuegen, zahlt letztendlich immer das Sozialamt.

Sich notfalls auf den Staat verlassen zu muessen, mag fuer die Meisten auf den ersten Blick unverantwortlich erscheinen. Denken wir aber nuechtern, stellen wir fest, dass nicht nur der gezahlte Krankenversicherungsbeitrag, sondern auch die fuer den Betrag eingeforderte Leistung (die verursachten Therapiekosten, Arztrechnungen, Verwaltungskosten etc.) beruecksichtigt werden muessen. Sind diese Kosten insgesamt hoeher als der Beitrag, belastet der Versicherungsnehmer die Versicherung.

Sind die eingeforderten Leistungen der Meisten durchschnittlich hoeher als die gezahlten Beitraege, macht eine Versicherung Verlust. Die gesetzlichen Krankenversicherungen erwirtschaften so im Jahre 2002 insgesamt 3,4 Milliarden Euro Minus (Spiegel 28/2003)). Tendenz steigend.

Eine Krankenversicherung, die langfristig nur Verluste erzielt, kann nicht selbsttragend existieren. Da sich aber keine Regierung erlauben kann, die heilige Kuh Krankenversicherung ganz offiziell zu schlachten, und eine Krankversicherungsgesellschaft in den Konkurs abrutschen und so Beitragszahler unversichert zu lassen, wird diese entweder vom Steuerzahler subventioniert, d.h. der Staat zahlt letztendlich die Arztbesuche des Beitragszahlers (entweder aus vorhandenem Budget oder durch eine gesetzliche Beitragserhoehung/Selbstbeteiligung der Patienten) oder die Leistungen werden gesetzlich gekuerzt. Kuerzt der Gesetzgeber aber die Leistungen bei gleichbleibenden Beitraegen oder erhoeht er die Beitraege bei gleichbleibenden Leistungen, wird dem Zwangsversicherten de facto nur eine verdeckte Steuererhoehung verschrieben.

Wenn die Meisten jeden Monat 200 Euro an Krankenkassenbeitraegen abfuehren, um dann staendig zum Arzt zu rennen und sich teure Medikamente oder Therapien verschreiben zu lassen, muss der Versicherungstraeger bereits hoehere Rechnungen zahlen als Beitraege eingenommen wurden.

Wenn der Beitragszahler zu viel oder unter staendigem Stress arbeitet (der Bundesverband der Betriebskrankenkassen hat ermittelt, dass 28 Milliarden Euro Kosten jaehrlich von arbeitsbedingten Erkrankungen verursacht werden (Stern 28/2003)), und dann auch noch ungesund lebt, zuviel isst, trinkt oder raucht, keinen Sport treibt etc. (alles Verhaltensweisen, die er selber 100% kontrollieren und reduzieren koennte), so staendig krank wird und gleichzeitig die Vorausetzungen fuer einen hoechstwahrscheinlichen und oft vermeidbaren Notfall schafft, hat die von der Versicherung eingeforderte Leistung keinen Bezug mehr zu den gezahlten Beitraegen.

Das Versicherungskonto des fleissigen Beitragszahlers, diesem nuetzlichen Mitglied der Gesellschaft, faellt so jeden Monat staerker in den Verlust, d.h. an Beitraegen wurden zwar in den letzten 10 Jahren insgesamt z.B. 24.000 Euro eingezahlt, an Arztrechnungen musste die Versicherung aber insgesamt z.B. 30.000 Euro auszahlen. Ein Verlust von 6.000 Euro. "Natuerlich", werden die Meisten einwenden. "Waere ja eine schlimme Sache, wenn man die Behandlungen auch noch in voller Hoehe selber tragen muesste...". Das sei ja der Sinn der Versicherung. "Gott sei Dank sind wir gut versichert..."

Wer dagegen nicht versichert ist, kann auch keine Versicherung mit Routineangelegenheiten wie eine regelmaessige Zahnbehandlung und Kleinigkeiten wie Schnupfenmittel, oder Arztbesuchen aus Langeweile bzw. als Fueller fuer ein psychologisches Vakuum (gibt es ueberhaupt Hypochonder, die nicht krankenversichert sind?), belasten, d.h. das Beitragskonto (null) entspricht dem Leistungskonto (null). Wer liegt soweit der Versicherung und so letztendlich dem Staat mehr auf der Tasche ?

Kommt es jetzt zum Notfall muss die Versicherung bzw. der Staat zahlen. Waehrend die Unfallwahrscheinlichkeit fuer den Versicherten und den Nicht-Versicherten gleich ist, ist die Wahrscheinlichkeit ernsthaft krank zu werden bei versicherten Personen wahrscheinlich hoeher, da die Krankheit fuer den Patienten "kostenlos" ist, und so keine finanzielle Motivation existiert auf krankmachende Einfluesse zu verzichten. "Wenn die Leber kaputt ist, gibt es eine neue. Wozu zahle ich jeden Monat die Krankenversicherung ?".

In beiden Faellen sind die Notfallkosten nicht durch gezahlte Versicherungsbeitraege gedeckt, beim Versicherten, weil sein Leistungskonto wahrscheinlich im Minus steht, und beim Nicht-Versicherten, weil das Leistungskonto weder Guthaben noch Saldo ausweist, d.h. fuer einen Notfall steht in beiden Faellen kein Geld mehr aus Versicherungsbeitraegen zur Verfuegung, sondern muss letztendlich vom Staat subventioniert werden. Ob die Notfallkosten nun direkt vom Sozialamt oder indirekt als Subvention an die Versicherung gezahlt werden, damit die Versicherung dann die Notfallkosten decken kann, ist unerheblich. Das Geld kommt in beiden Faellen vom Steuerzahler.

Wer also ueberzeugt ist, dass eine fehlende Krankenversicherung unverantwortlich ist, weil so das Restrisiko eingegangen wird, eine teure Notfallbehandlung nicht aus eigenem Vermoegen oder Einkommen zahlen zu koennen, sollte zunaechst pruefen, ob seine Beitragszahlungen die in Anspruch genommenen Leistungen langfristig uebersteigen. Weiter muss analysiert werden, in wie weit die Krankheiten von einem vermeidbaren ungesunden Lebenswandel provoziert wurden. Nur so laesst sich ermitteln, wer sich wirklich unverantwortlich verhaelt und "uns allen auf der Tasche liegt". Und da werden die Meisten ploetzlich ganz still.

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Ausserdem: Auch die teuerste Versicherung ist nutzlos und sogar lebensgefaehrlich, wenn sie eine Therapie bezaht, die krankmacht und killt. Dies ist insbesondere bei sog. "Krebs"-Diagnosen zu 95% der Fall, wenn mit Chemo und Bestrahlung "geheilt" werden soll. Entgegen aller Fach- und Massenmedienbehauptungen gibt es in der konventionellen Krebstherapie in den letzten 30 Jahren keine Fortschritte, auch, weil sich die Schulmedizin weigert zu erkennen, was Krebs wirklich ist.

Wer also an "Krebs" erkrankt und nicht versichert ist, und so glücklicherweise seine Chemo und Bestrahlung nicht zahlen kann (und daher i.d.R. auch nicht bekommt), hat viel höhere Heilungschancen als der gutversicherte Musterpatient. Auch wird jemand, der nicht versichert ist, eher bereit sein Alternativen zu recherchieren, die preiswert und u.U. sogar kostenlos heilen koennen. Und die gibt es: Siehe www.neue-medizin.de und www.pilhar.com.

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Wer trotzdem unbedingt krankenversichert sein moechte, sollte sich arbeitslos melden. Rueckwirkend krankenversichert sind Sie sofort, wenn Sie sich arbeitslos melden und Anspruch auf Arbeitslosenhilfe haben. Selbstverstaendlich ist auch jeder Sozialhilfeempfaenger krankenversichert.

Eine preiswerte Krankenversicherung erhalten Sie in der Regel als Student. Sie muessen sich hierzu nur bei einer Uni einschreiben. Dazu muessen Sie nicht in Uninaehe leben oder Vorlesungen besuchen. Student werden koennen Sie auch bei der FernUniversitaet in Hagen, Postfach, D-58084 Hagen, www.fernuni-hagen.de.

Sie koennen statt einer Krankenversicherung - soweit zulaessig - auch mehrere Reisekrankenversicherungsvertraege abschliessen, wenn Sie sich sowieso irgendwo in der Welt rumtreiben wollen, aber Ihren offiziellen Wohnsitz in Deutschland behalten. Reiseversicherungsvertraege sind zeitlich oft begrenzt. Sie schliessen also mehrere Vertraege mit verschiedenen Gesellschaften ab, z.B. fuer jeden Monat einen Vertrag mit einem anderen Versicherungsunternehmen. Sie sind so fuer rund 300 Euro im Jahr erstklassig krankenversichert, oft sogar mit Zusatzleistungen wie Ruecktransport etc.. Schwachpunkt: Kosten fuer Krankheiten, die Sie schon vor der Reise hatten, werden nicht erstattet. Aerger ist also vorprogrammiert.

Ist eine kostenintensive Behandlung absehbar, und daher dringend eine Krankenversicherung notwendig, und soll sich trotz Einkommen aus Vermoegen nicht teuer privat versichert werden, lassen sich Strategen bei befreundeten Unternehmern als Berater, Heimarbeiter oder Parkplatzwaechter anstellen. Vereinbart wird ein Minigehalt, das ein paar Euro ueber dem Freibetrag liegt, d.h. es muessen relativ geringe Kranken- und Sozialversicherungsbeitraege abgefuehrt werden. Der Stratege und seine Familie sind so krankenversichert. Moeglich, solange nur Lohn und Gehalt, nicht aber Miet- und Zinseinkuenfte sowie Aktiengewinne Bemessungsgrundlage sind. Legal moeglich aber nur, wenn der Arbeitnehmer tatsaechlich ein Gehalt erhaelt und dem Arbeitgeber die gezahlten Beitraege nicht erstattet. Ist ein Anspruch auf Arbeitslosenunterstuetzung erarbeitet, der - wie oben gesehen - auch eine Krankenversicherung einschliesst, wird der Stratege aus Gesundheitsgruenden kuendigen.

Eleganter ist es, aktuell die guenstigen Krankenversicherungsbedingungen anderer EU-Laender zu recherchieren und zu nutzen. Obwohl diese staendig reformiert werden, liegen einige weit unter den deutschen Tarifen. Wer in einem EU-Land preiswert krankenversichert ist, wird in jedem anderen EU-Land kostenfrei behandelt, also auch in Deutschland.

Um sich fuer eine guenstige Krankenversicherung in einem anderen EU-Land, z.B. in Grossbritannien, zu qualifizieren, muessen Sie dort auch leben, d.h. zum Zeitpunkt der Antragstellung einen Wohnsitz nachweisen. Das kann z.B. der Bauer sein, bei dem Sie Ihr Wohnmobil abgestellt haben. Eine Quittung fuer den Stellplatz reicht. Niemand kann Ihnen vorschreiben, in einem Haus leben zu muessen. Haben Sie kein Wohnmobil, mieten Sie preiswert ein Zimmer (www.easyroommate.com). Wichtig ist, dass Sie die Post der zustaendigen Behoerden sicher empfangen. Wenn Sie staendig umziehen, koennen Sie Post auch ueber ein Maildrop mit Strassenanschrift empfangen (kein Postfach), und diese an Ihren aktuellen Aufenthaltsort weiterleiten lassen. Eine Meldepflicht gibt es in Grossbritannien nicht.

(Siehe auch IHRE FIRMENANSCHRIFT IM * NEW YORKER EMPIRE STATE BUILDING ODER Z.B. IN DEUTSCHEM SCHLOSS Aktuelle Liste mit über 40 erstklassigen prestigeträchtigen Büroserviceanschriften (z.B. auch Marbella, Monaco, Hong Kong, Panama, CH, FL, LUX, Arabien, Albanien, Andorra, Gibraltar, Hawaii, Tahiti, Seychellen, Philippinen, Thailand, Japan, Russland, Australien, Zypern etc. pp.) die meisten zu Tiefstkosten von z.B. nur USD 100 p.a., von reyharths@lycos.com. (50 Euro) oder im Internet, z.B. www.maildropguide.com , www.mailboxesetc.com oder www.mbe.com, www.wwbcnetwork.com oder Suchwort maildrop & Ortsangabe)


Die erste Anlaufstelle ist das Department of Health and Social Security (DHSS). Sind Sie dort registriert, wird im lokalen Health Center eine sog. Medical Card beantragt. Haben Sie die Medical Card, beantragen Sie Form E111. Das ist der Berechtigungsschein, mit dem sich im Ausland behandeln lassen koennen, und z.B. beim naechsten Deutschlandaufenthalt bei der deutschen AOK ein ganz normales deutsches Krankenscheinheft erhalten. Sie sind so in der ganzen EU erstklassig versichert. Wenn Sie freiberuflich taetig sind, und Ihr jaehrliches Einkommen unter 5000 Britischen Pfund liegt, kostet Sie diese Krankenversicherung keine 20 Euro im Monat.

Illegal ist es, wenn Sie die britische Versicherung beantragen, obwohl sich Ihr Hauptwohnsitz in Deutschland befindet. Dieser sollte daher vor Antragstellung abgemeldet werden. Einen festen Arbeitsplatz mit Sozialklimbim haben Sie in Deutschland auch nicht, sonst waeren Sie ja dort bereits krankenversichert. Ein Umzug mit wenig Besitz ist kein Problem, ein Spass mit einem Wohnmobil. Wenn Sie offiziell in England wohnen und versichert sind, muessen Sie sich dort nicht staendig aufhalten. Als Wohnmobilbesitzer, Segelbootkapitaen, Photograph oder Reisejournalist sind Sie sowieso staendig woanders. Weltumsegler und Globetrotter sind oft Jahrzehnte unterwegs, ohne ihren offiziellen Wohnsitz aufzugeben. Selbst Deutschland koennen Sie bis zu 185 Tage im Jahr besuchen. Solange Sie sich nicht wieder offiziell anmelden, oder der "Schwerpunkt Ihrer Lebensinteressen" in Deutschland liegt, bleibt Ihr Wohnsitz in Grossbritannien, und so die Krankenversicherung der Queen ganz legal.


Lebensversicherung:

Wenn Sie ueberfluessige Kosten vermeiden moechten, sollten Sie Ihre bestehenden Versicherungspolicen pruefen. Macht eine Versicherung wirklich finanziellen Sinn oder nicht ? - In vielen Faellen nicht. Fragen Sie sich:

(1.) Was habe ich zu verlieren ? (und)

(2.) Ist es mit Geld ersetzbar ?

Wenn Sie einen Arm verlieren, ist das weniger tragisch, weil eine Unfallversicherung 50.000 Euro zahlt ? - Kaum, wenn Sie den Arm zum windsurfen oder skifahren benoetigen. Wenn ein Wasserschaden Ihre Wohnungseinrichtung zerstoert, was werden Sie vermissen, die Moebel oder die Erinnerungsstuecke wie Photoalben, Souveniers etc. ? - Eine Versicherung wird die Moebel ersetzen, die Erinnerungsstuecke nicht.

Wenn Sie eine Lebensversicherung abschliessen, wettet die Versicherungsgesellschaft, dass Sie lange leben werden. Wenn Sie alt werden, macht die Versicherung fuer Sie nicht viel Sinn. Nur, wenn Sie jung sterben, hat sich die Versicherung gelohnt. Tolle Sache, aber wohl kaum fuer Sie.

Eine Lebensversicherung soll daher auch nicht Ihnen, sondern Ihren Angehoerigen finanzielle Vorteile sichern. Wenn Ihre Familie von Ihnen finanziell abhaengig ist, soll sie nach Ihrem Tod nicht ploetzlich mittellos dastehen. Gut, wenn Sie viel verdienen und Ihre Angehoerigen daran gewoehnt haben, viel Geld auszugeben und so auch viel Geld zu benoetigen. Leben Ihre Angehoerigen aber nach dem Prinzip, Geld, das nicht ausgegen wird, muss nicht verdient werden, und wurde Sparsamkeit und Konsumverzicht von Ihrer Familie seit Jahren praktiziert, wird Ihr Tod keine finanzielle Krise ausloesen. Ihr geringes Einkommen laesst sich immer ersetzen.

Ein Einzelkaempfer hat keinen Grund eine Lebensversicherung abzuschliessen, da keine Angehoerigen vorhanden sind, die finanziell abhaengig sind und versorgt werden muessen. Wenn Sie nur mit Ihrer Frau/Mann zusammenleben, macht eine Lebensversicherung nur Sinn, wenn Ihr Partner nach Ihrem Tod unfaehig ist seinen/ihren eigenen Lebensunterhalt zu erzielen. Hinterlassen Sie ihr/ihm diesen Text.

Aber was ist mit den Begraebniskosten ? - Am preiswertesten ist die Einaescherung. Vielleicht machen Sie auch einen Deal mit einem Krankenhaus: Ihre Organe gegen die Uebernahme aller Begraebniskosten. Auf viel Tamtam mit Sterbeanzeigen, Kaertchen, Cafe und Kuchen kann verzichtet werden. Wer Ihnen nahestand, weiss auch so, dass Sie gestorben sind.

Zu brutal, gefuehllos ? - Wenn Liebe und Trauer mit Hilfe von Geld ausgedrueckt werden kann, warum wollen Sie Ihr Geld dann einem Bestattungsinstitut geben, das Sie weder liebt noch um Sie trauert ? - Ueberlassen Sie Ihr Geld Ihrer Familie. Stellen Sie im Testament sicher, dass niemand Geld fuer Ihr Begraebnis verschwendet.

Sehen Sie nicht die Notwendigkeit Ihre Angehoerigen nach Ihrem Tod finanziell abzusichern, funktioniert also der Appell an Ihr Verantwortungsbewusstsein nicht, soll eine Lebensversicherung ploetzlich auch ein erstklassiges Investment zur Absicherung einer privaten Rente sein.

Sie sollen jeden Monat einen bestimmten Betrag an die Versicherung zahlen (oder einmalig eine groessere Summe) und erhalten dann ab einem bestimmten Zeitpunkt regelmaessig einen bestimmten Betrag ausgezahlt. Ein schoenes Konzept, dass finanziell nicht immer Sinn macht.

Denken wir nuechtern: Die Versicherung kann nur ueberleben, wenn sie Profite erzielt. Geld, das Sie einzahlen, kann folglich nur nach Abzug eines anteiligen Profits an Sie zurueckfliessen. Die Versicherung investiert Ihre Beitraege daher, laesst das Geld arbeiten und erzielt hier eine Rendite. Aus dieser Rendite deckt die Vesicherung zunaechst ihre Kosten und einen Profit, und schreibt erst dann den Rest als minimale Gewinnbeteiligung plus magerer Mindestverzinsung Ihrem Guthaben zu, auf das Sie in 20 oder 30 Jahren einen Anspruch haben. Die Beitraege werden aber nicht etwa in irgendwelchen geheimen Geschaeften investiert, die extra hohe Gewinne sichern (und so auch hohe Gewinnbeteiligungen), sondern in ganz normale Jedermann-Investments wie Anleihen, Immobilien und Aktien. Durchschnittlich werden so nur 6 - 7 % p.a. erzielt. Fallen die Aktienkurse, werden oft sogar nur 3% gezahlt - und dann auch nur mit Ach und Krach und unter grossem Gejammer (2002 - Diskussion um Senkung der Mindestverzinsung). Viele deutsche Versicherungen stecken seit 2002 wegen hoher Boersenverluste sogar in einer gefaehrlichen Liquiditaetskrise und koennen nicht einmal mehr notwendige Reserven aufbringen. Werden die Krisenunternehmen nicht aufgekauft oder bekommen Sozialhilfe (werden staatlich gesichert), hat eine dort geschlossene Lebensversicherung nur noch Papierwert. Die angebliche "Sicherheit" und "Zukunftvorsorge" ist also nicht mehr gegeben. Warum also Geld verschenken ?

Als intelligenter Mensch muessen Sie sich daher die Frage stellen, ob Sie das nicht genauso oder sogar besser selber koennen, und so den erzielten Gewinn mit keiner Versicherung teilen muessen. Koennen Sie, wenn Sie kein Interesse an Zahlungen nach Ihrem Tod haben.

Sie zahlen Ihre monatlichen Beitraege nicht an eine Versicherung, sondern legen diese selbststaendig an. Eine sichere Mindestverzinsung erzielen Sie, wenn Sie Ihr Geld als Festgeld und in Anleihen anlegen. Sind Sie einer moeglichen hoeheren Rendite interessiert, investieren Sie einen Teil Ihres Geld in Indexzertifikate (siehe Kapitel "Investments"). Die Investmentspezialisten der Versicherung machen mit Ihrem Geld auch nichts anderes. Wenn Sie selbststaendig anlegen, behalten Sie allerdings die Kontrolle ueber Ihr Geld, und sind nicht gezwungen mitanzuschauen, wie Ihr Kapital zu Hoechstkursen in einer Kegelclubhausse an der Boerse investiert wird "weil alle es so machen" (siehe Versicherungsengagement in Aktien 1999-2001), sondern koennen aussteigen, wenn der gesunde Menschenverstand und Ihre Boersennase das fuer richtig halten. Als Kapitalanlage macht eine Lebensversicherung also auch keinen Sinn, jedenfalls nicht fuer durchschnittlich intelligente Menschen.

Wenn wir unsere Kosten moeglichst niedrig halten moechten, und so kein grosses Einkommen verdienen muessen bzw. verdienen, muessen wir nicht dafuer zahlen, um dieses Minieinkommen fuer unsere Angehoerigen abzusichern. Es macht mehr Sinn, sich jeden Samstag eine Stunde zusammenzusetzen, um Erfahrungeng auszutauschen und Miniverdienstmoeglichkeiten zu diskutieren und zu entwickeln. Wenn jedes Familienmitglied immer auch etwas selber verdienen kann, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass dies ohne Sie nicht mehr funktioniert. Das ist die beste Sicherheit. Garantieren Sie Ihrer Familie nicht den Fisch, sondern die Angel.

Wer bereits eine Lebensversicherung abgeschlossen hat, und diese puenktlich seit Jahren zahlt, hat unter Umstaenden einen Fehler gemacht. Eine Musterloesung gibt es leider nicht. Sie muessten individuell entscheiden, ob ein Verkauf Sinn macht, oder es sinnvoller waere, die Versicherung trotz aller Nachteile zu behalten, und weiter zu zahlen.

Kriterium sollten hier nicht moegliche finanzielle Verluste, sondern die eigene Lebensplanung sein. Wer z.B. keine Plaene oder Traeume hat, und gluecklich am "festen" Arbeitsplatz ist, und so ein regelmaessiges Einkommen erhaelt, das die Raten an die Versicherung sichert, sollte die Versicherung nicht kuendigen/verkaufen. Wer dagegen mit seinem Leben unzufrieden ist und seinen Job kuendigen moechte, um einen Traum zu erfuellen, und dann wahrscheinlich kein Geld mehr fuer die Raten hat, sollte den Traum nicht den Lebensversicherungsraten opfern. Nehmen Sie den finanziellen Verlust beim Verkauf der Versicherung hin, auch, weil heute nicht absehbar ist, wie hoch die Kaufkraft und die Steuerbelastung zum Auszahlungstermin sein werden. Ein finanzieller Verlust beim Verkauf der Lebensversicherung, der - trocken betrachtet - nur ein nicht in Anspruch genommenes Versprechen einer Versicherung, eine kalkulatorische Nummer in einem Vertrag ist, steht in keinem Verhaeltnis zum nicht erfuellten Lebenstraum.



Haftpflicht

Eine Haftpflichtversicherung zahlt, wenn Sie anderen Menschen unabsichtlich einen Schaden zufuegen. Sie muessen den Schaden so nicht aus eigener Tasche zahlen. Damit eine Haftpflichtversicherung Sinn macht, muessen Sie

- ueber ein Vermoegen verfuegen, in das vollstreckt werden kann.

Wenn Sie ohnehin mit geringen Kosten und Minieinkommen leben, kann man Sie zwar in einem Schadensersatzverfahren zu Millionenzahlungen verurteilen, kassiert werden kann aber nur jeder Cent Einkommen, der die Pfaendungsgrenze von 930 Euro uebersteigt. Aber: Weil Ihrem Gegner bekannt ist, dass "es bei Ihnen nicht zu holen gibt", belaestigt Sie niemand mit einem Prozess.


Hausrat

Wenn Sie Ihre Einrichtung minimalistisch stilvoll halten oder nur Gebrauchtmoebel kaufen, laesst sich alles leicht ersetzen, sollte der seltene Fall eines Einbruchs oder Brands eintreten. Wenn Sie nichts haben, muessen Sie auch nichts mehr versichern.


Unfallversicherung:

Ihr Einkommen muessen Sie nicht absichern, da es sich immer erzielen laesst. Sie sind auf keinen Arbeitsplatz mit bestimmten Qualifikationen angewiesen. Ein Unfallschaden (z.B. der Verlust eines Beins oder eine Querschnittslaehmung) fuehrt fuer Sie nicht zu einem langfristigen Einkommenverlust (wie bei einem Zehnkaempfer). Ok, Sie koennen Ihrem Freund nicht mehr bei der Ernte helfen, dafuer aber immer noch bei der Buchfuehrung.


Kfz-Versicherung

kann nur gespart werden, wenn Sie kein Auto mehr fahren, oder... Ihren PKW als LKW anmelden. Kein Witz: LKWs kosten durchschnittlich 50% weniger Versicherungsbeitraege und helfen Kfz-Steuer sparen.

Es ist kein Problem einen Kombi oder Ihr Wohnmobil als Lieferwagen, Lastkraftwagen, anzumelden, wenn das zulaessige Gesamtgewicht ueber 2,8 t liegt. Haben Sie den Bulli selber ausgebaut, sollte Ihre Einrichtung beim TUeV nicht auf den ersten Blick als Schlafplatz bzw. Tisch erkennbar sein. Kein Problem, wenn Sie auf Vorhaenge, Schmusekissen und handgestrickte Bettlaken verzichten, und das Ganze Spanplatte pur lassen. Alles Liefer- und Stellflaeche, versteht sich. Beim TÜV erhalten Sie auch die entsprechende Bescheinigung, daß Ihr Fahrzeug ein LKW (Lieferwagen) ist. Die zustaendige Zulassungsstelle aendert dann den Kfz-Brief. Sie sind jetzt LKW-Inhaber.

Sie koennen Ihr Fahrzeug unter gewissen Umstaenden auch preiswert im Ausland anmelden (z.B. in den USA oder diversen Steuerparadiesen). Sie fahren dann nicht nur mit einem Exotenkennzeichen statt mit deutschem Nummernschild, sondern koennen auch auf deutsche Steuern, TUeV, bei Neukauf die Mehrwertsteuer und so weiter verzichten.

100% Kfz-Versicherungskosten koennen Sie sparen, wenn Sie auf ein Auto ganz verzichten. Pruefen Sie, ob Sie unbedingt einen eigenen Wagen unterhalten muessen...




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Planen Sie jetzt, Ihre Versicherungen zu kuendigen, und versucht man Sie mit Kuendigungsklauseln zu nerven, studieren Sie die Versicherungskonditionen. Oft kann ein langfristiger Vertrag nach einem reguliertem Schadensfall vorzeitig gekuendigt werden. Die Hoehe des Schadens ist oft nicht definiert. Ein Schadensfall kann z.B. eintreten, wenn ein Spiegel zerbrochen oder die Kleidung eines Bekannten beschmutzt wurde.

Radikaler ist es, einfach die Praemienzahlungen einzustellen. Die Versicherung wird zwar meckern, in der Regel aber kein gerichtliches Vollstreckungverfahren einleiten. Irgendwann werden Sie dann darauf hingewiesen, dass Ihr Versicherungschutz erlischt, wenn Sie nicht sofort zahlen. Und genau das ist ja Ihr Ziel. Eine Lebensversicherungspolice laesst sich auch verkaufen oder beleihen.



Auto

Ein eigener Wagen ist teuer und neben Versicherungspraemien und Darlehentilgung oft der groesste Kostenposten in einem Haushalt, und das, obwohl die Meisten die Kosten eines eigenen Wagens nicht richtig kalkulieren. Zwar wird der Kaufpreis beruecksichtigt und vielleicht auch die Benzin-, Versicherungs-, Reparaturkosten und Steuern, wer aber rechnet die verlorenen Zinseinnahmen bzw. die Darlehenskosten ?

Wenn Sie z.B. 10.000 Euro gespart haben und sich damit einen Gebrauchtwagen kaufen, verlieren Sie jaehrlich 5% sichere Prozent Zinsen (abhaengig vom Zinsniveau), die Ihre Ersparnis als Festgeld verdient haette, immerhin 500 Euro. Wie schnell aus einem kleinen Betrag mit Hilfe des Zinseszinseffekts ein Riese werden kann, haben wir im Kapitel "Schulden" gesehen. Wenn Sie Ihr Auto 10 Jahre lang nutzen und es dann fuer 1.000 Euro verkaufen, haben Sie nicht nur 9.000 Euro fuer den Wagen gezahlt, sondern auch die entgangenen Zinseinnahmen von rund 6.200 Euro, insgesamt also 15.200 Euro. Da wir grundsaetzlich keinen Kredit aufnehmen, um etwas zu kaufen, wollen wir hier auf die Kreditkosten verzichten.

Um die jaehrlichen Kosten eines Auto zu ermitteln, muessen wir wissen, wie lange wir dieses nutzen koennen. Da niemand in die Zukunft schauen kann, koennen wir hier nur einen Schaetzwert ermitteln, nehmen wir an 10 Jahre. Auch schaetzen muessen wir den erzielbaren Wiederverkaufswert. Ein acht Jahre alter Gebrauchtwagen ist nach weiteren 10 Jahren Nutzung nichts mehr wert, es sei denn Sie koennen das Fahrzeug als Antik oder Klassiker verkaufen. Kalkulieren wir hier einen Schrottwert von 1.000 Euro.

Wenn wir fuer den Wagen 10.000 Euro gezahlt haben, und hoffen nach 10 Jahre noch 1.000 Euro zu erhalten, kostet uns der Wagen also 900 Euro jahrlich, zusammen mit den o.a. Kapitalkosten von 500 Euro jaehrlich, insgesamt also 1.400 Euro. Hinzu kommen noch Steuern, die Garage und Versicherungskosten, die abhaengig von Fahrzeugtyp und Fahrverhalten sind. Wenn Sie wissen wollen, wieviel Kfz-Steuern ein bestimmtes Fahrzeug kostet, koennen Sie die Steuerbelastung unter (www.steuer.niedersachsen.de/Service/kfz.htm) berechnen lassen. Nutzen wir den Wagen muessen wir Benzin- und Reparaturkosten addieren und duerfen Parkplatzkosten sowie Strafzettel nicht vergessen. Gehoert uns eine Garage, laesst sich diese vermieten. Konservativ gerechnet kostet uns der Wagen also rund 4.800 Euro jahrlich, oder 400 Euro monatlich.

Die magische Frage vor jeder Kaufentscheidung sollte lauten: Wie oft benutzen Sie die Sache (hier: den Wagen) ? - Gibt es keine Alternativen ?

Wenn Sie in einer Grosstadt leben, muessen Sie kein Auto fahren, da die oeffentlichen Verkehrsmittel erstklassig sind bzw. laengere Strecken auch mit dem Fahrrad bewaeltigt werden koennen. Ihre Transportkosten beschraenken sich auf die Fahrkarten (maximal Monats- oder Jahreskarte) der oeffenlichen Verkehrsmittel, ein Gebrauchtfahrrad und gelegentlich ein Taxi. Ersparnis: rund 300 Euro, genug, um vom Land in eine Grosstadt zu ziehen, und dort ein Zimmer zu finden bzw. um die hoeheren Mietpreise zu kompensieren.

Aber nehmen wir an, Sie moechten in einer Robotersiedlung (Pendlerstadt) oder auf dem Land leben. Sie fahren 20 Mal im Monat zur Arbeit, einmal in der Woche zum Supermarkt, alle zwei Wochen einmal ins Kino und zweimal im Monat zur Oma. Ihr restliches Leben spielt sich in einer Kleinstadt ab und kann per pedes bzw. mit dem Fahrrad erledigt werden.

Wenn Sie Ihren Arbeitsplatz kuendigen, faellt auch der Berufsverkehr 20 Mal im Monat weg. Einmal die Woche zum einkaufen in die naechste Grosstadt koennen Sie auch mit dem Bus oder der Bahn fahren. Wer seine Einkaufstaschen nicht zum naechsten Bahnhof schleppen moechte (diskret in einer Reisetasche oder im Rucksack moeglich), kann mit dem Taxi zurueckfahren. Besser waere es eine Fahrgemeinschaft zu organisieren, einen Schueler/Studenten mit eigenem Wagen fuer die Fahrt zu zahlen oder den Supermarkt zu bitten den Transport zu organisieren. Wenn Sie mit dem Geschaefsfuehrer sprechen und darauf hinweisen, dass vier Familien gerne in seinem Markt einkaufen moechten, aber wegen fehlender Transportmoeglichkeiten nicht koennen, waere er dumm, wenn er Ihnen nicht mit einen Fahrer aushelfen wuerde, der zu mindestens die Lieferung der Lebensmittel ins Dorf uebernimmt. Besser noch: Sie werden abgeholt und wieder zurueckgefahren. Die Oma laesst sich mit der Bahn besuchen und auch ins Kino geht es mit der Bahn, zurueck vielleicht gelegentlich mit dem Taxi. Kalkulieren wir fuer Bus- und Bahnfahrten 100 Euro und 50 Euro fuers Taxi liegen die Transportkosten bei insgesamt 150 Euro.

Sie sparen so 250 Euro, wenn Sie auf Ihren eigenen Wagen verzichten koennen. Kalkulieren Sie die Kosten fuer Ihren Arbeitsplatz (vorne) muessen Sie diesen Betrag ( Kosten Ihres Autos) als Arbeitsplatzkosten kalkulieren, da ohne Arbeitsplatz oft kein Auto notwendig ist.

Bitte kalkulieren Sie die Kosten Ihres Wagen jetzt noch einmal mit Ihren persoenlichen Werten.



Sport

Wer mit seinem Auto 20 Minuten durch dicken Stadtverkehr zum Fitnesscenter faehrt, um dort dann 5.000 Meter auf einem Laufband zu rennen, hat dafuer sicher gute Gruende. Selbst in der verbautesten Grosstadt gibt es irgendwo in Ihrer Naehe eine Gruenflaeche, in der sich kostenlos joggen laesst. Gewichtstraining ist auch mit selbstgemachten Hanteln moeglich. Ihren Muskeln ist es egal, ob Sie mit Alteisen vom Schrottplatz, mit nassem Sand gefuellten 5L-Wasserflaschen oder Designerhanteln strapaziert werden. Gymnastik, Yoga und Aerobics etc. sind auch im kleinsten Appartment kostenfrei moeglich, wenn Sie den Programmablauf im Kopf haben oder einen Vortaenzer auf Video. Fitsein und bleiben kostet kein Geld (vernachlaessigen wir hier die Abnutzung Ihrer Sportschuhe).

Teure Hobbies lassen sich finanzieren, in dem Sie sich den Spass mit anderen teilen. Wer z.B. gerne im Heissluftballon faehrt oder eine eigene Yacht auf dem Wahnsee segeln muss, kann auch zahlende Gaeste mitnehmen oder Ausfluege gegen Kostenerstattung anbieten. Wirklich ungewoehnliche Aktivitaeten koennen gesponsert werden: Wer beschliesst, um die Welt zu joggen, hat sicher eine Chance auf einen Werbevertrag mit einem Sportequipmenthersteller.



Unterhaltung

Lesen Sie mehr. Wenn Sie diesen Text in einer Buecherei lesen oder von einem Bekannten geliehen haben, machen Sie es bereits richtig (mein Verleger mag das anders sehen). Alle groesseren Tageszeitungen und viele Zeitschriften koennen kostenfrei in Buechereien gelesen werden. Buecher lassen sich ausleihen.

Eine gute Bibliothek ist eine erstklassige Moeglichkeit sich kostenfrei weiterzubilden. Ein interessantes Buch enthaelt meistens auch Literaturhinweise und Quellenangaben, die weiteren attraktiven Lesestoff garantieren. Sie beginnen vielleicht nur mit einem kleinen Spezialthema, und entdecken so interessantes Material aus allen Bereichen: Von Hemingway zum Stierkampf, vom Corrida zu den ferngesteuerten Gehirnkontrollversuchen Delgados vor rund 30 Jahren, von Delgado zu sehr niedrigen Spezialfrequenzen, mit denen sich bestimmte Gefuehlszustaende abrufen lassen, die wiederum ein vorprogrammiertes menschliches Verhalten aktivieren, vom per Fernsteuerung kontrollierbaren menschlichen Verhalten zum Zweifel an der "Lone Gunman Theorie", und von der "wahnsinnigen" Killermarionette zu der Frage, wer wirklich fuer viele Attentate und Terroranschlaege verantwortlich ist, und wem diese letztendlich nutzen. Und von dort wieder 120 Jahre zurueck zu Nietzsche und seinen Erkenntnissen zur Moral. Und weitere 370 Jahre zu Machiavelli und seinem Ratgeber "Der Prinz". Mit "Il Principe" wieder ins Heute zur Weltpolitik. Eine unendliche und schoene Reise.

Kabel/Satellitenfernsehen ist preiswerter als Kinobesuche oder Videos/DVDs, wenn diese nicht kostenlos von Bekannten kopiert oder geliehen werden. Muessen Sie unbedingt ins Stadion, Theater oder in die Oper, versuchen Sie dort einen Job als Platzanweiser, Programmverkaeufer, Security oder Ticketverkaeufer etc. zu bekommen. Sie verdienen ein wenig Geld und koennen sich jede Auffuehrung mehrmals ansehen. Kostenlos.

In groesseren Staedten gibt es staendig kostenlose Festivals und Konzerte. New York ist hier absolute Spitze. Will ein Musiker vor einer Welttournee die Reaktion eines anspruchsvollen Publikums auf sein Programm testen oder ein Video mit grossem Publikum schiessen, muss er nur ein kostenloses Konzert im Central Park geben. Im Central Park gibt auch die Grand Oper New York regelmaessig kostenlose Auffuehrungen, z.B. die 28 Opern von Verdi. Das ist auch in deutschen Grosstaedten nicht anders. Informationen erhalten Sie vom Rathaus, jeder Touristeninformation oder unter "Verstaltungshinweise" in der Tagespresse. Lassen Sie sich als Kulturliebhaber in Anschriftendateien von Galerien, Kunstvereinen, Kultur- und Stadtmagazinen etc. aufnehmen. Bitte diese aber nicht abonnieren oder kostenpflichtiges Mitglied werden, sondern nur Interesse vorgeben, z.B. an einer teuren Anzeigenkampagne fuer ihre geplante Galerie... Sie erhalten so regelmaessig kostenlose Einladungen per Post.



Telefon

Sie werden es nicht glauben, aber ich habe kein Telefon. Auch kein Handy. Nicht, weil ich es mir nicht leisten kann, sondern, weil ich meine Ruhe will. "Dringende" Nachrichten sind auch per email moeglich und koennen preiswert im Internetcafe abgerufen werden, wenn ich dazu in Laune bin. Kostenlose emailboxen erhalten Sie von web.de oder hotmail.com. Aber was ist schon wirklich dringend ? - Selbst bei einem Todesfall kann ich daran auch nichts mehr aendern, wenn ich die schlechte Nachricht sechs Stunden frueher erhalte. Muss wirklich einmal jemand angerufen werden, gehe ich in die naechste Telefonzelle. Meine Kommunikationskosten liegen daher unter 30 Euro im Monat.

Wenn Sie einen Job suchen, brauchen Sie oft eine Telefonnummer. Wieviel Sie dann allerdings telefonieren, ist alleine Ihre Entscheidung.



Reisen

Woran erkennen Sie den unerfahrenen Reisenden ? - An zuviel Gepaeck. Wenn Sie preiswert reisen muessen (und sich keinen Vortaenzer/Reisefuehrer/Pauschalurlaub leisten wollen), muessen Sie flexibel bleiben. Ihr Gepaeck sollte sich daher auf eine Reisetasche/Rucksack beschraenken, der im Flieger notfalls auch noch als Handgepaeck durchgeht. Wer mit 30kg Rucksack interrailed oder in Portugal in eine Pension zieht, macht das sicher zum ersten Mal (oder weigert sich zu lernen).

Auch hier gilt wieder: Weniger ist mehr. Stimmt Ihre Basisgarderobe (siehe oben) und kommen Sie mit dieser zu Hause gut aus, werden Sie auf Reisen nicht das Doppelte benoetigen. Sie machen sich schliesslich nicht staendig schmutzig wie ein Kleinkind. Sollte etwas wirklich einmal dreckig werden, laesst es sich in der Dusche auswaschen.

Wenig Gepaeck ist auch sicherer. Wenn Sie mit zwei schweren Hartschalenkoffer in Torremolinos pink in Kalkutta aus dem Flieger steigen, sind Sie auf Gepaecktraeger und ein Taxi angewiesen. Sie werden also von Gepaecktraegern und Taxifahrern belaestigt, die Ihren Auftrag wuenschen (wenn es Gepaecktraeger gibt, fehlt es oft an Gepaeckwagen, weil diese die Gepaecktraeger arbeitslos werden lassen). In dem Hin- und Her kann schnell ein Koffer verschwinden. Wer dagegen nur eine Reisetasche dabei hat, kann schnell in den naechsten Bus springen. Was machen Sie mit Ihrem Gepaeck, wenn Sie ploetzlich zur Toilette muessen, oder schnell noch eine Information am Flughafen benoetigen, allerdings in einem anderen Terminal ? - Wenn Sie alleine reisen, sind Sie wieder auf Hilfe angewiesen. Alles wird zu kompliziert und laestig. Bequemlichkeit ist aber teuer. Und was passiert, wenn keine preiswerten Hotels mehr zur Verfuegung stehen ? - Die Nacht durchmachen ? - Aber was ist mit dem Gepaeck ? - Schliessfaecher gibt es aus Sicherheitsgruenden immer weniger und in vielen Exotenlaendern ueberhaupt nicht (kein Einheimischer wuerde dem Personal trauen nicht mit einem Nachschluessel das Gepaeck zu klauen). Wenn es eine Gepaeckaufbewahrung gibt, ist sie wahrscheinlich schon geschlossen oder nicht garantiert offen, wenn Sie Ihre Koffer dringend benoetigen. Mit nur einer Reisetasche koennen Sie sich notfalls fuer ein paar Euros in ein 24-Stunden Sexkino in den Sessel haengen und (mit Ohrenschutz) vor sich hindoesen. Warm und sicher. Mit dicken Koffern bleibt nur der Flughafen (oft aus Sicherheitsgruenden nicht mehr moeglich) oder die Suite im Hilton. Bevor Sie allerdings ins Flughafenhotel (teuer) checken, sollten Sie pruefen, ob es keinen Bus oder U-Bahnanschluss in eine Kleinstadt gibt, die nicht unmittelbar in Flughafennaehe liegt (aber wie kommen Sie an die Informationen, wenn Sie auf Ihr Gepaeck aufpassen muessen ?). Auch wenn Sie jetzt vielleicht noch einmal eine Stunde mit der Bahn in die falsche Richtung fahren muessen, werden Sie in einer kleineren Stadt wahrscheinlich doch noch ein preiswertes Hotelzimmer finden, auch wenn Ihr urspruengliches Reiseziel wegen Messe, Modewoche etc. ausgebucht ist. Da Sie nicht wissen koennen, wo Sie letztendlich aussteigen oder schlafen werden, ist viel Gepaeck ein Risiko, d.h. man zieht dann oft doch aus Bequemlichkeit ins Fuenfsternehotel. Vergessen wird, dass die Hotelkosten oft hoeher sind als Wert der mitgeschleppten (in den meisten Faellen ohnehin ueberfluessigen) Klamotten.

Haben Sie nicht viel Geld, helfen Ihnen auch Last Minute Sonderangebote nicht viel. Die sind immer noch zu teuer. Aber keine Sorge: Wenn Sie ausreichend Zeit zur Verfuegung haben, kommen Sie ueberall hin. Sie koennen mit dem Fahrrad fahren oder laufen. Geschlafen wird in einem (kleinen) Zelt. Ein Campingplatz ist nicht noetig, wenn Sie Ihr Zelt erst nach Dunkelheit aufstellen und sich diskret verhalten. Dann aber bitte nicht mitten im Stadtpark. Eine gute Inspiration ist das Buch "The Dharma Bums" von Jack Kerouac (viel besser als sein Klassiker "On the Road").

Sie koennen trampen oder sich eine Mitfahrgelegenheit mit Beteiligung an den Benzinkosten suchen. Informationen und Kontakte unter dem Suchwort "mitfahrzentrale" im Internet. Auch als Tramper haben Sie mehr Erfolg, wenn Sie Reisende (an der Tankstelle einer Autobahnraststaette) direkt ansprechen und bereit sind, sich an den Benzinkosten zu beteiligen.

Preiswert lernen Sie die weite Welt auch als "Freiwilliger" kennen oder wenn Sie sich einen Job im Ausland suchen (siehe Kapitel "Geld genug"). Sie koennen sich auch in der Missionarsstellung bewaehren: Einige Religionsgemeinschaften sind an junge Glaeubige interessiert, die gegen Kostenbeteiligung bereit sind als Missionare in der Dritten Welt taetig zu werden.

Jobs auf Frachtschiffen gibt es entgegen aller Geruechte immer weniger. Mehr Erfolg haben Sie, wenn Sie sich in Yachthaefen umhoeren und Bekanntschaften schliessen, um dann in einer Privatyacht um die Welt zu segeln oder an die naechste Palmenkueste (siehe Kapitel "Wohnung" /"Segelboot").

Kostenlos koennen Sie an Luxuskreuzfahrten um die ganze Welt teilnehmen, und das mit Vollpension, wenn Sie Englisch sprechen, maennlich und aelter als 45 Jahre sind und die fuenf Standardgesellschaftstaenze Walser, Foxtrott, Rumba, Cha-Cha und Swing (Jitterbug) gut beherrschen. Da auf vielen Luxuskreuzfahrten ein grosses Ueberangebot an aelteren, alleinstehenden Damen besteht, die einsam gerne einen romatischen (Tanz-)partner kennenlernen moechten, und sich Kreuzfahrten nur erfolgreich verkaufen lassen, wenn die Passagiere gluecklich sind (und nicht in einsamer Depression und Langeweile versinken), werden entsprechende Gentlemen hin- und wieder von Reiseunternehmen gegen vollstaendige Kostenuebernahme gesucht. Selbst der Flug zum Hafen wird Ihnen oft gezahlt. Wenn Sie sich nach einem Tanztest und einem Vorstellungsgespraech qualifizieren, erhalten Sie An- und Rueckflug zum Disembarkationshafen, Unterkunft auf dem Schiff, Vollpension, Getraenkepauschale und ein Trinkgeldkonto, um den Kellnern und Barkeepern den obilgaten Tip (Trinkgeld) zahlen zu koennen.

Ein erfolgreicher Trick (nicht nach meinem Geschmack) ist es, weltweit Brieffreundschaften zu schliessen, um diese dann mit einem Besuch zu ueberraschen. Die Anschrift haben Sie ja. Eine kostenlose Nacht vor Ort ist so immer drin. Sind Ihre Brieffreunde nicht zu ueberrascht/aergerlich, lernen Sie die Stadt aus der Sicht eines Einheimischen kennen und erhalten tolle Tipps, die oft echtes Geld wert sind (z.B. wo sich preiswert wohnen und essen liesse...). Wer sich jetzt auch noch Geld von dem Brieffreund leiht, um "ueberhaupt weiterreisen zu koennen, sonst muesste ich hier bei Dir ohne Geld auf meine Ueberweisung/Scheckgutschrift warten..." ist wahrscheinlich dreist genug, um ohne einen eigenen Cent um die Welt reisen zu koennen. Aber diese Typen fallen sowieso nie auf die Nase und koennten auch als TimeShare-Verkaeufer ein Vermoegen machen.

Bleiben Sie laenger in einer Stadt ist ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft oder zur Untermiete immer preiswerter als ein Hotel, und setzt keine Behoerdengenehmigungen/Meldebestaetigungen/Visa voraus wie ggf. bei einem Mietvertrag fuer ein preiswertes (Nicht-Touristen-)Appartment. Kontakt: www.easyroommate.com. In vielen Grosstaedten werden regelmaessig Nachschlagwerke (z.B. "Paris Pas Cher") veroeffenlicht, in denen viele der preiswertesten Angebote (Hotels, Restaurant, Klamotten, etc.) gelistet sind. Im internationalen bzw. Universitaetsbuchladen vor Ort erfragen.

Angaben und Empfehlungen in "Reisefuehrern" sollten Sie dagegen mit Skepsis geniessen. In Suedamerika habe ich viele Glaeubige getroffen, die sich von ihrer Bibel (das "Suedamerika Handbuch") jede Entscheidung vorschreiben liessen. Komisch, denn in der Regel werden Reisefuehrer nur aus anderen Reisefuehrern zusammengeschrieben. Ein "Mann vor Ort", der die gemachten Angaben prueft, existiert nur in seltenen Ausnahmefaellen. Ein guter Reisefuehrer (z.B. "Lonely Planet") ist sicher besser als nichts, z.B. um eine Hotelanschrift fuer das Einreiseformular oder die erste Nacht zu finden, aber ganz sicher nicht alles.
Verhindern Geldprobleme Ihre Abreise hilft oft nur eine Radikalkur: Geben Sie Cold Turkey einfach nichts mehr aus. Haben Sie ein bestimmtes Ziel vor Augen (z.B. eine 2.000 Euros Reserve, um unbegrenzt um die Welt trampen zu koennen, aber trotzdem im Fall der Faelle immer einen Rueckflug zu haben, siehe auch Asienradler Rob Lilwall -oben), sind zeitlich begrenzte brutale Einschraenkungen ertraeglich. Warum nicht fuer ein halbes Jahr zur Oma ziehen und ihr behilflich sein, wenn sich so jeden Monat 400 Euro Miete sparen lassen. Nach sechs Monaten haben Sie dann das Geld um abzureisen, nach einem Jahr das Geld fuer ein kleines Segelboot oder Wohnmobil. Uebrigens: Abgesehen von Einwanderungsvorschriften, die oft ein Rueckflugticket vorausetzen, benoetigen Sie kein Geld fuer einen Rueckflug, sondern nur die paar Euros fuer den Bus in die naechste Grosstadt mit einer deutschen Botschaft oder einem Konsulat. Wenn Sie nichts mehr haben, leiht Ihnen in der Regel der Staat das Geld fuer den Rueckflug...



Kostenlos

nutzen Sie Dinge, wenn Sie sich diese leihen. Koennen Bekannte nicht mit einer Spezialsaege oder einem Schraubenschluessel aushelfen, koennen Sie sich alles auch mieten. Die Gelben Seiten enthalten diverse Mietangebote in Ihrer Stadt.

Kostenlos laesst sich auch tauschen. Was sich kaufen laesst, laesst sich auch tauschen. Es dauert nur laenger einen Interessenten zu finden. Suchen Sie z.B. ein seltenes Werkzeug koennen Sie Ihren Wertgegenstand oder Service auch in allgemein mehr akzeptierte und vorhandene "Tauschwaehrung" drehen (Zigaretten, Alkohol, Lebensmittel etc.), um mit dieser dann zum passenden Zeitpunkt das Werkzeug zu ertauschen. Serviceleistungen lassen sich immer gegen Service tauschen. Du tust mir einen Gefallen, und ich Dir. Zwei Stunden Kinder aufpassen ist so vielleicht eine Stunde Buchfuehrung wert. Einen Tauschpartner finden Sie, indem Sie fragen. Viele Menschen sind nicht daran interessiert durch eine Zusatzeinnahme in eine hoehere Einkommenssteuerprogression zu ruecken. Einem Zahnarzt koennten Sie anbieten: "Sie machen mir die Zaehne, ich streiche Ihr Wochenendhaus." Wichtig ist es hier grosszuegig zu sein und natuerlich den Wert der ertauschten Leistung in der Steuererklaerung als Einkommen anzugeben.

Keine Kosten entstehen Ihnen, wenn Sie Reparaturen selber erledigen. Geht Ihnen etwas kaputt, fragen Sie sich, ob Sie das Teil wirklich benoetigen. Wenn ja, nehmen Sie die Herausforderung an. Ab in die Buecherei und recherchieren, lernen und selber machen.

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Verwirklichen Sie konsequent die obigen Tipps, koennten sich pro Person die folgenden monatlichen Kosten ergeben (bitte persoenliche Daten kalkulieren):


Wohnung (Miete oder Abschreibung Boot, Bus etc.) 200 Euro
Lebensmittel inkl. Hygiene 200 Euro
Einrichtung 10 Euro
Kleidung 30 Euro
Waesche 10 Euro
Versicherung 0 Euro
Transport 150 Euro
Unterhaltung 50 Euro
Telefon/Internet 30 Euro
Sport 10 Euro

Summe: unter 700 Euros













IX. FRAGEN


Ist das alles mit Kindern ueberhaupt moeglich ?

Wenn Sie aus der Konsumgesellschaft der Meisten aussteigen und in aller Ruhe Ihr eigenes Leben gestalten moechten, werden Sie als Elternteil spaetestens mit der Schulpflicht Ihrer Kleinen immer wieder in den Trott zurueckgezwungen. Elternabende und Schulfeiern moegen noch ertraeglich sein, der Wunsch Ihrer Kinder in der Schule nicht als "arme Leute", "Aussenseiter" oder "Spinner" zu gelten, aber nicht. Sie haben sich von gesellschaftlichen Verhaltensvorgaben bereits geloest, und koennen die Lehrer und Eltern der Bekannten Ihrer Kinder grosszuegig ignorieren, ihre Kinder muessen dagegen die naechsten Jahre sechs Stunden am Tag mit diesen Menschen leben, ob sie wollen oder nicht. Aussenseiter sein mag eine Auszeichnung mit 35 sein, nicht aber mit 13. "Dazu gehoeren" kostet. Diese Kosten lassen sich nur mit Persoenlichkeit bzw. einem attraktiven Lebensstil kompensieren: Wer z.B. mit selbstgemalten T-Shirts einen Modetrend in der Schule etabliert, muss keine Marke tragen. Wenn die Eltern interessante Kuenstler sind, wird kein Mercedes erwartet. Spaetestens im Teenagealter kann es zur Rebellion kommen. Kinder gutbuergerlicher Verwaltungsbeamter werden wahrscheinlich eine Hippie- oder Kuenstlerphase einlegen. Ein General muss damit rechnen, dass sich sein Kind der Friedensbewegung anschliesst. Leben Sie Konsumverzicht wird Ihr Kind wahrscheinlich ganz wild auf Designer- und Markenartikel werden, unabhaengig davon, wieviel Sinn Ihr kostenbewusster Lebensstil fuer Sie auch macht. Ein sparsames Leben kann aber nur funktionieren, wenn die Familie kooperiert.

Eine Ausnahme ist das Leben auf einem Schiff. Familien, die auf einem Boot zusammenleben, sind in den meisten Faellen den Versuchungen der Konsumgesellschaft weniger ausgeliefert. Man lebt unter Gleichgesinnten (anderen Familien ohne viel Geld auf einem Boot), schaut kaum Fernsehen und ankert meistens an Orten, an denen die neusten Produkte und Moden nicht erhaeltlich sind. Die Kinder gehen oft nicht in eine konventionelle Schule, sondern werden mit Hilfe von Korrespondenzkursen und Fernschulen lehrerfrei ausgebildet. Der Einfluss der Konsumgesellschaft ist daher sehr begrenzt. Wer wie Tom Sawyer leben kann, vermisst keine Videospiele.

Die Bootkinder sind deshalb aber nicht "zurueckgeblieben", sondern Landkindern akademisch meistens ueberlegen. Der Grund: Wenn der Vater oder die Mutter der Lehrer/in ist, bedeuten zwei Stunden Schule auch zwei Stunden intensive Aufmerksamkeit und Lernen, nicht zwei Stunden Traeumen wie in der letzten Reihe in der Schule. Fremdsprachen werden automatisch durch den Kontakt mit Kindern am Ort, oder Freundschaften mit anderen Bootkindern aus anderen Laendern, gelernt. Viele dieser Kinder sind schon mit 10 - 12 Jahren qualifiziert, um als professioneller Skipper, Dieselmechaniker oder Taucher einen Job finden zu koennen. Da sie darauf trainiert sind, Probleme kreativ zu loesen, und aus eigener Erfahrung wissen, wie einfach es ist mit wenig gut zu leben, werden sie immer genug Geld verdienen koennen, um gluecklich zu leben. Wer bekommt eine derartige Ausbildung schon von einem beamteten Lehrer ?

(Weitere Informationen zur lehrerfreien Ausbildung erhalten Sie vom Deutschen Fernschulverband, Doberaner Weg 20, D-22143 Hamburg. Einen Erfahrungsbericht einer Seglerfamilie finden Sie unter www.trans-ocean.de/fernschule).



Land oder Stadt ?

Wo ist es einfacher mit wenig besser zu leben ? - Das kommt darauf an. Haben Sie Kinder ? - Mit Kindern ist ein Leben auf dem Land sicher von Vorteil. Sie koennen Ihre eigenen Lebensmittel anbauen, haben mehr Platz, einen Garten, die Kinder koennen die Tiere fuettern. Menschen auf dem Land sind oft nicht sehr modebewusst. Ihr Kind muss sich daher in der Schule nicht schlecht fuehlen, nur weil es nicht die neusten Markenschuhe traegt.

Als Einzelkaempfer oder Paearchen bietet Ihnen eine Grosstadt mit Universitaet und Kunstszene mehr. Sie koennen preiswert ein Zimmer mieten, brauchen kein Auto und haben die Moeglichkeit, sich fast kostenlos zu ernaehren. Auch Unterhaltung ist mehr oder weniger kostenlos. Die Nachbarn kuemmern sich nicht um Sie. Niemand will wissen, wie Sie Ihr Geld verdienen oder wie Sie Ihren Tag verbringen.

Weniger geeignet sind Klein- oder mittlere Staedte ohne Kunstszene, ohne Ausgeflippte, ohne Universitaet. Toleranz ist hier nicht sehr hoch fuer "Andersdenkende". "Jobs" sind kaum vorhanden, da alles 100% geregelt ist und es keine Klienten fuer unkonventionelle Geschaeftskonzepte gibt. Neues kommt immer Jahre zu spaet. Sie muessen hier in eine Box passen.

Wenn Sie es nicht vermeiden koennen, und in einer derartigen Atmosphaere leben muessen, legen Sie sich eine Legende, eine Fassade zu, um in Ruhe gelassen zu werden. Wenn Sie offiziell nicht arbeitslos, Sozialhilfeempfaenger, Landwirt oder Student sind, sollten Sie Kuenstler werden. Es reicht, wenn Sie sich ein paar Fakten ueber ein allgemein nicht bekanntes Thema aneignen, z.B. die Musik von Karlheinz Stockhausen oder die Bilder von Mark Rothko. Kleine Geister lassen sich so bereits mit dem ersten Gespraech abschrecken, weil oft keine Kunstkenntnis vorhanden ist und die Ignoranz gerne geheimgehalten werden soll. Ein naeherer Kontakt, der die Bildungsluecke offenlegen koennte, wird daher vermieden. Man hat ohnehin nichts gemeinsam...

Leben Sie in einer interlektuellen Wueste, ist auch der "Kuenstler" keine Loesung. "Kuenstler" gibt es im Fernsehen, aber die leben dort nicht... Es muss etwas Ordentliches sein, etwas Solides, etwas das jeder kennt und so wenig darueber nachdenkt. Sie koennten z.B. angeben, Ihre Doktorarbeit zu schreiben. Und das kann bekanntlich dauern. Auch sind Sie nicht immer inspiriert, was erklaert, warum Sie auch nachmittags mal im Strassencafe sitzen, waehrend alle anderen noch arbeiten.

Apropos wissenschaftliches Arbeiten: Wenn Sie glauben, "zu alt" zu sein, um glaubwuerdig promovieren zu koennen (auch Rentner holen ihren Doktor nach), ist Ghostwriter ist gute Erklaerung. Wer neugierig indiskrete Fragen stellt, hat keine ehrliche Antwort verdient. Ein guter Ghostwriter wickelt alle Auftraege streng vertraulich ab. Diskretion ist garantiert. Schweigepflicht und Vertrauen. Namen werden auch von Ihnen nicht genannt. Ergo keine Moeglichkeit etwas zu belegen. Oder zu widerlegen.

Oder Sie machen sich einen Spass und nehmen Ihre Nachbarn hoch. Sie koennten z.B. angeben, privat ostasiatische Heilmethoden zu studieren, weil Sie schon lange wissen, mit der Schulmedizin stimmt etwas nicht (korrekt, wenn Sie sich ein Buch zum Thema leihen und lesen). Ihr Schwerpunkt: Allergien. Denn die hat fast jeder. Man wird Sie also um Rat fragen. Und schon werden Sie respektiert wie ein hoher Priester im Dschungeldorf. Wenn Sie jetzt nicht aufpassen, dichtet man Ihnen auch noch einen Doktortitel an und ist davon ueberzeugt, Sie seien Mediziner. Oder mindestens Heilpraktiker. Was Sie diesen Menschen raten ? - Irgendetwas pflanzliches ohne Nebenwirkungen. Wie waers mit einer Fastenkur und gruenem Tee aus China ? Oder Spirulina ? - Wenn Sie Ihrem Nachbarn den Tee und die Algen dann auch noch aus der naechsten Grosstadt beschaffen - gegen Aufpreis versteht sich -, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. 50% werden sich sogar besser fuehlen... Die Fastenkur befreit den Koerper von Schadstoffen, Spirulina steigert die Abwehrkraefte und Professor Placebo erledigt den Rest. In jedem Fall weiss jetzt jeder, Sie sind ein ausgeflippter Facharzt, und so passen Sie dann auch in eine Box.



Und was, wenn alle das so machen wuerden ?

Immer noch der alte Kant. Was waere, wenn... das alle so machen wuerden... schwer zu sagen. Das System, in dem wir leben, ist zu komplex, um die Zukunft ablesen zu koennen. Es ist auch schwierig, die Konsequenzen von Verhaltensaenderungen zielsicher zu prognostizieren. Unsere Entscheidungen beeinflussen die Wirtschaft, die wiederum versuchen wird, uns in eine (wirtschaftlich) sinnvolle Richtung zu manipulieren. Es koennte also sein, dass ein breiter Konsumverzicht Propaganda und Gesetzesaenderungen zur Folge haette. Die Wirtschaft beeinflusst so die gesellschaftlichen Werte und die Umwelt (weniger Produktion gleich weniger Verschmutzung, geringerer Verbrauch von Rohstoffen). Und die Gesellschaft und Umwelt beeinflussen wieder unser Verhalten und wir beeinflussen die Wirtschaft... Um bestimmen koennen, was sein wird, wenn... muessten wir Experten in Chaostheorie sein. Und das sind wir nicht. Auch die volkswirtschaftlichen Planungsmodelle selbsternannter Experten versagen hier immer noch...

Eins ist jedoch hoechstwahrscheinlich: Die Meisten werden nicht auf Konsum verzichten wollen. Adam Smith hatte Recht: Gier ist die zweitstaerkste Motivation der Meisten. Nur Sex ist staerker, aber viele materielle Werte garantieren auch Sex. Normalerweise bin ich Fussgaenger oder Fahrradfahrer. Wie anders war die Reaktion vieler Frauen als ich in einem Jaguar Cabrio sass, das mir ein Bekannter geliehen hatte. Es sollte in einer modernen Gesellschaft zwar nicht so sein, ist es aber trotzdem.

Nicht jeder moechte den Ferrari gegen das Fahrrad tauschen. Viele Menschen koennen ohne Statussymbole ueberhaupt nicht leben. Der Stress am Arbeitsplatz und die Sorgen werden da als kleineres Uebel hingenommen. Wenn nur materielle Werte die Identitaet einer Person garantieren ("Ich bin Porschefahrer !", "Ich habe schon mit 26 mein eigenes Haus gebaut !"), zerbricht diese Identitaet ohne den materiellen Schutzwall. Da der Schutz des Selbstimages ein psychologischer Imperativ ist, wird die Notwendigkeit der materiellen Werte rationalisiert und bis aufs Messer verteidigt.

Jeder wird es also nicht so machen. Die Meisten wollen nicht weniger, sondern mehr, mehr als die Nachbarn, mehr als die Freunde. Auf der Ueberholspur fahren, nicht als Tramper am Strassenrand stehen. Sich einzuschraenken ist so beliebt wie eine Fastenkur. Bestenfalls ist eine kleine Minderheit bereit ihr Leben zu aendern.

Wenn aber mehr und mehr Menschen bewusster konsumieren wuerden, wuerde wahrscheinlich zunaechst auf ueberfluessige Produkte verzichtet werden. Es wird immer noch im Supermarkt eingekauft und Auto gefahren, aber Eierwaermer und Samtbezuege fuers Telefon wuerden vielleicht im Umsatz fallen. Die Haelfte der Bevoelkerung ist sowieso direkt vom Staat abhaengig (Beamte, Staatsauftraege, Subventionen) und selbst die Haelfte der restlichen Arbeitskraefte koennte von heute auf morgen in Urlaub gehen, ohne das es gross auffallen wuerde. Nur weil 40 Stunden am Arbeitsplatz abgesessen werden, wird nicht 40 Stunden intensiv gearbeitet. Was, wenn wir alle Beamte werden moechten, oder Tauchlehrer ?

Ueberfluessige Produkte, die nur gekauft werden, weil die Medien es den Meisten so suggerieren (siehe Kapitel "Preiswert leben"), wuerden langfristig eliminiert. Im Extremfall wuerden wir alle mehr und mehr zu Selbstversorgern werden und Dienstleistungen oder andere Werte ertauschen. Waehrend wir so durchaus ueberleben koennten, haetten Beamte und Unternehmen, die auf staatliche Subventionen angewiesen sind, grosse Schwierigkeiten.

Moegliche Gesetzesaenderungen bzw. massive Manipulationsversuche koennten greifen. Konsumverzicht koennte mit einem Negativum, z.B. Terrorgruppen, in Zusammenhang gebracht werden, wie heute z.B. Geldwaesche. Wer nicht nach neuster Mode gekleidet ist, kein neues Auto faehrt und nicht in einer ordentlichen, "gutbuergerlichen" Wohnung mit kreditfinanzierter Einrichtung lebt, ist "nicht normal", hat keinen "ordentlichen Lebenswandel", ist folglich verdaechtig, und koennte so mit "Terroristen" verwechselt, und "bis auf weiteres" verhaftet werden... Genau uebrigens, wie seit einigen Jahren jeder hoechst verdaechtig ist, der nicht "freiwillig" seine Kreditkarte nutzt, sondern groessere Betraege bar zahlen moechte. Gedankliches Ruestzeug fuer die Einhaltung der traditionellen buergerlichen Werte liefert bereits heute der Philosoph Otto Marquard mit seinem Buch "Zukunft braucht Herkunft". Die "faktische Kuerze des Lebens" mache es unmoeglich, "dieses Leben und seine Rituale von Grund auf neu zu erfinden. Revolutionaere, die das trotzdem versuchen, scheitern und mutieren auch deshalb leicht zu Terroristen" (Spiegel 28/2003). Wird Marquards Theorie allgemein akzeptiert (wie heute die Bargeldparanoia), ist es nur ein kleiner Schritt, aus Kritikern des "lebbaren, buergerlichen Alltags" Revolutzer zu machen, und so potentielle Terroristen.

Funktionieren die Manipulation und Gesetzesaenderungen nicht, wuerde die Wirtschaft offiziell in eine Rezession abfallen. Wirtschaftswachstum stagniert, das Bruttosozialprodukt faellt, die Arbeitslosigkeitszahlen wuerden ansteigen. Alles wichtige Zahlen fuer Statistiker und Volkswirte. Nicht beruecksichtigt wird die Lebensqualitaet.

Lebensqualitaet kann nicht berechnet werden. Berechnet werden kann lediglich ein Produkt, das Lebensqualitaet garantieren soll, z.B. ein Ferrari. Wenn wir uns alle Ferraris kaufen wuerden, boomt die Wirtschaft. Gut fuer die Wirtschaft sind auch Kriege. Oder reichlich Antibiotica im Fleisch. Wenn McDonalds plant, seine Fleischlieferanten anzuweisen, Kuehen, Huehnern und Schweinen weniger Antibiotica zu fuettern, weil zuviel Antibiotica-Fleisch langfristig gegen medizinische Antibiotica immunisiert, wenn McDonalds also versucht, die Muell-Nahrung so scheinbar gesuender zu machen, unabhaengig davon, ob nun Werbegag oder ernsthafte Absicht, faellt der Aktienkurs (AP, 20.06.03). Ist doch logisch: Gesuenderes Fleisch kostet mehr, d.h. der Gewinn von McDonalds wird sinken. Schlecht fuer die Wirtschaft. Schlecht fuer die Zahlen. Wenn wir unser eigenes, garantiert krebserregerfreies Gemuese anbauen, und friedlich unseren eigenen Interessen folgen, und nicht mehr blind konsumieren, kommt es statistisch zur Krise.

Wer jetzt nur in Zahlen denken kann, wird den Verkauf von Ferraris und steigende McDonalds-Aktienkurse hoeher werten als das Sinken der Krebsrate. Weniger Krebskranke wuerden ausserdem den Umsatz der Gesundsheitsindustrie belasten, die nur verdienen kann, wenn ausreichend viele Menschen krank bleiben. Ein Zahlenjockey hat daher Recht: Obwohl der Gemuesebauer gesuender lebt und so seine Lebensqualitaet steigert, hilft er die Wirtschaft zu ruinieren. Die Frage ist letztendlich, ob es wirklich so wichtig ist, dass der Zahlenjockey mit seinen Wirtschaftsdaten zufrieden ist, oder viel wichtiger, dass wir anfangen, uns an anderen Wertmassstaeben zu orientieren.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Konsumverzicht ist kein Widerstand gegen Fortschritt und die Sehnsucht auf ein Leben in der Steinzeit. Fortschritt ist eine tolle Sache, hat aber nur wenig gemeinsam mit dem Muell, der uns als Fortschritt verkauft wird. Fortschritt sind Heilmittel gegen Krebs und Herpes (siehe Report "Krebs ist heilbar - aber nicht mit Chemo", Verlagsprogramm), nicht ein Handy, das Photos verschicken kann. Fortschritt sind Autos mit Motoren, die die Umwelt nicht belasten, und Rohstoffkriege ueberfluessig werden lassen, nicht eine Spitzengeschwindigkeit von 280 Km/h oder der Einbau eines Schlosses, das piepst. Fortschritt waere der Abbau der buerokratischen Hindernisse, die direkt fuer den Tod von 1.000 Kinder verantwortlich sind, die taeglich an Malaria sterben (BBC International News 25.04.03). Und warum hat jedes siebte Kind in der EU Asthma ? - Fortschritt waere es, nicht immer noch wegen 3.000 WTC-Opfern "tief betroffen" zu sein und weltweit Entschuldigungen fuer Kontrollparanoia und Kriege zu liefern, wenn im gleichen Land jaehrlich 300.000 Menschen an Uebergewicht sterben (www.surgeongeneral.gov/topics/obesity). Das sind in den USA alleine fast 1.000 Menschen taeglich, die sich blind "amerikanisch" ernaehrt haben... Fortschritt waere es, Fragen zu stellen statt Fernsehen zu schauen...

Nur, wenn wir uns weigern, unser Geld fuer Muell auszugeben, Manipulationsversuche erkennen koennen und ignorieren, sind Produzenten auch motiviert sich auf Qualitaet zu konzentrieren. Und "wenn wir das alle so machen", garantieren wir uns mehr Qualitaet und weniger Volksverdummung.



Machst Du es Dir nicht zu einfach ?

Nicht mehr richtig arbeiten, keine Verantwortung uebernehmen, nichts schaffen wollen, ist das nicht nur Flucht ?

Was ist denn wirklich die Flucht ? - Zur Schule gehen, Abitur machen, studieren, sich bewerben, den besten gutbezahlten Job annehmen, der erhaeltlich ist, dort 40 Jahre arbeiten, oft im selben Unternehmen, aus Angst, ohne "geregeltes" Arbeitsverhaeltnis nichts zu sein, nicht existieren zu koennen, noch nicht einmal den Mut oder das Verlangen haben, Alternativen anzudenken ? - Oder zur Schule zu gehen, Abitur zu machen, nichts zu studieren bzw. das Studium abzubrechen, zu kuendigen, aus dem Trott auszubrechen, um dann auf sich alleine gestellt ungetestete Wege zu gehen, weil ein "normales" Leben nicht lebenswert genug erscheint ? - Weil das Leben gelebt und nicht abgesessen werden will ?

Wo ist die Herausforderung ? - Welcher Schritt erfordert mehr Mut ? - Was ist einfacher ? - Wer macht es sich hier einfacher ? - Abitur, Studium und Karriere ? - Das kann jeder. Millionen Roboter im Berufsverkehr beweisen es taeglich. Es muss nur blind dem Rest gefolgt werden. Wie ein Schaf. Ach was, noch nicht einmal blindes folgen ist erforderlich. Gesellschaft, Familie und Freundeskreis ziehen Dich mit. Du kommst auch ohne einen eigenen Gedanken zum Abitur, durchs Studium und machst wahrscheinlich problemlos Karriere. Am einfachsten ist es immer sich blind den Meisten anzuschliessen. Machen was alle machen.

Eine Flucht muss keine geographische Veraenderung sein. Ein Sitzenbleiben kann auch Flucht sein. Denn wer sitzenbleibt und nicht aufstehen will, kann nicht hinfallen.

Die wirklichen Aufgeber und Einfachmacher sind nicht die Aussteiger, die von einem besseren Leben traeumen und diesen Traum sofort kompromisslos realisieren wollen. Die wirklichen Aufgeber und Fluechtlinge sind die feigen Anpasser, die schon mit 25 wissen, wie hoch die Rente mit 65 sein wird (und jetzt doch bis 67 warten muessen, mal wieder reingefallen...), die heiraten und Kinder haben, weil ihnen nichts besseres einfaellt, die Phantasielosen ohne Leidenschaft und Kreativitaet, oder schlimmer noch, die, die ihre Leidenschaft und Kreativitaet geopfert haben, weil es sich ohne Ecken bequemer in der vertrauten Herde leben laesst. Die Flucht in die Konvention. Aufgeben und sich irgendwelchen Illusionen, Phantomen unterordnen. Verantwortung, Verpflichtung, Familie, Frieden, dem Wohl aller. Ein angenehmes Leben. Die Vorteile der Kuecheneinrichtung und Kompromisse. Und Grillen am Wochenende bei den Nachbarn. Kuehles Bier. Konversation ohne Kontroversen. Aber nur im Sommer. Schneller aelter werden und wahrscheinlich fett. Und irgendwann auch nicht mehr nachdenken. Alles nur noch eine Sose. Satelittenfernsehen, Steuererklaerung, Strafzettel fuers Falschparken. Existieren. Denn die Wiese ist gruen und das Gras saftig. Weil es alle so machen.

Wer hat die interlektuelle Entwicklung der Menschheit mehr beeinflusst ? - Angepasste Lohnsklaven und Roboter oder ausgeflippte Verrueckte, Spinner, die ihren eigenen Weg gegangen sind, und so - oft unbeabsichtigt - Tueren zu einer neuen Welt geoeffnet haben, durch die die Meisten dann oft erst hunderte Jahre spaeter begeistert folgen konnten ?

Was fuer ein Verlust fur uns, wenn Paule Gauguin Boersenmakler geblieben waere. Oder Jimi Hendrix Soldat, Fritz Nietzsche Professor fuer Griechische Tragodie ? - Haette sich Bill Gates fleissig auf seinen Schulabschluss und ein Informatikstudium konzentriert anstatt Ideen bei Apple und Xerox zu klauen, waere er heute wahrscheinlich ein kleiner Systemschreiber bei IBM.

Wenn es nicht hin- und wieder ein paar Spinner geben wuerde, die bereit sind, alles aufzugeben, um eine wilde Idee zu testen, waere unsere Erde noch immer eine Scheibe. Wahrscheinlich haetten wir noch nicht mal Feuer... Alle rennen in die gleiche Richtung. Und das voellig blind. Niemand hat den Mut "Stop" zu bruellen. Um die Welt wirklich lebenswert zu machen, brauchen wir mehr Spinner. Menschen, die ihre wildesten Ideen herausschreien. Ohne Ruecksicht auf die Konsequenzen. Menschen, die keine Existenzangst haben, weil sie wissen, wie sie immer zu Geld kommen und unabhaengig leben koennen. Menschen, die nicht mit Moral, Meinung, Religion, Rente, Ego, Eigentum oder Vorschriften erpressbar sind. Menschen, die davon ueberzeugt sind, dass sich jedes Problem immer loesen laesst, auch ohne sich der Mehrheit anzupassen, den Meisten zu folgen. Menschen, die immer einen Schritt voraus sind.

Warum also nicht die "Spinnereien", die individuellen Stärken und Schwächen akzeptieren und nutzen, anstatt sie in eine vorgegebene Form zwingen zu wollen, die tatsächlich nichts anderes ist als manipulierter Massengeschmack ? - Wert haben kann nur, was Dich anders macht. Was Dich gleich werden laesst, Dich anpasst, gibt es bereits Millionenmal. Nichts weiter als billige Kopie. Massenproduktion. Problemlos wiederholbar. Jederzeit ersetztbar. Nur ein Abziehbild.

Als Mensch bleibt nur die Freiheit. Du suchst Dir trotz aller Hindernisse und Ungewissheiten Deinen eigenen Weg. Du hast keine andere Wahl. Es gibt nichts an dem sich der Mensch wirklich festhalten kann, ohne sich selber aufzugeben. Er hat nur sich selber. Du bist Du selber. Aber wenn Du etwas von Dir aufgeben musst um reinzupassen, gibst Du Dein Leben auf. Du zerstueckelst es. Wenn Du Dich in eine bestimmte Form zwingen laesst oder selber zwingst, und so etwas von Dir verlierst, aenderst, anpasst, weil Du es in der urspruenglichen Form aufgeben musst, damit Du reinpasst, bist Du es nicht selber in der Form, nur sondern nur ein Teil von Dir, der akzeptable Teil von Dir. Kastriert. Nur ein nettes Image von Dir. Ein Abziehbild. Wenn es einen Sinn des Lebens gibt, dann ist es leben. Ohne Wertung Du selber sein. Nicht ein Schaf oder Roboter.

Sicher, nicht jeder Aussteiger ist finanziell autark oder veraendert die Welt. Ist es wirklich ein grosses volkswirtschaftliches Problem, wenn ein paar Aussteiger ohne ein "geregeltes" Einkommen nicht leben koennen, den Wiedereinstieg nicht schaffen und so auf Sozialhilfe angewiesen sind ? - Waere Hitler nicht besser Kuenstler mit Sozialhilfeanspruch geblieben als einen "ordentlichen" Job, etwas "Festes" als Beamter anzustreben ?

Was sind die Millionen, die so vom Staat gezahlt werden muessten, verglichen mit der Inspiration, die von den wenigen "Spinnern" ausgeht ? - Ist es wirklich so tragisch, wenn sich der Staat jaehrlich zwei oder drei Eurofighter zu je 108.000.000 Euro (Standardausfuehrung, ohne Raketen) weniger leisten kann, weil tausende Menschen ploetzlich den Mut haben, ihr Leben zu aendern, und ein Bruchteil dieser auf finanzielle Hilfe vom Staat angewiesen sein wird (zu rund 10.000 Euro jaehrlich pro Person) ?

Werden die hoeheren Sozialhilfekosten nicht durch die reduzierten Gesundheitskosten kompensiert ? - Glueckliche Menschen werden weniger krank und konsumieren weniger, weil sie kein psychologisches Vakuum fuellen muessen. Aus Angst vor dem Leben verzweifelt an einer Karriere festzuhalten, die viel Geld bringt, aber nicht befriedigt und nur frustriert, kann wirklich teuer werden. Stress (Herz/Kreislaufprobleme) und Selbstmord (Depression) gehoeren neben Autounfaellen, Krebs und anderen Unfaellen zu den fuenf haeufigsten Todesursachen der "zivilisierten" Welt, unserer Konsumgesellschaft, wobei es in Deutschland mehr Suizidtote als Verkehrstote gibt.



Wie schafft man im Fall der Faelle den Wiedereinstieg ?

Bevor Sie Ihren "festen" Arbeitsplatz kuendigen, koennen Sie bereits testen, ob Ihnen ein Leben ohne grosse Kosten zusagt, und Sie in der Lage sind, das notwendige Mini-Einkommen zu erzielen. Einkommensquellen koennen nebenberuflich versucht werden. Kosten koennen Sie immer sparen.

Kuendigen Sie dann Ihren Arbeitsplatz, um Ihren Traum zu verwirklichen, ist es moeglich, dass Sie auch dieses Leben nach einer laengeren Zeit nicht mehr befriedigt, und Sie sich zurueck in die Konvention und Karriere sehnen. Wie schaffen Sie den Wiedereinstieg ?

Grundsaetzlich wissen Arbeitgeber Ex-"Aussteiger" sehr zu schaetzen, da diese keine Illusionen und Traeume mehr im Kopf haben und sich jetzt voll auf die Arbeit konzentrieren koennen. Wer monatelang am Strand gelegen und dort kein Glueck gefunden hat, ist oft top motiviert, mal wieder richtig etwas zu leisten.

Im Lebenslauf laesst sich eine Auszeit immer als bestandene Herausforderung verkaufen. Wer in einem kleinen Boot um die Welt gesegelt oder isoliert in der Wildnis ueberlebt hat, beweist Selbstvertrauen, Kreativitaet, Engagement, Ehrgeiz, Flexibilitaet und Aggressivitaet. Alles Vorteile in der Wirtschaftswelt. Haben Sie keine tolle Story, wird es schwieriger. Als Frau koennen Sie (immer noch) Ihrem Mann die Schuld geben: "Ich wollte weiter arbeiten, aber er musste sich unbedingt selbstverwirklichen. Das ist jetzt zum Glueck endgueltig vorbei...". Sie koennen sich aber immer eine Story beschaffen, in dem Sie kurz vor den Bewerbungen noch einen interessanten "Selbsterfahrungsreise" unternehmen, Photos schiessen, aufmerksam beobachten und entsprechend berichten. Dass diese Reise nur zwei Wochen gedauert hat und die Berghuette ein Luxushotel war, muss ja niemand so genau wissen...

Und wenn der Chef kein Verstaendnis hat ? - Dann hat der Chef auch noch nie Traeume gehabt, oder noch schlimmer, diese feige weggedrueckt, weil sie der Karriere im Weg standen. Wollen Sie wirklich fuer so ein Abziehbild arbeiten ?

Wenn Sie nicht erwarten, die alte Karriere ununterbrochen fortsetzen zu koennen, sondern nur eine Chance suchen, wieder in die geregelte Arbeitswelt einzusteigen, duerften Sie - Qualifikationen vorausgesetzt - keine Schwierigkeiten haben, einen Wiedereinstieg zu schaffen.



Wie wird man mit Krisen und Rueckschlaegen fertig ?

Ich persoenlich halte es mit den alten Roemern und Stoikern. Epictetus, Marcus Aurelius und Seneca. Wenn sich Sorgen in den Kopf schleichen, stellst Du Dir nur eine Frage: Was kann schlimmstenfalls passieren, selbst, wenn dieser Notfall hoechstwahrscheinlich nie eintreten wird ? - Du bist so gezwungen, die Situation trocken zu durchdenken. Bist Du Dir nicht sicher, dass Du den Notfall ertragen koenntest, teste Dich. Hast Du z.B. Angst vor Hunger, esse eine Woche nichts. Und Du wirst erfahren, Hunger ist keine wilde Sache. Du verlierst die Angst vor Armut, sobald Du erkannt hast, dass viel Geld nicht erforderlich ist, wenn Du Deine Kosten kontrollierst und Dir selbst im Extremfall immer gegeben wird. Du kannst Dich also auf die Notfallsituation trainieren und ihr so den Schrecken nehmen. Millionaer Seneca hatte z.B. Angst vor Armut und zwang sich eine Woche als Bettler zu leben und nur Trockenbrot zu essen. Er konnte so sicher sein, im Falle von Armut durchaus ueberleben zu koennen.

Was ist das Schlimmste, das Ihnen passieren kann ? - Krankheit ? - Sie werden wieder gesund oder sterben (bei Krebsangst siehe auch: www.neue-medizin.de). Der Tod ? - Selbst die Angst vor dem Tod verschwindet nach einer kurzen trockenen Analyse:

Religioes oder nicht, Tod ist Tod und jede Angst ist ueberfluessig. Nur noch Nichts. Ein unendlicher, wunschloser, traumloser Tiefschlaf. Ein Zustand, der sicher nicht unangenehm ist. Keine Beduerfnisse mehr. Keine Sorgen mehr. Keine Schmerzen mehr. Nichts. Nicht umsonst wird oft versucht, den Zustand mit Hilfe von Drogen, Alkohol oder Meditation zu erreichen. Trocken gedacht also schon mal ueberhaupt nicht so uebel.

Und wenn der Tod nicht das Nichts sein sollte, wie es uns die Religionen glauben machen wollen, ist es entweder die Reinkarnation oder das Paradies. Der Himmel. Je nachdem, welcher Religion Sie glauben moechten. Ist es die Reinkarnation, geht alles noch einmal von vorne los. Unzaehlige weitere Leben und Abenteuer stehen bereit erlebt zu werden. Warum also so verzweifelt ausgerechnet an diesem Leben festhalten ? - Schon morgen faengt ein neues Leben an... Und wer als Christ im Paradies sitzt, ist konsequenterweise wunschlos gluecklich. Alles andere waere nicht das versprochene Glueck. Sie wollen also nichts anderes und ganz sicher nirgendwo anders sein. Also auch nicht mehr in das alte Leben zurueck. Auch keine schlechte Alternative...

Tja, wer ans christliche Paradies glauben will, an den Himmel, muss konsequenterweise auch an die Hoelle glauben. Und dann bringt der Tod ein Restrisiko... Dann ist auch ein schneller Selbstmord als Erloeser von langer Krankheit und Leiden nicht mehr zulaessig. Andere Religionen haben aehnliche Angstmacher, zum Beispiel die Wiedergeburt auf niedrigem Niveau und so weiter. Wenn aber etwas an der Reinkarnation dran ist, und wir tatsaechlich auf niedrigem Niveau wiedergeboren werden koennen, und so noch mehr Leiden in zukuenftigen Leben ertragen muessen, haben wir bereits tausende Reinkarnationen auf hohem und niedrigem Niveau durchlaufen. Und wer hat einen Unterschied gemerkt ? - Koennen Sie sich an die Leiden als Wuestenwurm erinnern ? - Immer Durst und nichts zu trinken ? - Kaum. Genauso wenig wird ein Unterschied zum jetzigen Dasein im naechsten Leben spuerbar sein. Die Vergleichswerte fehlen einfach. Wir erinnern uns nicht. Es macht also keinen Unterschied.

Und die christliche Hoelle ? - Klar, die Kirche stellt dem Paradies als Angstmacher die Hoelle gegenueber. James Joyce beschreibt diese sehr zielsicher im dritten Kapitel in seinem Roman "Portraet eines Kuenstlers" - und den Einfluss dieses Angstmachers auf die, die daran glauben muessen. Folgen wir der christlichen Argumentation werden Suenden, die bereut oder gebeichtet werden, auch verziehen. Selbst im letzten Moment. Daraus folgt ganz konsequent: Das Paradies steht auch Suendern offen, solange nur kurz vor dem Tod gebeichtet und bereut wird. Wer also Angst vor einem ploetzlichen Tod hat, und an die Hoelle glauben will, kann sich wie Leopold von Belgien einen privaten Beichtvater halten, der jeden Abend das Suendenkonto wieder auf Null stellt. Und so trotz Suendenleben an der Cote d'Azur und Massenmord im Kongo einen Platz im Himmel reservieren. Alles ganz im Sinne der Vorschriften und Bedingungen der Kirche, die ohne Angst vor der Hoelle schon lange pleite und machtlos waere.

Besser: Sie verzichten auf Kichenheuchelei und Beichtvater und aendern Ihr Leben. Wer lernt mit sich selber und seiner Umwelt in Harmonie zu leben, muss weder Hoelle noch Wiedergeburt fuerchten. Goldene Regel:

Was Du nicht willst, das man Dir tut, das fuege auch keinem anderen zu !

Aber vielleicht laesst sich die Angst vor dem Tod nicht nehmen, wenn das Ende als Abschied gesehen wird, also ein Abschied auf Nimmerwiedersehn von Freunden, Familie, Status, Dingen, also etwas aufgegeben werden muss, die Angst vor dem Tod also eigentlich die Angst vor einem Verlust ist ? - Ein Verlust ist aber nur dann relevant, wenn woanders "ohne" weitergelebt werden muss, ein Millionaer ohne Geld, eine Mutter ohne Kind, ein Lover ohne Geliebte, der Verlust also bewusst wird und bleibt, und die Alternative nicht ausreicht, den Verlust zu kompensieren. Dieses "woanders" existiert aber nicht. Der Verlust ist folglich nicht spuerbar im Nichts, vergessen bei der Reinkarnation, oder kein Problem im perfekten Paradies, dem wunschlosen Glueck.

Das Gehirn kann alles passend biegen. Es ist ein grossartiges Beruhigungsmittel, das sich sich trainieren laesst. Alles laesst sich trainieren, aber kein Wissen, keine Faehigkeit kann ohne Uebung gelernt, verinnerlicht werden. Unsere Kostenreduktion mag anfangs schwerfallen, wird dann aber zu einer Herausforderung, und ist schliesslich Gewohnheit. Letztendlich faellt es schwer ueberhaupt Geld auszugeben. Genauso ist es mit der Angst.

Selbstaendig koennen Sie sich trainieren, wenn Sie regelmaessig neben Ihren Kosten auch Ideen und Kommentare, Gedanken und Gefuehle notieren. Nehmen Sie sich taeglich 15 - 30 Minuten Zeit, um zu reflektieren: Lassen Sie die letzten 24 Stunden noch einmal passieren. Gute Erfahrungen ? - Freude, Stress, Depression ? - Entscheidungen getroffen ? - Welche ? - Warum ? - Warum nicht ? - Rational oder emotional ? - Etwas gelernt, geaendert, geplant ? - Inspirationen ? - Aengste ? - Begruendet oder nur Paranoia ? - Fehler gemacht ? - Zuviel ausgegeben, gegessen, getrunken ? - Jemandem weh getan ? - Etwas Gutes geschafft ? - Et cetera...

Sie dokumentieren so Ihr Leben und haben immer eine Referenz, die sich mit Ihrer aktuellen Situation vergleichen laesst. Sie koennten alte Entscheidungen pruefen und mit aktuellen Loesungen vergleichen. Haben Sie sich veraendert ? - Weiterentwickelt oder stehengeblieben ? - Schwaechen besiegt oder nachgegeben ? - Wo fehlt es ? - Wie haben Sie vor drei Monaten entschieden ? - Und warum ? - Sie zwingen sich so bewusster zu leben. Bewusstes Leben nimmt vielen Problemen den Schrecken. Sie erkennen, was wirklich wichtig ist, und was nur manipulierte Illusion.


Kann Reichtum nicht doch eine Loesung sein ?

Aber sicher doch. Reichtum ist eine Loesung, wenn er genossen werden kann. Wer reich ist, kann sich Freiheit leisten, ohne sich einschraenken zu muessen. Er kann Impulsen blind folgen. Er muss sich nicht kontrollieren lernen. Reichtum kann eine tolle Sache sein.

Ein Problem ist Reichtum, wenn er zum Identitaetsgeber einer Person wird. Wer z.B. Immobilien besizt und seine gesamte Identitaet von den Haeusern ableitet (und ohne die Immobilien glaubt, "erledigt" zu sein, Frau und Freunde zu verlieren, und von der Gesellschaft geaechtet zu werden), der hat ein Problem; den macht Reichtum nicht gluecklich, sondern hinter einer Fassade nur noch unsicherer. Jetzt muss der Reichtum naemlich noch geschuetzt werden, schliesslich haengt das Leben davon ab, und das ist nur mit mehr Reichtum moeglich. Ein Teufelskreis ! Dann ist Armut ein Alptraum, das Ende, oft ein Grund, sich umzubringen.

Wer sich dagegen einmal bewusst mit "freiwilliger" Armut beschaeftigt hat (und extrem wenig Geld ausgibt), wird feststellen, dass Reichtum nicht erforderlich ist, um gluecklich zu sein, sondern nur mehr Geld eingenommen als ausgegeben werden muss. Und wenn nichts ausgegeben wird, muss auch nur extrem wenig eingenommen werden, d.h. wenn ein Leben mit wenig Geld kein Problem ist, muss man keine Angst mehr vor Armut haben: Etwas laesst sich immer verdienen.

Die Gewissheit ohne viel Geld gut leben zu koennen (Beweis sind diese Seiten), ist echte Sicherheit. Diese kann niemand nehmen und ist ueberall gueltig. Vermoegen kann man verlieren, Erkentnisse und Erfahrungen aber nicht. Wenn Sie also echte Freiheit und Sicherheit suchen, trainieren Sie sich gleichzeitig auch ohne viel Geld leben zu koennen. Wenn Sie wissen, dass Sie keinen Reichtum benoetigen, um gluecklich zu sein, koennen Sie Ihr Vermoegen um so mehr geniessen.
















X. HOFFNUNG


Wenn Ihnen dieser Text Alternativen zum konventionellen Arbeitstrott und Alltag zeigen konnte, bin ich sehr zufrieden. Denn Alternativen ermoeglichen es Ihnen mentale und tatsaechliche Fesseln abzulegen und sich frei zu entscheiden. Sie haben die Wahl.

Wer mit seinem Arbeitsplatz nicht laenger zufrieden ist, kann kuendigen. Arbeitslose muessen nicht laenger auf eine gute Nachricht warten, sondern koennen schon heute aktiv werden. Menschen, die "immer schon" etwas anderes mit ihrem Leben anfangen wollten, aber bisher geglaubt haben, sich aus finanziellen Gruenden einen Traum nicht erfuellen zu koennen, muss nichts mehr zurueckhalten. Wer Sicherheit suchte und ueberzeugt war, diese nur mit einem "noch mehr" garantieren zu koennen, kann seine Position ueberdenken.

Sie koennen Ihr Leben selbst bestimmen, jederzeit aendern und Ihren Vorstellungen anpassen. Ein erfolgloser Rock- oder Jazzmusiker muss nicht Musiklehrer werden, ein Maler nicht Kunstlehrer, und ein Photograph muss keinen Photoladen eroeffnen, nur, weil Geld verdient werden muss. Es gibt zahlreiche andere Moeglichkeiten.

Wenn Sie Ihre Kosten gering halten, garantieren Sie sich die Freiheit nicht viel verdienen zu muessen. Und diese Freiheit ist der Schluessel zu einem bewussteren Leben.

Ich wuensche es Ihnen.

Ihr

Felix von Conradin
reyharths@lycos.com



PS: Wenn Sie dieser Report inspiriert hat, empfehlen Sie ihn bitte weiter oder schicken Sie ihn einfach per email, Diskette, CD, Kopie an drei oder vier Ihrer besten Freunde und Bekannten






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Liebe Freunde,

Reyharths & Lynn, Inc. und die Autoren haben sich in den Ruhestand verabschiedet.


RL sind nicht mehr aktiv taetig (keine Vermittlungen u.a. mehr), Leseranfragen werden aber noch - soweit moeglich - per email


reyharths@lycos.com


beantwortet.

Die in vielen Reporten und Informationen angegebene Kontaktanschrift BCM ****, London WC1* *** ist bereits seit Maerz 2005 nicht mehr gueltig. Bitte nichts mehr an London schicken, insbesondere kein Bargeld.

Vielen Dank ! Alles Gute !






5.000 Seiten Freiheit

oder: Eine Auswahl unserer persoenlichen Lieblingsbuecher, die den Nebel nehmen und im Buchhandel (noch) erhaeltlich sind.... oder kostenlos in Ihrer Stadtbuecherei. Wie immer in bester Absicht, aber ohne jede Empfehlung oder Haftung fuer Folgen !


- FRIEDRICH NIETZSCHE
Jenseits von Gut und Boese
Zur Genealogie der Moral
(...und alles andere ab 1885. Immer gut als Gegengift...)

- GUSTAVE LE BON
Psychologie der Massen

- GEORGE ORWELL
1984
Animal Farm (Farm der Tiere)

- ALDOUS HUXLEY
Brave New World (Schoene neue Welt)

- AYN RAND
Atlas Shrugged (Wer ist John Galt ?)

- HERMANN HESSE
Siddhartha
Steppenwolf

- JEAN PAUL SARTRE
Nausea

- NOAM CHOMSKY
Necessary Illusions: Though Control in Democratic Societies
World Orders, Old and New
9-11
Media Control

- ERICH FROMM
Furcht vor der Freiheit

- NORMAN G. FINKELSTEIN
Die Holocaust Industrie (Piper)

- ANDREAS VON BUELOW
Die CIA und der 11. September (Piper)
Im Namen des Staates (Piper)

- THEODORE J. KACZYNSKI
Die Industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft ("UNABOMBER-Manifest")
im Internet, Suchwort: "Unabomber-Manifest"
(Sein Text ist sehr interessante Analyse unserer modernen Gesellschaft. Seine Taten (Briefbomben)
lehnen wir aufs Schaerfste - wie jede Gewalt und jeden Zwang - ab.)

- JOHANNES MARIO SIMMEL
Die im Dunkeln sieht man nicht

- ROBERT SHEA & ROBERT ANTON WILSON
The Illuminatus ! Trilogy
(in D. in drei getrennten Illuminatus !-Buechern: I : Das Auge der Pyramide, II: Der goldene Apfel, III: Leviathan
ISBN 3 499 22271 8, bitte Titel nicht verwechseln mit den Dummmachern von Bestsellerautor Dan Brown)

- ALBRECHT BRUEHL
Mein Recht auf Sozialhilfe (DTV)
(Sie werden sich wundern, was der Staat alles zahlen muss, wenn Sie nichts mehr haben ....)

- JOHANNES JUERGENSON
Die lukrativen Luegen der Wissenschaft (Edition Resolut/Ewert Verlag)
Das Gegenteil ist wahr (Argo Verlag)

- JOHN PERKINS
Bekenntnisse eines Economic Hitman (siehe amazon.de)

- JOHN J. MEARSHEIMER & STEPHEN M.WALT
The Israel Lobby and US Foreign Policy
(wie Israel die USA mit Hilfe von AIPAC, Massenmedien und Antisemitismusvorwurf kontrolliert...
- keine "Verschwoerungstheorie", sondern akademischer Forschungsbericht (Department of Political Science, University of Chicago, & John F. Kennedy School of Government, Harvard University), download kostenlos unter http://ksgnotes1.harvard.edu/research/wpaper.nsf/rwp/RWP06-011
oder www.lrb.co.uk (London Review of Books, Vol. 28, No. 6, 23. March 2006).